Die Unterscheidung der Geister ist eine
Gabe des Heiligen Geistes. Fast alle
Christen sind der Meinung, dass sie mit dieser Gabe gesegnet sind. Wenn man sie
fragt, wie sie erkennen koennen, ob ein falscher Geist zum Beispiel in einer
Predigt vorherrschend ist, dann antworten sie, dass man diese mit der Bibel
vergleichen muss um das feststellen zu koennen. Ja, wenn das so einfach waere,
dann braeuchte es keine Gabe des Heiligen Geistes.
Dass aber der einfache Vergleich mit der Heiligen Schrift nicht funktioniert, zeigt uns der Alltag. Wieviele Christen lassen sich trotz der vermeintlich besitzenden Gabe durch Blendgeister verfuehren und sehen das Wirken des wahren Heiligen Geistes nicht? Beispiele dazu haben wir in den vorigen Aufsaetzen ueber die Charismatische Bewegung und den Alpha-Kursen deutlich eroertert. Aber auch das inzwischen voellig falsche Evangelium der groesseren nichtcharismatischen ACK-Freikirchen erkennen die blinden Christen nicht.
„Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten. Und ich
will den Vater bitten und er wird euch einen andern Tröster geben, dass er bei
euch sei in Ewigkeit: den Geist der Wahrheit,
den die Welt nicht empfangen kann, denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn
nicht. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.“
Die Verheissung des Troester, also des
Geistes der Wahrheit ist an eine Bedingung geknuepft. Diese Bedingung heisst „liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote
halten“. Diese Bedingung artikuliert
Jesus auch so: „Liebe Gott mit deinem ganzem
Herzen, mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Gemuete.“
Diese Bedingung ist erst dann erfuellt, wenn
man das „ganze“ beachtet, ernst genommen und befolgt. Wer neben der
Liebe zu Gott auch noch eine Liebe zum sinnlichen Leben hat, der hat nur eine „halbe“ Liebe zu Gott. Das
ist leider bei den allermeisten Christen der Fall. Und weil obige Bedingung
somit nicht erfuellt ist, kann sich auch
die Verheissung nicht einstellen. Eigentlich klar. Sagt jedoch Jesus noch
ausdruecklich, „den die Welt nicht
empfangen kann“. Wer also noch sinnlich gesinnt ist, trotzdem er „Jesus in
sein Leben aufgenommen“ hat, gehoert noch zur Welt, ist also noch immer ein
Weltmensch! Also kann er eben den Geist der
Wahrheit unmoeglich empfangen und demnach kann der nicht vorhandene Heilige
Geist auch keine Gaben wie die Unterscheidung geben. Solche Menschen, die zwar
meinen, dass sie glauben, sich auf die Bibel berufen und Gott loben und
preisen, koennen sehr leicht von falschen Propheten verfuehrt werden, weil
diese wichtige Gabe fehlt.
Der Geist der Wahrheit
Da haben wir die beruehmte Frage: „Was ist
Wahrheit?“. Die Welt kann diese Frage nicht beantworten, weil sie keinen Bezug
zur Wahrheit haben kann. Wir in der Nachfolge haben aber eine klare Definition
der Wahrheit:
1. „Ich
bin der Weg, die Wahrheit und
das Leben“. Jesus Christus ist die also Wahrheit – auch wenn das fuer die
Menschheit im Allgemeinen und der Theologischen Wissenschaft im Speziellen ueberhaupt
nicht erkennbar ist.
2. „ ... dein Wort ist die
Wahrheit“ (Joh. 17. 17 und Ps. 119. 160)
3. „ ... alle deine Gebote sind Wahrheit“ (Ps.
119. 151)
Der Geist der Wahrheit (der Heilige Geist)
ist also unloesbar verknuepft an Jesus Christus, an das Wort Gottes und an die
Gebote Gottes. All dessen ist Er ein Zeugnis und niemals kann Er sich davon
trennen.
Die Aufgabe des
Heiligen Geistes ist es, die Seelen zu Jesus Christus, zum Wort und (nicht: oder!) zu den Geboten fuehren.
Das ist das untruegliche Zeichen, dass der Heilige Geist am Wirken ist, wenn Er
Zeugnis von diesen allen Dreien gibt.
Im Mittelpunkt steht Jesus Christus. Jesus
Christus ist Gott und das Wort. Von Ihm ist alles ausgegangen und zu Ihm
kehrt alles zurueck.
„Und wenn derselbe (der
Heilige Geist) kommt, wird er die Welt
strafen um die Sünde und um die Gerechtigkeit und um das Gericht:
um die Sünde, daß sie nicht glauben an mich“ (Joh. 16.8) Das ist das Gericht ueber den Unglauben an Jesus Christus und
das Wort! Und so ist auch das Gericht bezueglich der Uebertretung des Gestzes,
also der Gebote: "Wer sündigt, missachtet das Gesetz Gottes, denn Sünde
bedeutet immer Auflehnung gegen Gottes Gesetz." (1. Joh. 3.4)
So sehen wir die Aufgabe des Heiligen
Geistes. Als allererster Punkt ist die Ueberfuehrung der Welt von der Suende zu
nennen, die Voraussetzung fuer eine Bekehrung, der Busse.
Nun gibt es sehr viele Christen, welche
diesen Schritt nicht gegangen sind. Sie haben wohl ein allgemeines
Verstaendnis, dass sie Suender sind, aber eine Erkennntnis der eigenen Suenden,
also der Status der absoluten Erbaermlichkeit vor Gott, fehlt ihnen. Sie wissen
zwar darum, weil es in der Bibel steht. Aber etwas lesen oder es selbst
erleben, ist ein gewaltiger Unterschied. Die Vorhaltung, welche vom Heiligen
Geist bewirkt wird, ist eine erbaermliche Erfahrung. Es ist ein Gericht. Man
sieht den (geistlichen) Tod vor sich und es scheint, dass eine Rettung
unmoeglich ist. Die Folge dieses eindrucksvollen Ereignis ist die wahre Demut.
Es ist der Heilige Geist (die Kraft Gottes), welche nun bewirkt, dass eine
markante Gesinnungsaenderung eintritt, naemlich, die Suende bewusst zu meiden.
Dies ist die geistliche Erweckung der Seele.Nun erst hat der Heilige Geist die
Autorisation der Seele, aktiv zu wirken. Das erste, was der Heilige Geist nun
tut, ist langsam die Gabe der Geisterunterscheidung heraus zubilden.
Das ist nun noetig, damit die neu
erweckte Seele nicht falschen Lichtengeln
unterliegt, so dass die Fuehrung der Seele Ihm wieder entgleitet.
Den die Welt nicht
empfangen kann
Der erste Akt des Heiligen Geistes im
Menschen ist also die Vermittlung der Suendenerkenntnis. Fehlt diese, so kann
der Geist Gottes in dieser Seele nur sehr schwer wirken und das nur zum Teil.
Heutzutage ist aber eine Bekehrung auf Grund der Suendenerkenntnis kaum
anzutreffen. Warum? Weil das Wort ueber die Suende und dessen Gericht nicht
mehr opportun ist. Es wird gemieden. Die Folge davon ist ein laues, haltloses,
zielloses und kraftloses Christentum. Ein Christentum, bestehend aus glaeubigen
Weltmenschen. Da die Suendenerkennntnis fehlt, wird die Suende gebilligt, weil
man noch im Fleisch lebt. Aber wir haben ja einen gnaedigen Gott, und durch den
Glauben allein sind wir trotz der taeglichen Suenden gerettet.
Die sinnlichen Begierden werden nicht
mehr angegangen, der Heiligungs-Weg bleibt aus. Man lebt also trotz des
„Glaubens“ weiter mit der Welt. Alles was einem bisher gereitzt hat, reizt
einem weiter und alles Lueste, welche bis jetzt befriedigt worden sind, werden
weiter befriedigt. Das beste Beispiel ist der Fernseher. Trotz des „Glaubens“
froent man dieser Manipulations-Kiste tagein, tagaus. Es sind Weltmenschen,
welche zwar glauben sie glauben, aber sie sind noch immer Weltmenschen. Sie
meinen, weil sie in der Bibel lesen, seien sie jetzt geistliche Menschen. Aber
noch immer sind sie fleischliche Menschen. Sie lieben die Welt und was in der
Welt ist. Und solche Menschen koennen den Heiligen Geist nicht empfangen und
damit natuerlich auch die Gabe der Geisterunterscheidung nicht.
Das wahre Evangelium
500 Millionen Charismatiker soll es auf
der ganzen Erde geben. Das sind 500 Millionen, welche von sich behaupten,
wiedergeboren zu sein, aber die wichtigste Gabe des Geistes, die
Geisterunterscheidung, haben sie nicht. Ud noch viel mehr als diese Charismatiker
sind die uebrigen ACK-Christen, welche einem sehr aenhnlichen, aber falschen
Evangelium folgen, welche einen Goetzen, den „Liebe- und Gnaden-Gott“ anbeten.
Wie koennen wir diesem Missstand
abhelfen? Ich denke, vordringlich waere, dass das wahre Evangelium wieder
gepredigt werden muss. Die Suende muss Suende genannt werden und es muss
gepredigt werden, dass die Suende das Gericht nach sich zieht. Klar, das ergibt
keine „erbauende“ Predigten, Ohren kitzeln und bauchpinseln kann man mit diesem
Thema nicht. Es ist sogar moeglich, dass zahlende Kirchenmitglieder die
Gemeinde verlassen, aber es ist unsere Aufgabe, die Wahrheit zu predigen, sei
es zur Zeit oder sei es zur Unzeit. Nur so ist es moeglich, dass der Heilige
Geist in die Versammlungen zurueckkehrt, wenn die Heiligen Gebote wieder heilig
und geheiligt werden.
Gott ist Liebe und Gott ist Gnade, das
ist wohl klar. Aber Gott ist ein eifersuechtiger Gott, und Er laesst sich nicht
spotten. Wer seine Geboten nicht haelt, dem nuetzt sein „Glaube“ wenig, er wird
das Gericht nicht verhindern koennen (Hebr. 10. 23). Viele sagen „Herr, Herr“,
aber wenn sie die Gebote des Herrn uebertreten, so finden sie einen strengen
Herrn, der sie richten wird.
Jesus hat uns aus der Knechtschaft der
Suende, aus der Gefangenschaft Satans befreit, und wen Er frei macht, den macht
Er ganz frei. Nehmen wir das Gnadengeschenk an, dann duerfen wir damit rechnen,
dass Er seine Verheissung wahr macht, und uns Seinen Geist gibt!
Das wahre Evangelium heisst nicht nur
Vergebung, sondern Befreiung und Vergebung!
Jesus segne und behüte dich, lasse Sein Angesicht leuchten ueber
dir und sei dir gnädig!
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