Mittwoch, 20. November 2013

Römer 8 (Teil 6)


Um die folgenden Ausführungen im Römer 8 auch richtig verstehen zu können, ist es unerlässlich, dass das „Schweigen der Seele“, wie in den beiden letzten Aufsätzen beschrieben, auch tatsächlich fleissig geübt und in den Alltag umgesetzt wird. Nur wenn das Herz vom Weltgeist möglichst unbelastet sich dem Geiste Gottes widmet, kann Er uns das nötige Licht schenken. Denn im zweiten Teil dieses Kapitels geht Paulus noch einmal mehr in die Tiefe der Wahrheit  und wir sehen, wie wahr  das Wort sich manifestiert: „Der Geist erforscht alles, auch die Tiefen der Gottheit.






Denn ihr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen, daß ihr euch abermals fürchten müßtet; sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch welchen wir rufen: Abba, lieber Vater! Derselbe Geist gibt Zeugnis unserem Geist, daß wir Kinder Gottes sind!“ (Verse 15 und 16)

Paulus widerlegt hier eindeutig und klar die vielen Einwände von freikirchlicher Seite, man solle niemals sich der Meditation und gar der Kontemplation hingeben, denn statt der Geist Gottes werden sich andere, unreine Geister melden, welche sich als Lichtengel ausgeben. Wie schon einmal erwähnt, sind diese Befürchtungen durchaus berechtigt – für die Brüder und Schwestern in den Freikirchen, sofern sie noch einen elektronischen Hausaltar haben, beziehungsweise dem Goldenen Kalb dienen mit der Fernbedienung in der Hand. Diese Geschwister sind noch zu fest mit dem Weltgeist beladen und sollten Meditation und Kontemplation hübsch meiden!

Paulus versichert aber uns, welche die Weltliebe überwunden haben oder mindestens alles daran setzen, diese zu überwinden, dass wir uns nicht fürchten sollen, denn wir empfangen keinen knechtischen Geist. Alle unreinen Geister sind knechtische Geister, das sehen wir ja bei den schon vorgestellten Gedanken- und Konzentrationsübungen. Diese Geister, welche uns keine Gedankenruhe gönnen, sind knechtische Geister. Nun aber sind wir (bald) davon befreit und in unserem Herzen kann der kindliche Geist wachsen und zunehmen.

Das Sohn-Vater-Verhältnis

Wird dieser kindliche Geist erst einmal offenbar, so haben wir ein ganz besonderes Verhältnis zu Gott. Es ist nicht mehr das Angeklagter-Richter-Verhältnis, auch nicht ein Knecht-Meister-Verhältnis, sondern ganz einfach ein  Sohn-Vater-Verhältnis, in dem wir zu Gott sagen dürfen „lieber Vater“. Wenn wir Gott, also Jesus Christus noch als Herrn oder sogar als strengen Herrn sehen, dann haben wir das Zeugnis, dass wir Kinder Gotttes sind, noch nicht. 

Erst wenn das Schweigen der Seele, frei von allen knechtischen, unkontrollierten Weltgedanken und Sorgen zum Alltag geworden ist, ist der „Austausch“ mit dem Vater möglich. Und erst wenn dieser Austausch stattfindet, kommt auch die Gewissheit, dass wir Kinder Gottes sind.

In der Kirche wird gelehrt, dass Gott (nur) durch die Bibel zu und mit uns redet. Das ist natürlich nicht die Wahrheit. Wohl redet Gott auch durch die Bibel, das ist schon klar, aber nicht n u r!

Wenn Gott  n u r  durch die Bibel mit uns redet, dann sind wir sicher auf dem richtigen Weg, aber es fehlt dann schon noch ein Stückchen, damit wir der inneren Gewissheit dieser Kindschaft Gottes teilhaftig werden. Wir dürfen dann ruhig die Bibel mal weglegen, zumal wir sie ja schon beinahe auswendig kennen und uns der inneren Betrachtung hingeben. Johannes sagt uns dasselbe: Aber ihr habt den Heiligen Geist von Gott empfangen, und er lebt in euch, deshalb braucht ihr niemanden, der euch lehrt. Denn der Geist lehrt euch alles, und was er lehrt, ist wahr - es ist keine Lüge. Bleibt also bei dem, was er euch gelehrt hat, und lebt weiter mit Christus!

Johannes redet hier vom Heiligen Geist, der in uns lebt, nicht vom Heiligen Geist, wie Er die Bibel-Autoren inspiriert hat. Das gibt uns eindeutig einen weiteren, tieferen und direkteren Zugang zu Gott. Das Herz ist in uns, die Bibel ist ausserhalb von uns und wir verinnigen sie erst durch die Augen und den Verstand. Jesus sagt, dass das Himmelreich in uns sei und nicht ausserhalb von uns, auch nicht in der Bibel oder in der Natur. Alles was ausserhalb von uns ist, zeugt lediglich von Gott, leben tut Er aber nur innerhalb von uns. So ist uns der Himmlische Vater noch näher als unsere Haut!

Deshalb, meine lieben Geschwister, es lohnt sich auf jeden Fall, wenn wir uns dem Schweigen der Seele hingeben und es üben ohne müde zu werden. Es ist nicht ganz so einfach, es ist ein bisschen mühsam und oft auch ein bisschen schwierig. Aber der Kampf gegen die geistigen Mächte ist nicht erfolglos, wenn wir um die Kraft des Heiligen Geistes bitten. Ohne diese stehen wir sowieso auf verlorenem Posten. Aber unsere unkontrollierten Weltgedanken gehören  bald der Vergangenheit an und dann ist unser Herz ganz frei für den Himmlischen Vater – oder den Bräutigam, der sehnlichst darauf wartet!


Jesus segne Dich!




Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.


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Aufruf:

Bitte an die Leser dieses Blogs:

Bitte gebt mir die Denominationen oder die Gemeinden bekannt, welche noch nach biblischen Grundsätzen die Heiligung lehren. Gemeinschaften, welche lehren, dass Wiedergeborene nicht mehr sündigen, welche Anleitung und Hilfe geben, das Leben nach dem Vorbild Jesu zu leben.

Wenn möglich auch Hinweise auf Webseiten und/oder Links zu Audiodateien mit entsprechenden Predigten.

Ich werde diese Angaben dann zusammenstellen und veröffentlichen.


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