Mittwoch, 30. Oktober 2013

Abschied


Wir verbleiben immer noch beim angefangenen Thema vom Vers 14 bei der Betrachtung von Römer 8: „Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder“. Dabei ist uns auch klar geworden, dass „ihr also nicht mehr dazu gezwungen seid, euch von den Wünschen eurer menschlichen Natur beherrschen zu lassen.“. Dies also ist die Voraussetzung, dass der Geist Gottes einen Menschen „treiben“ kann.
 

Dieser schon im vorletzten und letzten Teil vom Aufsatz „Römer 8“ beschriebene Meilenstein im Wachstum des Glaubens ist von allergrösster Wichtigkeit. Dieser Meilenstein, welcher die Überwindung des Fleisches, der menschlichen Natur und damit aller möglichen Begierden und Leidenschaften beinhaltet, ist der Ausgangspunkt für die kommenden Betrachtungen. Wer aber trotz allen Glaubens und aller gefühlten Liebe zu Jesus Christus nicht willens ist, die Welt komplett und kompromisslos hinter sich zu lassen, wird auch das Kommende nicht verstehen und nicht nachvollziehen können. So sehe ich mich gezwungen, Abschied zu nehmen von all denjenigen Lesern und Leserinnen dieses Blogs, welche den Sinn der obenerwähnten paulischen Forderung  nicht einsehen wollen. Dabei ist es nicht so wichtig, dass der Bruder oder die Schwester schon mit Erfolg diese Wünsche der menschlichen Natur überwunden hat oder immer noch damit zu kämpfen hat. Das ist nicht wichtig, wichtig ist der Wille, dieses Ziel zu erreichen.

Wer also noch der Meinung ist, der Fernseher sei eine Segensgabe Gottes, der hat die vergangenen fast zweihundert Aufsätze nicht verstanden – und von diesen Lesern möchte ich mich verabschieden. Denn sie werden nun zu lästern anfangen und sagen, das was nun beschrieben wird, sei unbliblisch, sei unter New Age-Einfluss oder noch schöner, sei fernöstliche Philosophie.

Wir aber, die hier verbleiben, bewegen uns wie immer auf absolut biblischem Boden, bleiben aber nicht bei den Korinther-Briefen stehen. Wir gehen weiter und vor allem tiefer in die Erkenntnis Gottes. Und da trifft natürlich vor allem zu, was Johannes uns in seinem ersten Brief sagt, dass „... ihr  den Heiligen Geist von Gott empfangen habt, und er lebt in euch, deshalb braucht ihr niemanden, der euch lehrt. Denn der Geist lehrt euch alles ...!

Und das genau ist der Sinn der nun folgenden Aufsätze. Nicht die Vermittlung von Erkenntnisse und Weisheiten,  sie sollen aber helfen, die verschütteten Quellen zu öffnen, damit diese Erkenntnisse und Weisheiten aus dem Herzen eines Jeden selbst sprudeln können. Wenn das einmal der Fall ist, dann ist man „vom Geist Gottes“ getrieben, was einem dann auch das Zeugnis gibt, ein Kind Gottes zu sein.

Diese Quelle finden wir niemals im Gottesdienstlärm der Charismatiker und auch nicht beim Bibellesen allein – sondern nur in der Stille! Es gibt keinen einzigen anderen Weg, als das Stille Kämmerlein! Wenn jetzt einer sagt, das sei Meditation, dann hat er schon etliche Sektenbeauftragte der Kirchen hinter sich und man sieht den fernöstlichen Einfluss dahinter. Ein anderer sagt, das Suchen in der Stille sei Kontemplation, dann ist er schon als New Ager gestemelt. Wieder ein anderer sagt,wer sich der Betrachtung in der Stille hingibt, sei Mystiker und damit ein verpasster Klosterbruder.

Trotz dieser Anfeindungen, haben alle drei Recht. Das Stille Kämmerlein, wie Jesus es sagte, ist in Tat und Wahrheit Meditation, ist Kontemplation und ist Mystik. Und doch ist es dies alles ohne diese neuzeitliche Einflüsse. Liest man die Psalmen, dann kommt man unweigerlich zum Schluss, dass auch David trotz aller seiner Regierungsgeschäfte, ein Mystiker war und nur so zu seiner sehr starken Liebe zu Gott und der daraus hervorgehenden Weisheit kam.

Es gibt unzählige christliche Webseiten, welche diese tieferen Betrachtungsweisen buchstäblich verteufeln und davor warnen. Dabei muss ich sagen, dass sie nicht einmal so unrecht haben und dass diese Warnungen durchaus berechtigt sein können. Warum?

Brüder und Schwestern aus Korinth, um es einmal so auszudrücken, also jene, welche mit der Welt, mit den Wünschen der menschlichen Natur und den Begierden des Fleisches nicht brechen wollen, denen könnte Mediation und Komplentation in der Tat schädlich sein. Denn wenn man dem Weltgeist noch ergeben ist, dann nimmt er die Möglichkeit, z.B. der Medidation, sofort wahr um Schaden in der betreffenden Seele anzurichten. Darum haben wir ja auch diese Leser schon verabschiedet, denn sie würden von allem, was über das Bibellesen hinausgeht, Schaden nehmen.

 Die Mystik beginnt dort, wo der Einfluss des Fleisches endet

 Wir aber, die wir durch und mit dem Heiligen Geist, der in unseren Herzen wohnt, die Welt überwunden haben oder wenigstens auf dem Weg dazu sind, setzen alles darauf, dass Jesus Christus der Hüter unserer Seele ist. Wir glauben nicht nur, wir wissen, dass Er über uns wacht und uns beschützt. Und darübr hinaus, zeugt uns der Heilige Geist sofort klipp und klar, wenn wir uns etwa von der Wahrheit wegbewegen sollten oder wenn Einflüsse vorhanden sind, welche mit der göttlichen (und biblischen) Wahrheit nicht vereinbar ist.

Deshalb folgen wir den Ratschlägen Jesu und Davids. Jesus sagte, wir sollen ins Stille Kämmerlein gehen, Türe und Fenster schliessen, damit wir ungestört sind. David sagte, "wohl dem, derTag und Nacht über das Gesetz des Herrn sinnt". An anderer Stelle sagt er, „sei stille dem Herrn und harret auf ihn“.

Diese Stille zu suchen und dann zu wahren ist auf Anhieb nicht so einfach. Es will beübt sein. Stille zu sein und diese zu wahren ist aber auch dann möglich, wenn wir in einem ziemlich stressigen Beruf tätig sind, oder ein eher schwieriges zwischenmenschliches Umfeld haben. Sobald wir einmal angefangen haben, die Stille zu üben, dann tritt die Wichtigkeit des Aussenlebens immer mehr in den Hintergrund und wir besinnen uns auf das wahrhaft Wichtige und Bleibende im Leben. Mit der Stille trachten wir ja vor allem auf das Himmelreich und dann wird das materielle Umfeld und Aussenleben erst recht vom Himmelreich aus gesteuert und wir haben viele Sorgen weniger. Sorgen wir uns deshalb zuerst und vorallem darum, das Himmelreich immer tiefer zu ergründen und in der Liebe, der Wahrheit, in der Erkenntnis und in der Weisheit zuzunehmen. Alles andere ergibt sich dann, wie das sehr schnell bestätigt werden wird.

Nun denn, möchten wir also Gottes Kinder heissen, dann müssen wir vom Heiligen Geist getrieben sein. Um vom Heiligen Geist getrieben sein zu können, muss Er in uns zunehmen und deshalb müssen wir alle Hindernisse aus dem Weg räumen, welche Ihn hindern zu wachsen und zu wirken. Da wir den Mist der Welt, des Fleisches und der Materie wie auch Neid, Eitelkeit und Habsucht überwunden haben oder eben dabäi sind, diese zu überwinden, so schaffen wir die zweite Voraussetzung, und das ist die Stille. Migül de Molinos spricht vom Ruhegebet. Wie diese Stille und das Schweigen der Seele bewerkstelligt wird, darüber werden wir nächsten Mittwoch sprechen.

 

Jesus segne dich!

 

 

Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.

 

 

 

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