Wir verbleiben immer noch beim
angefangenen Thema vom Vers 14 bei der Betrachtung von Römer 8: „Denn welche der Geist Gottes treibt, die
sind Gottes Kinder“. Dabei ist uns auch klar geworden, dass „ihr also nicht mehr dazu gezwungen seid, euch von den Wünschen eurer
menschlichen Natur beherrschen zu lassen.“. Dies also ist die Voraussetzung, dass der
Geist Gottes einen Menschen „treiben“ kann.
Dieser schon
im vorletzten und letzten Teil vom Aufsatz „Römer 8“ beschriebene Meilenstein
im Wachstum des Glaubens ist von allergrösster Wichtigkeit. Dieser Meilenstein,
welcher die Überwindung des Fleisches, der menschlichen Natur und damit aller möglichen
Begierden und Leidenschaften beinhaltet, ist der Ausgangspunkt für die
kommenden Betrachtungen. Wer aber trotz allen Glaubens und aller gefühlten Liebe
zu Jesus Christus nicht willens ist, die Welt komplett und kompromisslos hinter
sich zu lassen, wird auch das Kommende nicht verstehen und nicht nachvollziehen
können. So sehe ich mich gezwungen, Abschied zu nehmen von all denjenigen Lesern
und Leserinnen dieses Blogs, welche den Sinn der obenerwähnten paulischen
Forderung nicht einsehen wollen. Dabei
ist es nicht so wichtig, dass der Bruder oder die Schwester schon mit Erfolg
diese Wünsche der menschlichen Natur überwunden hat oder immer noch damit zu kämpfen
hat. Das ist nicht wichtig, wichtig ist der Wille, dieses Ziel zu erreichen.
Wer also noch
der Meinung ist, der Fernseher sei eine Segensgabe Gottes, der hat die
vergangenen fast zweihundert Aufsätze nicht verstanden – und von diesen Lesern
möchte ich mich verabschieden. Denn sie werden nun zu lästern anfangen und
sagen, das was nun beschrieben wird, sei unbliblisch, sei unter New Age-Einfluss
oder noch schöner, sei fernöstliche Philosophie.
Wir aber, die
hier verbleiben, bewegen uns wie immer auf absolut biblischem Boden, bleiben
aber nicht bei den Korinther-Briefen stehen. Wir gehen weiter und vor allem
tiefer in die Erkenntnis Gottes. Und da trifft natürlich vor allem zu, was
Johannes uns in seinem ersten Brief sagt, dass „... ihr den Heiligen Geist von Gott empfangen
habt, und er lebt in euch, deshalb braucht ihr niemanden, der euch lehrt.
Denn der Geist lehrt euch alles ...!
Und das genau
ist der Sinn der nun folgenden Aufsätze. Nicht die Vermittlung von Erkenntnisse
und Weisheiten, sie sollen aber helfen, die verschütteten Quellen zu öffnen,
damit diese Erkenntnisse und Weisheiten aus dem Herzen eines Jeden selbst
sprudeln können. Wenn das einmal der Fall ist, dann ist man „vom Geist Gottes“
getrieben, was einem dann auch das Zeugnis gibt, ein Kind Gottes zu sein.
Diese Quelle
finden wir niemals im Gottesdienstlärm der Charismatiker und auch nicht beim Bibellesen
allein – sondern nur in der Stille! Es gibt keinen einzigen anderen Weg, als das
Stille Kämmerlein! Wenn jetzt einer sagt, das sei Meditation, dann hat er schon
etliche Sektenbeauftragte der Kirchen hinter sich und man sieht den fernöstlichen
Einfluss dahinter. Ein anderer sagt, das Suchen in der Stille sei Kontemplation,
dann ist er schon als New Ager gestemelt. Wieder ein anderer sagt,wer sich der
Betrachtung in der Stille hingibt, sei Mystiker und damit ein verpasster
Klosterbruder.
Trotz dieser
Anfeindungen, haben alle drei Recht. Das Stille Kämmerlein, wie Jesus es sagte,
ist in Tat und Wahrheit Meditation, ist Kontemplation und ist Mystik. Und doch
ist es dies alles ohne diese neuzeitliche Einflüsse. Liest man die
Psalmen, dann kommt man unweigerlich zum Schluss, dass auch David trotz aller
seiner Regierungsgeschäfte, ein Mystiker war und nur so zu seiner sehr starken Liebe
zu Gott und der daraus hervorgehenden Weisheit kam.
Es gibt unzählige
christliche Webseiten, welche diese tieferen Betrachtungsweisen buchstäblich verteufeln
und davor warnen. Dabei muss ich sagen, dass sie nicht einmal so unrecht haben
und dass diese Warnungen durchaus berechtigt sein können. Warum?
Brüder und
Schwestern aus Korinth, um es einmal so auszudrücken, also jene, welche mit der
Welt, mit den Wünschen der menschlichen Natur und den Begierden des Fleisches
nicht brechen wollen, denen könnte Mediation und Komplentation in der Tat schädlich
sein. Denn wenn man dem Weltgeist noch ergeben ist, dann nimmt er die Möglichkeit,
z.B. der Medidation, sofort wahr um Schaden in der betreffenden Seele
anzurichten. Darum haben wir ja auch diese Leser schon verabschiedet, denn sie
würden von allem, was über das Bibellesen hinausgeht, Schaden nehmen.
Deshalb folgen
wir den Ratschlägen Jesu und Davids. Jesus sagte, wir sollen ins Stille Kämmerlein
gehen, Türe und Fenster schliessen, damit wir ungestört sind. David sagte, "wohl
dem, derTag und Nacht über das Gesetz des Herrn sinnt". An anderer Stelle
sagt er, „sei stille dem Herrn und harret
auf ihn“.
Diese Stille
zu suchen und dann zu wahren ist auf Anhieb nicht so einfach. Es will beübt
sein. Stille zu sein und diese zu wahren ist aber auch dann möglich, wenn wir
in einem ziemlich stressigen Beruf tätig sind, oder ein eher schwieriges
zwischenmenschliches Umfeld haben. Sobald wir einmal angefangen haben, die
Stille zu üben, dann tritt die Wichtigkeit des Aussenlebens immer mehr in den
Hintergrund und wir besinnen uns auf das wahrhaft Wichtige und Bleibende im Leben.
Mit der Stille trachten wir ja vor allem auf das Himmelreich und dann wird das
materielle Umfeld und Aussenleben erst recht vom Himmelreich aus gesteuert und
wir haben viele Sorgen weniger. Sorgen wir uns deshalb zuerst und vorallem darum,
das Himmelreich immer tiefer zu ergründen und in der Liebe, der Wahrheit, in
der Erkenntnis und in der Weisheit zuzunehmen. Alles andere ergibt sich dann,
wie das sehr schnell bestätigt werden wird.
Nun denn, möchten
wir also Gottes Kinder heissen, dann müssen wir vom Heiligen Geist getrieben
sein. Um vom Heiligen Geist getrieben sein zu können, muss Er in uns zunehmen
und deshalb müssen wir alle Hindernisse aus dem Weg räumen, welche Ihn hindern
zu wachsen und zu wirken. Da wir den Mist der Welt, des Fleisches und der
Materie wie auch Neid, Eitelkeit und Habsucht überwunden haben oder eben dabäi
sind, diese zu überwinden, so schaffen wir die zweite Voraussetzung, und das
ist die Stille. Migül de Molinos spricht vom Ruhegebet. Wie diese Stille und
das Schweigen der Seele bewerkstelligt wird, darüber werden wir nächsten
Mittwoch sprechen.
Jesus segne dich!
Geschrieben aus der Erkenntnis, die der
Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.
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