Um Gott näher zu kommen, das heisst, um
in eine persönliche und tiefe Verbindung mit dem Himmlischen Vater zu kommen,
gibt es nur einen einzigen Weg. Es ist nicht das Bibellesen, obschon dies natürlich
nie fehl am Platz ist, es ist weder der theologische Unterricht noch der
reichliche Gebrauch der korinthischen Geistesgaben. Der einzige Weg ist die Stillle, das Schweigen der Seele.
David lüftet das grösste Geheimnis des
Lebens: Sei stille dem Herrn und warte auf Ihn!.
Unter der Stille verstehen wir nicht den
messbaren Lärm in Dezibel. Unsere Stille kennt keinen ässeren Einfluss, weder der nahegelegenen Autobahn noch der
Abflugschneise des Flughafens in der Nähe. Unsere Stille kann auch im grössten
Lärm seine Wirkung entfalten.
Jesus sagt, wir sollen ins Stille Kämmerlein
gehen und Türe und Fenster schliessen. Das hat einmal mit der materiellen
Umgebung zu tun. Heute würde Er wahrscheinlich raten, auch das Handy
auszuschalten, damit wir nicht von aussen gestört werden. Andererseits ist
dieses Stille Kämmerlein unser Herz, in welchem wir ebenfalls die Türe und die
Fenster (zur Aussenwelt) schliessen sollten.
Erst wenn völlige Ruhe herrscht, kann der
Geist Gottes im Herzen tätig werden. Ich erinnere mich an meine Schulzeit, wie
der Lehrer nach der Pause immer wartete, bis es völlig still und ruhig war,
erst dannn begann er mit der Lektion. So ist es auch im Herzen. Wenn da noch
Alltagslärm ist, dann wartet der Geist Gottes ebenfalls, bis Er sich der Seele
offenbaren kann.
Doch
was ist diese Stille?
Was ist die Stille, wenn diese nichts mit
dem Lärm zu tun hat? Die Stille des Herzens ist die Stille der sonst so
unruhigen und laufend wechselnden Gedanken. Die scheinbar unkontrollierbaren
Einflüsse der Aussenwelt hinterlassen in der Seele, beziehungsweise in der
Gedankenwelt ein heilloses Chaos, das kaum beherrscht werden kann. Dieses
turbulente Durcheinander in der Gedankenwelt (was sich im Herzen und nicht im
Kopf abspielt!) belässt uns Tag und Nacht in stetiger Unruhe, raubt desn Schlaf
und belastet ausserdem die Nerven übergebühr, was dann mit der Zeit körperliche
Konsequenzen hat.
Die Kraft der Gedanken kann man mit dem
Licht vergleichen. Ein Autoscheinwerfer streut das Licht in einem bestimmten
Winkel um die Strasse auszuleuchten. Bündelt man aber dasselbe Licht auf einen
Punkt, wie dies mit dem Laser geschieht, dann haben wir plötzlich eine riesige
Kraft, denn dieser konzentrierte Lichtstrahl vermag zwei, drei Zentimeter
dickes Stahlblech zu durchschneiden. Mit dem Autoscheinwerfer würde dies kaum
geschehen, weil da die Kraft des Lichtes nicht gebündelt, sondern zerstreut
wird. Genauso ist es mit der Kraft der Gedanken. Normalerweise sind diese
ebenso zerstreut – und das ist auch gut so! Stellen wir vor, die Gedankenkraft
hätte vergleichsweise mit dem Laser dieselbe Stärke, welchen Unfug würden die
Menschen damit anstellen!
Gedanken
sind Gebete
Bedenken wir, dass die Gedanken kommen
und gehen, wie und wann sie wollen. Wir sagen zwar schon „unsere“ Gedanken,
aber offensichtlich sind es nicht unsere Gedanken, denn sie entziehen sich in
der Regel unserer Kontrolle. Jeder Gedanke hat einen Vater, einen Erzeuger. Es
gibt gute Gedanken, schlechte Gedanken und böse Gedanken. Wenn wir nun einem
entsprechenden Gedanken nachhängen und uns daran erfreuen, das heisst Liebe zu
diesem Gedanken haben, dann identifizieren wir uns mit dessen Urheber, dessen
Seele und Kräften in der Geistigen Welt. Dies ist ein eigentliches Gebet. Auch
wenn uns dies nicht bewusst ist, so ist die Liebe, welche wir einem Gedanken
(gut oder böse) geben, eine geistige Verbindung mit dessen Vater.
Nun kämpfen Legionen Geister jeglichen
Reifegrades, so wie wir dies zulassen, auf die Vorherrschaft in unserem
Bewusstsein. Damit ist klar, wie das Durcheinander in unserem Herzen
zustandekommt.
Hier, bei diesem seelischen Chaos müssen
wir nun den Hebel ansetzen.Wären wir Herr über unser eigenes Gedankenleben, so
wär es einfach, Stille zu üben. Wir könnten uns hinsetzen oder –legen und schon
befänden wir uns in der höchsten Konzentration. Da dies nun leider kaum auf
Anhieb gelingt, brauchen wir einige
vorausgehende Übungen.
Uebung
Die
Konzentration oder das Reduzieren auf einen einzigen Gedanken können wir den
ganzen Tag über üben. Sei es beim Autofahren, beim Gehen, beim Geschirrabwasch,
beim Melken, egal, was wir gerade tun, bemühen wir uns, uns auf genau diese Tätigkeit
zu konzentrieren. Scheuchen wir alle andern Gedanken, welche nichts mit unserem
Tun zu tun haben, weg.
Damit beginnt die Stille im Herzen. Nun
kommt es uns zu Gute, dass wir alle unnötigen äusseren Einflüsse wie TV, Radio,
permanente Musik, Zeitungen, kurz, alle weltliche und völlig unnötige
Belastungen hinweggetan haben. Auch die Überwindung der persönlichen Wünsche
befreit unser Herz von vielen Spannungen. Somit fällt es uns viel leichter, die
Gedanken zu zähmen.
Oft erfordert es einige Wochen oder
Monate, bis wir die innere Ruhe soweit erreicht haben, dass wir für kürzere
oder längere Hingabe-Gebete bereit sind.
Gebet
im Schweigen
Wenn das Herz schweigt und sich eine wohltuende
Ruhe auch im Körper ausbreitet, dann sind wir soweit, dass unsere Seele mit dem
Heiligen Geist in Verbindung kommen kann. Wenn wir uns schon tagsüber immer
wieder bewusst werden, dass Jesus Christus immer in unserem Herzen ist, dann
bleiben wir auch jetzt in diesem Gebet in
diesem Bewusstsein und warten, indem wir nichts anderes denken, als dass Jesus
Christus einige Worte an uns richtet. Wir warten – und erzwingen nichts und
haben auch keine bestimmte Erwartungshaltung, als nur die, dass Er schon weiss,
wann, was und wie Er sich uns eröffnen will. Der Heilige Gist, der Geist
Gottes, Gott, der Himmlische Vater oder Jesus Christus – egal wie wir Ihn
nennen – wartet darauf, dass wir Ihm unsere ganze Aufmerksamkeit, unser
Interesse, unsere Liebe schenken. Dies ist das Trachten nach dem Himmelreich,
wie Jesus uns sagte. Ist dieses Trachten, dieses Gebet im Schweigen des Herzens
einmal zur Gewohnheit und zum ständigen Bedürfnis geworden, dann brauchen wir
uns für die weltlichen und materiellen Notwendigkeiten nicht mehr zu sorgen,
wir werden alles Nötige vorfinden, bevor es uns in den Sinn kommt, dafür zu bitten!
Dies ist aber nur eine Randerscheinung.
Viel wichtiger und interessanter ist es, wenn wir mehrmals täglich tiefere
Erkenntnisse der geistigen Zusammenhänge bekommen. Unser Alltagsleben läuft
auch plötzlich reibungslos, ganz so wie David im ersten Psalm verheisst: „... und alles was er tut, gerät ihm wohl“.
Ja, so ist es! Jeder kann das erfahren, keiner ist ausgeschlossen.
Haben wir diesen Zustand, dieses wahre Leben
im Glauben erreicht, dann sind wir „getrieben
durch den Heiligen Geist“, wie Paulus im Römer 8, Vers 14 beschrieben hat:
„Denn welche der Geist Gottes treibt, die
sind Gottes Kinder“. In jeder Kind-Vaterbeziehung ist die Verbindung eine
recht innige und tiefe. Beide wissen, wie der andere denkt und die
Kommunikation ist natürlich nicht eine einseitige. Beide reden mit dem anderen
und beide hören dem andern zu!
Jesus segne dich!
Geschrieben aus der Erkenntnis, die der
Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.
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Aufruf:
Bitte
an die Leser dieses Blogs:
Bitte
gebt mir die Denominationen oder die Gemeinden bekannt, welche noch nach
biblischen Grundsätzen die Heiligung lehren. Gemeinschaften, welche
lehren, dass Wiedergeborene nicht mehr sündigen, welche Anleitung und Hilfe
geben, das Leben nach dem Vorbild Jesu zu leben.
Wenn
möglich auch Hinweise auf Webseiten und/oder Links zu Audiodateien mit
entsprechenden Predigten.
Ich
werde diese Angaben dann zusammenstellen und veröffentlichen.
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