Im letzten Teil dieses Aufsatzes haben
wir unter anderem die tieferen Hintergründe vom Vers 13 besprochen: „So sind wir nun, liebe Brüder, Schuldner
nicht dem Fleisch, daß wir nach dem Fleisch leben. Denn wo ihr nach
dem Fleisch lebet, so werdet ihr sterben müssen (d.h. trotz eures „Glaubens!“); wo ihr aber durch den Geist des
Fleisches Geschäfte tötet, so werdet ihr leben“. Dabei sind wir zum
Schluss gekommen, dass wir in unserem Glaubensleben einen ersten Meilenstein
erreicht haben, wenn wir das Fleisch mit seinen Wünschen, Begierden und
Leidenschaften überwunden haben. Nun beginnt das eigentliche Glaubensleben.
Es ist erstaunlich, wie Paulus nun ohne Übergang
direkt in die allertiefste Weisheit zu sprechen kommt, welche alle diejenigen,
welche noch immer mit dem Fleisch zu kämpfen haben, kaum verstehen können. Denn
zwischen dem Vers 13 und dem Vers 14 liegen Welten – oder Jahre!
Das Getrieben-sein durch den Heiligen
Geist setzt voraus, dass Er im Herzen bereits erkenntlich gewachsen ist. Wenn
wir aber erst den Meilenstein erreicht haben, die Welt hinter uns zu lassen, so
sind wir erst an der Basis dieses Wachstums. Jesus verglich das Himmelreich in
uns, was ja auch der Heilige Geist ist, mit einem Samenkorn. Bevor dieses
keimen und wachsen kann, muss das Ambiente stimmen: Die Temperatur, die
Feuchtigkeit und die Nährstoffe im Boden. Genauso ist es im geistigen Leben.
Ist die Welt überwunden, dann stimmt das Ambiente für das geistige Samenkorn
und es kann nun keimen und wachsen.
Aber wie geht es nun weiter? Was können
wir tun, damit der Geist Gottes so stark werden kann, damit Er uns treiben
kann? Haben wir diese „Triebkraft“ schon, wenn wir einfach in der Bibel lesen?
Nein, zum wahren und lebensfähigen
Ambiente des Geistes gehört nun zu allererst die Stille. Das Schweigen. Die
Ruhe ist es, was den Geist stärkt. Die Seele muss sich vom illusorischen
Aussenleben lösen und im Innenleben die ganze Aufmerksamkeit auf Jesus Christus,
den Himmlischen Vater oder wenn Du lieber willst, auf den Heiligen Geist
richten. Jetzt, wo wir die persönlichen, leiblichen Wünsche endlich überwunden
haben, muss auch die Liebe der Seele konseqünt neu ausgerichtet werden. Unsere
Gedanken ziehen uns immer wieder und ungewollt ins Aussenleben. Sie befassen
sich immer noch mit der Materie, mit der Welt und wir tun uns schwer, dagegen
anzukämpfen.
David sagt: „Sei stille dem Herrn und harret auf Ihn“. Und genau hier liegt das tiefe Geheimis. Nur
in der Stille, in der Ruhe kann sich das Wirken des Herrn, oder eben des
Heiligen Geistes, offenbaren. Und mit
dieser Stille ist die Gedanken-Stille gemeint. Unsere Gedanken müssen auf das
Himmelreich gerichtet sein. Das zu erreichen sollte unser innerster Wunsch sein
und wenn dieser so stark ist, dass er zum Hauptanliegen geworden ist, dann
wollen wir täglich und unablässig uns in der Stille üben. Wisse, dass der
Himmlische Vater immer in dir ist und sich niemals von dir abwendet. Darum hänge
nicht den vergänglichen irdischen Gedanken nach, sondern konzentriere dich
immerzu auf das Himmlische in dir. Jesus Christus sagte, wir sollen zürst
nach dem Himmelreich trachten, dann falle uns alles andere (nämlich das
irdische) zu. David sagt dasselbe mit anderen Worten, nämlich wir sollen dem
Gesetz des Herrn nachsinnen bei Tag und Nacht, dann gerate alles wohl, was wir (irdisch)
tun (Ps.1).
Waren wir bis jetzt nach aussen
gerichtet, was ja wohl beinahe alle Menschen in diesem elektronischen Zeitalter
betrifft, so richten wir uns nun nach innen. Suchen wir die gedankliche Ruhe,
damit unser Bewusstsein nicht mehr unkontrolliert hin und her gerissen werden
kann.
Legen wir uns selbst eine Übung zurecht,
wie wir das anstellen können. Wie ich schon einmal beschrieben habe, hilft zum
Beispiel vorübergehend ein Handy mit Alarmfunktion, das dich jede volle Stunde
erinnert und du eine Kurz-Meditation machen kannst. Das funktioniert auch beim
Autofahren, bei der Arbeit oder egal, was du gerade tust. Werde dir dabei
bewusst, dass der Himmlische Vater in dir ist und darauf wartet, dass du Ihm
deine Aufmerksamkeit schenkst.
Bald brauchst du das Handy nicht mehr, du
richtest dein Bewusstsein dann von selbst auf deine geistige Führung, auf den
Geist Gottes.
Jesus segne dich!