Zum ersten Teil dieses Aufsatzes ("Christ undEhebett" Teil 1) ist ein interessanter Kommentar eingegangen, der es
verdient, daß man sich darüber weitere und tiefere Gedanken macht. Ein (leider)
anonymer Bruder oder Schwester schrieb folgendes:
"Entzieht euch einander nicht, außer nach Übereinkunft eine
Zeitlang, damit ihr euch dem Fasten und dem Gebet widmen könnt; und kommt dann
wieder zusammen, damit euch der Satan nicht versucht um eurer Unenthaltsamkeit
willen. 1.Korinther 7,5
Die Bibel spricht hier sehr klare Worte!! Gott hat auch die Sexualität erschaffen und in einem gesunden und von Gott gegebenen Rahmen (sprich die Ehe) ist Sexualität gottgewollt und richtig. Die Häufigkeit wird selbstverständlich von beiden Partnern in Übereinkunft bestimmt. Jedoch freut Gott sich, wenn Christen Sex praktizieren!!!
Den Geschlechtsverkehr auf im Text genannte "Ausnahmen" (z.B. Zeugung) zu reduzieren, kann eine Verschmähung von Gottes wundervoller Gabe sein. Man nimmt sich heraus zu behaupten, der große und allweise Schöpfer hätte etwas Sündhaftes und Schlechtes erschaffen.
Eine Stellungnahme zu meinen Argumenten, auf die Bibel gegründet, würde mich sehr interessieren!"
Die Bibel spricht hier sehr klare Worte!! Gott hat auch die Sexualität erschaffen und in einem gesunden und von Gott gegebenen Rahmen (sprich die Ehe) ist Sexualität gottgewollt und richtig. Die Häufigkeit wird selbstverständlich von beiden Partnern in Übereinkunft bestimmt. Jedoch freut Gott sich, wenn Christen Sex praktizieren!!!
Den Geschlechtsverkehr auf im Text genannte "Ausnahmen" (z.B. Zeugung) zu reduzieren, kann eine Verschmähung von Gottes wundervoller Gabe sein. Man nimmt sich heraus zu behaupten, der große und allweise Schöpfer hätte etwas Sündhaftes und Schlechtes erschaffen.
Eine Stellungnahme zu meinen Argumenten, auf die Bibel gegründet, würde mich sehr interessieren!"
Mein lieber Bruder
Ich denke mal, daß dieses Argument nicht Dein persönliches
ist, sondern das Deiner Kirche. Diese Annahme erleichtert mir die Formulierung
ungemein. Ich habe nicht gezählt, wie oft ich dieses Argument schon gehört
habe, aber es ist eine sehr verbreitete Ansicht, welche Du hier artikuliert
hast und bin der Annahme nahe, daß dies so von den Kirchen auch gelehrt wird.
Ein bisschen erstaunt mich Deine Aufforderung, ich möchte
meine Stellungnahme biblisch begründen, also ob meine Texte nicht durchwegs
biblisch begründet, bzw. nicht im biblischen Geist stehen. Umsomehr erstaunt
mich, daß Du zwar richtig sagst, daß Gott die Sexualität geschaffen hat, aber
mit Deiner Schlussfolgerung "freut
Gott sich, wenn Christen Sex praktizieren!!!" bist Du doch biblisch
sehr auf Abwegen, um es gelinde auszudrücken.
Was ist Sex? Wie definiert die Bibel Sex? Mal ganz
wertfrei von Sünde oder Verbot, Sex wird in der Bibel stets mit Begierde, oder
besser: fleischlicher Begierde und fleischliche Lust umschrieben. Die Kapitel
und Verse erspare ich mir, Du kennst sie wahrscheinlich noch besser als ich. Auch
wenn Paulus im 1. Kor. 7. 5 wie von Dir zitiert, ist der Geschlechtsakt in der
Ehe zwar sicher keine Unzucht und auch keine Sünde, aber es bleibt eine fleischliche
Begierde. Paulus sagt das sogar zwischen den Zeilen: " damit euch der Satan nicht versucht um eurer Unenthaltsamkeit willen".
Vor meiner Stellungnahme noch eine kleine Vorbemerkung:
Es ist ja bezeichnend, daß Du hier eine Stelle aus dem
Korintherbrief zitierst, um die fleischliche Begierde salonfähig zu machen. Ist
nicht gerade die Korinthergemeinde diejenige Christengemeinschaft, welche das
Evangelium von Paulus zwar gehört, aber nicht einen Jota verstanden hat? Und
weshalb wird die Christengemeinschaften heute Post-Korinther genannt?
Nun also zurück zur fleischlichen Begierde, dem Verlangen
und dem Ausleben von Sex.
1. Weit ab vom
Neuen Testament war die Begierde ein Thema Gottes. 1. Mose 4. 7 sagt Gott zu
Kain: " … Bist du aber nicht gut, so
lauert die Sünde vor der Tür, und ihre Begierde ist auf dich gerichtet; du
aber herrsche über sie!" Also schon Kain wurde aufgefordert, über die
Begierde zu herrschen, also die eigenen Begierden zu beherrschen und damit Herr
über sich selbst zu sein.
Genau diese Beherrschung der Begierde kommt bei Paulus bei
Deinem zitierten Vers zur Sprache: " … um
eurer Unenthaltsamkeit willen!"
eben, weil diese Unenthaltsamkeit noch vorhanden ist, ist auch Satan schon auf
dem Sprung, zu verführen. Wie wir nun sehen, macht die eigene Bemühung zur
Erlangung der Enthaltsamkeit durchaus Sinn, um dem Gebot aus 1. Mose " und ihre Begierde ist auf dich gerichtet; du
aber herrsche über sie!" gerecht zu werden!
Den Begierden nachgeben, beziehungsweise unenthaltsam sein
heißt aber (auch nach Paulus) "fleischlich gesinnt sein", d.h.
Die fleischliche Lust hat dabei die Oberhand: "Denn das Fleisch gelüstet wider den Geist, und der Geist wider das
Fleisch; dieselben sind widereinander, daß ihr nicht tut, was ihr wollt."
(Gal 5. 17) So offenbart sich die Unenthaltsamkeit. "Denn da wir im Fleisch waren, da waren die sündigen Lüste,
welche durchs Gesetz sich erregten, kräftig in unsern Gliedern, dem Tode Frucht
zu bringen." (Röm. 7. 5)
Noch einmal im Galaterbrief: "Welche aber Christo angehören, die kreuzigen ihr Fleisch samt den
Lüsten und Begierden." (Gal 5:24) Und damit haben wir wohl die schwerwiegendste
Aussage gefunden: Wer Christo angehört, hat seine sexuellen Lüste und Begierden
gekreuzigt! Im Umkehrschluss heißt das: Wer seine (sexuellen) Lüste und
Begierden noch nicht gekreuzigt hat, gehört auch noch nicht Christo an. Das
sagt die Bibel, wohlverstanden! Hier steht nichts davon, daß Gott sich freut, wenn
Du, mein lieber Freund, Dich Deinen sexuellen Lüsten hingibst. In diesem Licht
erscheint diese Aussage als reine Gotteslästerung!
Noch einmal möchte ich darauf hinweisen, daß es keine Sünde
ist, wenn Eheleute Sex haben, aber, wie im ersten Teil dieses Aufsatzes schon
beschrieben, es ist für die seelisch/geistige Entwicklung besser, enthaltsam zu
leben! Nicht zuletzt auch deshalb, daß für eine folgende Zeugung auch ein
vollreifer Samen zur Verfügung steht.
2. Nicht nur der eheliche Verkehr steht hier zur
Diskussion, sondern auch das Thema Selbstbefriedigung (Masturbation). Es wurde
zwar nicht angesprochen, aber auch Christen sind damit konfrontiert und deshalb
gehört es sehr wohl auch zur Frage "Christ und Ehebett".
Die Selbstbefriedigung ist die bewusste Folge aus Gedanken,
von denen Jesus selbst sagt, daß sie sündig seien: " Ihr habt gehört, dass gesagt ist: Du sollst
nicht ehebrechen. Ich aber sage euch, dass jeder, der eine Frau ansieht, ihrer zu
begehren, schon Ehebruch mit ihr begangen hat in seinem Herzen." Hier
haben wir es wieder, das Begehren oder die Begierde. Diesmal aber, wenn die
Phantasien über andere, meist geile Frauen, in der Selbstbefleckung ihren Ausdruck
findet, so nennt Jesus das Sünde.
Und hier bekommen Christen nun ein Riesenproblem. Zwar
sagt die Kirche, daß man ja noch im Fleische lebt und deshalb es nicht möglich
ist, ohne Sünde zu leben, man aber im Glauben Sündenvergebung erlangt und damit
vor Gott gerechtfertigt ist. Das ist eine kirchliche, nicht aber eine biblische
Aussage!
Jesus ist nicht
gestorben, um Deine täglichen Sünden zu vergeben! Jesus ist gestorben, um Dich
von der Knechtschaft der Sünde zu erlösen!
Der Sinn liegt darin, daß Du nicht mehr sündigst, daß Du
fortan ohne Sünde lebst! Die Bibel beschreibt das Gericht, welches denjenigen
ereilen wird, der freiwillig oder mutwillig sündigt. Freiwillig sündigen tut
der, welcher sagt: "Ich sündige
weiter, weil ich noch im Fleische lebe", oder: "wenn ich sündige, dann darf ich immer zum
Kreuz, denn niemand lebt schliesslich ohne Sünde!"
Mutwillig sündigen heißt, wenn da jemand sagt: "Es ist nicht so schlimm, ich habe ja einen
Fürsprecher im Himmel!"
Gott aber sagt: "Denn
wenn wir freiwillig sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen
haben, so bleibt für Sünden kein Opfer mehr übrig, sondern ein schreckliches
Erwarten des Gerichts und Feuereifers, der die Widerspenstigen verzehren wird. Wenn
jemand das Gesetz Moses mißachtet, muß er ohne Barmherzigkeit auf die Aussage von zwei oder drei Zeugen hin
sterben, wieviel ärgerer Strafe, meinet ihr, wird derjenige schuldig
erachtet werden, der den Sohn Gottes mit
Füßen getreten und das Blut des Bundes,
durch welches er geheiligt wurde, für gemein geachtet und den Geist
der Gnade geschmäht hat?"
Weil es so wichtig ist, noch einmal: Jesus ist nicht für
Deine täglichen Sünden gestorben, sondern Er hat Dich am Kreuz von der
Knechtschaft der Sünde erlöst. Wenn Du also noch weiter freiwillig sündigst
(auch Selbstbefriedigung), dann bist Du von der Knechtschaft der Sünde noch
nicht frei und lebst noch Dein fleischliches Leben – ungeachtet, wie stark Dein
vermeintlicher Glaube an Jesu ist, oder wie stark Du Dir einbildest,
wiedergeboren zu sein. Wiedergeborene sündigen nämlich nicht mehr! "Wer
aus Gott geboren ist, der tut nicht Sünde, denn sein Same bleibt bei ihm; und
kann nicht sündigen, denn er ist von Gott geboren." (1. Joh. 3. 9)
Nun, mein lieber
anonymer Bruder (oder Schwester) das war mal soweit meine Stellungnahme zu
Deinem Kommentar. Nun stellt sich aber noch die Frage, weshalb Dein Argument in
der Christenheit so verbreitet ist. Diese Frage ist ein trübes Kapitel, denn
Dein geäussertes Argument weist klar und unmissverständlich darauf hin, daß die
(Frei-)Kirchen vom wahren und befreienden Evangelium abgekommen sind und das "Leben
ohne Sünde" nicht mehr lehren. Heiligung ist nicht mehr in! Und genau hier
liegt das Problem. Aber ich bin zuversichtlich, daß die Erkenntnis dessen
wieder zunehmen wird, da die offensichtliche Kraftlosigkeit fast aller
Gemeinschaften von vielen suchenden Christen immer mehr hinterfragt wird.
Daß wir
wissen, was die Bibel zur Sexualität von Christen sagt, ist aber nur die eine
Seite. Die andere Seite ist zu wissen, w
e s h a l b die Bibel diese Haltung
hat, also aus welchen Gründen die Sexualität, beziehungsweise die
fleischlichen Lüste und Begierden überwunden und gemieden werden müssen. Wir
sollen nicht nur wissen, was, sondern auch weshalb etwas
in der Bibel steht, um sie richtig verstehen zu können!
Jesus segne Dich!
Die Kommentare sind geschlossen. An derer Stelle kann aber im Blog-Forum über das Thema diskutiert werden!
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4 Kommentare:
Ich finde deine Aufsätze sehr spannend. Das Thema Sexualität nach "katholischen Gesetzen" wird für mich gerade interessant, da ich einen katholischen Freund habe und wir schauen, ob wir gemeinsam den Weg der Ehe gehen werden. Natürlich warten wir mit dem Geschlechtsverkehr bis nach der Hochzeit. Da ich protestantisch bin, schockiert es mich, dass Sex anscheinend kein Geschenk von Gott an Ehepaare ist, die sich gegenseitig Liebe schenken wollen. Natürlich weiß ich, dass man sich nicht nur so Liebe schenken kann. Aber trotzdem...so lange warten und dann doch nur ganz selten dürfen - also je nachdem, wie schnell man dann schwanger wird. Aber das soll jetzt nicht debattiert werden. Dein Argument, dass der Samen reifen muss, um gesunde Kinder zu zeugen, ist wissenschaftlich gesehen nicht richtig. Tatsächlich verbessert sich die Qualität von Sperma sogar, wenn Männer häufiger zum Höhepunkt kommen. Folgender Artikel erklärt das: http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/sexualitaet/spermienqualitaet_aid_136027.html
Rein biologisch, ist dein Argument also falsch. Aber hey, unser Gott kann Blinde sehend machen - warum dann nicht auch mit "altem" Samen ein gesundes Baby erschaffen!?! Meintest du das mit dem "reifen" Samen? Ich will dich wirklich verstehen! Jedoch: bekommen Männer nicht "feuchte Träume", wenn sie ein Jahr ohne Erguss leben? Das spricht doch auch eher dagegen, dass Samen ein Jahr lang reifen muss... Auf jeden Fall hat mich dein Artikel sehr zum Nachdenken angeregt und ich bin gespannt, was mein Freund dazu sagt. Gott mit dir!
Nun, liebe Schwester, der reife Samen des Mannes ist eben doch d wichtigste für eine gesunde Frucht! Ich werde in absehbarer Zeit noch darauf zurückkommen, denn die Wissenschaft sieht naturgemäss nur die eine Seite, die materielle. Aber es gibt da noch eine andere, die geistige und unsichtbare Seite!
Wie gesagt, ich komme noch darauf zurück!
Gott zum Gruss!
Das mit dem reifen Samen ist unbiblisch und falsch. In einer Ehe darfst du so oft Sex haben wie du und dein Ehepartner es wollen. Lass dir bitte nicht so einen Unsinn einreden. Denn selbst in der Ehe auf Sex zu verzichten führt am Ende zu Depressionen Traurigkeit und Spannungen. Ich würde es niemals tun warum auch...
Meine ausführliche Antwort am 17. Juni (nächsten Mittwoch) als Aufsatz "Christ und Ehebett V"
Lieben Gruss
Hans
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