Mittwoch, 17. Februar 2016

Spiritismus und christlicher Glaube II


Vor der Lektüre dieses Aufsatzes bitte zuerst den ersten Teil lesen, sonst bekommt man vom Thema ein komplett falsches Bild. Vor allem auch ist der Hinweis über die Gefahren wichtig. Hier der Link zum 1. Teil.

Wie im ersten Teil erläutert, spielt sich eine Versammlung von Gläubigen dem Apostel Paulus zufolge, ganz anders ab als ein heutiger Gottesdienst. Nicht ein Pastor oder Pfarrer lehrt die still dasitzende Gemeinde in einer Art Einmann-Show, sondern „da hat jeder etwas“, sei es eben eine Weissagung oder Offenbarung. So kommt die Lehre nicht durch Theologen, sondern direkt aus der jenseitigen Welt,  und das Evangelium nicht durch Prediger, sondern direkt aus dem Himmel zu den Gläubigen.  Eigentlich unverständlich, dass die Gläubigen in der heutigen Zeit, diese paulanische Lehre und Empfehlung in Bausch und Bogen verwerfen. Auf der einen Seite ist es zwar durchaus verständlich, denn die ganze Hierarchie der Kirchen als Religionsunternehmen müsste damit in Frage gestellt sein.

Aber Gott lässt sich nicht spotten. Auch heute funktioniert diese Lehre direkt aus dem Himmel immer noch, denn das Urchristentum kann mit allen Reformationen nicht unterdrückt werden. Somit dürfen wir der Gnade Gottes dankbar sein, dass Er uns Seine Hilfe in dieser verkehrten Welt immer noch zukommen lässt.  Im Folgenden wollen wir uns eine solche Weissagung, beziehungsweise eine Offenbarung zu Gemüte führen – also ganz im biblischen Sinn.

In diesem Auszug geht es um die selbe Sache. Es geht darum, ob Gläubige Kontakt mit der höheren Geisterwelt  haben dürfen. (Hervorhebungen durch mich, H.K.)

„...  „O lieber Herr und Meister, warum wird es denn nicht zugelassen, daß die Seelen der Verstorbenen wenigstens zu ihren Verwandten – besonders dann, so diese in der Gefahr stehen, von der Welt verschlungen zu werden – in sichtbarer Gestalt kämen und sie vor der Welt warnten und ihnen das Jenseits zeigten, wodurch dann doch der Glaube an das Fortleben der Seele nach des Leibes Tode bei den Menschen ein wahrer, fester und auf Selbsterfahrung begründeter verbliebe und durch ihn dann auch leichter und sicherer an einen Gott, den denn doch nicht, so wie wir nun, ein jeder Mensch zu jeder Zeit sehen und sprechen kann?

Was nützt es am Ende, dem Menschen von einem künftigen Leben der Seele nach des Leibes Tode zu predigen, so man ihm davon keine wirkliche Überzeugung verschaffen kann?
Die Priester, die selbst gar wenig oder auch wohl zumeist gar nichts glauben, haben darum schon seit langem zu allerlei Trugkünsten ihre Zuflucht genommen, um das gemeine, blinde Volk darum in einem wahren Aberglauben zu erhalten, damit es nur für sie arbeite und ihnen allerlei Opfer bringe, auf daß sie sich ohne alle irgend beschwerliche Mühe mästen können. Erschiene dem Volke stets ein schon Hinübergegangener und belehrte es über den wahren Sachverhalt, so würde das Priestervolk mit seinen Betrügereien sicher keinen Aberglauben im Volke gründen und ihn erhalten können!“

Sagte Ich: „Freund, das, was du in deiner Meinung als bestehen sollend wünschest, das ist bei jedem Volke, solange es nach dem allzeit treu geoffenbarten Willen Gottes lebte, immer der Fall gewesen! Aber als die Menschen sich nach und nach von den Gelüsten der Welt und ihres Fleisches zu sehr gefangennehmen ließen, da verfinsterte sich auch ihre geistige Sehe, und die Menschen fingen an, die Ermahnungen aus dem Jenseits zu verachten, zu fürchten und zu fliehen, und verloren denn auch die Fähigkeit, im Wachzustande mit den im großen Jenseits fortlebenden und -wirkenden Seelen zu verkehren; nur in einem hellen Traume wurden bessere Menschen von seligeren Bewohnern des Jenseits besucht und belehrt, und das zum Teil für ihre eigene Person und zum Teil auch für andere Menschen, die sich irgend am Rande eines zu tiefen Verderbensabgrundes befanden und dadurch auch zumeist gerettet wurden.

Gehe du aber hin zu einem rechten Weltmenschen, und sage ihm, daß dir dieser und jener Geist erschienen ist und zu dir dies und jenes gesprochen hat, – meinst du wohl, der Weltmensch wird dir das glauben? Oh, mitnichten, – verlachen wird er dich und für einen Narren und dummen Schwärmer erklären.
Als auf dem Sinai dem Moses die Gesetze unter allen Zeichen Meiner vollen Gegenwart gegeben wurden, da tanzte das Volk im Tale um ein goldenes Kalb. Warum achtete es denn Meiner nicht? Siehe, das bewirkte der Weltsinn! Nun bin Ich sichtbar handelnd Selbst in dieser Welt, – warum glaubt das Weltvolk denn nicht an Mich? Siehe, das bewirkt wieder dessen Weltsinn! Und dieser böse Sinn treibt die Priester sogar also an, daß sie Mich verfolgen, ja Mich wie einen gemeinsten Verbrecher sogar ergreifen und töten wollen, wie sie das schon mehrere Male versucht haben!

Ist dem Zacharias nicht wie allen, die im Tempel waren, sicht- und vernehmbar ein Engel erschienen, als eben Zacharias im Tempel opferte und betete? Und er ward darum erwürgt von den weltsüchtigen Pharisäern! Und so ging es gar vielen Weisen und Propheten, die dem Weltsinne der Menschen entgegentraten mit der lichtvollsten Wahrheit.

Was du in deiner Frage als einen lobenswerten Wunsch ausgedrückt hast, das ist auch allzeit zugelassen worden, und die einfachen und in ihren Sitten noch reinen und unverdorbenen Menschen der Urzeit sind in allen Dingen ja nur von den reinen Geistern belehrt worden, da sie im beständigen Verkehre mit ihnen standen. Die Geister zeigten den Menschen, die Metalle aus der Erde zu graben und aus ihnen mit Hilfe des Feuers, das zu erzeugen die Geister sie auch lehrten, allerlei nützliche Werkzeuge und Gerätschaften zu machen. Denn von wem anders hätten die an Verständnis den Kindern völlig gleichenden ersten Menschen alles das erlernen sollen als von jenen weisheitsvollen Wesen, denen alles klar ist aus dem Lichte Gottes in ihnen?

Wem das nicht klar ist, der stelle sich nur ein neugeborenes Kind vor, das von seinen Eltern nur des Leibes Pflege, aber nicht irgendeinen geringsten Anschein von einer Erziehung bekäme, weder von den Eltern noch von irgendeinem andern Menschen. Es wird so wohl aufwachsen, aber im Gebrauche seiner Glieder sogar um vieles dümmer sein als ein von Natur blödestes Tier.

Denke dir nun aber irgendein abseitiges Land auf dieser Erde, das da bevölkert wäre mit derlei unterrichts- und erziehungslosen Menschen! Sie werden in tausend Jahren aus sich selbst zu beinahe gar keinem Verstande gelangen und nicht einmal irgend eine andere Sprache haben als die Tiere der Wälder und Wüsten, wie es derlei Menschen in dieser Zeit auf der Erde auch gibt und noch lange hin geben wird zu einem Beweise dessen, daß ein Mensch ohne Erziehung und Belehrung aus sich nichts erkennen und erfinden kann.

So aber die Menschen nun mit allerlei Kenntnissen und Künsten versehen sind – die sie nun freilich voneinander lernen –, da muß es ja doch auch, nach der Vernunft geschlossen, wahr sein, daß sie zum wenigsten in den Anfangsgründen von höheren und in allem verständigen Geistern unterrichtet worden sein müssen.

Ja, die ersten Menschen, die auch ,die Kinder Gottes‘ genannt wurden, sind denn im Anfange in allem aus den Himmeln unterrichtet worden. Aber die Menschen wurden gewahr, daß sie weise und verständig geworden, und wurden darum eitel, einbilderisch (eingebildet) und hochmütig und dadurch auch stets mehr weltsinnig und selbstsüchtig. Sie benötigten des Unterrichtes aus den Himmeln nicht mehr und fingen an, sich dessen sogar zu schämen, und wurden dem feind, der sie daran erinnerte.

Sie errichteten selbst Schulen und bestellten sie mit allerlei Lehrern und Priestern, die nach und nach stets mehr und mehr nur auf ihren Weltvorteil bedacht zu werden begannen denn auf den des Volkes, das in seiner Verblendung sie für eine Art Götter zu halten und zu verehren anfing und sie nun noch allerhäufigst also verehrt.

So das vor aller Welt Augen nun geschieht und der Weltmensch an nichts Reingeistiges mehr glaubt, ist es dann zu verwundern, daß die reinen Geister sich stets seltener bei den weltsinnigen Menschen einfinden? O Freund, die Zulassung ist noch immer die alte, – nur die Menschen sind nicht jene alten, die mit den reinen Geistern der Himmel im steten Verkehr gestanden sind!

Werden die Menschen nach Meiner Lehre wieder rein und geistig, so werden sie auch wieder in einen näheren Verband und Verkehr mit den Geistern oder Seelen von dieser Erde abgeschiedener Menschen treten; den weltsinnigen Menschen aber kann ein solcher Verkehr ja ohnehin nichts nützen, da sie an ihn nicht glauben und ihn für die Torheit eines Menschen erklären, der es wagt, sie an die Möglichkeit desselben zu erinnern. (Die Rede ist hier offensichtlich auch von den Weltchristen!, Anm. H.K.)

Du selbst aber hast derlei Gesichte und Erscheinungen schon zu mehreren Malen gehabt; haben sie dir aber etwas genützt? Du sagst es in dir: ,Sehr wenig; denn ich selbst glaubte nicht, daß daran etwas Wirkliches und Wahres gewesen wäre, und hielt, den andern Weltmenschen gleich, derlei für die Wirkung einer lebhaften Einbildung und für eine Ausgeburt meiner Phantasie.‘

So du selbst aber über derlei Vorkommnisse also urteiltest, der du doch ein reinerer Mensch bist, wie sollen darüber dann erst ganz verkehrte und durch und durch weltsinnige Menschen urteilen?

Es ist demnach von solchen Menschen höchst unsinnig, zu sagen: ,Ja, so zum Beispiel mein verstorbener Vater als ein sichtbarer Geist zurückkäme und mir sagte: ,Siehe, so und so ist es!‘, so würde ich das glauben!‘ Nun kommt aber der Geist des Vaters entweder am Tage oder in der Nacht in einem hellen Traume und belehrt den Sohn. Der Sohn aber hält dann sein Gesicht für ein Produkt seiner eigenen Phantasie und glaubt danach oft noch weniger denn zuvor. Wozu war dann die verlangte Erscheinung des Vaters vom Jenseits herüber gut und dienlich?

So denn nun die Menschen zum allergrößten Teil beim Abscheiden von dieser Welt einen sehr stürmischen und mit allen Zweifeln durchmengten Seelenabend zu bestehen haben, so schuldet niemand daran als nur sie selbst ...“  (Quelle)

Soweit Jesus in einer Offenbarung, wie sich eine Szene abgespielt hat, als Er auf dieser Erde wandelte vor 2000 Jahren.


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