Und schon werden jetzt
einige sagen, dass dieser Titel irreführend sei. „Gott richtet keine Nationen,
sondern jeden Einzelnen“, sagen sie und – haben mit diesem Einwand absolut recht!
Jedenfalls wenn man vom Jüngsten Gericht spricht, dann sind es nicht die
Nationen oder Völker, sondern in der Tat nur die einzelnen Seelen. Und trotzdem
gibt es das Gericht über ein Volk oder eine Nation. Diese Gerichte finden nicht
am Jüngsten Tag, sondern laufend statt, wenn Gott dies gegeben erscheint. Am
Jüngsten Tag kann es deshalb kein Völkergericht geben, weil der Jüngste Tag
jedes Menschen individuell stattfindet, nämlich an seinem Todestag und nicht
irgendwann nach dem Tausendjährigen Reich, wie es die Evangelikalen anzunehmen
pflegen. Ein Volk hat keinen Jüngsten Tag,
so wie Israel selbst schon viele
Male ein Gericht über sich ergehen lassen musste, ohne einen Jüngsten Tag sehen
zu müssen.
„Und der Herr wird richten
unter den Heiden und strafen die Völker ...“
Ein Gericht Gottes
hat, wenn es vor dem Jüngsten Tag des(der) Menschen stattfindet zwei Ursachen
und zwei Ziele. Erstens ist es eine Strafe infolge begangener Sünden und
zweitens dient ein Gericht der Erziehung, dass die Menschen – und aus diesen
besteht ja bekanntlich ein Volk – zur Besinnung und zur Gottesfurcht
zurückkehrt.
„Wen der Herr liebt, den straft Er“
Dass Gerichte nicht
erst im Jenseits, sondern schon im Diesseits stattfinden, erklärt uns die Bibel
eingehend. Schon das erste Mini-Volk, nämlich Adam und Eva, hatten es erlebt,
was ein Gericht Gottes ist. Die Vertreibung aus dem Paradies war zuerst mal
eine Strafe wegen der Übertretung von Gottes Gebot. Das hochgeistige Paar hat
sich verführen lassen, der Materie zu dienen. Dies passiert auch heute noch hin
und wieder bei geistigen Menschen, welche die Welt überwunden haben oder diese
wenigstens in einem hohen Grad überwunden haben, wenn sie wieder infolge der sexuellen Lust, der
Unzucht, ins weltliche, materielle Leben zurückfallen. Der Baum der Erkenntnis
im Falle von Adam und seiner Gemahlin, war nichts anderes als sexuelle Lust.
Die Bibel spricht ja nie von Heirat. Um den Bund der biblischen Ehe zu
schliessen, gibt es keine Heirat, sondern das „Erkennen“. Mit Göttlichen Augen
betrachtet ist eine Eheschliessung nichts anderes als die Erstzeugung einer
Frucht eines Paares. Unzucht ist in den Augen Gottes der Zeugungsakt ohne
Absicht, eine Frucht zu zeugen. „Un-Zucht“ heisst „ohne Zucht“, also ohne
„Aufzucht“.
Jetzt liegt es natürich
nahe, einen Aufsatz mit dem Thema „Unzucht im Ehebett“ zu schreiben. (Vielleicht
komme ich noch darauf zurück.) Aber bereits ist es nun skizziert, dass dieses
„Erkennen“ mit allen seinen Spielarten dem Adam und der Eva gefallen hat, dass
sie das geistige Leben mehr und mehr vernachlässigt haben. Beides geht
natürlich nicht. Der Teufel hat es dann auch äusserst geschickt gemacht, indem
er den Begriff „Erkennen“ anders gedeutet hat.
Nun, was wir hier nun
„erkennen“ ist, dass das erste Gericht, das es jemals auf dieser Erde gegeben
hat, auf den Ungehorsam gegenüber Gottes Gebote und die Unzucht zurückzuführen
ist. Und so wie es damals war, so ist es noch heute. Nichts Neues unter der
Sonne. Oder doch? Ja, etwas Neues gibt
es unter der Sonne. Wenn damals die fleischliche Lust Ursache der ersten Sünde
war, indem der Zeugungsakt vorgenommen wurde, ohne eine Frucht zeugen zu wollen,
so steht derselbe Akt auch heute im Vordergrund,
um nur in den allerseltensten Fälle eine Frucht zu zeugen. Und genau gleich wie Kahin, der seinen Bruder
tötete, töten viele Frauen heute ihre ungewollt gezeugten Kinder, weil die
Befriedigung fleischlicher Lust höher eigeschätzt wird, als das Austragen des
Fötus und damit dem Gerechtwerden des Gebotes Gottes.Und dabei warten so viele
Seelen auf die Inkarnation, was dem Heilsplan Gottes entspricht und somit
gottgewollt ist!
Der Zeitgeist hat es
nun mitgebracht, dass in einigen Ländern diesbezüglich sehr viel gesündigt
wird, in anderen etwas weniger. Für die einzelnen Seelen, welche sich
dahingehend vergangen haben, spielt dieser Umstand zwar keine Rolle, aber für
das Volk. Wenn ein Volk eine Regierung hat, welche freizügige
Abtreibungsgesetze beschlossen hat, dann gibt es auch eine entsprechend grosse
Sündenlast. So sehen wir, dass in Deutschland 7 von 1000 Frauen abtreiben, in
Frankreich mehr als doppelt so viele, nämlich 16, Schweden etwa 21 und die
Ukraine sogar über 30!
Abtreibung ist aber
nur die eine Seite. Die andre ist das Beiseiteschaffen von alten Leuten, die
aktive und passive Sterbehilfe, wie es zum Beispiel in Holland exzessiv
betrieben wird.
Dann kommt noch ein
Drittes hinzu, was allerdings nicht das Volk in der Gesamtheit, sondern eher
die Regierung betrifft. Da jedoch die Regierungen demokratisch vom Volk gewählt
ist, ist dieses indirekt ebenfalls an den Verbrechen der Regieung mitschuldig.
Es geht um die brutalen Überfälle von Völkern. Ich denke, wie Frankreich,
Deutschland, England, ja beinahe die gesamte NATO unter der Federführung der
USA, welche in Libyen, Afghanistan, im Irak, neuerdings in Syrien, In Jemen und
Mali Chaos und Zerstörung anrichten und Hundertausende von unschuldigen
Zivilisten töten. Alle diese gröbsten Sünden, alle diese gröbsten Übertretungen
von Gottes Geboten verunreinigen und belasten die sogenannte Volksseele in
ungeahntem Masse.
Die Volksseele
Auch ein Volk hat eine
Seele. Nicht nur im übertragenen Sinne. Der Zustand dieser Seele ist der
Durchschnitt der Seelenbeschaffenheit der einzelnen Seelen derer, die diesem
Volke angehören. Der Unterschied in den verschiedenen Völkern kann sehr einfach
festgestellt werden, wenn man die einzelnen Völker miteinander vergleicht. Die
mohammedanischen Staaten haben ein dfferentes Niveau als zum Beispiel Japan
oder Kanada. Auch die alttestamentlichen Israeliten hatten verschiedene Zeiten
in ihrer Geschichte, wo es Zeiten gab, da das Niveau der Volksseele höher und
dann wieder tiefer war, sodass Gott es zur Rechenschaft ziehen musste zwecks
Erziehung.
Auch die Veränderungen
dieser Zustände lässt sich in Europa sehr gut beobachten. Das russische Volk
zum Beispiel hat sich im Durschnitt eher geläutert und konnte damit die
sowjetische Herrschaft abschütteln, ebenso die Deutschen, was sich dann im
zunehmenden Wohlstand bemerkbar gemacht hat.
Nun aber müssen wir in
Europa leider genau das Gegenteil feststellen. Gerade durch diesen Wohlstand
haben auch die Sünden in argem Masse wieder zugenommen und die Gottesfurcht ist
im Schwinden begriffen, wie oben schon geschildert. Europa hat an den
Kindstötung von 45 Millionen weltweit einen sehr grossen Anteil. Die Kriege,
die zunehmende Sexualisierung (Unzucht) – all das belastet die Volksseelen und
sie laden sich damit ein sehr schlechtes Karma auf sich.
Es hat nichts mit
hinduistischer Lehre zu tun, Jesus sagte, dass der letzte Heller zurückbezahlt
werden muss, also dass das Karma bis zum Letzten abgetragen werden muss. Dieses Abtragen nennt die Bibel
„Das Gericht Gottes“.
Somit müssen sich
England, Frankreich und auch Deutschland wie die anderen europäischen Völker auf
ein solches Eingreifen Gottes gefasst machen. Aus dem Alten Testament erfahren
wir „hautnah“, wie ein solches Eingreifen stattfindet und dass Got t nicht
immer zimperlich mit dem geliebten, aber sündigen Volk umgeht.
Der Fürst der Nation
Oben habe ich gesagt,
dass die Volksseele nicht nur im übertragenen Sinne zu verstehen sei. Das deshalb, weil ja ein Volk, wie ein
einzelner Mensch ebenfalls aus Körper, Seele und Geist besteht. Der Körper
eines Volkes ist mit seinen Organen die dazugehörenden Menschen, das Land,
seine Grenzen, seine Kultur, seine Infrastruktur und auch seine Regierung. Die
Seele des Volkes haben wir eben schon besprochen und der Geist eines Volkes ist
die unsichtbare Macht, welche die Geschicke oder auch die Ungeschicke einer Nation
leitet. Wir lesen in der Bibel von der Einsetzung der „Nationen-Engel“, siebzig
oder zweiundsiebzig an der Zahl bei der Zerschlagung des Babel-Turmes mit der
Errichtung der verschiedensprachlichen Nationen. Später, bei Daniel lesen wir
vom „Fürsten von Persien“ und dem „Fürsten von Mazedonien“.
Diese Fürsten werden
nun nicht von Gott eingesetzt. Diese Fürsten werden von den Menschen gewählt –
ohne dass ihnen dies bewusst ist! Da die Menschen ihren freien Willen haben und
ihr Leben so leben können und dürfen, wie sie wollen, so bildet sich die
Volksseele und entsprechend dem Zustand dieser Seele übernimmt ein Geistiger
Führer die Leitung eines Volkes. Es ist also das Volk selbst, das mit seinem
Lebenswandel bestimmt, aus welcher Sphäre ihre Mächtigen und Gewalten stammen.
Wenn wir den Fürsten von Persien (jener der heutigen Zeit!) dem Fürsten der
Schweiz gegenüberstellen, so dürfte sofort klar werden, welche jenseitige
Sphäre Einfluss auf das Volk hat. In Persien (Iran) haben diese den Komheini
mit seiner teuflischen Revolution eingebracht, und in der Schweiz, welche noch
immer durch die Verfassung auf „Gott dem Allmächtigen“ baut, ist von zwei
grausamen Weltkriegen verschont geblieben.
Wie lange der Segen
Gottes noch auf der Schweiz weilt, bleibt abzuwarten, denn die Sünde, wie oben
beschrieben, macht auch vor diesem Land nicht halt. Somit dürfte es auf der
Hand liegen, dass wenn das Gericht Gottes auch dieses Land triff, dann
vielleicht sogar noch umso mehr, weil es den Segen nicht zu schätzen wusste.
Die Kämpfe und die
Gerichte sind Himmlischer Natur. Gott straft nicht in erster Linie die
Menschen, sondern die Engel, welche die Völker in die Irre führen. Diese für
uns unsichtbare Gerichte aber übertragen sich dann sofort auf die materielle
Welt und wenn sich das Volk oder besser: die Völker nicht eines Besseren
besinnen und vom sündigen Weg umkehren, können sie keine neue Himmlische
Führung aus einer höheren Sphäre erwarten.
Die Gerechten im Land
Doch Gott ist
barmerzig. Er will nicht das Verderben, weder das eines Volkes, noch das eines
einzelnen Menschen. Selbst beim vorstehenden Gericht wie auch noch im laufenden
Gericht selbst, lässt Gott mit sich handeln. Wir alle kennen die Geschichte von
Abraham, der wusste, dass posthum ein Gericht über Sodom hereinbrechen wird und
hat mit Gott gefeilscht. Er erbat, dass wenn 50 Gerechte in dieser Stadt wären,
Er doch diese verschonen sollte. Gott ging auf dieses Geschäft ein, aber leider
fanden sich keine fünfzig. Das feilschen ging weiter, Abraham war hartnäckig
und gab nach auf 45, dann auf 40, 30, 20, 10. Jedesmal wäre Gott bereit
gewesen, der ganzen Stadt zu vergeben, wenn doch nur die von Abraham genannte
Anzahl Gerechte vorhanden gewesen wäre. Aber nichts. Nur zwei, nämlich Lot und
seine Frau. Diese zwei errette Gott durch die Engel und überliess Sodom und die
umliegenden Städte dem Gericht. „Gericht“ bedeutet in der Himmlischen Sprache
„Tod“! Und „Tod“ heisst: Ende der irdischen Entwicklungsmöglichkeit von Seele
und Geist.
Nun höre ich schon im
Hintergrund, dass heute all das ganz anders sei. Heute hätten wir viele
Gerechte, welche das Unheil abwenden könnten, heute würde Gott weitaus
erfolgreicher sein, Gerechte zu finden als zu Zeiten Sodoms. Schliesslich haben
wir ja die evangelische Lehre, und hier herrscht Glaube. Der Glaube nämlich,
der gerecht macht. Es sind etwa zehn Prozent der Bevölkerung, welche vor Gott
durch den Glauben gerecht sind.
Na, Glück gehabt!
Somit gibt es also kein Gericht mehr, weil sich genügend Gerechte einfinden.
Damit könnten wir ja das Thema abschliessen – wenn da nur nicht ein kleiner
Haken wäre.
Dieser Haken ist die
Tatsache, dass diese Gerechte nur „glauben“, dass sie gerecht wären. Also sie
sagen von sich selbst, sie seien „gerecht vor Gott“. Und wer da selbst von sich
sagt, er sei gerecht vor Gott, der ist Selbst-Gerecht. Und diese Art von
Gerechtigkeit zählt leider nicht! Nicht der Glaube, sondern die Werke des
Glaubens sind es, welche zur Göttlichen
Gerechtigkeit führen. Aber das ist ja ein altes Thema, davon haben wir uns ja
schon öfters unterhalten.
Wenn wir nach wirklichen
Gerechten suchen, welche sich in der Fürbitte solchen schrecklichen
Gerichte entgegensetzen könnten, dann
werden wir nicht so schnell fündig. Da
braucht es voll wiedergeborene Seelen, wie einen Pfarrer von Ars, eine Teresa
von Ávila oder ein Johannes vom Kreuz, um nur drei zu nennen. Solche, von Gott
Gerechtgesprochene vermögen es, mit Gott zu feilschen, weil Er dies in Seiner
grossen Gnade und Barmherzigkeit zulässt.
Möchtest Du mit
anderen über dieses Thema diskutieren oder hast Du Fragen, dann bist Du
im Forum herzlich willkommen. Auch als Gast darfst
Du Beiträge schreiben.
(Bereits Beiträge vorhanden!)
(Bereits Beiträge vorhanden!)
Jesus segne Dich!