Mittwoch, 20. März 2013

Christ und Askese





Wie schon angekündigt, sprechen wir heute über ein heikles Thema, ja, ein Thema, welches ein „heisses Eisen“ ist, da man sich die Finger ganz schön verbrennen kann. Vor allem in kirchlichen Kreisen gehört das Thema der Askese in die esotherische Ecke und hat mit dem Christentum nichts zu tun.

Ob das wirklich so ist? Gerade heute gewinnt die „christliche Askese“ immer mehr an Bedeutung, wenn man in Betracht zieht, dass das moderne Leben – auch bei Christen! – immer mehr, ja sogar nur noch nach dem Lust-/Unlust-Prinzip geführt wird. Vor allem die jüngere Generation kennt kaum mehr etwas anderes, als das zu tun oder zu lassen, was einem im Moment Lust, beziehungsweise Unlust bereitet. Eine persönliche Disziplin, besonders dem Körper gegenüber ist beinahe völlig unbekannt.

Doch was heisst Lust-/Unlust-Prinzip? Dieses ist nichts anderes als ein Leben der Sinnlichkeit. Was einem die fünf Sinne animieren zu tun weil es eine Befriedigung nach sich zieht, ist Lust und was die fünf Sinne verbieten zu tun, weil es keine Befriedigung nach sich zieht, ist Unlust. Das moderne Leben ist also vor allem geprägt, was einem Spass und Freude bereitet. Die Bibel hat einen eigenen Begriff für das sinnliche Leben: das „fleischliche Leben“, oder das „Leben nach dem Fleisch“

Da die (Frei-) Kirchen leider nur noch Vereine des frommen Weltbürgertum sind und keinen Sinn für das Ueberwinden des fleischlichen Leben mehr haben, da nach ihrem irregeführten Dogma alles nur aus Gnade und dem (nicht vorhanden, aber eingebildeten) Glauben geschenkt wird, braucht man diese Ueberwindung auch nicht.

Anders die Nachfolger Jesu. Hier ist die Askese ein Thema, ja, ein sehr wichtiges Thema sogar. Die Ueberwindung der Sinne und damit die Ueberwindung der Süchte, Leidenschaften und Begierden ist die Voraussetzung, Herr über den eigenen Leib, das Fleisch zu sein. Erst wenn die Seele frei von Sinnlichkeit und frei von eigenen Wünschen ist, ist es dem innewohnenden Geist Gottes und damit Jesus Christus möglich zu wirken und sich zu offenbaren.

Und genau deshalb kommen wir um die Askese nicht herum. Auch wenn die Bibel diesen Begriff nicht kennt, so ist das Neue Testament ein perfekter Lehrgang in dieser geistigen Disziplin! Dabei darf uns nicht stören, wenn sich auch andere Religionen wie der Buddhismus, sich der Askese bedient. Diese Tatsache soll uns nicht zur Ueberlegung führen, wenn eine Philosophie sich dem selben Mittel bedient, müsse es automatisch schlecht sein. Das gilt nicht nur im Falle der Askese.

Doch was verstehen wir unter diesem griechischen Begriff? Es heisst nichts anderes, als: Enthaltsamkeit. Enthalsamkeit ist wiederum nichts anderes, als sich dem zu enthalten, was einem lieb geworden ist. Es sind angenehme Gewohnheiten, sei es im Essen, der Musik, im Visuellen, in der Welt der Düfte und natürlich im sexuellen Leben. Dazu kommt noch die leibliche Bequemlichkeit, für diese wir ja alles unternehmen, damit unserem Leib so wenig Anstrengung zugemutet werden muss, wie es nur möglich ist. Diese Angewohnheiten steigern sich sehr schnell in Begehrlichkeiten, dann in Leidenschaften und schliesslich in Süchte.

Eine weit stärkere Form der Enthaltsamkeit ist die Entsagung. Enthalsam sein heisst, für eine gewisse Zeit sich einer bestimmten Begierde zu enthalten, zum Beispiel um eine Sucht zu bekämpfen. Entsagen aber bedeutet, sich einem sinnlichen Genuss für immer zu entsagen. Viele Süchte können deshalb auch nur durch völlige Entsagung bekämpft werden.

Dem entgegenzuwirken, rät uns Gottes Wort, enthalsam zu sein. Wer es nicht nur gepredigt, sondern es uns vorgemacht hat, ist Jesus slbst: „ ... er hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann“ (Math. 8. 20). Jesus hatte kein eigenes Haus, kein festes Dach (als gelernter Zimmermann (Baumeister!)), ja, nicht mal ein eigenes Bett. Er hat mit dem Fehlen des Grund-Nötigsten das bereits damals gültige „System“ ignoriert. Schon das Entsagen der grundlegendsten Bedürfnisse zeigt uns Sein asketisches Leben. Deshalb konnte er von Seinen Nachfolgern auch fordern, dass „ ... kann auch keiner von euch, der nicht allem entsagt, was er hat, mein Jünger sein.“ „(Luk. 14. 33)

Diese letzte Forderung Jesu ist, wenn sie wirklich ernst genommen wird, eine sehr harte Forderung sein. Hier geht es um alles! „Allem entsagen, was man hat“. Wie können sich nun Christen „Nachfolger“ nennen, wenn sie nicht mal dem Kleinsten entsagen können? Zum Beispiel der Neugier des täglichen Geschehens: Dem Fernseher. Welche Ausreden hier nun zum Zug kommen, ist doch recht erstaunlich. Können wir uns vorstellen, dass Jesus (obschon kein Haus und keine Wohnung, einen Fernseher, wie zum Beispiel ein iPod – oder wie das Zeugs heisst – mit sich herumschleppen würde? Können wir uns vorstellen, dass der Mensch gewordene Gott sich dem System und der Sinnlichkeit unterwerfen würde und sich von deren gesteuerten und manipulativen Medien unterhalten lassen würde? Aber die Kirchenchristen sind mehr als der unsichtbae Christus. Sie sagen, ihnen schade dies überhaupt nicht, denn sie stehen darüber. Aber Jesus sagt zu allen: „Will jemand mir nachkommen, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach“ (Luk 9. 23). Das aber nicht nach der Sportschau, sondern als Grundhaltung! Weil aber die Kirchenchristen das besser wissen, sagte ich eingangs „Vereine des frommen Weltbürgertums“.

Jesus lebte uns die Askese, die Enthaltsamkeit vor. Als Mensch gewordener Gott mit Seiner gesamten Schöpferkraft hätte Er sicher kein solches Leben führen müssen. Aber lebte so, weil Er ein Vorbild sein wollte, als Orientierung für uns armselige Menschlein, in dem wir wissen sollen, auf was wir unser Leben ausrichten sollten.

Enthaltsamkeit, und mehr noch die Entsagung von allem, was nicht mit dem geistigen (geistlichen) Leben direkt zusammenhängt , könnte für viele abstossend sein, denn es gibt ja verschiedene Aspekte im Leben, welche sichtlich nicht aus der tiefsten Finsternis stammen, wie Gedanken an eine schöne Bergwanderung, an Ferien am Meer, an dringend benötigten neuen Schuhen usw, usw. Soll das nun heissen, dass wir an all das nicht mehr denken dürfen oder mehr noch, dass wir all das nicht mehr unternehmen dürfen?

Etwas nicht mehr tun dürfen, wäre gesetzesmässig und dies kann schon daher nicht mit dem Evangelium vereinbart werden. Es geht niemals darum ob man gesetzmässig etwas tun oder lassen soll/muss. Alle unsere Gedanken, alle unsere Worte und all unser Tun soll Frucht aus der einfachen Grundhaltung sein, wie Jesus es vorlebte: „Wacht und betet ohne Unterlass“ (: Luk. 21. 36) Sind wir ohne Unterlass der stetigen Gegenwart Gottes bewusst, dann beten wir auch automatisch ohne Unterlass und all unsre Gedanken, Worte und Taten werden von eben diesem stetigen Einfluss von oben geprägt und weltliche, fleischliche Belange werden überhaupt nicht mehr oportun sein. Somit stellt sich obige Frage überhaupt nicht.

Der erste, grundlegendste Trieb des Menschen ist der Hunger, beziehungsweise der Esstrieb. Um körperlich zu überleben müssen wir essen und trinken, wie es auch die Tiere tun. Gott hat das so eingerichtet und niemand kann behaupten, dass wir sündigen, oder zumindest, dass es ungöttlich wäre, wenn wir Nahrung zu uns nehmen. Aber schon hier setzt Jesus ein und rät uns, Enthaltsamkeit zu üben. Die grundlegenste Enthaltsamkeit im Essen ist bekanntlich das Fasten. Das Fasten ist eine asketische Uebung, welche auch Jesus Selbst durchführte. Aber nicht nur drei Tage, sondern vierzig „ ... und danach hungerte ihn“. Wer schon mal drei Tage gefastet hat, weiss, dass es nicht unbedingt einfach ist, sich der Nahrung zu enthalten. Wer schon drei Wochen gefastet hat, hat schon Kämpfe mit sich, d.h. mit seinem Fleisch ausgefochten und wer hat es geschafft, zweimal drei Wochen, also vierzig Tage zu fasten? Dies nennt man Askese, von Jesus vorgelebt und von Ihm zur Nachahmung empfohlen. Allerdings gibt Er den Rat, damit nicht an die Oeffentlichkeit zu treten, sondern das im Stillen, also als Sache von der Seele und Gott zu betrachten: „Wenn ihr aber fastet, sollt ihr nicht finster dreinsehen wie die Heuchler; denn sie verstellen ihr Angesicht, damit es von den Leuten bemerkt werde, daß sie fasten. Wahrlich, ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin.“ (Math. 6.16)

Absonderung von der Welt

Lebt man in Enthaltsamkeit, so sondert man sich automatisch von der Welt ab, weil die Welt dies nicht kennt, ja sogar nicht fähig ist, in Enthaltsamkeit zu leben. Eben: die Welt lebt nach dem Lust-/Unlust-Prinzip. Diese Selbstisolierung bleibt von seitens der Welt nicht ohne Folgen, denn sie bemerkt es und die Reaktion ist dementsprechend. Auch wenn das Fasten in der Stille geübt wird, so sind nicht alle Asketische Uebungen zu verbergen. Die Reaktion ist Ablehnung und sehr schnell wird nachgesagt, dass ein wirklicher Nachfolger Jesu äusserst extrem sei. Schon in der Debatte über TV-Verzicht kommt dies zum Ausdruck. Diese Ablehnung der Christen nennt die Bibel Hass: „Wäret ihr von der Welt, so hätte die Welt das Ihrige lieb; weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt heraus erwählt habe, darum haßt euch die Welt“ (Joh. 15. 19).

Nicht nach dem Fleische zu leben ist an sich schon ein aketisches Leben, wenigstens in den Augen der Welt und der weltlichen Christen. Sie vermögen den Sinn und die Foge dessen nicht zu erkennen, weil „nach dem Fleische leben – und damit auch die Ablehnung der Askese! – angeboren ist. Demnach könnte man den Vers „Wenn ihr nach dem Fleisch lebt, müsst ihr sterben; wenn ihr aber durch den Geist die (sündigen) Taten des Leibes tötet, werdet ihr leben,“ auch so lesen: „„Wenn ihr die asketischen Uebungen verachtet, müsst ihr sterben; wenn ihr aber durch den Geist die (sündigen) Taten des Leibes tötet, welche ja unweigerlich dem sinnlichen Leben folgen, werdet ihr leben.“ (Römer 8,13);

Der Apostel Paulus trägt verschiedentlich asketisches Gedankengut vor. Dabei verwendet er die Begriffe vom Sport, insbesondere des Marathon. Er vergleicht die Mühsal einer christlichen Lebensführung mit der Disziplin der Athleten, die Entbehrungen auf sich nehmen, um einen Kampf zu gewinnen. Der Lohn ist der Siegeskranz, den er zu einer Entsprechung macht. So schreibt er: „Jeder Wettkämpfer lebt aber völlig enthaltsam; jene tun dies, um einen vergänglichen, wir aber, um einen unvergänglichen Siegeskranz zu gewinnen. Darum laufe ich nicht wie einer, der ziellos läuft, und kämpfe mit der Faust nicht wie einer, der in die Luft schlägt; vielmehr züchtige und unterwerfe ich meinen Leib“ (1. Kor. 9, 25), „Darum sage ich: Lasst euch vom Geist leiten, dann werdet ihr das Begehren des Fleisches nicht erfüllen. Denn das Begehren des Fleisches richtet sich gegen den Geist, das Begehren des Geistes aber gegen das Fleisch; beide stehen sich als Feinde gegenüber“ (Galater 5,16f.); „Alle, die zu Christus Jesus gehören, haben das Fleisch und damit ihre Leidenschaften und Begierden gekreuzigt“ (Galater 5,24) und „Darum tötet, was irdisch an euch ist: die Unzucht, die Schamlosigkeit, die Leidenschaft, die bösen Begierden und die Habsucht, die ein Götzendienst ist“ (Kol. 3. 5).

Aber eines muss natürlich auch gesagt werden: Die Askese bezieht sich auf ein geistiges Leben. Paulus kritisiert das Quälen des Körpers, das in Wirklichkeit nur zur Befriedigung der irdischen Eitelkeit diene (Kolosser 2,23), wie es bei katholischen Orden etwa vorkommt. Wenn es dann um die Selbstkasteing geht, dann hat man den „gesunden Boden“ verlassen.









Jesus segne Dich!



Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.







Mittwoch, 13. März 2013

Tun


 

In diesen drei Buchstaben steckt viel mehr, als man gemeinhin annimmt. Zum Beispiel steckt die gesamte Erfüllung des Evangeliums dahinter. Daß das Tun, wie Jesus es lehrte, weit über das Tun des Glaubens an die Existenz Christi hinausgeht, werden wir im Folgenden sehen. Aber ebenso werden wir sehen, daß die ganze Seligkeit des Himmlischen Lebens nicht mehr ein sogenannter "Lohn" für Nichts-Tun Nur-Glaube, sondern eine Folge des einfachen Gehorsams sein wird. Der Seligkeit muß nicht nachgejagt werden, sondern dem Gehorsam, was in Prinzip wiederum lediglich eine Folge der Ersten Liebe zu Gott (der Wahrheit, Jesus Christus) ist.

Der These des aktiven Tuns steht das Dogma der Lutheraner gegenüber, welche im Kern das Gegenteil besagt, nämlich, daß wir Menschen nichts tun können/dürfen/müssen, denn alles wird von Gott aus reiner Gnade gegeben, wenn man nur an (die Existenz) Gott(es) glaubt, denn aus Werken, so Luther und die heutigen Baptistischen Kirchen, werden wir nicht gerecht, sondern eben nur aus puren Glauben. Aus der Sicht und in der Situation Martin Luthers war diese Überbetonung sicherlich gerechtfertigt, wenn man sich vor Augen führt, auf welchen schändlichen Abwegen sich die katholische Kirche jener Zeit befand. Die Vergebung der Sünden war nicht eine Sache des Glaubens, sondern allein des Geldes, mit welcher man jene durch Ablassbriefe kaufen konnte. Als Gegenpol musste Martin Luther den "Glauben alleine" setzen.

Natürlich war sich Martin Luther der Gefahr wohl kaum bewußt, daß einige Jahrhunderte später diese Doktrin einst als Seligkeitsevangelium benutzt werden würde.

So höre ich oft, daß ein Kreuz zu tragen nicht opportun ist, denn Jesus hat das Kreuz für uns getragen. Ebenso brauchen wir die Welt nicht so extrem zu überwinden, denn Jesus sagt: "Ich habe die Welt überwunden". Mit der Heiligung ist es dasselbe, weshalb sollen wir unsere Seele heiligen, wenn wir laut Kirchenlehre schon durch den Glauben allein geheiligt sind?

Nun, die Kirchenlehre ist eine aus der Bibel entstandene Irrlehre, weil zwar alle Thesen aus dem Wort Gottes entnommen sind, aber nur jene Buchstaben, Worte und Verse, welche sich für das Seligkeitsevangelium eignen.

Wir nehmen jetzt auch drei Buchstaben heraus und sehen, was Jesus meinte, als Er sagte, "Wer meine Gebote hat und sie tut, der ist es, der mich liebt; wer aber  mich liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden, und ich werde ihn  lieben und mich ihm offenbaren." (Joh 14:21)

Welches sind Seine Gebote?

Wir wollen uns im Folgenden nur mit einem dieser Gebote befassen und sehen, was dieses mit unserem Tun zu tun hat: "Denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung" (1. Th 4. 3). Fragen wir uns, weshalb Paulus dies überhaupt sagt, wenn er uns (die Gläubigen) als "Heilige" anspricht? Sind wir Heilige, welche sich noch heiligen müssen – oder was?

Heilige sind wir wohl deshalb, weil wir auf dem Weg der Wahrheitssuche sein dürfen, weil uns Gott dazu gerufen hat. Dies allein ist Seine heilige Gnade, der wir nichts, ja gar rein nichts hinzufügen können. Aber das heißt ja wohl nicht, daß unsere Seele schon so rein sind, daß sie nach dem irdischen Tod schon schnurstracks in den Himmel eingehen kann. Unsere Seelen sind noch unrein. Unrein durch die Weltliebe, unrein durch unsere Abhängigkeiten von den sinnlichen Genüssen und unrein durch unser noch nicht gedemütigtes Ego. Deshalb rät Paulus, daß wir die Heiligung (unserer Seele) nicht ausser Acht lassen dürfen, sondern unsere ganze Aufmerksamkeit darauf lenken sollen. Und hier kommt nun dieses eigene Tun ins Spiel. Die Kirchliche Antwort lautet: Ohne unser Zutun (sind wir Heilig). Wir aber sagen: Nur durch unser eigenes Tun kommen wir zur Heiligung. Und was ist es, was wir tun müssen? Da ist zuerst sicher einmal die herzliche und innige Vergebung aller Sünden derjenigen, welche uns ein Leid irgendwelcher Art zugefügt haben. Wir dürfen nicht mehr etwas gegen irgend jemanden haben. Ohne diese Vergebung gegenüber dem Nächsten können auch wir nicht auf die Vergebung unserer Sünden durch den Sühnetod Jesu hoffen und die Nächstenliebe ist ohne die Vergebung wohl kaum möglich. Desweiteren gehört zur Heiligung, daß wir alles das ablegen, was der Heiligung hindert, also das ablegen, was die absonderung Absonderung für Gott im Wege steht – und das ist in erster Linie die Liebe zur Welt, welche durch die sinnliche Lüste manifestiert wird.

Die Kirchenleute sagen hingegen, daß wir diese sinnlichen Freuden nicht überwinden müssen, da sie ein Gottesgeschenk seien. Achten wir diese gering, so achten wir Gott gering. Eine simple Argumentation, ja! Aber nach Paulus ist das Leben in den sinnlichen Freuden das fleischliche Leben: "Damit die Gerechtigkeit vom Gesetz gefordert, in uns erfüllt würde, die wir nun nicht nach dem Fleisch leben, sondern nach dem Geist. Denn die da fleischlich gesinnt sind, die sind fleischlich gesinnt; die aber geistlich sind, die sind geistlich gesinnt. Aber fleischlich gesinnt sein ist der Tod, und geistlich gesinnt sein ist Leben und Friede. Denn fleischlich gesinnt sein ist Feindschaft gegen Gott, weil das Fleisch dem Gesetz Gottes nicht untertan ist; denn es vermag’s auch nicht. Die aber fleischlich sind, können Gott nicht gefallen" (Röm. 8. 4 ff) . Also, hier haben wir's Schwarz auf Weiß. Sind wir sinnlich gesinnt, sind wir auf dem falschen Weg, ob wir jetzt an den Kreuzestod Jesu glauben oder nicht, ob wir uns wiedergeboren nennen oder nicht und ob wir eine ehrenamtliche aufgabe in einer christlichen Gemeinschaft haben oder nicht!  Wer der Meinung ist, daß diese sinnliche (fleischliche) Gesinnung durch den simplen Glauben an die Existenz Jesu überwunden wird, befindet sich auf dem berühmten Holzweg. Ich lasse mich zwar gerne eines anderen belehren, aber mir ist noch nie vorgekommen, daß es sich so verhält. Jeder, welcher sich in sinnliche Lüste verstrickt hat und durch die göttliche Erkenntnis davon loskommen will, hat mit schweren inneren Kämpfen zu tun. Dieses Loskommen von der liebgewordenen Welt

 hat dann sehr viel mit eigenem Tun zu tun! Wir können zwar die Welt einzig und allein nur durch den Geist Gottes überwinden, aber es braucht unser eigenes Wollen, beziehungsweise unseren eigenen inneren und starken Wunsch – und dann gibt Er uns dann beides, das Wollen und das Vollbringen. Aber den heißen Wunsch muß unser Eigen sein und die Härte gegenüber unserem (gottfeindlichen) Leib ebenfalls.

Diese Härte gegenüber unserem Leib ist ein weiterer Punkt, der uns vom modernen Kirchendogma trennt. Aber davon werden wir nächste Woche sprechen, wenn es darum geht, ob auch eine gewisse Askese zur Heiligung gehört, oder ob das reine Selbstheiligung ist. Lassen wir dabei dann auch die Bibel sprechen. Nun aber geht es noch um das eigene Tun. Die Heiligung der Seele und deren Reinigung und Freiwerden von weltlichen Einflüssen funktioniert ohne unser aktives Tun nicht. Dabei sind schwere Kämpfe zu bestehen und vom immer-wieder-fallen können wir ein Liedchen singen. Oft geht es jahrelang so, bis Süchte und Begierden uns nicht mehr im Tun beeinflussen und der Geist Gottes dadurch wirken kann und wir in der Erkenntnis Gottes zunehmen dürfen.

Die fleischliche Gesinnung müssen wir ablegen. Da dies in der Bibel steht wissen viele, daß dies ein Gebot Gottes ist, aber bei vielen fehlt die Erkenntnis, w a s  fleischliche Gesinnung ist. Natürlich könnte man jetzt eine Liste anfügen, was alles zur Sinnlichen Suchtbefriedigung gehört, aber damit wäre niemandem gedient, denn das wäre dann wieder eine gesetzmässige Aktion, wenn man dadurch im Kampf gegen die Leidenschaften stehen würde. Der richtige Weg besteht nur darin, daß man innig (inbrünstig) von Gott die Antwort erwartet, welche Sinnlichkeiten man zuerst in Angriff nehmen soll. Die Antwort auf solche Fragen lassen in der Regel nicht lange auf sich warten. Der innewohnende Geist wartet sehnsüchtig auf solche Fragen und wird das Denken auf die richtige Antwort lenken. Durch solche Fragen wird dem Drängen des Geistes nachgegeben und Er wird dadurch frei werden können. Deshalb sagt auch Paulus, daß nur durch den Geist die Welt überwunden werden kann: " … wenn ihr aber  durch den Geist die Geschäfte des Leibes tötet …" (Röm. 8. 13) Nebenbei bemerkt: Paulus spricht von uns, wenn wir durch den Geist die Geschäfte des Leibes töten … Also sind wir die Handelnden, wir sind die Aktiven!

Da kann man nur noch eines sagen: Es gibt viel zu tun - packen wir's an!

 

 

Jesus segne Dich!

 

 

Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.

 

 

 

Mittwoch, 6. März 2013

Leben aus dem Glauben


 

Über den Begriff "Glauben" haben wir uns schon öfters unterhalten und wir werden es auch noch des öfteren tun, immer wieder aus einem anderen Blickwinkel. Heute geht es darum, weshalb es uns nicht so ganz gelingen will, völlig aus dem Glauben zu leben – da wir doch unbestritten im "richtigen" Glauben sind.

Wer kennt das nicht: wir beten für eine bestimmte Sache schon seit geraumer Zeit und es will sich einfach nichts in dieser Hinsicht bewegen. Ganze Gemeinschaften beten für die Heilung eines Gemeindemitgliedes, aber es geschieht nichts. Wir beten dafür, daß wir endlich mit Hilfe des Geistes Gottes oder des Heiligen Geistes diese und jene Süchte und Begierden lassen können, aber der Zwang dessen lässt nicht nach und wir beginnen zu zweifeln. Wir zweifeln, ob unser Glaube wirklich der "richtige" ist und wir kommen ins zweifeln, ob Gott wirklich existiert. Steht nicht in der Heiligen Schrift, daß, wenn wir nur fest Glauben, wir das Erbittete auch erhalten: "Darum sage ich euch: Alles, was ihr im Gebet verlangt, glaubet, daß ihr es empfangen habt, so wird es euch zuteil werden!" (Mk 11. 24)?  Haben wir nicht schon oft, allen, wirklich allen unseren Glauben zusammengenommen – und trotzdem ist nichts geschehen?

Warum funktioniert das nicht, wenn doch die Welt weit grössere Erfolge aufweisen kann? Beschreibt nicht J .Murphy in seinem Bestseller "Die Macht Ihres Unterbewusstseins", wie viele seiner Zeitgenossen, alles bekommen hatten, was sie sich wünschten? Oder Dale Carnegie mit seinem Thriller "Sorge Dich nicht – lebe"? Sie alle leben im (weltlichen) Erfolg, weil ihre Lebens-Rezepte zu funktionieren scheinen. Nur eben funktioniert es in den Kirchen nicht, oder nur vereinzelt. Was ist es, woran liegt es? Jesus sagt: "Jesus aber sprach zu ihnen: Um eures Kleinglaubens willen! Denn wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben hättet wie ein Senfkorn, so würdet ihr zu diesem Berge sprechen: Hebe dich von hier weg dorthin! Und er würde sich hinwegheben, und nichts würde euch unmöglich sein." (Mt 17. 20)

Mir ist völlig klar, daß der soeben zitierte Bibelvers niemandem hilft und kein Trost sein kann, denn die Lösung des Problems wird hier nicht angeboten. Jeder von uns behauptet sicherlich steif und fest, daß sein Glauben mindestens so gross wie ein Senfkorn ist – und trotzdem wird einem nicht gegeben, was man erbitten hat. Und dann die Sache mit dem Versetzen von Bergen! Nicht mal unsere Probleme werden gelöst, geschweige denn, dass sich auch die allerkleinsten Hügel versetzen lassen!

Wenn es auch nicht so offensichtlich ist, aber genau hier liegt die Lösung der Nicht-Erhörung unserer Gebete. Wir haben keinen Glauben, weil wir nicht wissen, was denn genau dieser Glaube eigentlich ist. Es ist nicht nur ein Nicht-Zweifeln, nein, es ist weitaus mehr.

Wenn Jesus sagt, daß der Grund das völlige Fehlen des Glaubens ist, dann dürfen wir annehmen, daß dies so ist. Wenn Du also um Heilung von einer Krankheit bittest und es passiert nichts, dann hast Du keinen Glauben! So einfach ist das. Wenn Du um Befreiung von Deinen Süchten bittest und bleibst aber in den Zwängen gefangen, so hast Du keinen Glauben! Und wenn Du für Deinen Bruder um etwas bittest, und es passiert ebenfalls nichts, dann hast Du mitsamt Deinem Bruder keinen Glauben!

Sind diese Behauptungen nicht etwas weit hergeholt? Nein, denn es steht so in der Bibel, nur anders formuliert.

Eigentlich ist die Sache ganz einfach, wie das Evangelium an sich – denn Kindern ist es gegeben, daß sie es verstehen. Und so wollen wir es von der praktischen Seite angehen, damit wir erleben, daß der Glaube eben doch keine leere Sache ist, sondern die ganze Fülle der Gottheit in ihm lebt!

Passen wir nun ganz gut auf, was der folgende Bibelvers sagt und was zwischen den Zeilen zu verstehen ist, denn hier liegt die ganze Tiefe der Lösung unseres Problems verborgen: "Ebenso kommt aber auch der Geist unserer Schwachheit zu Hilfe. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich’s gebührt; aber der Geist selbst tritt für uns ein mit unausgesprochenen Seufzern." (Röm. 8. 26)

Wir wissen nicht, was und wie wir beten sollen. Wir glauben zwar, wir wissen es, weil wir aus unseren eigenen Wünschen, unserer eigenen Wertskala, welche wir dem Leben gegenüber haben, was und wie wir beten und sind auch der Meinung, daß unser Glaube die Grösse eines Senfkornes bei weitem übertrifft. Nun aber belehrt uns der obige Vers, daß nicht unser vermeintliche Glaube, sondern der Geist (Gottes) es ist, welcher die Bitte mit einem Seufzer ausstösst. Und in der Tat, wenn wir den Begriff "Glaube" mit dem Begriff "Geist" (ob Heiliger Geist oder Geist Gottes) austauscht, dann sieht die Sache ganz anders aus.

Glaube = Geist

Lesen wir den schon zitierten Vers aus Mt. 17 aus diesem Blickwinkel, dann heißt das so: "Jesus aber sprach zu ihnen: Um eures Kleingeistes willen! Denn wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Geist hättet wie ein Senfkorn, so würdet ihr zu diesem Berge sprechen: Hebe dich von hier weg dorthin! Und er würde sich hinwegheben, und nichts würde euch unmöglich sein". Nun will ich auch meine obigen Behauptungen in dieses Licht stellen, dann heißt das folgendermassen:

Wenn Du also um Heilung von einer Krankheit bittest und es passiert nichts, daß hast Du keinen Geist! So einfach ist das. Wenn Du um Befreiung von Deinen Süchten bittest und bleibst aber in den Zwängen gefangen, so hast Du keinen Geist! Und wenn Du für Deinen Bruder um etwas bittest, und es passiert ebenfalls nichts, dann hast Du mitsamt Deinem Bruder keinen Geist!

Nun wird sich der eine oder andere zu Wort melden und sagen, das sei doch unerhört, denn er glaube doch an Jesus, habe sein Leben Ihm übergeben und überhaupt: er sei wiedergeboren und da kommt einer und behauptet, er habe keinen Geist? Bevor aber die Zornesröte im Gesicht spürbar wird, bedenke, was nun kommt!

Wie schon oben angetönt, gibt es zwei Beweggründe, um etwas zu beten. Zum einen ist es unsere Seele, welche etwas will. Das gilt sogar, wenn wir um eine Erweckung beten. In den meisten Fällen ist es unsere Seele, welche schlussendlich etwas beweisen will: sich selber oder den anderen gegenüber. Und wenn die Seele etwas will, sei es weltlich oder geistig, dann kommt's aus dem Ego. Wenn das Ego etwas bewerkstelligen will, dann ist es das Gegenteil von dem, was Gott will, ist also nicht göttlich, sondern luziferisch. Alle Bitten, welche zu unserer Bequemlichkeit, zur Befriedigung einer unserer Sinneslüste dient, sind widergöttlich und kommen nicht aus dem Geist.

Der zweite Beweggrund, um etwas zu bitten, ist, vom Geist Gottes dazu gedrängt zu werden. Dann ist es der Wille Gottes. Das kann durchaus eine Krankenheilung sein, kann sogar eine Bitte um etwas ganz Weltliches sein und wenn der Geist Gottes das Herz zu dieser Bitte/Fürbitte bewegt, dann kommt auch ganz automatisch die Gewissheit, daß die Bitte erhört wird! Wir müssen uns nicht verkrampfen und uns zwingen, an die Erhörung zu glauben!

Nun aber kommen wir zur wichtigsten Frage. Will denn der Geist Gottes, daß wir um das bitten, was auch wir selbst wollen? Können wir den Geist Gottes beeinflussen, uns mit diesen Bitten zu vertreten, was wir als Erhörung erleben wollen? Daß dies niemals funktionieren kann, liegt wohl auf der Hand. Die Gefahr beim Beten und Bitten liegt nämlich darin, daß wir unsere Wünsche verstärken mit einer geballten Ladung an Hoffnung und der Vorfreude auf den Nutzen des Erlangten. Und genau mit oder durch diese Voraussetzung kann der Geist Gottes nicht wirken – und wir bleiben mit unserem Geschwafel alleine!

Der Glaube ist Geist. Der Geist – und damit der Glaube – kann aber nur wirksam sein, wenn unsere persönlichen Wünsche gleich Null sind. Wenn wir keine eigenen Wünsche mehr haben, welche wir uns erfüllen wollen, wenn wir sozusagen im Weltlichen am Ziel sind, also völlig frei der irdischen Zwänge, dann, und erst dann, kann der Geist Gottes beginnen zu wirken – und dann werden wir alles erlangen, was wir uns wünschen. Ein Paradoxon? Nein natürlich nicht. Denn dann ist es der wirksame Geist Gottes, welcher die Göttlichen Wünsche, das Heißt, den Willen Gottes in unser Herz legt, und wir können ungestört durch unser nicht mehr existierendes sinnliche Leben, dem Geist Gottes, also Christus, dienen. Nun ist es eben so, daß unsere Wünsche Gottes Wünsche, unser Wille Gottes Wille ist! Wir meinen zwar immer noch, es seien unsere Wünsche und unser Wille, aber im Grunde sind es Gottes Wünsche und Gottes Wille!

Daß dieses Leben ohne sinnliche Wünsche und Begierden möglich ist, darf ich selbst erleben. Ist auch gar nicht so schwer. Ohne Geld (weder Einkommen noch Kapital), ohne eigenes Haus, ohne Versicherungen, ohne Krankenkasse, ohne rein gar nichts, lebe ich zufrieden und erfüllt und habe alles, was ich brauche: Genügend zu essen, saubere Kleidung, ein Dach über dem Kopf und Beschäftigung (manchmal sogar zuviel (:-} ). Es fehlt an nichts, im Gegenteil! Ich habe zu geben, weil ich im Überfluss lebe!

Das sind die Voraussetzungen, damit der Geist Gottes wirken kann. Anders funktioniert es nicht. Alle sinnlichen Lüste (mit Betonung auf: alle!) müssen überwunden werden, der materielle Leib mit allen seinen Wünschen und Trieben muss der Seele untertan sein, so wie die Seele nur dem Gehorsam des Geistes Gottes dienen will. An einem Beispiel will ich dies verdeutlichen, welches ich vor einiger Zeit erlebt habe, als mich Jesus den Gehorsam gelehrt hat. Ich habe dieses Zeugnis zwar schon einmal veröffentlicht, aber es soll auch hier zur Nachahmung empfohlen werden, denn es kommt aus Ihm, nicht aus mir!

Mit Rückenschmerzen Baum fällen

Seit meiner Kindheit leide ich an einem Rückenproblem, das nicht operiert werden konnte. So alle drei bis fünf Jahre kommt es vor, dass ich durch eine falsche Bewegung für zwei, drei Wochen "ausser Gefecht" gesetzt werde. Dabei gibt es Schmerzen, welche kaum auszuhalten sind, so, dass wenn es auftritt, ich für Stunden ohne jegliche Bewegung in derselben Position still stehen muss. Wenn der fürchterliche Schmerz dann nachlässt, kann ich mind. Zwei Wochen nichts tragen was über 200 Gramm schwer ist.

Vor einem Jahr etwa, war es wieder soweit. Ein Stich, ein Schmerz und ich stand zwei Stunden wie eine Wachsfigur an Ort und Stelle, unfähig mich zu bewegen. Mein erster Gedanke war: "Vater, ich danke Dir, Du hast einen Segen parat! Und du Satan, weiche, du kannst mich nicht ärgern!" als ich es dann endlich geschafft habe, mich mit einer Hilfe aufs Bett zu legen und eine minderschmerzliche Position gefunden habe, bat ich Jesus um Antwort, was das sein soll, was Er mir damit sagen will. Aber nichts kam, keine Antwort. Wieder und wieder flehte ich und bat ihn, dieses Kreuz wegzunehmen! Halt! Was? Kreuz wegnehmen? Nein natürlich nicht, ich will das Kreuz nicht fliehen, schoss es mir durch den Kopf. So dankte ich Ihm für das Kreuz immer wieder und von Herzen und es beschlich mich ein tiefer Frieden. Trotz der Tantalusqualen.

Dann, gegen morgen muss ich gedöst haben und beim ersten Sonnenstrahl erwachte ich vollends wieder und schon waren sie erneut da, die Schmerzen. "Vater, bitte nimm diese Schmerzen und lass mich aufstehen." Nun kam eine Antwort! Die hiess: "Steh auf, nimm die Axt und fälle den Baum, den du dir für heute vorgenommen hast." Nun musste ich trotz den Stichen im Rücken lachen und sagte: "Satan, weiche, halte mich nicht zum Narren! Himmlischer Vater, bitte nimm mir die Schmerzen und lass mich aufstehen!" – "Steh auf, und nimm die Axt und fälle den Baum!" – "Vater, ich kann doch nicht, nimm mir die Schmerzen, dann steh ich auf!" – "Wenn du aufstehen willst, dann steh auf und nimm die Axt und fälle den Baum" hiess es nun zum dritten Mal in meinem Herzen. Am liebsten hätte ich den Kopf geschüttelt, aber das schmerzte zu gewaltig. War es wirklich Jesus, den ich lautlos vernommen habe? Dann kam ein starker Gedanke in mir auf, dass ich kein viertes Mal gerufen werde, dass ich jetzt handeln muss. So versuchte ich einen Zeh zu bewegen, was unter Schmerzen gelang. Danach den Fuss und das Bein. Es gelang, aber mit fürchterlicher Qual. Nun, so ging es langsam weiter, ich stand auf, bekleidete mich nur notdürftig soweit es eben ging, und begab mich Schritt für Schritt, bedeckt mit kaltem Schweiss, zum Schopf um die Axt zu holen. Die schwere Axt vor mich mit beiden Händen hinhaltend, schleichte ich in den nahen Wald zu dem Eukalyptusbaum alle fünf Schritte wieder ausruhend. Brauchte aber für die paar Meter eine halbe Stunde. Dann versuchte ich, mit der Axt den Baum zu berühren und dachte dabei, wenn mich jemand sähe, dann würde ich in die Psychiatrie gebracht. Immer und immer wieder dankte ich Christus, dass Er mich doch bis hierhergebracht hat. Ja, und so wurden die Berührungen der Axt mit dem Baum immer aggressiver, bis sich dann nach etwas mehr als einer Stunde letzterer geschlagen gab und sich auf den Boden legte. Kurz gesagt, am Mittag war jeder Rest von Schmerz weg – ohne Medikamente, das versteht sich von selbst. Das ist Jesus. Nicht unser Wille zählt, nur Sein Wille und dem müssen wir gehorsam sein.

Seit diesem Erlebnis weiß jch, daß es nicht funktioniert, wenn wir beten "Herr, mach mich gesund, dann kann ich aufstehen". Jesus sagt: "Stehe auf und Du wirst dann gesund!"

Zuerst kommt unsere Glaubenshandlung, dann die Gnade Jesu!

Genau so sollte unser Alltag sein und wir erleben täglich, wenn wir aus dem Glauben (eben: aus dem Geiste!) handeln, daß sich Gottes Wille täglich offenbart und sich erfüllt.

Nochmals, weil's so wichtig ist: Entledige Dich allem weltlichen Ballast und sei endlich frei! Überwinde Deine Sinnlichkeit in allen Belangen und entledige Dich der systemischen Abhängigkeit so weit wie möglich, aber mindestens entledige Dich der Massenmedien wie Fernseher, Zeitschriften und weltlichen Büchern. Solange Du noch solches Zeugs besitzest, solange betest und bittest Du vergeblich. Schade um die Zeit.

 

Jesus segne Dich!

 

 

Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.

 

Mittwoch, 27. Februar 2013

Langes Warten auf Jesus


 
"Jesus kommt bald" – dies ist ein viel- und gern gehörtes Wort. Alle warten auf Sein Wiederkommen und es existieren Bibliotheken mit Prophetien und Bibelstudien, wann es denn soweit sein soll, daß der "Menschensohn auf den Wolken vom Himmel herabkommt." Alle diese Vorausberechnungen enden dann aber mit der Einschränkung, "Tag und Stunde können wir nicht wissen", wie es Jesus gesagt hat.

Wir werden uns hier nicht in die Reihe der Endzeitpropheten eingliedern und Mutmassungen anstellen, wann denn endlich der große Tag des Herrn erscheint und das lange Warten ein Ende hat. Statt nur Mutmassungen werden wir hier klar und deutlich erfahren, wann der Herr Jesus wiederkommt! Dies ist keine Anmassung, wie das auf den ersten Blick scheinen mag, sondern eine ganz klare Erkenntnis, wenn man die Augen beim Bibellesen nicht geschlossen hält. Oder anders gesagt, wenn die Bibel unser geistiges Eigentum geworden ist, werden wir klar erkennen, wann die Wiederkunft Jesus stattfindet.

Aber zuerst müssen wir noch einige Fakten klären. Es scheint, daß sich Paulus etwas weit aus dem Fenster gelehnt hat, als er schrieb:  "Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden" (1. Kor. 15. 51) Hatte er sich dabei auf die Worte aus Apg. 1. 11 berufen "Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr hier und seht gen Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird in  gleicher Weise wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen." Oder hat er an die Worte Jesu gedacht: "Jesus aber sprach: Ich bin’s; und ihr werdet des Menschen Sohn sitzen sehen zur Rechten der Macht und kommen mit den Wolken des Himmels!" (Mk 14. 62)

Wie dem auch sei, das Warten auf die Wiederkunft Jesu dauert nun schon beinahe volle zweitausend Jahre und nichts ist geschehen. Aber in den Kirchen ist es jedem Bruder und jeder Schwester klar und jeder Pastor weiß es mit Gewissheit, daß jetzt, wo der Feigenbaum blüht, die letzte Generation am Leben ist vor dem Kommen Jesu. Also: bald müsste es wirklich soweit sein! Oder doch nicht? Denn da wäre noch die Bemerkung der Spötter, welche sagen: "Wo ist die Verheißung seiner Wiederkunft? denn seitdem die Väter entschlafen sind, bleibt alles so, wie es am Anfang der Schöpfung war!" (2. Petr. 3. 4). Diesen Spöttern müsste man aber doch ein bisschen verzeihen, denn bis heute hatten sie ja nicht so ganz Unrecht – oder?

Nun aber werden wir sehen, daß diese Spötter doch einfach in ihrer Blindheit leben und den wahren Sachverhalt gar nicht erkennen können. Aber leider betrifft das nicht nur die ausgewiesenen Spötter, sondern auch viele Brüder und Schwestern in den Freikirchen samt ihren Predigern und Pastoren, welche zwar nicht spotten, aber des langen Wartens doch schon ein bisschen überdrüssig sind. Ich lehne mich jetzt aber nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich all denen zurufen muß: wenn ihr wirklich gläubig auf die Wiederkunft Jesu wartet wie Er auf den Wolken des Himmels kommt, dann müsst ihr noch sehr, sehr lange warten!

Ich will dabei nicht meine Glaubensgeschwister entmutigen wenn ich ihnen sage, daß sie mit allergrösster Wahrscheinlichkeit diese Wiederkunft nicht auf dieser Erde auf diese Weise erleben werdet, sie nicht und auch ihre Kindeskinder nicht!

Stellen wir uns einmal vor, was für einen Spektakel das abgeben würde, wenn Jesus, auf einer Wolke sitzend (oder auch stehend) vom Himmel herabschweben würde, so daß es alle Menschen auf dieser (kugelrunden) Erde sehen könnten. Schon aus physikalischen Gründen ist dies gar nicht möglich, denn erstens können niemals alle Menschen einen Punkt in der Stratosphäre und noch weniger in unmittelbarer Erdnähe, gleichzeitig sehen. Und zum Zweiten müsste das Wetter stimmen, es müsste also überall leichtbewölkt sein, aber immer gibt es auf dieser Erde Gewitter und in den Wüsten klarer, wolkenlosen Sonnenschein. Wäre aber diese Unmöglichkeitfn trotz aller Regel der Physik trotzdem realisierbar, so gäbe es einen nicht unbeachtlichen Widerspruch zum Wort Gottes, denn ein solches aufsehenerweckendes Ereignis würde alle TV-Stationen der Welt mobilisieren, was aber dem entgegenspricht, was Jesus den Pharisäern gesagt hat: "Als er aber von den Pharisäern gefragt wurde, wann das Reich Gottes komme,  antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht mit Aufsehen. Man wird nicht sagen: Siehe hier! oder: Siehe dort ist es! Denn siehe,  das Reich Gottes ist inwendig in euch. Er sprach aber zu den Jüngern: Es werden Tage kommen, da ihr begehren werdet, einen einzigen der Tage des Menschensohnes zu sehen, und ihr  werdet ihn nicht sehen." (Luk 17)

Daß die Kirchen das Warten proklamieren, ist selbstredend ein Zeichen der Nicht-Erkenntnis. Denn "Warten" ist passiv, "Kommen" ist aktiv. Also die Gläubigen sollen passiv sein, von Jesus allein erwartet man, daß Er aktiv sein soll. Aber ist das biblisch? Sollen die Christen passiv sein, sollen sie einfach nur "glauben" und den aktiven, beschwerlichen Heiligungsweg in den passiven Alles-ist-Gnade-Status verkehren? So wird es tatsächlich gelehrt, aber das ist eine Irrlehre. Daran ändert sich auch nichts, wenn sich diese falsche Lehre in allen mir bekannten Ländern bei (beinahe) allen etablierten Kirchen eingenistet hat. Auch wenn in der Bibel wortwörtlich von der "Wiederkunft auf den Wolken" geschrieben ist, so ist dies eine Entsprechung oder ein Gleichnis, ein Metapher. Die Kirchen täten gut daran, solchen Unsinn nicht weiter zu lehren und die gläubige Menschheit nicht weiter zum Narren halten.

Die Bibel lehrt in ihrem Kontext etwas ganz anderes. Die Wiederkunft Jesu ist ein wichtiger Teil des Evangeliums, so wichtig, daß Paulus sehr deutliche Worte gefunden hat und an die Korinther schrieb: "  … wir werden aber alle verwandelt werden" Da hat sich Paulus wahrlich nicht zuweit aus dem Fenster gewagt, sondern eine sehr tiefe Wahrheit ausgesprochen, welche aber von den Korinthern wie auch von unseren Bibel-Anbetern kaum verstanden wurde und wird.

Wann kommt Jesus?

Nun wollen wir diese tiefe Wahrheit des Paulus näher betrachten. Jesus hat gesagt "Ich bin bei euch, bis an der Welt Ende!" und: "Ich will euch den Tröster senden, den Geist der Wahrheit …" Dieser Geist der Wahrheit, dieser Tröster, das ist der Heilige Geist, das ist Christus und das ist Jesus. Jesu Kommen ist nicht im Verzug, Er hat Wort gehalten, was Er vor der Auffahrt versprochen hat, hat sich nur wenige Wochen später erfüllt und ist auch heute noch genauso kraftvoll spürbar. Jesus wird nicht kommen – Er ist schon da!

Wer auf das Kommen Jesu wartet, verpasst es, mit Ihm zu leben!

Um auf die Geschichte der zehn Jungfrauen zurück zu kommen: die Klugen leben mit Jesus und erleben Ihn tagtäglich, die Törichten sitzen in den Kirchen und warten und warten und werden noch lange auf Sein Kommen warten.

Wie kann man nun auf jemanden warten, der schon lange bei uns ist? Wir leben mit Ihm, wir beten mit und zu Ihm und wir erkennen Ihn – und hoffen mit Ihm auf Sein baldiges Kommen?? Welch ein Unsinn – und keiner merkt's!

Paulus hat das natürlich klar erkannt, weil er mit Christus lebte, den ganzen Tag, jede Minute hatte er sein Bewusstsein auf Christus gerichtet, sodass er sagen konnte, "nicht ich lebe, Christus lebt in mir!" Jesus Christus ist aber bei uns allen, nicht nur bei Paulus. Christus ist im Herzen eines Jeden, und hier warten wir auf Sein Kommen. Hier (im Herzen) sind die besagten Wolken. Eine solche Wolke ist zum Beispiel die Bibel, weil man oft vor lauter Buchstaben Jesus Christus nicht erkennen kann. Der Buchstabe, auch derjenige der Bibel, ist tot; hat kein Leben. Das Wort der Heiligen Schrift lebt erst dann, wenn das Geschriebene in die tägliche Tat umgesetzt wird, wenn zum Beispiel allen Widersachern tief im Herzen vergeben wird, wenn die schwierigen Mitmenschen frohen Herzens ertragen werden und uns Beleidigungen und Unrecht nichts mehr anhaben können. Das Heilige Wort wird erst dann lebendig, wenn wir nicht mehr der Welt nachlaufen, unsere Begierden und Lüste überwunden haben, oder wenigstens wir inbrünstig bemüht sind, diese zu überwinden. Dann, wenn das Wort Gottes Gestalt annimmt und so langsam lebendig wird, dann beginnen sich die Wolken im Herzen zu verziehen und so langsam können wir Jesus Christus erkennen. Wenn Er dann ganz bei uns ist und durch unsere innige Liebe zu Ihm Seine Liebe, Sein Licht und Seine Kraft entfalten kann, dann kann die Welt sehen, daß Christus der Herr ist – und die Welt wird ihre Knie beugen! Jesus ist da, darüber gibt es keine Zweifel. Leben wir mit und in Ihm, leben und beweisen wir den Glauben vor aller Welt – und wir werden nicht zuschanden werden! Aber leben wir in der Liebe zu IHM, nicht in der Liebe zur Welt und zu unserem eigenen Leib!

Wenn wir nun dem Geist leben und nicht mehr dem Fleisch, dann passiert etwas schier Unglaubliches. Die Nerven beginnen aufgrund der nur auf die notwendige Beanspruchung reduzierten fünf Sinne, sich total zu entspannen. Der Übergang vom fleischlichen zum geistigen Leben verwandelt den Körper genauso, wie Paulus es den Korinthern geschrieben hat. Diese Wandlung hat schon bald sichtbar zur Folge, daß das Schmerz- und Temperaturempfinden beinahe abgeschaltet wird. Krankheiten finden kaum mehr Eingang in den Leib, denn dieser wird zusehends widerstandsfähiger gegen äußere Einflüsse. Am Ende sieht es dann so aus, daß Todesschmerzen kaum mehr möglich sind, geschweige auch die Angst vor dem Tod. Das Entschlafen, beziehungsweise sterben, wie es die Welt kennt, weicht einer blitzschnellen Verwandlung eines vergeistigten Erdenleibes zum geistigen Seelenleib der Ewigkeit.

 

Merken wir uns:

Erst wenn die Bibel dein geistiges Eigentum geworden ist, werden sich die Wolken verziehen und Du wirst Jesus als Deinen Gott und Herrn erkennen

 

Jesus segne Dich!

 

Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.

 

 

 

Mittwoch, 20. Februar 2013

Fünf törichte Jungfrauen


 

Eigentlich möchte ich viel lieber über die fünf klugen Jungfrauen schreiben, denn damit liesse sich eher eine erbauende Predigt halten und könnte die Ohren säuseln lassen, als mit den Gedanken über törichte Menschen. Aber ich lasse jenes, weil in den Kirchen ohnehin nur von und zu klugen Jungfrauen gesprochen wird und die Prediger die törichten Jungfrauen eher mit einem schiefen Blick versehen. Alle im Gottesdienstsaal zählen sich ungenannt zu den Klugen, denn sonst wären sie ja nicht im Godi.

Die Törichten, welche einfach den Glauben an Jesus nicht annehmen wollen, sie werden dann ewige Zeiten in der Hölle braten. Aber sie sind ja selbst schuld! Wie gut ist es, daß wir zu den Klugen gehören!

So einfach ist es. Ja? Oder doch nicht? Wer sind denn diese törichten Jungfrauen? Lesen wir genau, wie es geschrieben steht:

"Dann wird das Himmelreich zehn Jungfrauen gleich sein, die ihre Lampen nahmen und dem Bräutigam entgegengingen. Fünf von ihnen aber waren töricht und fünf klug. Die törichten nahmen zwar ihre Lampen, aber sie nahmen kein Öl mit sich. Die klugen aber nahmen Öl in ihren Gefäßen, samt ihren Lampen. Als nun der Bräutigam verzog, wurden sie alle schläfrig und schliefen ein. Um Mitternacht aber entstand ein Geschrei: Siehe, der Bräutigam kommt!  Gehet aus, ihm entgegen! Da erwachten alle jene Jungfrauen und rüsteten ihre Lampen. Die törichten aber sprachen zu den klugen: Gebt uns von eurem Öl; denn unsre Lampen erlöschen! Aber die klugen antworteten und sprachen: Niemals! Es würde nicht reichen für uns und für euch! Gehet vielmehr hin zu den Krämern und kaufet für euch selbst! Während sie aber hingingen, um zu kaufen, kam der Bräutigam; und die bereit waren, gingen mit ihm hinein zur Hochzeit; und die Tür wurde verschlossen. Hernach kommen auch die übrigen Jungfrauen und sagen: Herr, Herr, tue uns auf! Er aber antwortete und sprach: Wahrlich, ich sage euch, ich kenne euch nicht! Darum wachet; denn ihr wisset weder den Tag noch die Stunde!" (Math. 25. 1 ff)

Bevor wir anhand der Offenbarung des Johannes die genaue Erklärung dieses Gleichnisses nachlesen, müssen wir uns über das eigentliche Wesen dieser zehn Jungfrauen klar werden.

Allen gemeinsam ist:

1. sie alle waren Jungfrauen

2. sie alle hatten brennende (funktionierende) Lampen bei sich

3. sie alle gingen dem Bräutigam entgegen

4. sie alle wurden schläfrig ob dem Verzug des Bräutigams und schliefen sogar ein!

5. und sie alle erwachten ob dem Ruf des Bräutigams, als Er endlich kam.

Schon jetzt ist klar, daß alle Jungfrauen zu den gläubigen Christen zu zählen sind. Alle zehn sind Jungfrauen, das heißt, sie haben nicht mit dem Nebenbuhler gebuhlt, was heißen will, daß alle zehn Seelen sich Jesus verschrieben und sich damit der fleischgesinnten Welt entsagt haben. Als treue Jungfrauen haben sie auch den Glauben gelebt, nicht nur darüber gesprochen, genauso wie in den heutigen Kirchen, wo jeder der Welt fremd geworden ist und sich nur noch als Fremdling und Gast auf dieser Erde aufhält. Fernseher, Versicherungen und Ärzte sind in den Kirchen nicht mehr in, weil das Glaubensleben so richtig lebendig geworden ist. Somit zählen auch die Freikirchler ganz klar zu den Jungfrauen.

Auch haben alle brennende Lampen, das heißt, sie zeugen von Jesus, sprechen vom Glauben am weltlichen Arbeitsplatz und geben ihr Scherflein für die christliche Mission, sie sind ein Licht, wie Jesus gesagt hat: "Ihr seid das Licht der Welt".

Daß auch die Freikirchler dem Bräutigam entgegen gehen, ist wohl nicht zu verkennen. Oder besser gesagt, sie warten inbrünstig auf Sein Wiederkommen.

Ebenso richtig ist auch, daß sie, die treuen Christen, ob des nun schon zweitausendjährigen Verzugs der Wiederkunft Jesu alle eingenickt, einige sogar in Tiefschlaf verfallen sind. Aber das tut nichts zur Sache, denn die Massenmedien werden die Sensationsmeldung der Wiederkunft Jesu eh mit lautem Geschrei begleiten, dann werden sie alle wieder aufwachen. (Siehe dazu den nächsten Aufsatz "Langes Warten auf Jesus", wo die Frage des Wann endgültig beantwortet wird!!)

Soviel also zu den Gemeinsamkeiten aller zehn Jungfrauen. Vielleicht fällt es jetzt auf, daß wohl einige unter uns – mich eingeschlossen – noch einmal, und immer wieder über die Bücher gehen und Bilanz ziehen müssen: Wie steht es mit mir selbst? Könnte es nicht doch sein, daß ich selbst zu den Törichten gehöre, obschon ich bekehrt bin, mich wiedergeboren nenne, täglich die Sünden des Tages unters Kreuz lege und von Jesu zeuge wenn immer ich kann? Habe ich wirklich den Freibrief in den Himmel?

Irgendwo und irgendwie müsste eine unissverständliche Wertskala vorhanden sein, welche uns klare Auskunft darüber gibt, wie es mit uns steht. Die Bibel - das ist wohl unbestritten! Es heißt zwar in eben diesem Buch, daß es der Geist ist, welchem unserem Geiste Zeugnis gibt, daß wir Gottes Kinder sind. Aber welcher Geist? Sich auf den Geist zu verlassen ist nach kirchlicher Ansicht nicht unbedingt ratsam, denn es könnte ja ein Lichtengel-Geist sein.

Und so wollen wir uns halt allein nur auf die Bibel verlassen und suchen, wo dort eine solche Wertskala zu finden ist, welche uns diese Bedingungen vermittelt, die uns endgültig die heiligen Himmelstüren öffnen. Fündig werden wir in der Johannes-Offenbarung, bei den sieben Sendschreiben. Dort ergehen diese Schreiben ausschliesslich an Gemeinden von Gläubigen und die Mitteilung besteht jeweils darin, daß "wenn Du nicht umkehrst", die Himmelstüre verschlossen bleibt, beziehungsweise, daß der Leuchter von seiner Stelle gestossen würde. Dieses Umkehren, wie es bei allen sieben Briefen geschrieben steht, ist eben, das zusätzliche Gefäss (nebst den Lampen) der zehn Jungfrauen zu füllen. Wenn wir die Briefe aufmerksam lesen, so kommen wir zu einer erschreckenden Erkenntnis. Alles Folgende wird zwar von der Bibel gefordert und von Jesus erwartet, ist aber dennoch keine Eintrittskarte für den Himmel, wie die sieben Gemeinden erfahren mussten:

1. Werke tun für Jesus und den Glauben

2. In der Geduld alles ertragen

3. Das Böse nicht ertragen

4. Falsche Apostel erkennen und sie als Lügner enttarnen

5. Ertragen  von Trübsal und Armut

6. Festhalten am Namen Jesu

7. den Glauben nicht verleugnen

8. Werke, Liebe, Glauben und Dienst, sogar daß die letzten Werke mehr waren als die ersten

Dies alles hatten diese Jungfrauen – und doch hatten sie kein Öl im Gefäss und er Bräutigam wird ihnen gesagt haben "ich kenne euch nicht". Alle haben geglaubt, daß sie wiedergeboren und damit Gottes Kinder seien und wie selbstverständlich am Himmlischen Leben teilnehmen würden.

Um aber die Lampen, beziehungsweise die Gefässe mit Öl zu füllen, wurde auch den sieben Gemeinden gesagt: "kehre zurück zur Ersten Liebe!"

Was ist die Erste Liebe?

Was die Erste Liebe ist, erklärt uns Jesus selbst: "Liebe Gott, deinen Herrn aus ganzem Herzen, aus ganzer Seele und dem ganzen Gemüte!" und: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!"

Diese beiden Gebote gehören zusammen, weil Jesus (also Gott) nicht irgendwo im Weltall, sondern einzig und allein nur im Nächsten lebt, wie im eigenen Herzen. Wenn man Gott liebt, liebt man automatisch auch den Nächsten. Wenn nicht, dann ist die ganze vermeintliche Gottesliebe eine Illusion, welche nicht mit guten Werken, nicht mit Wirken, Mission, Predigten und anderen religiösen Praktiken kompensiert werden kann. Nur den selbstlosen und vielleicht sogar anonymen Liebes-Dienst am Nächsten ist die wahre, Erste Liebe. Dabei ist zu beachten, daß damit nicht nur die Nächsten gemeint sind, welche uns besonders gut gesinnt sind, sondern vor allem jene, welche uns immer wieder Schwierigkeiten machen.

Wenn wir vorgeben, Gott aus ganzem Herzen zu lieben, so sollen wir aber auch beweisen, dass wir nur Gott lieben und mit dem verführenden Nebenbuhler nichts mehr zu schaffen haben. Um eine echte Jungfrau zu sein, so darf uns der Nebenbuhler, also die Materie, die Welt, die Fleischessinne, nicht mehr interessieren, und, wie schon erwähnt, unser ganzes Vertrauen auf Gott (also Jesus) gestützt sein. TV wird zum Ekel, Arzt und Medikamente als Eingeständnis des fehlenden Glaubens und Versicherungen zum Zeichen der noch immer existierenden Verbindung zum System des herrschenden Fürsten dieser finsteren Welt.

Deshalb noch einmal: Machen wir eine Standortbestimmung und klären wir ehrlich, wo wir stehen. Ist unsere Erste Liebe ganz auf Jesus (also den Vater) gerichtet, oder haftet uns immer noch Weltabhängigkeiten an? Sind wir bereit unseren Glauben (Vertrauen auf den Himmlischen Vater, also Jesus) vor anderen Menschen unter Beweis zu stellen? Haben wir eine geistige Verbindung mit den uns umgebenden schwierigen Menschen, welche und beleidigen, ärgern und demütigen?

Sollten wir feststellen, daß wir trotz der langjährigen Kirchenzugehörigkeit doch noch nicht so hundertprozentig zu den klugen Jungfrauen gehören, so gibt uns der Herr Jesus den ernsten Rat wie in den Sendschreiben: "Tue Busse und bedenke wovon du gefallen bist!"

Damit füllst Du Deine Gefässe mit dem Öl. Nur eines sollst Du anders machen als die Zehn: Bleibe wach und schlafe nicht ein!

 

Jesus segne Dich!

 

Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.

 

 

 

 

Mittwoch, 13. Februar 2013

Christ und Ehebett IV (Nachtrag)



Noch einmal muß ich auf dieses äußerst wichtige Thema zu sprechen kommen und zwei Punkte besonders hervorheben um es dann abschliessen zu können.

Es wird so sein, daß wir nun einen tieferen Blick in die Geistigen Wahrheiten werfen, und einige unserer Leser – vor allem diejenigen, welche in ihrer seelisch/geistigen Entwicklung beim Fernseher stehen geblieben sind, dürfte es schwerfallen, dem Nachstehenden zu folgen. Wähle in diesem Falle ein anderes Thema, oder schaue am nächsten Mittwoch wieder vorbei  (:-}

Wenn wir vom Ehebett sprechen, dann meinen wir den sexuellen Verkehr innerhalb der Ehe, welcher, wie schon  in den vorhergehenden Teilen dieses Aufsatzes betont, keine Sünde ist. Aber die Überwindung der sexuellen, wie auch anderen fleischlichen Lüste und Begierden gehört zur Überwindung der Welt. Sprechen wir von der Ehe, dann meinen wir die Ehe, welche wirklich auf Gott gegründet ist.

Ist es nicht so, daß bei fast allen Eheschliessungen der Pfarrer in seiner Predigt wörtlich erwähnt "Was Gott zusammengeführt hat … (usw)". Ist man sich im Klaren darüber, was das wirklich heißt? Ist es nicht so, daß bei vielen Ehen nicht Gott es war, der die Beiden zusammenführt, sondern einfach die Lust? Dort wo die sexuelle Begierde unüberwindbar ist, dort war es mit größter Sicherheit eben die Lust und dort wo das Geschwisterliche und keusche Zusammenleben möglich ist, dort war es mit ebensolcher Sicherheit Gott, welcher den Bund der Ehe schloss.

Zum Sinn der Ehe gehört es auch, Frucht zu zeugen. Und diese Frucht ist unser heutiges Thema.

Auch wenn es für reine Bibel-Christen nicht nachvolziehbar ist, ändert es nichts an der Tatsache, daß die Zeugung selbst ein rein materieller Akt ist. Das will heißen, daß die Zeugung lediglich ein biologischer Vorgang ist, bei dem ein neuer menschlicher Leib reproduziert wird, mit Genen der Eltern, welche den Bauplan des neuen Leibes beinhalten. Die menschlichen Eltern können also lediglich eine rein materielle Zeugung machen. Und bei diesem Vorgang wird nun die geistige, unsichtbare Seite aktiv, indem kurz nach der biologischen Zeugung, eine vorher schon lebende Seele "eingezeugt" oder eingefleischt (inkarniert) wird. Dieser Begriff darf nun aber niemals verwechselt werden von Re-Inkarnation, denn dies ist wieder etwas ganz anderes!

Also, eine bereits im geistigen Reich lebende Seele wird nun inkarniert und legt dabei alles Vorwissen, das heißt das Bewusstsein über ihre Vorexistenz, ab. Die Bibel sagt das auch an diversen Stellen "Ich habe dich erkannt, bevor du warst" und Hiob wurde auch als ein schon seit Ewigkeiten existierender "Morgenstern" bezeichnet (Hiob 36). Auch bei Hiob musste dieses Bewusstsein "schlafen", sonst wäre die Schulzeit des Erdenlebens beinahe vergebens gewesen. Das Wissen darüber, daß ein Mensch aus Leib, Seele und Geist besteht, drei Teile, welche "zusammengefügt" wurden, ist sehr wichtig, um das folgende zu verstehen. Der Leib ist ein biologisches Produkt, bei welchem die Eltern die Urheber sind. Die Seele wird von geistiger Seite her mit dem Nervensystem des werdenden Leibes verknüpft und nahe dem Ende der Schwangerschaft gesellt sich der Geist dazu. Der Geist des Menschen ist ein lebendiger Teil Gottes mit einem Eigenleben. Wobei dieses Eigenleben einst erst dann zur Entfaltung kommen kann, wenn der Geist erweckt wird (durch die Liebe zu Gott).

Aber kehren wir zur Seele zurück. Es gibt grundsätzlich zwei Arten von Seelen. Die eine ist eine Naturseele, die andere ist eine "alte Seele" wie bei Hiob. Die Naturseele geht aus der natürlichen Schöpfung hervor und ist naturgemäss mit der Welt, mit der Materie fester verknüpft als die schon älteren Seelen. Bei den lebenden Menschen kann das natürliche Auge niemals feststellen, wer eine Naturseele und wer eine alte Seele ist. Aber eine Naturseele hat weniger Kraft und Eigenenergie, Gott (die Wahrheit) zu suchen, da sie viel mehr materiell eingestellt ist, eine alte Seele ist eher geistig ausgerichtet und bei ihr wird der Geist Gottes eher erweckt, sodass die Kraft Gottes auch eher wirksam werden kann.

Nun kommen wir zum ersten wichtigen Punkt. Ungeistige Eltern, bei welchem die sexuelle Lust und Begierde fast tierische Züge annehmen (sexuelle Begierden eigentlich sind immer tierisch!), werden auch durchs Band Naturseelen eingezeugt, welche dem Materiellen näher stehen. Bei keuschen Eltern hingegen, die geistig ausgerichtet sind und nach dem Willen Gottes fragen, ihnen werden alte Seelen in die kleinen Kinderkörper gegeben.

Man kann diesen Sachverhalt auch im Großen und Ganzen in den verschiedenen Ländern und Kulturen feststellen. Völker, welche aus ihrer Kultur heraus eher oberflächlich leben und vor allem das Lustprinzip zählt wie in den südlichen, heißen Ländern, da sind die Nachkommen einfache Naturseelen mit einem Hang zur Religiosität und Spiritismus – und auch zu einer hohen Kriminalitätsrate. In Ländern mit höherer Bildung und einer eher geistigen Kultur, findet man auch eher alte Seelen mit dem Hang zum Glaubensleben statt zur Religion.

Was bringt uns nun diese Erkenntnis im praktischen Leben, beziehungsweise was bedeutet das für unser Ehebett?

Ehepaare, welche in der wahren Nachfolge Jesu stehen und eine geschwisterliche Liebe leben, also eine keusche Ehe führen, haben die Gewähr, daß sie durch reifen und nicht vergeudeten Zeugungssamen eine starke und kräftige Reproduktion erzeugen, das heißt, ein Kind mit einem gesunden und starken Körper. Dazu wird ihnen dank der Liebe zu Gott eine alte Seele anvertraut, welche zwecks der Erlangung der Gotteskindschaft das Erdenleben durchlaufen muss (wie wir alle).

Weshalb dies für uns und die gezeugten Kinder in der finalen Endzeit derart wichtig ist, zeigt uns der zweite Punkt.

Unser System ist, wie wir in späteren Aufsätzen noch sehen werden, von Satan als dem Herrscher dieser Welt, geprägt. Dieses System steuert wie wir alle unschwer erkennen können, einem totalitären System zu und reisst alles und jeden unter die Kontrolle und Manipulation. Die Matrix dahinter ist die sog. "Politische Korrektnes", einem Wertesystem, dem jeder Erdenbürger unterworfen werden muß. Das Fernsehen und alle anderen Massenmedien (ausser das noch freie Internet) haben Teil an dieser weltumspannenden Gehirnwäsche. Wer ausschert lebt ungesund, um es mal so auszudrücken. Gender Mainstreaming, Homo-Ehe und Eugenik sind nur drei von unzähligen Aspekten der Neuen Welt-Ordnung (NWO).

Christliche Eltern tun sich schwer, sich dem System, das sich zusehends mehr und mehr antichristlich entwickelt, entgegen zu stemmen. Sie müssen von Gesetzes wegen dem Kind in allen Belangen die nötige Freiheit geben und dürfen bald keinen Einfluss mehr auf das geistige Leben derer haben. Die Kinder werden schon in der Vorschule gehirngewaschen und wissen, daß sie ihre Eltern bei den Behörden anzeigen können, wenn sie sich nicht systemgemäss verhalten. Sind die Eltern nicht gefügig, so haben die Behörden ohne richterlichen Beschluss die Möglichkeit der psychiatrischen Zwangsbehandlung. Gibt’s hier Widerstand, so werden die Kinder den Eltern weggenommen und sie haben somit überhaupt keinen Einfluss mehr. Nicht nur in Zukunft, sondern schon heute gibt es kaum eine andere Möglichkeit, als sich systemrelevant zu verhalten. Ob man den neuen Sexualunterricht akzeptiert oder nicht, das System befiehlt es. Ebenso ist es mit den (bald gesetzlichen) Impfungen und vielem anderen auch noch.

Lustorientierte, christliche Eltern ohne starke und permanente Verbindung zum innenlebenden Christus sind in der heutigen Zeit heillos überfordert, weil sie zwischen dem Lust- und Begierdeleben und der versuchten Nachfolge Jesu hin- und hergerissen werden. Somit können sie auch den Kindern keinen lebendigen Glauben vermitteln, beziehungsweise vorleben. Sie können wohl vom Glauben reden, aber sie können den Glauben nicht beweisen.

Nur Nachfolger Jesu, welche Lust und Begierde überwunden haben und auch keinen (materiellen) Zielen mehr hinterherjagen müssen, können durch den in ihnen wachsenden Geist Gottes die Kraft haben, das geltende System zu bezwingen. Auch in der Erziehung kann das System den "alten, bewährten Seelen" im Kinde kaum Schaden zufügen, weil die starke Hand Gottes diese Kinder schützt und leitet. Denn nur ein gelebter, nicht aber ein beschwatzter Glaube offenbart die Kraft Christi.

Noch ein dritter Punkt ist erwähnenswert. Dies betrifft die Nachzeugung. Darunter versteht man den sexuellen Verkehr zwischen Zeugung und Geburt. Jedesmal, wenn solches vorkommt, so wird das werdende Kind mit Lustgeistern, also Höllengeistern beladen und das Umfeld wird schon von dieser Seite geprägt, bevor es das Licht der Welt erblickt hat. Für viele Bibelchristen (solo scriptura) sind dies Hirngespinste und sie können sowas nicht begreifen und machen solche Äusserungen lächerlich. Das deshalb, weil sie das enge und untrennbare Miteinander der Materiellen und der Geistigen Welt nicht erkennen können. Aber die Infiltration dieser Geister der Finsternis beim nachzeugen sind Tatsache und aus Rücksicht und Verantwortung dem Kinde gegenüber sollte dies unterlassen werden.


Die Kommentare sind geschlossen. An derer Stelle kann aber im Blog-Forum über das Thema diskutiert werden!


Jesus segne Dich!


Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.


Mittwoch, 6. Februar 2013

Erkenne den Weltgeist


 
Würde man in einer christlichen Glaubensgemeinschaft die Frage stellen, was denn so eigentlich der Weltgeist sei, so erhielte man die vielfältigsten Antworten: Die Disco, der Stammtisch, die Politik (wenn es sich nicht um eine C-Partei handelt), die Homo-Ehe, der Sexualunterricht in den Volksschulen und – wenn's hochkommt – der Fernsehapparat. Vor allem bei diesem letzten Argument wird dann selbstverständlich darauf hingewiesen, daß es auch gute Sendungen gibt, und auch christliche Sender, welche man nicht verteufeln könne.

Wie auch immer argumentiert wird, der Weltgeist wird immer in den weltlichen, bzw. materiellen Errungenschaften geortet, bei Tatsachen und Fakten, bei denen wir eh keinen Einfluss nehmen können – die einfach da sind und wir sind dessen Verführungen einfach preisgegeben.

Ja, wenn man sich überhaupt Gedanken über den verführenden Weltgeist macht, so manifestiert er sich ausschliesslich außerhalb von uns. Aber ist das richtig? Könnte es nicht sein, daß das oben Aufgezählte gar nicht der Weltgeist ist, sondern nur die Auswirkungen dessen?

Unsere Brüder und Schwestern in den Baptistischen Kirchen, welche bekanntlich alle wiedergeboren sind, wähnen auch, die Gabe der Geisterunterscheidung zu haben, jene Gabe, welche als Voraussetzung eines Glaubenslebens gilt. Durch diese Gabe erkennen sie, daß sie mehrheitlich von diesem Weltgeist befreit sind, da sie ihr Leben Jesus Christus übergeben haben und seither eben nicht mehr der Weltgeist, sondern Jesus, also der Heilige Geist, in ihnen wohnt.

Es ist aber nicht nur eine wiedergeburtliche, sondern ganz einfach eine menschliche Gewohnheit, das Üble fern von sich, außerhalb von sich zu suchen. Und wenn man davon eingenommen ist, daß nur noch das Gute und Vollkommene in der eigenen Seele vorhanden ist, wer sollte da von etwas Üblem denken?

Und doch ist es so. Alles oben Aufgezählte - und noch vieles mehr! - ist nicht der eigentliche Weltgeist, sondern nur die Auswirkungen davon. Der eigentliche Weltgeist ist nicht außerhalb, sondern innerhalb von uns. Denn da begegnen sich die beiden Reiche, das Himmelreich und das Reich der Finsternis und des Todes. Wir haben ja schon oft darüber gesprochen, aber jetzt wollen wir diesen Sachverhalt noch von einer anderen Seite her betrachten. Wir wollen sehen, ob das wirklich so einfach ist, sich zu bekehren und damit dem Weltgeist ein für alle Mal loszusein.

Das Himmelreich in uns ist der Heilige Geist, oder besser gesagt, der Geist Gottes. (Zum Unterschied der beiden Begriffe werde ich später einmal in einem Aufsatz näher eingehen, aber für den Moment können wir diese beiden Begriffe auch austauschen und annehmen, beides ist dasselbe, falsch ist es nicht). Das Reich der Finsternis ist die Materie und damit der Leib, der fleischliche Körper. Wie wir ebenfalls schon von diversen Aufsätzen her wissen, ist die Materie ihrerseits nichts anderes als ebenfalls Geist – nur gefestigt und gefangen, also im Gericht (Gottes).

Diese beiden Reiche leben nicht in Harmonie und göttlicher Einheit. Wer die Bibel schon mal aufgeschlagen hat, der weiß, daß der Geist wider die Welt (das Fleisch) ist und umgekehrt. Dieser Kampf tobt im Menschen, nicht außerhalb. Er tobt aber nur in den Menschen, in welchen das Himmelreich schon erweckt ist und tobt nicht mehr in den Menschen, die die volle Wiedergeburt schon erlebt haben, also denjenigen, welche aus Gott geboren sind. Bei diesen ist der Kampf vorbei, sie haben überwunden, auch wenn sie noch im Fleische leben.

Deshalb müssen wir auch ehrlich sein, oder biblisch ausgedrückt: in der Wahrheit leben. Wir müssen zugeben, ob wir noch immer in diesen tobenden Kampf von Himmel und Hölle in uns verwickelt sind, denn dann sind wir erweckt, oder ob wir diesen Streit überwunden haben, dann sind wir wiedergeboren.

Nun  wollen wir also wissen, wer oder was dieser Weltgeist so eigentlich ist. Der Weltgeist in uns hat noch andere Namen. Die Bibel spricht auch vom "Fleisch". Johannes spricht von der Weltliebe, Paulus von der "fleischlichen Gesinnung". Wie können wir das auf unsere modernen Begriffe übertragen? Diese "fleischliche Gesinnung" ist das "sinnliche Leben" und ein solches bezeichnet man die Vorlieben, welche die Sinne, also unsere fünf bekannten Sinne, uns vermitteln.

Die fünf Sinne (sehen, hören, schmecken, riechen und (körperlich) fühlen) sind die Mittel, mit welchen wir die materielle Welt wahrnehmen. Die fünf Sinne sind mit dem Leib und mit der Seele über das Nervensystem verbunden (Siehe Aufsatz "Die Nerven"). Wenn nun die Seele positive, schöne und angenehme Impulse über dieses Nervensystem von einem der Sinne empfängt, dann freut sie sich und das natürliche Bestreben ist es, noch mehr von diesen Impulsen empfangen zu können. Und wenn es möglich wäre, sogar das schöne und angenehme Empfinden noch etwas zu steigern und zu verstärken. Im Endeffekt sucht dann dieser Mensch das möglichst Schönste, Angenehmste, Bequemste, sei es im Essen, der Augenlust, des besonderen Duftes, der erhabensten oder lautesten Musik, oder im Tastsinn, das schönste und möglichst immer wiederkehrende Gefühl  der körperlichen Berührung des anderen Geschlechts oder der weichsten Textilien.

Die Industrie mit allem Drum und Dran ist nur darauf aus, den Seelen diese schönsten und angenehmsten Gefühle zu verschaffen. Aber nicht nur die Industrie, welche ja nur deshalb überleben kann, weil die Menschen diese Produkte suchen und damit eine riesige Nachfrage schaffen, nein, sondern das ganze Leben der "Welt-"Menschen steht nur im Dienste der fünf Sinne – eben im Dienste des Weltgeistes.

Ja, unsere fünf Sinne, das sinnliche Leben ist der wahre und eigentliche Weltgeist. Er ist der Balken im eigenen Auge, den es zu erkennen und zu orten gilt. Erst wenn wir den Geist des Fleisches einmal erkannt haben, können wir bewußt gegen ihn angehen.

Solange also einer unserer wiedergeborenen Brüder oder Schwestern noch seinen Augen, Ohren, seiner Nase, Zunge und Haut dient, ist er noch immer im Dienste des Weltgeistes. Oder mit anderen Worten ausgedrückt, er dient (durch Unwissenheit noch unbewusst) dem Fürsten dieser Welt.

Dabei müssen wir uns bewußt werden, daß es nicht unbedingt Sünde sein muß, daß wir von Gott getrennt sind, sondern die Unreinheit der Seele ist es, daß der Geist Gottes in uns nicht wachsen kann. Es ist gut möglich, daß die "Wiedergeborenen" sich der Sünde bewußt enthalten, aber sie leben noch in ihrer Unkenntnis im sinnlichen Leben.

Das Argument, welches ich jetzt zu hören bekomme, ist so verbreitet wie das Wasser auf Erden: "Alles Materielle hat Gott erschaffen und wir dürfen uns daran erfreuen." Dieses Argument ist auch berechtigt, wenn wir uns am Erschaffenen Gottes erfreuen. Ich erfreue mich auch, wenn eins meiner Hühner ihre kleinen Bibeli umsorgt, ich könnte stundenlang zusehen, wie besorgt eine solche Mutter ist und auch wie der Güggel (Hahn) die eintage alten Kücken lehrt zu picken. Auch ist es eine Freude, meiner Kuh zuzuschauen wie sie ein Kalb bekommt und das dann umsorgt und lehrt. Tausend andere Freuden auf unserem kleinen Hof erfreuen meine Seele, selbst ein Überflug eines Schwarm Papageien und das Wachstum der Pflanzenwelt. All das hat nichts mit dem Weltgeist zu tun, aber ist eine, durch die Materie begünstigte Hilfe bei der Entwicklung der Seele und des Geistes (Gottes) in uns. Alle diejenigen, welche schon einmal bei uns waren, haben das in wertvoller Erinnerung.

Sollte es aber darum gehen, die schönsten, bequemsten und wertvollsten Einrichtungsgegenstände sich anzueignen, das beste Essen, die entzückendste Abendunterhaltung zu geniessen, so hat das nichts mit dem Erschaffen Gottes zu tun, sondern mit dem Erschaffenen des Menschen. Auch hier sollten wir uns immer überlegen, ist etwas von Gott oder dem Menschen, dient etwas dem Heilsplan Gottes oder lediglich der sinnlichen Lustgewinnung?

Und genau dieses "Drauf-aus-sein" der täglichen und stündlichen Lustgewinnung ist der Weltgeist, welcher im Kampf gegen den Geist Gottes steht. Weshalb? Der Geist Gottes (Jesus Christus, das Licht, die Wahrheit, die Kraft Gottes) kann nur in einer absolut reinen Umgebung wachsen. Nur da, wo die ganze Seele, das ganze Herz und das ganze Gemüt (Gefühlswelt) auf das Himmlische Leben ausgerichtet ist. Da wo das Gottlose noch Platz im Herzen hat, wird das Göttliche am Wirken gehindert.

Was heißt das im praktischen Leben?

Da wo der Fernseher, also das Fenster zur Welt noch eine Rolle spielt, sind Gebetserhörungen eine absolute Seltenheit und da wo den fünf Sinnen Raum gegeben wird, sind auch Krankheiten alltäglich, was man ja in allen Glaubensgemeinschaften unschwer sehen kann. Diese Lauheit in den christlichen Gemeinden ist nicht nur sehr verbreitet, sondern stellt den Normalfall dar!! Wo ist die Kraft Gottes sicht- und spürbar? Wo wird der Glaube gelebt und nicht nur davon gesprochen? Dieser Rat soll für alle gelten:

Rede nicht vom Glauben, wenn du ihn nicht beweisen kannst!

Und das wahre Glaubensleben funktioniert halt wirklich nur dann, wenn dem Weltgeist in uns Einhalt geboten wird. Es ist kein Verzicht, die Freuden der Sinne zu unterbinden, das wäre Zwang und Zwang ist das Gegenteil von Freiheit. Wir aber sind zur Freiheit geboren und es ist eine Freude, die Sinne, also die wahren geistigen Bremsklötze des Geistes zu überwinden.

 

Jesus segne Dich!

 

Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.