Mittwoch, 20. Februar 2013

Fünf törichte Jungfrauen


 

Eigentlich möchte ich viel lieber über die fünf klugen Jungfrauen schreiben, denn damit liesse sich eher eine erbauende Predigt halten und könnte die Ohren säuseln lassen, als mit den Gedanken über törichte Menschen. Aber ich lasse jenes, weil in den Kirchen ohnehin nur von und zu klugen Jungfrauen gesprochen wird und die Prediger die törichten Jungfrauen eher mit einem schiefen Blick versehen. Alle im Gottesdienstsaal zählen sich ungenannt zu den Klugen, denn sonst wären sie ja nicht im Godi.

Die Törichten, welche einfach den Glauben an Jesus nicht annehmen wollen, sie werden dann ewige Zeiten in der Hölle braten. Aber sie sind ja selbst schuld! Wie gut ist es, daß wir zu den Klugen gehören!

So einfach ist es. Ja? Oder doch nicht? Wer sind denn diese törichten Jungfrauen? Lesen wir genau, wie es geschrieben steht:

"Dann wird das Himmelreich zehn Jungfrauen gleich sein, die ihre Lampen nahmen und dem Bräutigam entgegengingen. Fünf von ihnen aber waren töricht und fünf klug. Die törichten nahmen zwar ihre Lampen, aber sie nahmen kein Öl mit sich. Die klugen aber nahmen Öl in ihren Gefäßen, samt ihren Lampen. Als nun der Bräutigam verzog, wurden sie alle schläfrig und schliefen ein. Um Mitternacht aber entstand ein Geschrei: Siehe, der Bräutigam kommt!  Gehet aus, ihm entgegen! Da erwachten alle jene Jungfrauen und rüsteten ihre Lampen. Die törichten aber sprachen zu den klugen: Gebt uns von eurem Öl; denn unsre Lampen erlöschen! Aber die klugen antworteten und sprachen: Niemals! Es würde nicht reichen für uns und für euch! Gehet vielmehr hin zu den Krämern und kaufet für euch selbst! Während sie aber hingingen, um zu kaufen, kam der Bräutigam; und die bereit waren, gingen mit ihm hinein zur Hochzeit; und die Tür wurde verschlossen. Hernach kommen auch die übrigen Jungfrauen und sagen: Herr, Herr, tue uns auf! Er aber antwortete und sprach: Wahrlich, ich sage euch, ich kenne euch nicht! Darum wachet; denn ihr wisset weder den Tag noch die Stunde!" (Math. 25. 1 ff)

Bevor wir anhand der Offenbarung des Johannes die genaue Erklärung dieses Gleichnisses nachlesen, müssen wir uns über das eigentliche Wesen dieser zehn Jungfrauen klar werden.

Allen gemeinsam ist:

1. sie alle waren Jungfrauen

2. sie alle hatten brennende (funktionierende) Lampen bei sich

3. sie alle gingen dem Bräutigam entgegen

4. sie alle wurden schläfrig ob dem Verzug des Bräutigams und schliefen sogar ein!

5. und sie alle erwachten ob dem Ruf des Bräutigams, als Er endlich kam.

Schon jetzt ist klar, daß alle Jungfrauen zu den gläubigen Christen zu zählen sind. Alle zehn sind Jungfrauen, das heißt, sie haben nicht mit dem Nebenbuhler gebuhlt, was heißen will, daß alle zehn Seelen sich Jesus verschrieben und sich damit der fleischgesinnten Welt entsagt haben. Als treue Jungfrauen haben sie auch den Glauben gelebt, nicht nur darüber gesprochen, genauso wie in den heutigen Kirchen, wo jeder der Welt fremd geworden ist und sich nur noch als Fremdling und Gast auf dieser Erde aufhält. Fernseher, Versicherungen und Ärzte sind in den Kirchen nicht mehr in, weil das Glaubensleben so richtig lebendig geworden ist. Somit zählen auch die Freikirchler ganz klar zu den Jungfrauen.

Auch haben alle brennende Lampen, das heißt, sie zeugen von Jesus, sprechen vom Glauben am weltlichen Arbeitsplatz und geben ihr Scherflein für die christliche Mission, sie sind ein Licht, wie Jesus gesagt hat: "Ihr seid das Licht der Welt".

Daß auch die Freikirchler dem Bräutigam entgegen gehen, ist wohl nicht zu verkennen. Oder besser gesagt, sie warten inbrünstig auf Sein Wiederkommen.

Ebenso richtig ist auch, daß sie, die treuen Christen, ob des nun schon zweitausendjährigen Verzugs der Wiederkunft Jesu alle eingenickt, einige sogar in Tiefschlaf verfallen sind. Aber das tut nichts zur Sache, denn die Massenmedien werden die Sensationsmeldung der Wiederkunft Jesu eh mit lautem Geschrei begleiten, dann werden sie alle wieder aufwachen. (Siehe dazu den nächsten Aufsatz "Langes Warten auf Jesus", wo die Frage des Wann endgültig beantwortet wird!!)

Soviel also zu den Gemeinsamkeiten aller zehn Jungfrauen. Vielleicht fällt es jetzt auf, daß wohl einige unter uns – mich eingeschlossen – noch einmal, und immer wieder über die Bücher gehen und Bilanz ziehen müssen: Wie steht es mit mir selbst? Könnte es nicht doch sein, daß ich selbst zu den Törichten gehöre, obschon ich bekehrt bin, mich wiedergeboren nenne, täglich die Sünden des Tages unters Kreuz lege und von Jesu zeuge wenn immer ich kann? Habe ich wirklich den Freibrief in den Himmel?

Irgendwo und irgendwie müsste eine unissverständliche Wertskala vorhanden sein, welche uns klare Auskunft darüber gibt, wie es mit uns steht. Die Bibel - das ist wohl unbestritten! Es heißt zwar in eben diesem Buch, daß es der Geist ist, welchem unserem Geiste Zeugnis gibt, daß wir Gottes Kinder sind. Aber welcher Geist? Sich auf den Geist zu verlassen ist nach kirchlicher Ansicht nicht unbedingt ratsam, denn es könnte ja ein Lichtengel-Geist sein.

Und so wollen wir uns halt allein nur auf die Bibel verlassen und suchen, wo dort eine solche Wertskala zu finden ist, welche uns diese Bedingungen vermittelt, die uns endgültig die heiligen Himmelstüren öffnen. Fündig werden wir in der Johannes-Offenbarung, bei den sieben Sendschreiben. Dort ergehen diese Schreiben ausschliesslich an Gemeinden von Gläubigen und die Mitteilung besteht jeweils darin, daß "wenn Du nicht umkehrst", die Himmelstüre verschlossen bleibt, beziehungsweise, daß der Leuchter von seiner Stelle gestossen würde. Dieses Umkehren, wie es bei allen sieben Briefen geschrieben steht, ist eben, das zusätzliche Gefäss (nebst den Lampen) der zehn Jungfrauen zu füllen. Wenn wir die Briefe aufmerksam lesen, so kommen wir zu einer erschreckenden Erkenntnis. Alles Folgende wird zwar von der Bibel gefordert und von Jesus erwartet, ist aber dennoch keine Eintrittskarte für den Himmel, wie die sieben Gemeinden erfahren mussten:

1. Werke tun für Jesus und den Glauben

2. In der Geduld alles ertragen

3. Das Böse nicht ertragen

4. Falsche Apostel erkennen und sie als Lügner enttarnen

5. Ertragen  von Trübsal und Armut

6. Festhalten am Namen Jesu

7. den Glauben nicht verleugnen

8. Werke, Liebe, Glauben und Dienst, sogar daß die letzten Werke mehr waren als die ersten

Dies alles hatten diese Jungfrauen – und doch hatten sie kein Öl im Gefäss und er Bräutigam wird ihnen gesagt haben "ich kenne euch nicht". Alle haben geglaubt, daß sie wiedergeboren und damit Gottes Kinder seien und wie selbstverständlich am Himmlischen Leben teilnehmen würden.

Um aber die Lampen, beziehungsweise die Gefässe mit Öl zu füllen, wurde auch den sieben Gemeinden gesagt: "kehre zurück zur Ersten Liebe!"

Was ist die Erste Liebe?

Was die Erste Liebe ist, erklärt uns Jesus selbst: "Liebe Gott, deinen Herrn aus ganzem Herzen, aus ganzer Seele und dem ganzen Gemüte!" und: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!"

Diese beiden Gebote gehören zusammen, weil Jesus (also Gott) nicht irgendwo im Weltall, sondern einzig und allein nur im Nächsten lebt, wie im eigenen Herzen. Wenn man Gott liebt, liebt man automatisch auch den Nächsten. Wenn nicht, dann ist die ganze vermeintliche Gottesliebe eine Illusion, welche nicht mit guten Werken, nicht mit Wirken, Mission, Predigten und anderen religiösen Praktiken kompensiert werden kann. Nur den selbstlosen und vielleicht sogar anonymen Liebes-Dienst am Nächsten ist die wahre, Erste Liebe. Dabei ist zu beachten, daß damit nicht nur die Nächsten gemeint sind, welche uns besonders gut gesinnt sind, sondern vor allem jene, welche uns immer wieder Schwierigkeiten machen.

Wenn wir vorgeben, Gott aus ganzem Herzen zu lieben, so sollen wir aber auch beweisen, dass wir nur Gott lieben und mit dem verführenden Nebenbuhler nichts mehr zu schaffen haben. Um eine echte Jungfrau zu sein, so darf uns der Nebenbuhler, also die Materie, die Welt, die Fleischessinne, nicht mehr interessieren, und, wie schon erwähnt, unser ganzes Vertrauen auf Gott (also Jesus) gestützt sein. TV wird zum Ekel, Arzt und Medikamente als Eingeständnis des fehlenden Glaubens und Versicherungen zum Zeichen der noch immer existierenden Verbindung zum System des herrschenden Fürsten dieser finsteren Welt.

Deshalb noch einmal: Machen wir eine Standortbestimmung und klären wir ehrlich, wo wir stehen. Ist unsere Erste Liebe ganz auf Jesus (also den Vater) gerichtet, oder haftet uns immer noch Weltabhängigkeiten an? Sind wir bereit unseren Glauben (Vertrauen auf den Himmlischen Vater, also Jesus) vor anderen Menschen unter Beweis zu stellen? Haben wir eine geistige Verbindung mit den uns umgebenden schwierigen Menschen, welche und beleidigen, ärgern und demütigen?

Sollten wir feststellen, daß wir trotz der langjährigen Kirchenzugehörigkeit doch noch nicht so hundertprozentig zu den klugen Jungfrauen gehören, so gibt uns der Herr Jesus den ernsten Rat wie in den Sendschreiben: "Tue Busse und bedenke wovon du gefallen bist!"

Damit füllst Du Deine Gefässe mit dem Öl. Nur eines sollst Du anders machen als die Zehn: Bleibe wach und schlafe nicht ein!

 

Jesus segne Dich!

 

Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.

 

 

 

 

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