Eigentlich möchte ich viel lieber über die fünf klugen
Jungfrauen schreiben, denn damit liesse sich eher eine erbauende Predigt halten
und könnte die Ohren säuseln lassen, als mit den Gedanken über törichte Menschen.
Aber ich lasse jenes, weil in den Kirchen ohnehin nur von und zu klugen
Jungfrauen gesprochen wird und die Prediger die törichten Jungfrauen eher mit
einem schiefen Blick versehen. Alle im Gottesdienstsaal zählen sich ungenannt
zu den Klugen, denn sonst wären sie ja nicht im Godi.
Die Törichten, welche einfach den Glauben an Jesus nicht
annehmen wollen, sie werden dann ewige Zeiten in der Hölle braten. Aber sie
sind ja selbst schuld! Wie gut ist es, daß wir zu den Klugen gehören!
So einfach ist es. Ja? Oder doch nicht? Wer sind denn
diese törichten Jungfrauen? Lesen wir genau, wie es geschrieben steht:
"Dann wird das Himmelreich zehn Jungfrauen gleich sein, die ihre
Lampen nahmen und dem Bräutigam entgegengingen. Fünf von ihnen aber
waren töricht und fünf klug. Die törichten nahmen zwar ihre Lampen, aber sie
nahmen kein Öl mit sich. Die klugen aber nahmen Öl in ihren Gefäßen, samt ihren
Lampen. Als nun der Bräutigam verzog, wurden sie alle schläfrig und schliefen ein.
Um Mitternacht aber entstand ein Geschrei: Siehe, der Bräutigam kommt! Gehet aus, ihm entgegen! Da erwachten alle
jene Jungfrauen und rüsteten ihre Lampen. Die törichten aber sprachen zu den
klugen: Gebt uns von eurem Öl; denn unsre Lampen erlöschen! Aber die klugen
antworteten und sprachen: Niemals! Es würde nicht reichen für uns und für euch!
Gehet vielmehr hin zu den Krämern und kaufet für euch selbst! Während sie aber
hingingen, um zu kaufen, kam der Bräutigam; und die bereit waren, gingen mit
ihm hinein zur Hochzeit; und die Tür wurde verschlossen. Hernach kommen auch
die übrigen Jungfrauen und sagen: Herr, Herr, tue uns auf! Er aber antwortete
und sprach: Wahrlich, ich sage euch, ich kenne euch nicht! Darum wachet; denn
ihr wisset weder den Tag noch die Stunde!" (Math. 25. 1 ff)
Bevor wir anhand der Offenbarung des Johannes die genaue
Erklärung dieses Gleichnisses nachlesen, müssen wir uns über das eigentliche
Wesen dieser zehn Jungfrauen klar werden.
Allen gemeinsam ist:
1. sie alle waren Jungfrauen
2. sie alle hatten brennende (funktionierende)
Lampen bei sich
3. sie alle gingen dem
Bräutigam entgegen
4. sie alle wurden schläfrig ob
dem Verzug des Bräutigams und schliefen sogar ein!
5. und sie alle erwachten ob
dem Ruf des Bräutigams, als Er endlich kam.
Schon jetzt ist klar, daß alle Jungfrauen zu den gläubigen
Christen zu zählen sind. Alle zehn sind Jungfrauen, das heißt, sie haben
nicht mit dem Nebenbuhler gebuhlt, was heißen will, daß alle zehn Seelen sich
Jesus verschrieben und sich damit der fleischgesinnten Welt entsagt haben. Als
treue Jungfrauen haben sie auch den Glauben gelebt, nicht nur darüber
gesprochen, genauso wie in den heutigen Kirchen, wo jeder der Welt fremd
geworden ist und sich nur noch als Fremdling und Gast auf dieser Erde aufhält.
Fernseher, Versicherungen und Ärzte sind in den Kirchen nicht mehr in, weil das
Glaubensleben so richtig lebendig geworden ist. Somit zählen auch die
Freikirchler ganz klar zu den Jungfrauen.
Auch haben alle brennende Lampen, das heißt, sie zeugen
von Jesus, sprechen vom Glauben am weltlichen Arbeitsplatz und geben ihr
Scherflein für die christliche Mission, sie sind ein Licht, wie Jesus gesagt
hat: "Ihr seid das Licht der Welt".
Daß auch die Freikirchler dem Bräutigam entgegen gehen,
ist wohl nicht zu verkennen. Oder besser gesagt, sie warten inbrünstig auf Sein
Wiederkommen.
Ebenso richtig ist auch, daß sie, die treuen Christen, ob
des nun schon zweitausendjährigen Verzugs der Wiederkunft Jesu alle eingenickt,
einige sogar in Tiefschlaf verfallen sind. Aber das tut nichts zur Sache, denn
die Massenmedien werden die Sensationsmeldung der Wiederkunft Jesu eh mit
lautem Geschrei begleiten, dann werden sie alle wieder aufwachen. (Siehe dazu
den nächsten Aufsatz "Langes Warten
auf Jesus", wo die Frage des Wann
endgültig beantwortet wird!!)
Soviel also zu den Gemeinsamkeiten aller zehn Jungfrauen.
Vielleicht fällt es jetzt auf, daß wohl einige unter uns – mich eingeschlossen
– noch einmal, und immer wieder über die Bücher gehen und Bilanz ziehen müssen:
Wie steht es mit mir selbst? Könnte es nicht doch sein, daß ich selbst zu den
Törichten gehöre, obschon ich bekehrt bin, mich wiedergeboren nenne, täglich
die Sünden des Tages unters Kreuz lege und von Jesu zeuge wenn immer ich kann?
Habe ich wirklich den Freibrief in den Himmel?
Irgendwo und irgendwie müsste eine unissverständliche Wertskala
vorhanden sein, welche uns klare Auskunft darüber gibt, wie es mit uns steht.
Die Bibel - das ist wohl unbestritten! Es heißt zwar in eben diesem Buch, daß
es der Geist ist, welchem unserem Geiste Zeugnis gibt, daß wir Gottes Kinder
sind. Aber welcher Geist? Sich auf den Geist zu verlassen ist nach kirchlicher
Ansicht nicht unbedingt ratsam, denn es könnte ja ein Lichtengel-Geist sein.
Und so wollen wir uns halt allein nur auf die Bibel
verlassen und suchen, wo dort eine solche Wertskala zu finden ist, welche uns
diese Bedingungen vermittelt, die uns endgültig die heiligen Himmelstüren
öffnen. Fündig werden wir in der Johannes-Offenbarung, bei den sieben
Sendschreiben. Dort ergehen diese Schreiben ausschliesslich an Gemeinden von
Gläubigen und die Mitteilung besteht jeweils darin, daß "wenn Du nicht
umkehrst", die Himmelstüre verschlossen bleibt, beziehungsweise, daß der
Leuchter von seiner Stelle gestossen würde. Dieses Umkehren, wie es bei allen
sieben Briefen geschrieben steht, ist eben, das zusätzliche Gefäss (nebst den
Lampen) der zehn Jungfrauen zu füllen. Wenn wir die Briefe aufmerksam lesen, so
kommen wir zu einer erschreckenden Erkenntnis. Alles Folgende wird zwar von der
Bibel gefordert und von Jesus erwartet, ist aber dennoch keine Eintrittskarte für
den Himmel, wie die sieben Gemeinden erfahren mussten:
1. Werke tun für Jesus und den
Glauben
2. In der Geduld alles ertragen
3. Das Böse nicht ertragen
4. Falsche Apostel erkennen und
sie als Lügner enttarnen
5. Ertragen von Trübsal und Armut
6. Festhalten am Namen Jesu
7. den Glauben nicht verleugnen
8. Werke, Liebe, Glauben und
Dienst, sogar daß die letzten Werke mehr waren als die ersten
Dies alles hatten diese Jungfrauen – und doch hatten sie
kein Öl im Gefäss und er Bräutigam wird ihnen gesagt haben "ich kenne euch nicht". Alle haben
geglaubt, daß sie wiedergeboren und damit Gottes Kinder seien und wie
selbstverständlich am Himmlischen Leben teilnehmen würden.
Um aber die Lampen, beziehungsweise die Gefässe mit Öl zu
füllen, wurde auch den sieben Gemeinden gesagt: "kehre zurück zur Ersten Liebe!"
Was ist die Erste
Liebe?
Was die Erste Liebe ist, erklärt uns Jesus selbst: "Liebe Gott, deinen Herrn aus ganzem Herzen,
aus ganzer Seele und dem ganzen Gemüte!" und: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!"
Diese beiden Gebote gehören zusammen, weil Jesus (also
Gott) nicht irgendwo im Weltall, sondern einzig und allein nur im Nächsten
lebt, wie im eigenen Herzen. Wenn man Gott liebt, liebt man automatisch auch
den Nächsten. Wenn nicht, dann ist die ganze vermeintliche Gottesliebe eine
Illusion, welche nicht mit guten Werken, nicht mit Wirken, Mission, Predigten
und anderen religiösen Praktiken kompensiert werden kann. Nur den selbstlosen
und vielleicht sogar anonymen Liebes-Dienst am Nächsten ist die wahre, Erste
Liebe. Dabei ist zu beachten, daß damit nicht nur die Nächsten gemeint sind,
welche uns besonders gut gesinnt sind, sondern vor allem jene, welche uns immer
wieder Schwierigkeiten machen.
Wenn wir vorgeben, Gott aus ganzem Herzen zu lieben, so
sollen wir aber auch beweisen, dass wir nur Gott lieben und mit dem verführenden
Nebenbuhler nichts mehr zu schaffen haben. Um eine echte Jungfrau zu sein, so
darf uns der Nebenbuhler, also die Materie, die Welt, die Fleischessinne, nicht
mehr interessieren, und, wie schon erwähnt, unser ganzes Vertrauen auf Gott
(also Jesus) gestützt sein. TV wird zum Ekel, Arzt und Medikamente als
Eingeständnis des fehlenden Glaubens und Versicherungen zum Zeichen der noch
immer existierenden Verbindung zum System des herrschenden Fürsten dieser finsteren
Welt.
Deshalb noch einmal: Machen wir eine Standortbestimmung
und klären wir ehrlich, wo wir stehen. Ist unsere Erste Liebe ganz auf Jesus (also
den Vater) gerichtet, oder haftet uns immer noch Weltabhängigkeiten an? Sind
wir bereit unseren Glauben (Vertrauen auf den Himmlischen Vater, also Jesus)
vor anderen Menschen unter Beweis zu stellen? Haben wir eine geistige
Verbindung mit den uns umgebenden schwierigen Menschen, welche und beleidigen,
ärgern und demütigen?
Sollten wir feststellen, daß wir trotz der langjährigen Kirchenzugehörigkeit
doch noch nicht so hundertprozentig zu den klugen Jungfrauen gehören, so gibt
uns der Herr Jesus den ernsten Rat wie in den Sendschreiben: "Tue Busse
und bedenke wovon du gefallen bist!"
Damit füllst Du Deine Gefässe mit dem Öl. Nur eines sollst
Du anders machen als die Zehn: Bleibe wach und schlafe nicht ein!
Jesus segne Dich!
Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir
ins Herz gegeben hat.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen