Mittwoch, 7. Juli 2010

Das Vater Unser (7/11)

"Und vergib uns unsere Schuld," (Math.6,12)




Möglicherweise fragt nun der Eine oder Andere: Warum betet Er 'vergib uns unsere Schuld', denn Er ist ja gestorben für unsere Schuld, unsere Sünden!

Natürlich ist er am Kreuz gestorben für die Vergebung der Sünden aller Menschen, aber trotzdem haben nicht alle Menschen Sündenvergebung. Wer die dargebotene Hand ausschlägt, der trägt seine Sünden weiterhin mit sich herum, wer sie annimmt und nicht mehr sündigt, sofern es sein fester Wille ist, dann ist er von seiner großen Schuld befreit. Bei diesem Teil des Gebets geht es darum, dass wir die Vergebung annehmen und daran glauben, dass Jesus als Sohn Gottes mit seinem Blut unsere Sünden gerechtfertigt hat.

Bei diesem Teil des Gebets geht es aber im Weiteren auch darum, dass wir absolut gewillt sind, nicht mehr zu sündigen."Weil wir nun solche Verheißungen haben, meine Lieben, so lasst uns von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes uns reinigen und die Heiligung vollenden in der Furcht Gottes" (2.Kor 7,1). Wie wir wissen, ist das gar nicht so einfach. Die Heiligung vollenden ist etwas, das die Kräfte der Seele und vor allem des Fleisches, übersteigt, ja es ist schier unmöglich. Der Geist ist willig, ja, aber das Fleisch ist schwach. Wer hat diese Erfahrung nicht schon mehrfach gemacht!

Was tun? Es gibt Philosophien, deren Anhänger üben sich in Askese und Selbstkasteiung. Damit stärken sie in der Tat die seelischen Kräfte. Aber damit ist im Hinblick auf das Ewige Leben nichts erreicht, denn wir brauchen nicht unsere seelischen Kräfte zu fördern, sondern die Kräfte des Geistes. Denn nur, wenn wir im Geiste sind, haben wir Ewige Leben, weil dieses Göttliche Leben das Erkennen Gottes und damit Jesus Christus ist.

Um das zu erreichen helfen uns keine Askese und keine Kasteiung. Mit unserer Heiligung können wir die Kräfte des Geistes stärken, oder wir können auch sagen: trainieren. Weil wir selbst von uns aus unfähig sind, unser Fleisch zu zähmen, sind wir auf die Hilfe und Unterstützung unseres Heilandes angewiesen. Wenn es uns absolut ernst ist und wir uns bemühen, ständig in der inneren Verbindung mit Ihm zu bleiben, so schaffte Er es, dass wir von den Banden der Sünden, der Abhängigkeiten des Fleisches und den Auswüchsen unseres Egos frei werden. Im Dasein unter dem Gesetz des natürlichen Lebens sind wir durch geistige Mächtige an die Sünde gebunden. Diese unreinen Geister oder gar Geister der Finsternis haben uns fest im Griff und haben sogar noch ein gewisses Anrecht darauf. Haben wir aber dieses Leben aufgegeben und stehen nun unter dem Gesetz der Gnade und damit im Licht, so haben sie ihr Spiel verloren, denn sie scheuen das Licht und müssen Ihre Vormachtstellung bei uns aufgeben. Die Eliminierung der noch eine ganze Weile nachhallenden schlechten Gewohnheiten und Leidenschaften übernimmt nun der Geist Gottes in uns, aber immer nur dann, wenn dies unser fester Wille ist.

"Ohne mich könnt ihr nichts tun", sagt Jesus und dies gilt natürlich auch für unsere Heiligung. Nur Er kann uns frei machen und Er macht uns frei. Aber wir müssen wollen.

Mittwoch, 30. Juni 2010

Das Vater Unser (6/11)

"Unser tägliches Brot gib uns heute." (Math.6,11)





Unter dem täglichen Brot verstehen wir natürlich nicht nur das Brot, sondern alles, was wir materiell zur Deckung unseres Bedarfs des Leibes benötigen.

Warum sollen wir für das tägliche Brot beten, wenn wir täglich selbst bemüht sind, uns dieses zu beschaffen? Diese scheinbar berechtigte Frage können wir aber auch umkehren, dann lautet sie so: 'warum arbeiten wir für das tägliche Brot, wenn wir dafür beten können?' Naja, ich gebe zu, für viele Leser ist das doch etwas zu gewagt, so zu fragen. Aber werden wir uns bewusst, dass das Leben nach dem Gesetz des Natürlichen Lebens und das Leben nach dem Gesetz der Gnade zwei ganz verschiedene Welten sind. Wenn wir konsequent nach dem alleinigen Willen Gottes leben, so wie wir das im vorhergehenden Teil gelesen haben, dann leben wir nach dem Gesetz der Gnade und unsere leiblichen Bedürfnisse sind derart minimal, dass die Weltmenschen glauben, man hätte jegliche 'Lebensqualität' aufgegeben. Dass aber gerade das Gegenteil der Fall ist, können sie natürlich nicht sehen und nicht wissen. Beim Leben nach dem Gesetz der Gnade steht nicht mehr der Broterwerb im Vordergrund. Was im Vordergrund steht kann ich nicht sagen, denn das ist bei jedem verschieden, eben, vom Willen Gottes für den Betreffenden, abhängig.

Die berühmte Zahl 666 gibt uns ein bisschen Aufschluss. Beim Leben nach dem Gesetz des Natürlichen Lebens, oder wenn Du lieber willst, nach dem Gesetz der Sünde, bedeutet diese Zahl: 600 Teile für mich, 60 Teile für den Nächsten und 6 Teile für Gott oder mindestens für das geistige Leben. Beim Leben nach dem Gesetz der Gnade sieht das hingegen so aus: 600 Teile für Gott, 60 Teile für den Nächsten und 6 Teile für mich. Für Teile kannst Du Geld, Deine Zeit, Deine Liebe oder Deine Interessen einsetzen.

Gott existiert und Jesus lebt wirklich. Deshalb bewegen wir uns nicht 'auf Messers Schneide', ob die Verheissungen sich dann auch wirklich erfüllen, wenn's darauf ankommt. Wer im Geiste lebt, weiß, dass Jesus, unser Vater real neben uns steht. Diese Wirklichkeit besteht unabhängig davon, ob wir Ihn sehen und hören oder nicht. Wir sehen und hören noch manches nicht, und es existiert trotzdem. Oder hast Du die Freude schon gesehen? Oder die Liebe? Oder den Hass? Nein? Aber die Auswirkungen hast Du schon gesehen oder gespürt. Eben.

Wenn Du Ihn bittest um (das tägliche) Brot, und Du siehst Ihn nicht, dann siehst Du aber, dass Du von irgendwoher das Brot erhältst. Und so verhält es sich mit allem, was Du brauchst. Aber eben: Nur das, was Du brauchst. Einen Luxusgöppel brauchst Du nicht, auch keinen Fernseher. Auch keine Markenkleider. Gott sorgt nicht für Dich, wenn Du dem (verlogenen) Welt-System dienen und sein Angebot für die Befriedigung Deiner Sinne in Anspruch nehmen willst.

Bist Du in der Nachfolge Jesu, was Er ja mit diesem Gebet auch voraussetzt, dann mach Dir mal wegen Deinem täglichen Brot und den andern Güter, welcher Du zum Leben und zur Ausführung des von Gott übertragenen Auftrages bedarfst, keine Sorgen!

Mittwoch, 23. Juni 2010

Das Vater Unser (5/11)

"Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden." (Math.6,10)


Das Reich ist gekommen und der Himmel hat sich geöffnet. Nun beginnt der Geist Gottes in uns sich zu regen und will leben. Er will frei werden von den Banden, welche unser Ego und die Sünde ihm angelegt haben. Beide können nicht die Oberhand haben. Entweder der Geist Gottes in uns, oder unser Ego. Aber wir sind ja über Golgatha gekommen, haben unser Ich gekreuzigt, alle Begierden, die unserem Leib schmeichelten abgelegt und die verderblichen Leidenschaften überwunden.

Wenn also unser Leben ein Geistgeführtes sein soll, dann heißt es ab jetzt folgerichtig: "Dein (nicht mein!!!) Wille geschehe im Himmel wie auf Erden". Wollen wir wirklich nach dem Willen Gottes leben? Dann mach dich gefasst: das hat einschneidende Konsequenzen! Das krempelt Dein Leben um, wie Du es nicht für möglich gehalten hast! Es muss nicht unbedingt so sein, aber mit größter Wahrscheinlichkeit geht es Dir so wie unserem 'Glaubensvater' Abraham. Er hatte eine unfruchtbare Frau und Gott verhiess ihm eine grosse Nachkommenschaft. Abraham glaubte. Ohne zu wissen wohin, schickte ihn Gott weg von seiner Heimat und seinen Verwandten, er,, schon 75 Jahre alt, seine Frau und sein Neffe Lot. Abraham glaubte und gehorchte. Abraham sollte seinen einzigen, geliebten Sohn (von Sarah) opfern. Er gehorchte. Für ihn gab es nur eines: den Willen des Herrn. "Dein, nicht mein Wille geschehe!", das war die Losung Abrahams und das wird auch unsere Losung. So geht es uns nur noch darum, den Willen des Herrn erkennen zu können und dann danach zu handeln.

Zum Einen ist der Willen Gottes in der Bibel beschrieben. Zum Beispiel: "Das ist der Wille Gottes, eure Heiligung!" (1.Thess.4,3). Zum Anderen, findest Du den Willen Gottes für Dich, für Dein persönliches Leben nicht in der Bibel, sondern im Herzen. So wie Gott mit Abraham geredet hat, redet Er auch mit Dir: Im Geist. "Sie werden alle von Gott gelehrt sein." (Jesaja 54,13) Jesus selbst hat sich auf Jesaja bezogen. Der Geist des Herrn weiß, wie Er sich Dir zu verstehen geben muss, dass Du zweifelsfrei sicher sein kannst, was der Wille Gottes ist.

Nun heißt es im Gebet des Herrn: " … wie im Himmel, so auf Erden". Dies ist zum einen wörtlich genommen eine Tatsache, welche Du durch Dein Gebet nicht ändern kannst. Aber es ist auch eine Entsprechung, die sehr wohl in Dir und in Deinem Leben eine Auswirkung hat. 'Himmel' bedeutet hier das geistliche Leben, also alles was mit der seelisch/geistigen Entwicklung Deiner Seele zu tun hat, und 'Erde' ist Dein rein materielles Leben mit allen Deinen Gütern und Bedürfnissen. Wenn Du also betest. "Dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf Erden", dann akzeptierst Du Seinen Willen in allen Deinen Lebensbereichen. Das ist das Eine. Das Andere ist, dass mit diesem Gebet Dein Wille dem Wille des Herrn entspricht und dass Deine eigenen Wünsche fortan nur noch Luft sind. Anders ausgedrückt, Deine Wünsche existieren gar nicht mehr. Der Herr weiß, was Du bedarfst und Du kannst darauf vertrauen, dass Er Dich nicht im Stich lässt, wie Er Abraham und so viele Glaubensmänner danach, nicht im Stich gelassen hat.

Und genau darauf kommen wir im nächsten Teil.

Mittwoch, 16. Juni 2010

Das Vater Unser (4/11)

"Dein Reich komme." (Math.6,10)


In diesem Teil wollen wir erleben, wie wir in Sein Himmelreich, das ja in unserem Herzen ist, eintreten können.

Warum betet Jesus "Dein Reich komme", wenn es ja schon hier ist? Wir wissen wo es ist, nämlich in unserem Herzen und wir wissen wie man es findet, nämlich durch die Erste Liebe in dem wir den erhabenen Namen unseres himmlischen Vaters heilig halten.

Wenn Jesus sagt, dass wir so beten sollen, dann deshalb, weil das Reich zwar schon da ist, aber es steht uns noch nicht zur Verfügung. Das Himmelreichreich ist in uns, aber es hat sich noch nicht offenbart. Wie ist das zu verstehen?

Jesus gibt uns an anderer Stelle eine wunderschöne Erklärung dazu: "Das Himmelreich gleicht einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und auf seinen Acker säte; das ist das kleinste unter allen Samenkörnern; wenn es aber gewachsen ist, so ist es größer als alle Kräuter und wird ein Baum, sodass die Vögel unter dem Himmel kommen und wohnen in seinen Zweigen" (Mt.13,31).

Das Himmelreich eines jeden Menschen ist verborgen. Es ist klein, ist verschlossen und bestens geschützt, solange die Seele noch mit der Welt buhlt und suhlt. Werft nicht die Perle vor die Säue kann man auch hier sagen. Wie der Ackerboden das beste Umfeld für ein Samenkorn ist mit der Erde, der Feuchtigkeit und der erforderlichen Wärme, so muss auch das Samenkorn des Himmelreiches in unserem Herzen ein entsprechendes Umfeld haben. Der beste Herzensboden ist die Liebe zu Gott mit dem ganzen Herzen, der ganzen Seele und dem ganzen Gemüt (oder wie in einigen Übersetzungen: mit ganzem Denken). Wenn diese Liebe echt ist, ist sie konsequent und kompromisslos. Diese Liebe flieht von selbst alle Liebe zu Welt, denn wer die Welt liebhat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters. So schliessen sich die Liebe zur Welt und die Liebe zu Gott gegenseitig aus.

Dieses Samenkorn beginnt nun zu keimen, und schon fühlt die Seele eine Seligkeit, welche sie vorher noch nicht erlebt hat. Irrtümlicherweise meinen viele Bekehrte, dass dies schon die Wiedergeburt ist, welche ja erst viel später kommt, wenn die Seele geheiligt ist von allem Unrat, allen Begierden, Leidenschaften usw.; (siehe den Beitrag "Erweckung und Wiedergeburt"). Also, dieses Erlebnis ist die Erweckung, jetzt beginnt sich das Pflänzchen zu entwickeln und zu wachsen bis es dann zur Reife kommt und Frucht bringen kann.

Im Augenblick der Erweckung, wenn also das Samenkorn des Himmelreiches zu keimen beginnt, ist das Reich Gottes gekommen und dann öffnet sich die äusserst schmale Himmelspforte schon ein bisschen. Einen Spalt nur, einen ganz kleinen Spalt. Wenn die Seele aber gewillt ist und sich durch alle Verlockungen dieser Welt mit allen ihren Reizen auf die fünf Sinne nicht beirren lässt, dann öffnet sich diese schmale Pforte immer wieder ein ganz klein wenig mehr.

Ist unsere Seele gegenüber den Welteinflüssen erstarkt und die Bedürfnisse für den Leib auf ein absolutes Minimum beschränkt und unser Herz ganz auf das Leben im Geist ausgerichtet, dann ist das Reich gekommen, wie Jesus betete. Wenn Wir das so beten, geben aber unserem Leib alles, was er sich wünscht, dann beten wir vergeblich. Der Himmel öffnet sich nicht.

Für uns aber hat sich nun der Himmel geöffnet und nun wollen wir im nächsten Teil sehen, welche Konsequenzen dies für uns hat.

Mittwoch, 9. Juni 2010

Das Vater Unser (3/11)

"Dein Name werde geheiligt" (Math. 6,9)


Im letzten Teil haben wir gesehen, wo das Himmelreich ist und wie schon erwähnt, führt uns der Herr mit diesem Satz "Dein Name werde geheiligt" zur Frage: 'Wie finden wir das Himmelreich'. Im nächsten Teil "Dein Reich komme" erfahren wir, wie man in dieses Himmelreich eintreten kann.

Den Namen Gottes heiligen heißt, ihn reinhalten von allem was ihn in irgendeiner Weise verunreinigen könnte. Wir heiligen den Namen Gottes in dem wir Ihn als den Schöpfer der sichtbaren wie auch der unsichtbaren Welt anerkennen und in unserem Denken nichts anderes zulassen. Den Namen Gottes heiligen heißt aber auch, alles zu tun, was Gott will, was Er von uns verlangt.

Die alte Bundeslade der Israeliten gibt uns mit dem 'Allerheiligsten' eine kleine Ahnung, was es heißt, den Namen Gottes zu heiligen, zu ehren. Dieses Allerheiligste war so heilig, dass der Hohepriester nur einmal im Jahr nach etlichen Reinigungszeremonien eintreten durfte.

Wir haben heute selbstverständlich immer noch dieses 'Allerheiligste', auch wenn wir keine Bundeslade mehr haben. Unser 'Allerheiligste' dürfen und sollen wir aber nicht mehr nur einmal im Jahr betreten, sondern täglich oder noch besser: stündlich. Wir sagen allerdings heute nicht mehr 'das Allerheiligste' (warum eigentlich nicht??), wir bezeichnen es ganz bescheiden als das 'Stille Kämmerlein'. Wie man es auch immer benennt, eines bleibt sich gleich: Wir heiligen damit des Namen Gottes.

In unserem Stillen Kämmerlein lesen wir nicht und beten auch nicht. Hier in dieser äusserst kostbaren Zeit kommen wir unserem Heiland so ganz nahe und lauschen Ihm. Wir lauschen, in dem wir uns den Gedanken und dem Empfinden der Göttlichen Alles-Geben-Liebe hingeben. Nur dieser Gnaden-Liebe werden wir uns jetzt bewusst, alle anderen Gedanken schalten wir ab, denn wir dürfen jetzt erfüllt werden mit Seiner ausgegossenen Liebe. Gott ist Liebe und darin will Er sich uns jetzt zu erkennen geben. Gott erkennen ist auch Jesus Christus erkennen, denn der Vater und Jesus sind eins. So wie Jesus mit dem Vater eins ist, so verbindet die Göttliche Liebe auch uns mit Jesus. Unsere Seele ist die Braut, Jesus ist der Bräutigam und hier im Stillen Kämmerlein, erfüllt der Bräutigam die Braut mit Seiner Liebe, mit Seiner Wärme, Seiner Geborgenheit und die Braut gibt Ihm alles, ihren Glauben, ihr Vertrauen, ihre Liebe und Zuneigung. Hier muss nichts gesprochen werden, die Liebe, die Gedanken und das Empfinden sagen alles. "Sei stille dem Herrn und warte auf Ihn!" sagt David im Psalm 62,1, denn er hat es damals schon erkannt, welche Bedeutung die Stille hat für das Erkennen Gottes.

Mit diesem Erkennen von Gott und Jesus Christus empfangen wir das Ewige Leben. "Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen." (Joh.17,3)

 Das also ist die Heiligung Seines Namens wenn wir den Vater, die erste Liebe, mit dem Herzen heiligen, welches nicht durch die Liebe zur Welt, durch Begierden des Fleisches und durch Leidenschaften verunreinigt ist. Das Herz ist unser Himmelreich und hier ist der Name des Vaters das Höchste, das Erhabenste.

So ist das Himmelreich zu finden, in dem wir Gott lieben mit unserem ganzen Herzen, unserer ganzen Seele und mit unserem ganzen Gemüte. Und aus dieser Liebe hervorgehend, auch unseren Nächsten lieben, denn in ihm wohnt ja dasselbe Himmelreich.

Mittwoch, 2. Juni 2010

Das Vater Unser (2/11)

"Unser Vater im Himmel!" (Mat.6,9)


Wie bei der Beschreibung von 'Unser Vater', so ist auch der Begriff 'im Himmel' eine Entsprechung. Der wahre Himmel ist nicht über den Gestirnen, nicht im Weltraum und nicht in der Natur. Das Gottesreich hat eine ganz kleine Pforte und wenn man die nicht findet, ist ganze fromme Erdenleben vergeblich. Der Himmel ist in uns selbst. Im Herzen. "Wir aber sind der Tempel des lebendigen Gottes" (2.Kor.6,16), sagt Paulus, denn dort wo der Tempel ist, ist Gott und wo Gott ist, ist auch der Himmel.

Jesus führt uns dahin, dass wir uns erst mal bewusst werden, wo das Himmelreich ist, dann wie man es findet und schlussendlich wie man dort eintreten kann.

Wir tragen den Himmel immer mit uns herum. Wo wir sind ist Gott, dort ist die Erste Liebe! Wenn wir in der Stille diese Beziehung mit Gott, mit der wahren, gebenden Liebe eingegangen sind und täglich immer wieder von Neuem eingehen, so machen wir mannigfaltige Erlebnisse. So fällt es uns plötzlich leicht, den Willen Gottes zu erkennen um danach zu handeln. Auch fällt uns unerwartet alles zu und wir spüren, dass wir in guten Händen sind, Angst und Furcht schwinden und in allen Lagen, wo wir vielleicht noch Zweifel hatten, bekommen wir plötzlich ein inneres Licht und Sicherheit.

Was bedeutet das im Weiteren, dass das Himmelreich in uns ist? Nebst dem Vater, wir wissen vom letzten Beitrag: Er ist die Liebe, gibt es einen weiteren Baustein und das ist das Licht. Das Licht ist in der Entsprechung der Sohn. Weil die Liebe ein Feuer ist, ist dessen Aspekt das Licht. Das Licht bedeutet aber auch Erkenntnis, Weisheit, das Wort und die Wahrheit. Nach dem Licht ist in unserem Himmelreich auch der Göttliche Wille, das ist die Kraft der Liebe. In der Entsprechung ist der Wille der alles durchdringende Heilige Geist. Im Weiteren finden wir die Ordnung Gottes mit dem Gesetz des natürlichen Lebens (Gesetz der Sünde und deren Folge) und dem Gesetz der Gnade. Fünftens haben wir im Himmelreich der Ernst oder die Beharrlichkeit, denn was Gott beginnt, das führt Er auch zu Ende. Danach finden wir die Geduld und siebtens umfasst das Reich unseres Königs die Barmliebe. Was ich jetzt aufgezählt habe sind die Eigenschaften Gottes, Seines Geistes und weil alle Eins sind, auch Jesus Christus.

Mit dem Geist Gottes in uns schlummern folglich auch alle Geistesgaben. Siehe dazu mehr im Aufsatz "Die sieben Geistesgaben". Der offene Himmel in uns offenbart auch die innere Stimme, das ist die Stimme Jesu und das innere Auge, welches auch das Verborgene sieht. Im Weiteren sind auch die Engel im Himmel, die uns führen und beschützen, wenn nötig auch die geistigen Kämpfe führen, von denen wir normalerweise nichts mitbekommen.

Wenn das Herz des Menschen den Himmel in sich trägt, dann gibt es auch bessere Mitbewohner in der Sphäre des Menschen, als wenn er die Hölle im Herzen hat. Diese Mitbewohner, welche entweder im Leib und/oder in seiner Sphäre sind, haben ziemlich genau dieses Niveau das dem Reifegrad der Seele entspricht. Ein Mensch mit der Hölle im Herzen trägt nebst vielen anderen die Seele verderbenden Hochmutsgeister und Zorngeister mit sich herum, derjenige aber, dessen Herz dem Himmel geweiht ist und ein Leben der Liebestaten führt, hat mit und in ihm heilige Engel, von Gott gesandt.

Mittwoch, 26. Mai 2010

Das Vater Unser (1/11)

"Unser Vater im Himmel" (Mat. 6,9)

Jesus sagt: "Wer mich sieht, sieht den Vater" (Joh.14,9) und "der Vater ist in mir und ich bin im Vater" (Joh.14,10). Die Bezeichnung Vater ist eine Entsprechung oder ein Gleichnis und versinnbildlicht die Liebe. Jesus sagt also "Wer mich sieht, der sieht die Liebe" und "Die Liebe ist in mir und ich in der Liebe" und im selben Vers: "Die Liebe die in mir wohnt tut ihre Werke". Alles was Jesus tat in Seinem Erdengang tat Er aus Liebe und von dieser Liebe wurde Er geführt.

Was ist denn die Liebe? Die Liebe ist das selbstlose Geben. Niemals fragt sie nach einer Entschädigung, niemals denkt sie ans Nehmen und ein Zurückfordern liegt niemals im Sinne der Liebe. Das ist die Göttliche Ordnung, dass die Liebe, die immer nur gibt, nicht geringer wird, sondern sie vermehrt sich ständig und der Druck zu geben wird dadurch immer grösser und stärker. Die Liebe muss geben, weil das ihre Art ist. Gott hat uns das in einer Ensprechung schon mitgeteilt. Die (materielle) Natur ist schon auf diesem Prinzip aufgebaut.

Liebe und Geben sind eins. Das Eine kann nicht ohne das andere sein.

Zu dieser Göttlichen Liebe gibt es ein Pendant. Das ist die Selbstliebe. Ihr Wesen ist genau das Gegenteil. Ihre Art ist Nehmen. Wenn diese Liebe gibt, dann nur zu dem Zweck wieder nehmen zu können. So gehören in der materiellen, in der luziferischen Welt, Nehmen und Geben zusammen. Auch der Kommerzielle Handel ist darauf aufgebaut. Ein bisschen mehr Nehmen als Geben, damit das Geschäft rentiert. Der Geiz als extreme Selbstliebe sehnt sich danach, nur zu nehmen und nichts zu geben.

Wer die Welt und deren Güter liebt, in dem ist nicht die Liebe des Vaters, die Göttliche Liebe, das heißt, er kann nicht selbstlos geben, weil er dann (vermeintlich) bald nichts mehr hat. "Ich kann nur geben, was ich habe, dann muss ich wieder nehmen". Das Nehmen steht also immer im Vordergrund um den weltlichen Besitzstand zu wahren.

Wir sehen den Gegensatz der Himmlischen zur menschlichen Liebe. Können wir nun auch mit der Himmlische Liebe einen Handel betreiben? Immer nur geben? Der materienorientierte Mensch kann das nicht, der Geistorientierte Mensch kann das. Der Unterschied besteht darin, dass die Materie für den Weltmenschen das eigentliche Bedürfnis für das Leben auf der Erde darstellt. Der Geistmensch hat bis auf einen ganz verschwindend kleinen Rest keine materiellen Bedürfnisse, sondern lebt wie Paulus es beschreibt: "Wenn wir aber Nahrung und Kleider haben, so wollen wir uns daran genügen lassen." (1.Tim 6,8). Wer unter dem Gesetz der Gnade lebt, hat seine Bindung zur Materie beinahe aufgegeben und hat sich davon gelöst. Dieser Geist-Mensch kann geben und lebt trotzdem immer im Überfluss. Dass dies nicht leere Worte sind, kann ich bezeugen. Nun kommt natürlich dazu, wer im Geiste lebt und sein Sinnen und Trachten auf das Geistige, Göttliche ausgerichtet hat, für den wird von der anderen Seite her, nämlich von der geistigen Seite her gesorgt, dass er alles materielle, das er braucht, auch zur Verfügung hat! Ich bin mir völlig bewusst, dass der Eine oder Andere nun laut auflacht und mich einen verwirrten Fantasten nennt.

Dieses Gesetz der Gnade funktioniert auch heute noch ohne den geringsten Abstrich so, wie es Jesus einst verkündet hat. Das Geben in der Himmlischen Vaterliebe ist möglich bis der letze Rest gegeben ist und immer hat man noch genug, weil zur rechten Zeit wieder etwas gegeben wird, was man benötigt – oder wieder weitergegeben werden kann. Dieser Teil des Gesetzes der Gnade ist im Begriff "Vater" enthalten.

Jesus geht sogar noch einen Schritt weiter. Er hat uns ja vorgelebt, was Liebe ist. Er war der erste Geber nicht nur von materiellen oder seelischen Gütern wie Gesundheit und Frieden, nein, er hat das Höchste gegeben, was ein Mensch geben kann: "Niemand hat grössere Liebe als der, der sein Leben hingibt für seinen Bruder!" (Joh.15,13)

Nun zu der alles entscheidenden Frage. Wie kommt man zu dieser Göttlichen Liebe?

Die Liebe muss wachsen, muss sich entwickeln. Der Geist Gottes in uns ist zuerst einmal ein ganz kleines Samenkorn, das die richtige Umgebung haben muss zum Keimen und Gedeihen. Diese besteht darin, dass sich unsere Seele für Gott und die Wahrheit interessiert und im gleichen Ausmass sich von der Weltliebe, vom Interesse an dieser vergänglichen Welt mit seinen Reizen abwendet. So wächst der Geist und die Liebe - denn der Geist Gottes wiederum ist nichts anderes als pure Liebe! Mit der Zeit entsteht ein inniges Verhältnis mit Jesus, der ja auch in Deinem Innern zu Hause ist, und Er ist es, der Dich dann weiter in alle Wahrheit führen wird. Diese Liebe ist die Erste Liebe, ohne die ein noch so frommes Leben absolut wertlos ist, wie aus den Sendschreiben hervorgeht. Diese Göttliche Liebe kannst Du bewusst fördern, wenn Du Dir die Zeit für die Stille nimmst. Lies dazu den Beitrag über die Kontemplation. Den Link dazu findest Du oben auf dieser Seite. Die Stille Zeit ist nicht Lesen und nicht Beten, sondern Hören und Lauschen mit dem inneren Ohr. Es ist die einzige Möglichkeit, den Wahren Vater und damit auch Jesus Christus kennenzulernen.

Mittwoch, 19. Mai 2010

Pfingsten und Wiederkunft Christi

„Ihr habt gehört, dass ich euch gesagt habe: Ich gehe hin und komme wieder zu euch.“ (Joh.14, 28)

Lange habe ich den Herrn gebeten, mir die Worte für eine Botschaft zu Pfingsten zu geben. Worte sollen es sein, die sich nicht auf die Historie beziehen, sondern aus dem praktischen Leben und die Seinen wunderbaren Namen verherrlichen. Nach einiger Zeit kam mir ein Gedanke, den ich aber wieder verwarf, weil er mir als‚ gelinde gesagt, zu ungewohnt schien. Ich betete weiter um ein Wort. Aber es kam kein neuer Gedanke in dieser Hinsicht, sondern der seltsame Gedanke verstärkte sich und wurde zur Idee. Danach begann ich die Bibel mit anderen Augen zu Lesen und siehe da: der unglaublich scheinende Gedanke begann sich zu erhärten. Das hat dann in mir eine Wandlung vollzogen und ich sehe nun das mir schon länger bekannte Evangelium aus einer tiefgründigeren Sicht.

Alle Christen dieser Welt warten auf die Wiederkunft Christi. Alle denen, welchen die Heilige Schrift als der Wegweiser auf dem Weg der Nachfolge Jesu dient wissen, dass geschrieben steht:

1. Christus wird wiederkommen

2. Er kommt leiblich

3. Er kommt als Richter

4. Er kommt wie ein Dieb in der Nacht

5. Er kommt in den Wolken

Du, mein lieber Freund, wirst Dich jetzt wohl fragen, was das mit Pfingsten zu tun hat? Pfingsten hätte nichts mit der Wiederkunft Christi zu tun, sondern mit Zungenreden und anderen Gaben des Geistes. Mit diesem Einwand hast Du nicht unrecht, denn das alles ist Pfingsten – inklusive der Wiederkunft Jesu, wie es unmissverständlich, klar und deutlich aus der Schrift hervorgeht.

"Ich will euch nicht als Waisen zurücklassen; ich komme zu euch." (Joh.14, 18)

Würde Jesus erst zweitausend Jahre später zurückkommen, so würde Er sich in der Tat ziemlich verspäten und Sein Versprechen den damals Lebenden gegenüber hätte sich nicht erfüllt. Sie alle wären geistliche Waisen geworden und das Wort Gottes, das Evangelium, hätte sich über diese lange Zeit nicht halten können! Die lange erwartete und ersehnte Wiederkunft Jesu ist schon lange geschehen und genau so, wie Er es vorhergesagt hat!

"Die sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und seht zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg gen Himmel aufgenommen wurde, wird so wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen" (Apg. 1,11). Genauso wunderbar, genauso, man würde heute sagen: unkonventionell, effektvoll, ist Er dann zehn Tage später wieder zu Seinen Menschen die ihn liebten zurückgekehrt. Jesus konnte nicht gleichzeitig im Menschenleib und als Seinen Geist unter den Menschen sein. Deshalb sagte Er: "Aber ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, dass ich weggehe. Denn wenn ich nicht weggehe, kommt der Tröster nicht zu euch. Wenn ich aber gehe, will ich ihn zu euch senden" (Joh. 16,7). Dass Jesus der Christus, Gott, der Schöpfer, der Vater und der Heilige Geist Selbst ist, wird ja wohl niemand bezweifeln.

Der Leib Christi

So ist also Jesus Christus zu den Seinen zurückgekehrt, lehrt und führt sie im Leben und führt sie zusammen. Die Seinen, das sind diejenigen, welche ihr Leben ganz Jesus übereignet haben und frei sind von eigenen Wünschen und Werken und nur das Eine wollen: Den Willen Gottes in jeder Lebenslage, in jeder Alltagssituation erkennen und danach handeln. Das sind diejenigen, welche die volle Wiedergeburt erlangt haben und durch die der Geist Gottes – Jesus – wirken kann. Sie alle, auch wenn es nur Wenige sind, bilden die Kirche Christi, oder wie Paulus es sagt: Der Leib Christi. "Ihr aber seid der Leib Christi und jeder von euch ein Glied" (1.Kor 12,27). So lebt Jesus auf dieser Erde im Leib und kann jedes Glied seines Leibes ungehindert so bewegen und einsetzen, wie Er will, wie Es in Seinem Göttlichen Plan steht. Nur Sein Geist sieht die unsichtbaren, geistigen Zusammenhänge in der Materienwelt, deshalb können auch nur gesunde Glieder, solche, die nicht ein Eigenleben haben, sondern ihr Leben ganz dem Herrn verschrieben haben, zu diesem Leib gehören.

Alle Glieder, die der Welt dienen und das Reiz-Angebot der Welt in welcher Art und Weise auch immer, annehmen und benutzen, sind von der Kraft des Geistes ausgeschlossen, welche im Leib Christi wirksam ist. Deshalb gehören sie nicht zum Leib, auch wenn sie "Herr, Herr" sagen.

Jesus als Richter

Da wo der Leib Christi ist, da ist auch die Kraft. Sei es die Kraft des Wortes oder die Kraft der Krankenheilung oder eine andere Gabe des Geistes. Diese Kraft kann der Welt nicht verschlossen bleiben, denn die Glieder des Leibes, die Wiedergeborenen, legen ihren Finger direkt auf die Wunde der Gottlosen und nennen die Sünde Sünde. Kompromisslos. Ohne Furcht und Zaudern vor den Folgen. Heute, wo das Unrecht in Recht verkehrt wird, wo Böses Gut und Falsches Richtig ist, braucht es Gottes Kraft zur Zivilcourage um die Verlogenheit in unserem System beim Namen zu nennen. Wer die Wahrheit aus dem Geist Gottes vertritt, wird der Welt zum Gericht. Nicht Jesus richtet die einzelne Seele, sondern die Seele richtet sich selbst, wenn sie die Wahrheit plötzlich im Lichte Gottes erkennen und sie im Erdenleben nicht annehmen wollen und Gott leugnen oder sogar verspotten.

Nun, in dieser Zeit geht ein Gericht über diese Welt und Gott selbst gibt Zeugnis davon. Seine Macht lässt die Erde beben, die Winde werden losgelassen, die Meere entfalten ihre urtümliche Gewalt und das Feuer (Kriege) wütet sinnlos in vielen Regionen unseres Planeten. Im Geistigen Reich geht der Verführer umher wie ein brüllender Löwe und sucht wen er verschlingen könnte. Selbst vor den Kirchen und etlichen Freikirchen macht er nicht halt und es gelang ihm, ein leicht abgeändertes und damit wirkungsloses "Evangelium-Light" zu installieren. Nun, wie gesagt, das Gericht ist im vollen Gange und immer noch warten die Christen auf die Wiederkunft Jesu und merken nicht, dass die Verheissung sich schon lange erfüllt hat.

Wie ein Dieb in der Nacht

Es gilt jetzt schleunigst dafür zu sorgen, dass genügend Öl in den Lampen ist, damit einem für den Rest der Nacht nicht der Schlaf übermannt, denn Jesus kommt wie der Dieb in der Nacht! Wenn man aufwacht und dieser sich schon wieder entfernt hat, hat man den Schaden und das Nachsehen.

Kommt Dir der Zusammenhang von Pfingsten und der Wiederkunft Christi etwas nebulös vor? Wenn ja, dann lieferst Du mir den letzten Beweis für die Richtigkeit dieser Sicht.

In den Wolken

Im Griechischen steht dasselbe Wort für Nebel wie für Wolken. Wenn etwas im Nebel oder eben in den Wolken ist, dann sieht man es nicht, obschon es vorhanden ist. Das wissen die Autofahrer, denn dies kann ihnen sogar zum Verhängnis werden. Und ganz genau das meint die Schrift, wenn an mehreren Stellen von dieser Wiederkunft in den Wolken die Rede ist.

So ganz nebenbei gesagt: Jesus ist nicht vom Wetter abhängig.

Mittwoch, 12. Mai 2010

Das spiritistische Bewusstsein

"Denn so spricht Gott der HERR, der Heilige Israels: Wenn ihr umkehrtet und stille bliebet, so würde euch geholfen; durch Stillesein und Hoffen würdet ihr stark sein." (Jes.30,15)

In der Monatsumfrage März dieses Blogs war die Frage, ob Christen ein spirituelles Bewusstsein haben sollen oder dürfen. Bei den Antworten kam klar zum Ausdruck, dass das Wort "spirituell" für viele Christen eine ungeheuerliche Bezeichnung ist, weil es sehr schnell mit "Spiritismus" assoziiert werden kann. 'Spirit' heißt Geist. Die geistige Welt ist so real wie die materielle (letztendlich ist sie reeller als die materielle, denn der Geist herrscht über die Materie!). Der Unterschied ist nur, man sieht sie nicht mit den materiellen Augen. Um diese Welt des Geistigen wahrnehmen zu können, braucht es das Licht im Herzen, was wiederum vom materiell gesinnten Menschen nicht verstanden werden kann. So ist es zu erklären, dass das Unbehagen vor der weit breitgefächerten geistigen – spirituellen – Welt gross ist. Die Heilige Schrift gibt uns einen verhältnismässigen kleinen Einblick in diese Welt in dem sie beschreibt, welcherart Seelen, beziehungsweise Geister sich dort aufhalten. Mehr als die Bibel von diesen Wahrheiten und den Zusammenhängen preisgibt, brauchen wir (vor allem die noch nicht Wiedergeborenen) in diesem Leben auch nicht zu wissen. Wichtig und überaus hilfreich ist es aber für uns, die Zusammenhänge richtig zu erkennen und im richtigen Licht für unsere seelisch/geistige Entwicklung zu nutzen.

Der Verkehr mit den Verstorbenen lehnt die Bibel wohlweislich ab. Das soll man sich zu Herzen nehmen, denn ein noch nicht Wiedergeborener würde grossen und bleibenden Schaden davontragen. Wer im Glauben an die Erlösung durch das Blut Jesus Christus lebt, hat von der geistigen Welt einen ganz besonderen Schutz, dass die unreifen Geister einem nicht schaden können. Dieser Schutz obliegt den Schutzgeistern und Schutzengeln. Diese wirken im Namen Jesu und werden niemals sich persönlich vor tun, sondern sind nur bestrebt, den Namen Jesu zu verherrlichen. Diese Schutzengel kann man durchaus ansprechen ohne gegen die Heilige Schrift zu verstossen, aber besser ist es immer, Jesus als 'Ansprechperson' zu haben. Ich möchte hier eine kleine Geschichte wiedergeben von einem – allerdings schon reiferen – Bruder aus Deutschland:

"Ein kleines Erlebnis aus meinem momentanen Alltag:


Ich pflege gerade eine regelmäßige Verbindung mit meinen Schutzengeln. Nun habe ich im Wald 20 Raummeter Holz gelagert, das ich mit unserem alten Traktor mit ebenso altem Anhänger holen wollte und so eine Fuhre Buchenholz hat gut und gerne mal 1 bis 1,5 Tonnen (frisch geschlagenes noch nicht getrocknetes Holz). Jetzt hatte aber mein Traktor am linken Hinterrad einen Riß im Reifen. Also was tun, soll ich es riskieren oder nicht. Also Verbindung mit meinen Schutzgeistern, ganz intensiv, Jungs bitte laßt ja nichts passieren oder noch besser, sagt mir's ins Ohr wie weit ich gehen kann. Also machte ich 8 Fahrten, und da geht's bergauf und bergab. Und dann fuhr es mir durch den Kopf, bis hierher und nicht weiter. Keine Fuhre mehr.


Heute dachte ich eine kleine Arbeit mit dem Traktor, mit dem kleinen Anhänger ums Grundstück herum Reisig einsammeln, das wird er ja wohl noch tun. 5 Meter gefahren - Bumm - der Reifen ist geplatzt. Wenn das mit 1,5 Tonnen am Berg von S… passiert wäre - oh Gott, oh Gott! - Danke liebe Freunde und Helfer, das war gute Arbeit."

Es ist mir völlig bewusst, dass mit dieser kleinen, netten Geschichte etliche meiner Leser etwas überfordert sind. Gläubige, die in der seelisch/geistigen Reife den materiellen Weltsinn noch nicht verlassen haben, grenzt das obige Zeugnis an Spiritismus. Paradoxerweise sehen sich gerade diejenigen als schon wiedergeboren, nichtwissend, dass eben den wirklich voll Wiedergeborenen der ganze Himmel – sprich Geistige Welt – offen steht und in der materiellen Welt die geistigen Zusammenhänge klar und deutlich erkennen können.

Meditation

Genau so verhält es sich auch mit der Meditation. Ein anderer Ausdruck dafür ist das Stille Kämmerlein. Hin und wieder bekomme ich Briefe, ich solle sofort mit dem Begriff der Meditation aufhören, das sei vom Teufel. Es sei aus den östlichen Religionen und habe mit Jesus nichts zu tun. Ist das wirklich so? Meditation ist keine Religion, ist keine Lehre, ist keine Philosophie, keine Lebenshaltung und ist kein Dogma. Meditation ist ein Werkzeug. Feuer ist bekanntlich sehr gefährlich. Ein Hammer auch, er hat schon vieles zerstört. Darf man nun deswegen weder Feuer noch Hammer benutzen? Das ist doch Unsinn. Auch wenn Meditationsformen wie die transzendentale Meditation in der Tat in die Irre führen, weil sie den 'aufgestiegenen Meistern' (das sind gefallene Engel, sind ausgesprochene Lügengeister!) näherkommen, so ist es bei einer Seele, die an Jesus und die Erlösung durch Sein Blut am Kreuz von Golgatha glauben, absolut keine Gefahr, wenn sie über die innewohnende Liebe Jesu meditiert. Meditation – oder eben die Stille Zeit – ist für die gläubige Seele unumstritten ein Erfordernis, will sie den Willen Gottes erkennen. Dazu gehört das Gebet. Aber das Gebet ist sprechen, Meditation ist hören. Dann spricht Gott. Er spricht mit Bilder und Empfindungen.

Eine innige Verbindung mit Jesus kann nur über die Stille Zeit oder Meditation zustande kommen. "Sei stille dem Herrn und warte auf ihn." (Psalm 37,7)

Eines dürfen wir nicht vergessen: So wichtig das Bibellesen auch ist, aber Bibellesen und Gebet kann die Stille Zeit nicht ersetzen! Vielleicht fragt jetzt der eine oder andere, ob denn dies nicht gefährlich ist, ob denn nicht unerwünschte geistige Bekanntschaft gemacht werden kann? Die Antwort ist einfach: wenn du Jesus aufrichtig suchst und liebst, das Blut Jesu Dich reingewaschen hat, dann hast du Schutzengel die dich im Namen Jesu schützen und behüten (siehe oben!). Denn Jesus selbst hat dir den Trost gegeben: "Wer ist unter euch Menschen, der seinem Sohn, wenn er ihn bittet um Brot, einen Stein biete?" (Math. 7,9).

So mein lieber Freund, tausche Deine Fernsehzeit mit der Stillen Zeit und meditiere getrost in dem einen Gedanken: "Die Liebe Gottes ist in mir. Sie erfüllt mich zu jeder Zeit. Nur durch diese Liebe meines Schöpfers kann ich Atmen und Gehen, nur diese Göttliche Liebe lässt mein Herz schlagen." Lass mit diesen Gedanken Deine Empfindung der Liebe Jesu mitschwingen.

So einfach ist das. Nichts anderes sollst Du tun, dann werden die Empfindungen von selbst stärker und Du erkennst dann sehr schnell, dass das selige Gefühl Seinen Ursprung nur in der Liebe unseres Bruders und Freundes Jesus Christus haben kann. Den Frieden in Deinem Herzen ist das Zeugnis, dass Jesus stets in Dir ist!

Hast Du Fragen, so scheue Dich nicht, sich mit mir in Verbindung zu setzen.

Donnerstag, 6. Mai 2010

Die Gabe des Dienens

"Wer ist es aber, der die Welt überwindet, wenn nicht der, der glaubt, dass Jesus Gottes Sohn ist?" (1.Joh.5,5)

Die Geistesgabe zum Dienen erwächst aus dem Willen und der Kraft des Geistes Gottes. Der Göttliche Geist ist in der Seele mit einem Samenkorn vergleichbar, das keimen und wachsen muss, sollte es einmal Früchte hervorbringen. So sind die Eigenschaften, und damit die Gaben des Geistes anfänglich durch die noch unreine Seele noch nicht so ausgebildet, aber mit der zunehmenden seelisch/geistigen Reife werden diese immer ausgeprägter. Zuerst manifestiert sich diese Geistesgabe in der Überwinderkraft, dann in der Kraft Kranken die Hände aufzulegen damit sie gesund werden und schliesslich manifestiert sich die schöpferische Kraft des Geistes.