Mittwoch, 23. Juni 2010

Das Vater Unser (5/11)

"Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden." (Math.6,10)


Das Reich ist gekommen und der Himmel hat sich geöffnet. Nun beginnt der Geist Gottes in uns sich zu regen und will leben. Er will frei werden von den Banden, welche unser Ego und die Sünde ihm angelegt haben. Beide können nicht die Oberhand haben. Entweder der Geist Gottes in uns, oder unser Ego. Aber wir sind ja über Golgatha gekommen, haben unser Ich gekreuzigt, alle Begierden, die unserem Leib schmeichelten abgelegt und die verderblichen Leidenschaften überwunden.

Wenn also unser Leben ein Geistgeführtes sein soll, dann heißt es ab jetzt folgerichtig: "Dein (nicht mein!!!) Wille geschehe im Himmel wie auf Erden". Wollen wir wirklich nach dem Willen Gottes leben? Dann mach dich gefasst: das hat einschneidende Konsequenzen! Das krempelt Dein Leben um, wie Du es nicht für möglich gehalten hast! Es muss nicht unbedingt so sein, aber mit größter Wahrscheinlichkeit geht es Dir so wie unserem 'Glaubensvater' Abraham. Er hatte eine unfruchtbare Frau und Gott verhiess ihm eine grosse Nachkommenschaft. Abraham glaubte. Ohne zu wissen wohin, schickte ihn Gott weg von seiner Heimat und seinen Verwandten, er,, schon 75 Jahre alt, seine Frau und sein Neffe Lot. Abraham glaubte und gehorchte. Abraham sollte seinen einzigen, geliebten Sohn (von Sarah) opfern. Er gehorchte. Für ihn gab es nur eines: den Willen des Herrn. "Dein, nicht mein Wille geschehe!", das war die Losung Abrahams und das wird auch unsere Losung. So geht es uns nur noch darum, den Willen des Herrn erkennen zu können und dann danach zu handeln.

Zum Einen ist der Willen Gottes in der Bibel beschrieben. Zum Beispiel: "Das ist der Wille Gottes, eure Heiligung!" (1.Thess.4,3). Zum Anderen, findest Du den Willen Gottes für Dich, für Dein persönliches Leben nicht in der Bibel, sondern im Herzen. So wie Gott mit Abraham geredet hat, redet Er auch mit Dir: Im Geist. "Sie werden alle von Gott gelehrt sein." (Jesaja 54,13) Jesus selbst hat sich auf Jesaja bezogen. Der Geist des Herrn weiß, wie Er sich Dir zu verstehen geben muss, dass Du zweifelsfrei sicher sein kannst, was der Wille Gottes ist.

Nun heißt es im Gebet des Herrn: " … wie im Himmel, so auf Erden". Dies ist zum einen wörtlich genommen eine Tatsache, welche Du durch Dein Gebet nicht ändern kannst. Aber es ist auch eine Entsprechung, die sehr wohl in Dir und in Deinem Leben eine Auswirkung hat. 'Himmel' bedeutet hier das geistliche Leben, also alles was mit der seelisch/geistigen Entwicklung Deiner Seele zu tun hat, und 'Erde' ist Dein rein materielles Leben mit allen Deinen Gütern und Bedürfnissen. Wenn Du also betest. "Dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf Erden", dann akzeptierst Du Seinen Willen in allen Deinen Lebensbereichen. Das ist das Eine. Das Andere ist, dass mit diesem Gebet Dein Wille dem Wille des Herrn entspricht und dass Deine eigenen Wünsche fortan nur noch Luft sind. Anders ausgedrückt, Deine Wünsche existieren gar nicht mehr. Der Herr weiß, was Du bedarfst und Du kannst darauf vertrauen, dass Er Dich nicht im Stich lässt, wie Er Abraham und so viele Glaubensmänner danach, nicht im Stich gelassen hat.

Und genau darauf kommen wir im nächsten Teil.

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