Mittwoch, 9. Juni 2010

Das Vater Unser (3/11)

"Dein Name werde geheiligt" (Math. 6,9)


Im letzten Teil haben wir gesehen, wo das Himmelreich ist und wie schon erwähnt, führt uns der Herr mit diesem Satz "Dein Name werde geheiligt" zur Frage: 'Wie finden wir das Himmelreich'. Im nächsten Teil "Dein Reich komme" erfahren wir, wie man in dieses Himmelreich eintreten kann.

Den Namen Gottes heiligen heißt, ihn reinhalten von allem was ihn in irgendeiner Weise verunreinigen könnte. Wir heiligen den Namen Gottes in dem wir Ihn als den Schöpfer der sichtbaren wie auch der unsichtbaren Welt anerkennen und in unserem Denken nichts anderes zulassen. Den Namen Gottes heiligen heißt aber auch, alles zu tun, was Gott will, was Er von uns verlangt.

Die alte Bundeslade der Israeliten gibt uns mit dem 'Allerheiligsten' eine kleine Ahnung, was es heißt, den Namen Gottes zu heiligen, zu ehren. Dieses Allerheiligste war so heilig, dass der Hohepriester nur einmal im Jahr nach etlichen Reinigungszeremonien eintreten durfte.

Wir haben heute selbstverständlich immer noch dieses 'Allerheiligste', auch wenn wir keine Bundeslade mehr haben. Unser 'Allerheiligste' dürfen und sollen wir aber nicht mehr nur einmal im Jahr betreten, sondern täglich oder noch besser: stündlich. Wir sagen allerdings heute nicht mehr 'das Allerheiligste' (warum eigentlich nicht??), wir bezeichnen es ganz bescheiden als das 'Stille Kämmerlein'. Wie man es auch immer benennt, eines bleibt sich gleich: Wir heiligen damit des Namen Gottes.

In unserem Stillen Kämmerlein lesen wir nicht und beten auch nicht. Hier in dieser äusserst kostbaren Zeit kommen wir unserem Heiland so ganz nahe und lauschen Ihm. Wir lauschen, in dem wir uns den Gedanken und dem Empfinden der Göttlichen Alles-Geben-Liebe hingeben. Nur dieser Gnaden-Liebe werden wir uns jetzt bewusst, alle anderen Gedanken schalten wir ab, denn wir dürfen jetzt erfüllt werden mit Seiner ausgegossenen Liebe. Gott ist Liebe und darin will Er sich uns jetzt zu erkennen geben. Gott erkennen ist auch Jesus Christus erkennen, denn der Vater und Jesus sind eins. So wie Jesus mit dem Vater eins ist, so verbindet die Göttliche Liebe auch uns mit Jesus. Unsere Seele ist die Braut, Jesus ist der Bräutigam und hier im Stillen Kämmerlein, erfüllt der Bräutigam die Braut mit Seiner Liebe, mit Seiner Wärme, Seiner Geborgenheit und die Braut gibt Ihm alles, ihren Glauben, ihr Vertrauen, ihre Liebe und Zuneigung. Hier muss nichts gesprochen werden, die Liebe, die Gedanken und das Empfinden sagen alles. "Sei stille dem Herrn und warte auf Ihn!" sagt David im Psalm 62,1, denn er hat es damals schon erkannt, welche Bedeutung die Stille hat für das Erkennen Gottes.

Mit diesem Erkennen von Gott und Jesus Christus empfangen wir das Ewige Leben. "Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen." (Joh.17,3)

 Das also ist die Heiligung Seines Namens wenn wir den Vater, die erste Liebe, mit dem Herzen heiligen, welches nicht durch die Liebe zur Welt, durch Begierden des Fleisches und durch Leidenschaften verunreinigt ist. Das Herz ist unser Himmelreich und hier ist der Name des Vaters das Höchste, das Erhabenste.

So ist das Himmelreich zu finden, in dem wir Gott lieben mit unserem ganzen Herzen, unserer ganzen Seele und mit unserem ganzen Gemüte. Und aus dieser Liebe hervorgehend, auch unseren Nächsten lieben, denn in ihm wohnt ja dasselbe Himmelreich.

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