Nirgendwo im Neuen Testament kommt
sich die materielle und die geistige Sichtweise näher als hier, wo
es um das Gesetz und die Gebote geht. Und nirgendwo im Neuen
Testament wird man derart irre, wenn man die beiden nicht
auseinanderhalten kann. Sehen wir uns das einmal genauer an:
“Ihr sollt
nicht wähnen, daß ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten
aufzulösen! Ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen.
Denn wahrlich, ich sage euch, bis daß Himmel und Erde vergangen
sind, wird nicht ein Jota noch ein einziges Strichlein vom Gesetz
vergehen, bis alles geschehen ist. Wer nun eines von diesen kleinsten
Geboten auflöst und die Leute also lehrt, der wird der Kleinste
heißen im Himmelreich, wer sie aber tut und lehrt, der wird groß
heißen im Himmelreich” (Matth. 5. 17)
Was heißt “aufzulösen” und was
heißt “erfüllen”? Das Auflösen, bzw. Das “Nicht-Auflösen”
des Gesetzes ist der Hauptbestandteil der Bergpredigt, es ist deren
Basis. Was hingegen das “Erfüllen” betrifft, dürfte uns allen
klar sein, dass eben diese Erfüllung stattgefunden hat. Ich weiß
nicht in wievielen Kapitel und Versen im Antiken Testament von Jesus
dem Christus prophezeit wurde. Ein AT-Techniker wüsste da haarklein
Bescheid. Aber eines weiß ich, dass ALLE diese Prophezeiungen
erfüllt wurden. Und somit ist das außer Frage, ob Er das Gesetz und
die Propheten erfüllt hat.
Nun aber wenden wir uns der Frage der
Auflösung des Gesetzes zu. Und zwar im Verständnis aus der
materiellen und der Geistigen Sicht. Am meisten geht es heute darum,
den sich aus diesen zwei Sichtweisen ergebenden Widerspruch
aufzulösen.
So müssen wir uns erst bewusst werden,
WAS ist denn “das Gesetz”, Es dürfte leicht sein, einzusehen,
dass Jesus als Gott, der die Gesetze gemacht hat, eine andere
Auffassung selbiger hat als die einstigen und heutigen Pharisäer.
Bei Letzteren besteht das Gesetz aus der Torah, bzw. Dem Alten
Testament. Für Jesus hingegen besteht das Gesetz in der Ordnung
Gottes, das geschätzt zwei Milliarden Buchseiten mehr umfasst als
die Torah – und ist möglicherweise immer noch zu kurz gegriffen
Sehen wir uns nun folgende Aussage Jesu
an:
“Das Gesetz
und die Propheten gehen bis auf Johannes; von da an wird das Reich
Gottes durch das Evangelium verkündigt, und jedermann vergreift sich
daran. Es ist aber leichter, daß Himmel und Erde vergehen, als daß
ein einziges Strichlein des Gesetzes falle” (Luk. 16. 16)
Das heisst also, das Gesetz bleibt
bestehen, aber es wird nicht mehr verkündet! Oder noch besser
formuliert, “die Ordnung Gottes bleibt bestehen, aber die Torah
wird nicht mehr verkundet, sondern das Evangelium.
Das Zentrum des Alten Testaments war
die Torah, das Zentrum des Neuen Testaments, also des Neuen Bundes
und damit des Evangeliums, ist die “Ordnung Gottes”.
Die Ordnung Gottes umfasst nicht nur
das Zusammenleben der Menschen, bzw. Der Christen. Es umfasst zwei
Milliarden mal mehr. Die materielle und die Geistige Schöpfung hat
dermaßen viele Bereiche, wo jeder Bereich harmonisch in andere
Bereiche übergreifen muss. Schon das Wachsen eines einzelnen
Grashalms berührt hunderte von materiellen und geistigen Gesetzen,
weil das Wachsen einer beliebigen Pflanze nur durch geistige Kräfte
möglich ist, die wiederum von materiellen Einflüssen abhängig
sind. Keine einzige Disharmonie wird geduldet, weil sonst alles
zusammenbrechen würde. Nicht nur Disharmonien, auch gewisse Bereiche
weggelassen, hätten weitreichende Folgen. Deshalb sagt Jesus
dringend, dass kein Jota von dem einmal geschaffenen Gesetz vergehen
kann und darf.
Das Verkünden des Heils durch die
Mosaischen Gesetze oder durch das Evangelium, ist hingegen klar.
Dieses Verkünden des Heils durch das Gesetz und die Propheten ist
abgelöst worden durch das Evangelium. Und das Evangelium, ich
wiederhole mich, beinhaltet eben die gesamte Harmonie der Ordnung
Gottes und somit wird auch vom Geistigen Gehalt der
alttestamentlichen Gesetze kein Haar gekrümmt.
Dass materielle und
dogmatische Sabbat und Speisegebote geistigerseits anders
gehandhabt werden, wie das ja in der Bergpredigt zum Tragen kommt,
tut diesen Geboten keinen Abbruch. Sabbat und Speisegebote werden nur
anders gehandhabt aber nicht ausgeschlossen.
Das materielle Halten, zum Beispiel,
des Sabbat nützt nichts, wenn die Geistige Forderung dieses Gebotes
nicht erfüllt wird. So ist es mit allen. Das Evangelium aber
erfüllt, wenn das Evangelium nicht nur gepredigt, sondern auch
gelebt wird, alle diesbezüglichen Forderungen der Alten Torah.
Das materielle Halten der Naturgesetze,
wie sie in den Speisevorschriften zum Tragen kommen, finden ihren
Widerhall nun vor allem im Geistigen. Da geht es in erster Linie
darum, dass wir die Geistige Speise rein halten. Die
Geistige Speise sind die Gedanken, die wir haben, und die wir
zulassen, dass sie in uns hereinkommen, bzw. denen
wir nachhängen. Was nützt es, wenn wir Schweinefleisch meiden, aber
begehrliche Gedanken als geistige Speise
haben und diesen frönen?
So sind ebenfalls
alle Naturgesetze die wir kennen, auch im Geistigen Bereich
vorhanden. Das Evangelium lehrt uns nun, nicht die
äußerlichen Sakramente und materiellen Formen der Religion
zu achten, sondern die inneren Geistigen Zusammenhänge, eben die
Ordnung Gottes, zu erkennen und nach diesen zu leben. Dem
“Danach-Leben” kommt dabei die Hauptbedeutung zu. (Nur nebenbei:
Die Messianisten kennen das “Tanach-Leben” und wir Christen das
“Danach-Leben”. Ein kleiner, aber süffisanter Unterschied).
In den weiteren Folgen dieser Reihe
werden wir genau auf diese Unterschiede eingehen. Zum Beispiel den
Christlichen Brudermord, der vor allem hier im Netz, täglich
mehrfach geschieht. Wie wir am letzten Samstag im Video “Trends
auf dem Seelenmarkt” gesehen haben.
An vielen Beispielen setzt nun die
materiellen Forderungen des mosaischen Gesetzes aus, erklärt aber
die Geistige Bedeutung und setzt diese neu als “Gebote” ein.
Was ist der Unterschied zwischen Gesetz
und Gebot?
Ein Gesetz ist ein MUSS-Gesetz. Es muss
gehalten werden, sonst zieht es Strafen
nach sich, die von Fall zu Fall oder auch unbedingt festgesetzt
werden.
Ein Gebot hingegen ist ein SOLL-Gesetz,
das bei Übertretung keine Strafe nach sich zieht, wo aber der
Betreffende mit Konsequenzen rechnen muss. Und jede Übertretung
eines Gebotes hat ihre Konsequenzen – und wenn diese auch nur darin
liegt, dass der Betreffende einen riesigen
Umweg in seiner seelisch-geistigen Reife in
Kauf nehmen muss.
Und das führt uns zu einem nächsten,
ganz wichtigen Punkt. Während beim Muss-Gesetz wie bei Mose
der Gesetzgeber, der ja auch die Kontrolle für die Einhaltung haben
muss, die beinahe gesamte Verantwortung obliegt. Anders beim
Soll-Gesetz des Evangeliums. Hier liegt die Verantwortung gänzlich
bei einem jeden selbst. Jeder muss sein eigener Evangelist sein und
muss durch seinen eigenen Willen gewillt sein, diese Gebote zu
erfüllen, oder sogar noch zu übertreffen.
Und so können wir abschließend sagen,
dass den materiellen Muss-Gesetzen von Moses im Neuen Bund keinerlei
Bedeutung mehr zukommt, vorausgesetzt, man erkennt und haltet sich an
die Geistigen Soll-Gebote. Aber auch wenn man sich nicht an diese
Geistigen Gesetze hält, so nützt das Halten der alttestamentlichen
Gesetze rein gar nichts.
Das Problem heute aber liegt darin,
dass der Christ im Neuen Bund gar nicht in der Lage ist, die
Bedeutung der Geistigen Zusammenhänge des Evangeliums zu erkennen.
Das hat zwei Hauptgründe.
1. Die dazu erforderliche Information
steht nicht zur Verfügung. Das will heißen, die Kirchen predigen
das nicht, weil diese Informationen normalerweise nicht gerne gehört
werden. Damit wären wir wieder bei der großen Masse, die sich auf
dem Berg anlässlich dieser Bergpredigt versammelt habt.
Diese große Masse nennt man heute Mainstream. Die Kirchen aber
benötigen den Mainstream um ihre Existenz zu sichern.
2. Der andere Grund, die Geistigen
Zusammenhänge nicht erkennen zu können liegt daran,
dass man dies niemals mit dem erlernten Wissen erreichen kann.
Geistige Zusammenhänge kann man nie und immer nie lernen. Es gibt
dazu keine Möglichkeit – auch heute nicht, wo die
Bildungseinrichtungen und -wege noch nie besser waren. Der Weg, sich
Geistige Zusammenhänge aneignen zu können liegt einzig darin,
erhaltene Erkenntnisse ins Leben umzusetzen. Diese Tatsache lässt
sich nicht umgehen. Von niemandem!
Hat man aber diese Geistigen
Zusammenhänge einmal gekostet, dann ist es wieder unmöglich, in
kirchlichen Kreisen zu verkehren, weil man
dort nicht verstanden wird. Öffnet man den
Mund um Geistiges zu verkünden, wenden sich sofort alle ab. Darum
wird man bis in alle Ewigkeit warten müssen, bis Geistiges Licht in
den Blinden-Kirchen scheinen wird.
Nun will ich – jetzt wirklich
abschließend – das so formulieren:
“Geistige Erkenntnis
kann man nicht lernen, man kann sie sich nur erarbeiten”
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Zur Erinnerung für alle jene, die sich in den Strängen einer Evangelischen Kirche verfangen haben:
Die sechs Kernpunkte des VOLLEN Evangeliums
- Konsequente Um- und Abkehr von der Sünde“wissen wir doch, daß unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde außer Wirksamkeit gesetzt sei, so daß wir der Sünde nicht mehr dienen “
- Vergebung an alle ohne Ausnahme“Vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldigen”
- Heiligung und Abödung der Welt mit allen ihren Genüssen“So suchet was des Herrn Wille ist … das ist der Wille Gottes, eure Heiligung … ohne die niemand den Herrn sehen wird, … denn wer die Welt liebhat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters”
- Das persönliche Kreuz dankbar auf sich nehmen„Wer das Kreuz nicht auf sich nimmt, ist Meiner nicht wert“
- bis zur Krönung mit der vollen Wiedergeburt durch den Geist“wer die Sünde tut ist vom Teufel … Keiner, der aus Gott geboren ist, tut Sünde; denn Sein Same bleibt in ihm, und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist
- Die stetige Verbindung mit dem Himmlischen Vater“Meine Schafe hören meine Stimme … denn die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr bedürfet nicht, daß euch jemand lehre; sondern so, wie euch die Salbung selbst über alles belehrt, ist es wahr und keine Lüge, und wie sie euch belehrt hat, so bleibet darin!”
Nur wer diese Punkte im Alltag umsetzt, erweckt seinen eigenen Geist. Demzufolge ist auch nur derjenige in der Lage, "im Geist zu wandeln", der erweckten Geistes ist!
Werden diese sechs Punkte nicht gepredigt, liegt man ausserhalb der Wahrheit und man wird in eine illusionäre Traumwelt gelockt. Sehet zu, dass euch niemand verführe !
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Jesus segne Dich
Das Hörbuch zum Aufsatz