Mittwoch, 13. Februar 2019

#4 Die Bergpredigt - Vom Töten


Vom Tod und über den Tod habe ich letzthin im LIVE #3 schon gesprochen. Dabei haben wir uns gefragt, was der Tod ist und welches Leben dieser Tod nun da vernichtet, bzw. umwandelt. Wir sahen, dass es zwei Leben gibt, die parallel verlaufen. Das seelische Leben und das Geistige Leben.
Und genau diese Tatsache begegnet uns nun in der Bergpredigt, wenn davon die Rede ist, “Du sollst nicht töten”:


Ihr habt gehört, daß zu den Alten gesagt ist: «Du sollst nicht töten»; wer aber tötet, der wird dem Gericht verfallen sein” (Matth. 5. 21)

So steht es im Alten Testament. Im Alten Bund aber gab es nur Menschen, die aus und mit der Seele lebten, also, wie es Paulus sagt, sie waren natürliche Menschen. Und natürliche Menschen oder Seelen vernehmen nichts vom Geiste Gottes. Deshalb ist es klar, dass sie auch nur das seelische Leben kannten und den Tod, die Seele vom Leib trennt, und damit das biologische Leben beendet. Ohne erweckten Geist konnten sie ja nicht erkennen, dass die Seele weiterlebt und nur der Fleischkörper von diesem sog. Tod betroffen ist, nicht aber die Seele. Siehe das Beispiel “Der Reiche und Lazarus in Abrahams Schoss”.

Wenn nun das Alte, oder wie man auch sagen könnte, das Seelische Testament sagt, betrifft dieses Verbot des Tötens, dass man niemals bei einem Menschen die Seele vom Leib trennen darf. Diese seelische, natürliche und materielle Sichtweise kehrt Jesus in der Bergpredigt nun um und offenbart seine geistige Sichtweise. Dabei wird die Forderung des Mosaischen Gebotes selbstverständlich nicht aufgehoben.

Das wahre Leben hat und spendet dabei nicht die Seele, sondern der Geist. Klarerweise nur dann, wenn er erweckt ist. Ist das nicht der Fall, dann unterscheidet sich das Dasein eines Seelenchristen nicht vom demjenigen des Alten Bundes. Da der Geist im Menschen Göttlich ist, so ist auch das Leben, das der Geist manifestiert, Leben aus Gott. Dieser erweckte Gottesgeist ist Christus, der Tröster, der Beistand, oder wie immer Du es nennen willst. Und dieser Göttliche Geist ist es, der die Seele mehr und mehr durchdringt und durchflutet.

Somit ist auch schon klar, was der eigentliche Tod in der Geistiger Sichtweise bedeutet. Es ist die Trennung vom Geist und der Seele. Ja, sogar noch, wenn der Göttliche Geist nicht erweckt ist, dann ist kein Geistiges Leben möglich und somit ist und bleibt die Seele geistig tot. Von Geburt an tot. Ein totes, biologisches Leben. Eine nicht geisterweckte Seele kann man also nicht töten, sie ist tot und toter als tot ist nicht möglich. Deshalb spricht im nächsten Vers Jesus vom “Bruder”, also einem Menschen, dessen Seele bereits erweckt ist:

Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder zürnt, wird dem Gericht verfallen sein. Wer aber zu seinem Bruder sagt: Raka! der wird dem Hohen Rat verfallen sein. Wer aber sagt: Du Narr! der wird dem höllischen Feuer verfallen sein” (Matth. 5. 22)

Nun stellt sich unweigerlich die Frage, weshalb das eine derart brutale – könnte man sagen – brutale Konsequenz nach sich zieht.

Die Antwort darauf ergibt sich aus der Tatsache, weil beim Bruder, dem die Lieblosigkeit gilt, die Verbindung seines Geistes mit seiner Seele gestört, vielleicht sogar – wenn auch kurzfristig – unterbrochen wird. Also erleidet er in diesem Moment durch das Nichtvorhandensein des Geistigen Lebens den Tod. Immer dann, wenn der Geist die Seele nicht beleben kann, besteht der Zustand des Todes. Das geschieht beim Ärger, im Stress usw. Das ist das, was Jesus auf dem Berg predigte: Wird der Bruder geärgert, dann trennt man seinen Geist von seiner Seele.

Im anderen Fall ist es aber so, wenn man den Bruder geistig erweckt oder auch nur erbaut, dann gibt man ihm Leben.

Das also ist der Sinn, dass der Verbindung Geist Seele bei den Geschwister Sorge getragen werden muss.

Andernfalls, wir haben es gehört, “... der wird dem höllischen Feuer verfallen sein”. Was heißt denn das?

Auch hier dürfen wir das natürlich nicht wörtlich, nicht seelisch, nicht materiell sehen, sondern eben geistig wie alles, was Jesus sagt. Das Feuer ist in der Heiligen Schrift immer die Entsprechung von der Liebe Gottes. Womit selbstverständlich nicht eine sentimentale Liebe gemeint ist mit Halleluja auf alle Seiten. Oh Nein! Die Liebe Gottes umfasst alles, was Seinem Willen dient. Und sein Wille ist nun mal, dass alle gerettet werden.

Wenn ein Vater seinen Sohn liebt, dann züchtigt er ihn. Liebe kann also durchaus Zucht sein und eine Zucht dünkt dem Betreffenden nicht unbedingt eitel Freude.

Wenn wir nun einem Bruder durch Ärger das Geistige Leben nehmen, dann fehlt logischerweise auch uns das Geistige Leben, wenigstens im Moment. Und wenn uns das Geistige Leben fehlt, sind auch wir im Zustand des Todes und damit im Gericht. Tod ist immer Gericht. Und dieses Gericht ist die Züchtigung und die Züchtigung ist das Feuer, das eben während dieser Zeit recht höllisch sein kann, wie es die Züchtigung so in sich hat. Und mit diesem höllischen Feuer sind wir wieder bei der Liebe Gottes, dessen Wille es ist, dass alle beide wieder zum Geistigen Leben zurückkommen.


Habe da eben mal meine Kiste mit den gesammelten Kommentaren geöffnet und so ein Beispiel ausgegraben, wie Seelen, die sich selbst als wiedergeboren sehen und ihre Lehre verteidigen. Ja, es gibt solche, die dabei nicht zimperlich vorgehen, aber leider in völliger Unkenntnis der Bergpredigt Jesu. Da schreibt mir jemand:

du dumme dreckssau kapierst nix geh erstmal deine vollgeschissenen windeln wechseln du alter Sack ok mach dir deine neuen windeln mit den Seiten des thomasevangeliums

Was passiert nun geistig gesehen mit einer solchen Seele? Ganz einfach: nämlich gar nichts! Da sie das geistige Leben noch gar nicht gekostet hat, kann sie sich keine Strafe aufladen für eine Sünde, die ihr nicht bekannt ist. Da diese offenbar gläubige Seele das Geistige Leben nicht hat, ist sie trotz ihres vermeintlichen Glaubens noch tot und somit noch im Gericht des rein biologischen Lebens.

Einem Geistmenschen kann eine solche Attacke nichts schaden, weil sein Geist und seine Seele von einem Toten nicht getrennt werden kann. Im Gegenteil, die Verbindung Geist-Seele wird noch stärker, weil er die Hand ausstreckt und eine solche arme Seele segnet.

Damit erkennen wir, was wir als Fremdlinge und Pilgrime zu tun haben in dieser Welt der beinahe kompletten geistigen Finsternis.





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Zur Erinnerung für alle jene, die sich in den Strängen einer Evangelischen Kirche verfangen haben:

Die sechs Kernpunkte des VOLLEN Evangeliums

  1. Konsequente Um- und Abkehr von der Sünde
    wissen wir doch, daß unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde außer Wirksamkeit gesetzt sei, so daß wir der Sünde nicht mehr dienen 
  2. Vergebung an alle ohne Ausnahme
    Vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldigen
  3. Heiligung und Abödung der Welt mit allen ihren Genüssen
    “So suchet was des Herrn Wille ist … das ist der Wille Gottes, eure Heiligung … ohne die niemand den Herrn sehen wird, … denn wer die Welt liebhat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters”
  4. Das persönliche Kreuz dankbar auf sich nehmen
    Wer das Kreuz nicht auf sich nimmt, ist Meiner nicht wert
  5. bis zur Krönung mit der vollen Wiedergeburt durch den Geist
    “wer die Sünde tut ist vom Teufel … Keiner, der aus Gott geboren ist, tut Sünde; denn Sein Same bleibt in ihm, und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist
  6. Die stetige Verbindung mit dem Himmlischen Vater
    “Meine Schafe hören meine Stimme … denn die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr bedürfet nicht, daß euch jemand lehre; sondern so, wie euch die Salbung selbst über alles belehrt, ist es wahr und keine Lüge, und wie sie euch belehrt hat, so bleibet darin!”

Nur wer diese Punkte im Alltag umsetzt, erweckt seinen eigenen Geist. Demzufolge ist auch nur derjenige in der Lage, "im Geist zu wandeln", der erweckten Geistes ist!


Werden diese sechs Punkte nicht gepredigt, liegt man ausserhalb der Wahrheit und man wird in eine illusionäre Traumwelt gelockt. Sehet zu, dass euch niemand verführe !

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