Mittwoch, 5. Dezember 2018

Kirche: Heilige Zusammenkunft


Hörbuch, Link siehe unten nach dem Text

Im letzten Aufsatz von Ruedi Staub haben haben wir die Unheiligkeit der kirchlichen Zusammenkunft gesehen. Dabei ging es um die Kirche als Organisation, egal welcher Couleur. Überall wo Kirche drauf steht, ist nicht Gott drin, könnte man sagen. Nun gibt es aber noch eine Kirche ganz anderer Art. Die Kirche, Du weisst es schon, welche die Gemeinschaft der wahren Gläubigen ausmacht und in welcher Jesus Christus der Hohepriester ist und daneben wir, als nur Brüder und Schwestern. Also ohne Hierarchie. Reden wir hier von der Geistigen Kirche.


Dieser Art von “Kirche” kann man hin und wieder begegnen. Aber ganz abseits jeder Terminologie, wie wir sie gewohnt sind. Der hinlänglich bekannte Vers “Wenn zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind da bin ich mitten unter ihnen”, sagt nämlich etwas ganz anderes aus, als es in den versteinerten Kirchen gelehrt wird. Und da, wo es nicht gelehrt, sondern gelebt wird, da wird aus einer Versammlung ein Kraftort unerhörten Ausmasses.

Der Name Jesus

Für die Bibelkultigen ist der Name Jesus ein Wort mit vier verschiedenen Buchstaben. Der Träger dieses Namens aber ist wohl jener, der weit außerhalb von uns, hinter einer Regenwolke wartet, bis er dann Millionen von “Gläubigen”, beziehungsweise Publikumschristen magnetisch ins Weltall zieht. Da dieser außerhalb von uns befindliche Jesus angebetet wird, ist er ein Götze, und die, die ihn anbeten, sind Götzenanbeter.

Alles, was zu einem Gottesbild gehört, das außerhalb von uns ist, ist ein Götzenbild! Deshalb heisst es schon im ersten Gebot, man soll sich kein Bildnis machen ...!

Nein, der Name Jesu bedeutet etwas ganz anderes. Er Selbst sagt es. “Ich bin das LICHT”. Es heißt dabei nicht “Ich bin EIN Licht”, sondern Ich bin DAS Licht der Welt. Also nicht nur ein Streichholzlicht oder eine Taschenlampe, nein, DAS Licht schlechthin. Die Sonne. Die Geistige Sonne!

Licht aber hat noch weitere Bedeutungen: Das WORT. Licht ist das Wort oder umgekehrt, das Wort ist das Licht. Nun meinen viele Bibelkultige, dass das Wort einfach die Bibel sei. Nein, wenn in geistlicher Weise (welch unsinniges Wort!) vom WORT die Rede ist, dann ist das Göttliche Licht, also Jesu gemeint und nicht bedrucktes Papier. Bedenken wir auch, was in der Genesis geschrieben steht: Am Anfang war das Wort. Soll das heißen, Am Anfang war die Bibel? Nein, Am Anfang war das Wort! Könnte ja auch heißen: Am Anfang war Jesus. Und nein, das ist nicht weit hergeholt, das stimmt sogar ganz genau. Jesus ist Gott, der Vater und der Schöpfer. Und da das Licht direkt aus der Liebe kommt, (wie der Sohn aus dem Vater), so kommt auch das WORT direkt aus der Liebe.

Jetzt sehen wir, wenn Jesus das Wort ist, welchen Sinn es machen würde, wenn das WORT hinter den Regenwolken sich bedeckt hält, um seine sogenannte “Gemeinde” zu entrücken. (So ganz nebenbei für diejenigen, die dies fassen können: DAS Wort ist die Wolke, hinter der Jesus verborgen ist, weil für viele das Wort, also die Wolke, undurchdringlich ist).

Nun haben wir also das Licht und das Wort, was dasselbe bedeutet. Es gibt noch zwei weitere Ausdrücke, die ebenfalls dasselbe wie “Licht” bedeutet: Erkenntnis und Weisheit.

Doch was heißt Erkenntnis?

Es gibt einen Unterschied zwischen “Kenntnis” und “Erkenntnis”.
Die “Kenntnis” kann man sich erwerben. Etwa in der Schule und an der Universität. Kenntnis kann man auch messen und bewerten, etwa mit Fragebogen und Punktesystem. Kenntnis, also Wissen ist eine Sache des Verstandes, eine Sache des Ratio, des Intellekt.

Erkenntnis hingegen, die sich zur Kenntnis darin unterscheidet, dass man in Geistigen Dingen einen Zusammenhang er-kennt, kann man nicht mit dem Ratio, also mit dem logischen Verstand erwerben. Kenntnis ist ratio-nell und Erkenntnis ist geistig. Ebensowenig wie ein Mensch ohne Verstand, bzw. mit sehr geringem Verstand sich kaum Kenntnis erwerben kann, so kann kein Mensch ohne (erweckten) Geist geistige Erkenntnis erwerben.

Geistige Erkenntnis kann nicht gemessen und auch nicht bewiesen werden. Jedenfalls nicht in der materiellen Welt.

Das Licht, von dem Jesus spricht, das Er sei, hat nun nichts mit Kenntnis materieller Dinge zu tun, sondern rein mit Erkenntnis geistiger Dinge. Das erfassen aber nur diejenigen, welche eine Antenne für diese geistigen Frequenzen haben. Und diese Antenne ist der menschliche Geist. Nur muss die Antenne auch ausgefahren sein, sprich, der Geist muss erweckt und damit empfangsbereit sein.Wenn Du keinen Radioempfänger hast, so nützen tausende informative Radiowellen nichts.

Die Weisheit nun, die baut auf die Erkenntnis auf. Weisheit ist das Attribut der umgesetzten Erkenntnis. Wer also die Erkenntnis, die er während des Tages oder in der Nacht, in der Stille und Meditation erhält, auch unverzüglich umsetzt, der gelangt zur Weisheit. Anders ist es nicht möglich, weise zu sein.

Das Licht Jesu bedeutet also diesen Empfänger, den eigenen Geist. Somit ist Jesus Selbst das WORT, damit die WAHRHEIT, die ERKENNTNIS und die WEISHEIT.

Und damit sind wir wieder bei der Aussage Jesu: “Wenn zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind da bin ich mitten unter ihnen”. Nach obiger Erkenntnis heißt das also, etwas abgewandelt:

Wenn zwei oder drei im Namen der Liebe versammelt sind da bin ich mitten unter ihnen

oder
Wenn zwei oder drei im Namen der Wahrheit versammelt sind da bin ich mitten unter ihnen

oder
Wenn zwei oder drei im Namen der Erkenntnis versammelt sind da bin ich mitten unter ihnen

oder
Wenn zwei oder drei in der Weisheit versammelt sind da bin ich mitten unter ihnen

Und jetzt die große Frage: Liebe und Erkenntnis, Wahrheit und Weisheit gibt es das nur bei den Evangelikalen?

Damit kommen wir zu etwas ganz wichtigen: Was glaubst Du, mein lieber Freund, wie ist es bei den Katholiken? Nehmen wir einmal an, drei Katholiken bitte ihre Maria um Fürbitte in irgend einer Sache. Dabei sind sie aber in Herzensliebe, sind selbstlos in der Hilfe Bedürftiger, oder da ist ein Mohammedaner in der Wüste, der einem Verdurstenden sein letztes Wasser gibt und ihn, selber durstig, in die nächste Oase mitnimmt. Oder nehmen wir weiter an, Ein Mongole im hintersten chinesischen Tal, der noch nie etwas von Jesus gehört hat, aber ebenfalls die Liebe lebt und an ein Leben nach dem Tod glaubt und demzufolge sein Seele rein zu halten gedenkt, sind die alle verloren? Kommen die alle in die Hölle? Ja, wenn es nach dem Willen der Evangelikalen geht, kommen sie alle in die Hölle. Aber das Verständnis, nein, die Erkenntnis der Evangelikalen ist durch ihre Selbsteinschränkung derart eng, dass sie die Tiefe der Gottheit nicht erkennen können.

Gott liebt alle Katholiken, alle Muslime und alle Mongolen, wenn sie in der Liebe, in ihrer und nach ihrer Erkenntnis leben. Aber Gott liebt keinen einzigen Evangelikalen, der trotz seines vermeintlichen Glaubens alle diese Menschen schon in der Hölle schmoren sieht.

Kehren wir nun damit in unsere Versammlung zurück. Der Ort der Versammlung muss dabei nicht zwangsläufig ein Gebetshaus sein. Das kann in einem öffentlichen Park, aber auch in einer Skype-Runde sein, wie wir das oft erleben, es kann irgendwo und irgendwie sein, wo eine gegenseitige Kommunikation möglich ist.

Schon daraus geht hervor, dass ein üblicher “Gottesdienst” in den Freikirchen keine Versammlung in Sinne Jesu sein kann, da eine gegenseitige Kommunikation unmöglich ist. Da gibt's nur einen Alleinunterhalter und das schweigende (schlafende) Publikum, das dann ohne etwas zu sagen, “völlig erbaut” wieder nach Hause geht. Also eine Versammlung muss dem entsprechen, wie es Paulus im 14. Kapitel des 1. Korintherbriefes sagte: “Wenn ihr zusammenkommt, so hat jeder etwas ...” Und genau hierdrin liegt der Sinn, die Essenz einer Versammlung. Man kommt also zusammen in der “Erkenntnis” und in der “Weisheit”.

Kommen jedoch Seelische Menschen zusammen ohne erweckten Geist, wie man solche Zusammenkünfte etwa in Foren oder Kommentarfunktionen sieht, dann geht die große Verseschlacht los. Dann herrscht Krieg der Meinungen, dann geht's um Überzeugen und vor allem ums Denunzieren und ums Recht haben.

Kommen aber Geistesmenschen in den selben persönlichen oder elektronischen Versammlungen zusammen, dann erkennt man sofort das Einssein. Jeder der spricht oder schreibt, spricht oder schreibt dem anderen aus dem Herzen. So braucht es oft nur sehr wenige Worte, um einander zu verstehen. Solche Versammlungen haben dann einen wesentlichen Unterschied zu den Versammlungen der Seelen-Menschen

Seelenmenschen sprechen, was sie sagen möchten.
Geistesmenschen sprechen, was die Gesprächspartner hören möchten.

Dann gibt's noch einen Unterschied. Da der Geist in einem jeden Geistesmenschen wirkt, kann jeder ein Amt des Lehrers haben, jeder eine Weissagung und jeder eine Offenbarung. Einfach so, wie es dem Geist Gottes beliebt, es einem jedem zu geben.

Seelenmenschen dürfen das natürlich nicht in ihrer Versammlung, sonst wäre der bezahlte Prediger überflüssig. Aber nicht nur er, sondern alle, die hinter seiner Organisation und hinter deren Dachverband stehen und alle vom Zehnten und den Spenden des nichtsahnenden, weil schlafenden Publikums leben. Genau so, wie Ruedi Staub es im letzten Aufsatz beschrieben hat.

Nun denn, die Kirche, die geistige Kirche ist durchaus heilig. Aber diese Kirche ist und bleibt den Seelenchristen ohne erweckten Geist verschlossen. Sie können Geistiges nicht erfassen, wie denn geschrieben steht: “Der natürliche Mensch, der Seelische Mensch vernimmt NICHTS vom Geiste Gottes”.

Der Weg vom Seelischen zum Geistigen Menschen werden wir am nächsten Mittwoch besprechen. Rechtzeitig noch vor dem Jahresende, damit jeder seine Vorsätze für das nächste Jahr auf eine höhere und geistige Ebene legen kann um sie zu gegebener Zeit sicherer fassen kann. Wir reden dann über die drei Arten, die Wahrheit zu erkennen und darüber, wie sich die drei Geisteszustände manifestieren.


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Zur Erinnerung für alle jene, die sich in den Strängen einer Evangelischen Kirche verfangen haben:

Die sechs Kernpunkte des VOLLEN Evangeliums

  1. Konsequente Um- und Abkehr von der Sünde
    wissen wir doch, daß unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde außer Wirksamkeit gesetzt sei, so daß wir der Sünde nicht mehr dienen 
  2. Vergebung an alle ohne Ausnahme
    Vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldigen
  3. Heiligung und Abödung der Welt mit allen ihren Genüssen
    “So suchet was des Herrn Wille ist … das ist der Wille Gottes, eure Heiligung … ohne die niemand den Herrn sehen wird, … denn wer die Welt liebhat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters”
  4. Das persönliche Kreuz dankbar auf sich nehmen
    Wer das Kreuz nicht auf sich nimmt, ist Meiner nicht wert
  5. bis zur Krönung mit der vollen Wiedergeburt durch den Geist
    “wer die Sünde tut ist vom Teufel … Keiner, der aus Gott geboren ist, tut Sünde; denn Sein Same bleibt in ihm, und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist
  6. Die stetige Verbindung mit dem Himmlischen Vater
    “Meine Schafe hören meine Stimme … denn die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr bedürfet nicht, daß euch jemand lehre; sondern so, wie euch die Salbung selbst über alles belehrt, ist es wahr und keine Lüge, und wie sie euch belehrt hat, so bleibet darin!”

Nur wer diese Punkte im Alltag umsetzt, erweckt seinen eigenen Geist. Demzufolge ist auch nur derjenige in der Lage, "im Geist zu wandeln", der erweckten Geistes ist!


Werden diese sechs Punkte nicht gepredigt, liegt man ausserhalb der Wahrheit und man wird in eine illusionäre Traumwelt gelockt. Sehet zu, dass euch niemand verführe !

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Jesus segne Dich


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