Mittwoch, 3. Oktober 2018

Weshalb das Alte Testament niemand mehr braucht

(Dieser Aufsatz auch als Hörbuch, Link siehe am Ende )

“Ketzer in Aktion!” kann man da nur sagen. Nein, mit Ketzertum hat das nichts zu tun. Am Ende des Aufsatzes wirst Du dann wissen, weshalb. Um der Frage nachzugehen weshalb es besser ist, das Alte Testament zu meiden, müssen wir die Frage erörtern, weshalb wir zwei Testamente haben, ein Altes und ein Neues. Und dazu kommt noch ein drittes Testament nämlich dasjenige das überhaupt keines ist! Aber darauf kommen wir noch. Deshalb wollen wir zuallererst die Frage klären, welches Testament für wen geschrieben ist und ob es vielleicht nicht nur in den besagten Testamenten Unterschiede gibt, sondern eventuell auch beim sogenannten “Zielpublikum”.

Damit sind wir bereits mitten im Thema. Die 6000 jährige Menschheitsgeschichte können wir unterteilen in drei Epochen zu je 2000 Jahren. Da haben wir zuerst seit der Erschaffung Adams bis Noah die erste Epoche. Dann, seit dessen Nachfahren Ham, Kusch und dessen Sohn Nimrod bis zur Geburt Jesu die Zweite und als Dritte Epoche können wir die Zeit seit Jesus bis heute sehen. Die erste Epoche von Adam bis Noah war die Epoche ohne Testament, ohne gesetzliches Regelwerk von Gott, weder auf Granit noch Papier. In der zweiten Epoche von Ham, Sem und Jafet, den drei Söhnen von Noah, begann die Zeit des Gesetzes und der Propheten. Der neue Bund dann, von Jesus bis heute, mit dem Neue Testament.






In Bezug auf die geistige Entwicklung der Völker in diesen drei Epochen können wir diese wie folgt zusammenfassen:

Die Erste Epoche:


Adam, ein für uns beinahe unvorstellbaret Geist-Mensch. Nachdem Gott Adam Seinen Odem eingeblasen hatte, war er das, was wir heute einen Voll-Wiedergeborenen nennen. Für Adam war das Geisterreich sichtbar und konnte sich mit deren Wesen unterhalten, wie sich zwei Menschen miteinander unterhalten. Er sprach mit Gott und Gott sprach mit ihm. Die Seele Adams war somit mehr an seinen eigenen Geist als an seinen materiellen Leib gebunden. Dieser war bezüglich der Sünde, bezüglich der Begierden, bezüglich der Leidenschaften tot für die Seele, bzw. War ausser Wirksamkeit gesetzt. Es war der Zustand, wie Paulus 4000 Jahre später schrieb dass der “Leib der Sünde komplett außer Wirksamkeit gesetzt war, so daß er der Sünde nicht diente.” Um des besseren Verständnisses willen, wiederhole ich: Der Leib war gegenüber der Seele viel zu schwach, weil sich diese dem Adams eigenen Geist zuwandte und mit einem Bein in der Materiellen, mit dem anderen jedoch in der Geisterwelt lebte. Der ausschlaggebende Punkt war dabei die Seele, nicht sein Geist und nicht sein Leib. Die Seele war es, die sich entschieden an seinen Geist, dem Odem Gottes hielt.

(Dieser Zustand entspricht dem eines neutestamentlich Wiedergeborenen, da Christus uns diesen Zustand durch Kreuz und Pfingsten wieder ermöglichte. Aber darauf kommen wir später, in der 3. Epoche. Noch sind wir in der Ersten.)

Dann, viele Jahre später kam die Eva - und damit das Unheil. Was jetzt geschah und begann, kann man nur als grandiosen Abstieg bezeichnen. Dieser Abstieg, nun nicht mehr als nur den des Adams, sondern der Menschheit schlechthin, dauerte dann während der gesamtem Ersten Epoche, also während 2000 Jahren bis Ham, dem Sohn Noahs.

Was geschah? Zuerst Adam und Eva, dann aber alle Menschen, erfuhren eine Veränderung der Seele. Adam und die Menschheit wollen wir als den Globalen Menschen bezeichnen, also den Durchschnitt der Beschaffenheit aller Menschen. Dieser Globale Mensch erfuhr also eine Veränderung der Seele, so nach und nach bis zum Tiefpunkt am Ende der Ersten und Anfangs der Zweiten Epoche. Dabei gewann dessen Leib immer mehr Einfluss auf die Seele und der Geist verlor seinen Einfluss auf die Seele stetig. Die Vertreibung aus dem Paradies bedeutete, dass das Geistige Reich für diesen Globalen Menschen immer unsichtbarer wurde, je mehr die Seele ihre extreme Feinststofflichkeit einbüsste. Die Sünde tat ihren Teil, dass der Geist dieses Globalen Menschen sich mehr und mehr zurückzog. Er verlor das, was wir als die Wiedergeburt bezeichnen und am Ende ihrer Epoche, Ham und seine zwei Brüder waren Menschen, genauso wie wir heute. Von einem Geistmenschen weit und breit keine Spur.

Ausgenommen waren natürlich jene Menschen wie Henoch, Noah usw., die aber Inkarnationen aus den Himmeln waren, wie später Mose, die Richter, einige Könige und die Propheten. Darauf wollen wir aber an dieser Stelle nicht näher eingehen. Das Volk aber hatte nach 2000 Jahren keinen Geist mehr, weil die Sünde es vermochte, dessen Einfluss gänzlich zu eliminieren. Die Seele des Globalen Menschen tat, was der Leib verlangte und umgekehrt.

Verglichen mit der Zweiten und Dritten Epoche war der geistige Einfluss aber immer noch um einiges grösser und stärker. Die “Materialisierung” der Seele des Globalen Menschen ging relativ langsam vor sich, Generation um Generation verlor das Interesse am Geistigen und liebte die Welt mit ihren Genüssen immer mehr.

Da während dieser Ersten Epoche der Geistige Einfluss nie ganz versiegte, gab es auch kein Göttliches Testament. Die Gesetze Gottes waren dem Menschen ins Herz geschrieben, er wusste, was Sünde war und was nicht. Anfangs hat Gott es dem Adam direkt gesagt und später war es das Gewissen, das als die Stimme Gottes sich dem Menschen verständlich machte.

Die Zweite Epoche


Mit Noah endete die Erste Epoche und mit seinen Söhnen begann die Zweite. Während Sem und Jafet die weisse (adamitische) Blulinie weiterführte, war Ham (der von Noah verfluchte Sohn) der Stammvater jener Völker, welche sich mit Abkömmlinge der Nephilim vermischte. Das aber nur nebenbei. Die Linie Ham – Kusch – Nimrod waren die Bewohner Assyriens, Mesopotamien.

Beim Globalen Mensch dieser Epoche war von einem Geist nicht mehr die Rede. Der Mensch lebte voll in der Materie, was auf diese Art weitere 2000 Jahre so bleiben sollte. Statt dass jeder Mensch seinen eigenen entwickelten Geist hatte, gab es nur einige wenige Volksführer wie Abraham und seine direkten Nachkommen, Mose, die Richter, einige Könige und die kleinen und grossen Propheten, denen es vergönnt war, eine direkte Geistige Verbindung mit Gott zu haben.

Und jetzt achte auf diesen wichtigen Satz:

Aufgrund des fehlenden menschlichen Geistes musste Gott dem Volk ein in Granît gemeisseltes Gesetz geben.

Weil es nicht möglich war, das Göttliche Gesetz in das Herz eines jeden Menschen zu schreiben, musste ein (äusseres) Gesetz durch Mose her.

Weil der Mensch keine direkte Verbindung mit seinem Schöpfer mangels Geist mehr haben konnte, mussten bald darauf durch Mose und später die Leviten, noch weit mehr Gebote als die ersten Zehn geschrieben werden.

Der Grund, weshalb es ein Mosaisches Gesetz geben musste, war der Umstand, dass der Mensch durch die Liebe zur Materie und somit durch die Sünde, des Geistes verlustig ging! Menschen ohne Geist müssen ein schriftliches Gesetz haben, um einigermassen geordnet zusammenleben zu können.

Ich möchte, dass mich hier wirklich jedermann sehr gut versteht. Beim Mosaischen Gesetz geht es darum, dass dieses lediglich in minimalster Weise, den menschlichen Geist ersetzte. Der Mensch wurde jedoch von Gott so erschaffen dass er kein äußeres Gesetz braucht. Siehe Adam. Das Gesetz war in diesem Sinne eine Notlösung.

Nur durch die Erbsünde wurde das Mosaische Gesetzeswerk nötig.

Alles klar? Dann kommen wir zur

Dritten Epoche


Diese Dritte Epoche beginnt mit der Menschwerdung Gottes. 

Frage: Was war der Grund, dass Gott Mensch wurde, dass Gott sich inkarnierte? Die Sündenvergebung? Die Sünden, die Du gestern getan hast und auch am nächsten Samstag wieder tun wirst?

Nein, Nein und nochmals: NEIN! Der Grund, dass Gott Selbst auf diese Erde hernieder stieg war, das, was Adam verpatzt hatte, rückgängig zu machen! Er wollte den menschlichen Geist, den Adam verloren hatte, den Menschen wieder zurückgeben. Dazu Sein Tod am Kreuz und das Pfingsten. Das ist Seine Liebe, dass Er dem Menschen Seinen Göttlichen Teil, Sein Ebenbild wieder zurückgab. Für die Menschheitsgeschichte ein einschneidendes Ereignis!

Seit diesem Pfingsten hat nun jeder Mensch die Möglichkeit, zum Zustand zurückzukehren, den Adam nach seiner Erschaffung und vor seinem Fall hatte.

Nun hat der Mensch wieder die Möglichkeit, mit Gott zu reden und Gott spricht wieder zum Menschen. Gott legt auch sein Gesetz wieder in das Herz des Menschen, genauso, wie Er es bei Adam tat und es später durch Hesekiel verheissen hat:

Und ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben und will das steinerne Herz aus eurem Fleische wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben, ich will meinen Geist in euch geben und will solche Leute aus euch machen, die in meinen Geboten wandeln und meine Rechte halten und darnach tun”. (Hes. 36. 26)

Nun braucht der Mensch kein äusseres Gesetz mehr, denn das Gesetz ist wieder im Menschen, in seinem Herzen durch seinen Geist. Des Menschen Geist aber ist wie schon gesagt, ein Teil Gottes und deshalb auch das Wort, weil Gott Selbst das Wort ist!

Genau das ist der Grund, weshalb Jesus lehrte, dass das Gesetz und die Propheten bis Johannes reichte, danach aber das Himmelreich durch das Evangelium gepredigt wird (Luk. 16. 16). Und genau das ist der Grund, weshalb heute niemand mehr das Alte Testament braucht, weil es zu nix mehr taugt. Das Alte Testament vermag es nicht, dem Menschen den Geist zu erwecken, das kann nur durch die Kraft des Evangeliums geschehen. Kein Sabbat, keine Speisevorschrift und kein Feiertag lässt des Menschen Geist erwachen, sondern einzig allein nur das TUN, was das Evangelium im Neuen Testament lehrt.

Das Alte Testament war für die Menschen, welche durch die Erbsünde des eigenen Geistes verlustig gegangen sind. Und das war eben bei allen Menschen der Fall während der Zweiten Epoche, also von Noah bis Johannes dem Täufer. Seit Jesus haben wir eine komplett neue Situation, da nun jeder Mensch wieder mit einem eigenen Geist versehen ist und den erwecken kann, wenn er das will. Das hängt nicht von Gott und nicht vom Heiigen Geist, sondern von ihm selbst ab.

Wie der eigene Geist erweckt werden kann, steht in den sechs Kernpunkten des Evangeliums. Werden diese nicht befolgt, so nützt alles Beten, Glauben und Plärren nach “Herr, Herr!” nichts. Jesus hat Seinen Teil vollbracht – jetzt bist DU dran!


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Zur Erinnerung für alle jene, die sich in den Strängen einer Evangelischen Kirche verfangen haben:

Die sechs Kernpunkte des VOLLEN Evangeliums

  1. Konsequente Um- und Abkehr von der Sünde
    wissen wir doch, daß unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde außer Wirksamkeit gesetzt sei, so daß wir der Sünde nicht mehr dienen 
  2. Vergebung an alle ohne Ausnahme
    Vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldigen
  3. Heiligung und Abödung der Welt mit allen ihren Genüssen
    “So suchet was des Herrn Wille ist … das ist der Wille Gottes, eure Heiligung … ohne die niemand den Herrn sehen wird, … denn wer die Welt liebhat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters”
  4. Das persönliche Kreuz dankbar auf sich nehmen
    Wer das Kreuz nicht auf sich nimmt, ist Meiner nicht wert
  5. bis zur Krönung mit der vollen Wiedergeburt durch den Geist
    “wer die Sünde tut ist vom Teufel … Keiner, der aus Gott geboren ist, tut Sünde; denn Sein Same bleibt in ihm, und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist
  6. Die stetige Verbindung mit dem Himmlischen Vater
    “Meine Schafe hören meine Stimme … denn die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr bedürfet nicht, daß euch jemand lehre; sondern so, wie euch die Salbung selbst über alles belehrt, ist es wahr und keine Lüge, und wie sie euch belehrt hat, so bleibet darin!”

Nur wer diese Punkte im Alltag umsetzt, erweckt seinen eigenen Geist. Demzufolge ist auch nur derjenige in der Lage, "im Geist zu wandeln", der erweckten Geistes ist!


Werden diese sechs Punkte nicht gepredigt, liegt man ausserhalb der Wahrheit und man wird in eine illusionäre Traumwelt gelockt. Sehet zu, dass euch niemand verführe !

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Jesus segne Dich