Diese Feststellung ist
eigentlich ein Paradoxon. Bibeltreue lieben doch ihre Bibel und
lassen nichts gegen die Urschrift der Wahrheit gelten. Und doch ist
es so wie mit den Fleischliebhabern. Sie lieben zwar Fleisch bis zum
geht-nicht-mehr, aber etliche Stücke lassen sie denn doch lieber
liegen, aus welchen Gründen auch immer.
Doch was verstehen wir
unter --- Was? Du willst wissen, weshalb ich die Bibeltreuen mit
Fleischliebhabern vergleiche? Na ja ... jetzt bringst Du mich in der
Tat ein bisschen in Verlegenheit. Aber warte mal ab, werde versuchen,
diese Frage später zu beantworten ...
Also. Was versteht man
unter „Bibeltreue“? Wer nichts oder nicht viel weiss, konsultiert
Wikipedia, danach ist er ein Experte. So lassen wir uns belehren:
„Unter dem
Begriff Bibeltreue wird eine Haltung verstanden, die die Bibel als
höchste Autorität bei der Auslegung des christlichen Glaubens
versteht. “ (Quelle)
Die Bibel als
höchste Autorität verstehen. Diese Haltung hat Martin Luther
gegründet und mit seinem Sola Scriptura auch gleich in Beton
gegossen. Seither hat sich an dieser Haltung nichts mehr geändert.
(Von den Amts“Kirchen“ mal abgesehen, aber außer dem kulturellen
Rahmen haben diese ja ohnehin nichts mehr mit einer Kirche zu tun.)
Wer sich im bürgerlichen
Leben der höchsten Autorität entziehen will, hat mit
schwerwiegenden Sanktionen zu rechnen. Dabei geht es nicht nur um den Entzug eines möglichen Benefiz welche die jeweilige Autorität zu geben bereit
ist, sondern vor allem um die Pflichten. Diesen darf sich
niemand ungestraft entziehen.
Nichts anderes ist
es mit der Höchsten Geistigen Autorität, dem Urwerk der Wahrheit.
Und die ganz Gewitzten nehmen sogar den letzten Vers der Schrift, der
explizit für das Buch der Offenbarung d. J. geschrieben ist, gleich
für die ganze Bibel: „Wer diesem Buch
(der Weissagung) etwas hinzufügt ...
oder etwas weglässt ... usw.“
Nehmen wir also jene beim
eigenen Wort. Übertragen wir in unserer Betrachtung die Androhung
vom Wegnehmen und Hinzufügen ebenfalls auf die gesamte Schrift. Das
ist dann etwa so, wie man auf einem Schlachtfeld den Feind mit seinen
eigenen Waffen (in die Flucht) schlägt.
Die Sache mit dem Gottesdienst ...
Ja, wo sollen wir
anfangen? Vielleicht bei der Gottesdienstordnung. Bei den
allermeisten Freikirchen läuft der Gottesdienst nach demselben
Schema ab:
Gesang, Gebet, Gesang,
Lobpreis, Gebet, Predigt, Gesang, Gebet, Segen, Kollekte – und
tschüss.
Die Predigt ist natürlich
dem Pastor, einem ausgebildeten Bibellehrer oder Theologen
vorbehalten. Stellt jemand eine Frage, so ist das bereits eine
unliebsame Störung des Godi, und wenn man gar auf die Idee kommt,
etwas zu hinterfragen, dann hat das ernsthafte Konsequenzen, zieht mindestens aber eine Verwarnung nach sich. Beim freien Beten ist die einzige
Möglichkeit, sich zu äußern, aber logischerweise nur in begrenztem
Rahmen. Nun steht ja die Maxime der bibeltreuen Gemeinden, der
Schrift nichts hinzuzufügen und nichts hinwegzunehmen, also die
höchste Autorität zu achten und dies als Maßstab anzuerkennen. und
bereits hier gibt's die ersten Probleme mit ihrer eigenen Doktrin.
Was sagt die Schrift zu
den Gottesdiensten?
„Wie ist es
nun, ihr Brüder? Wenn ihr zusammenkommt, so hat jeder
von euch etwas: einen Psalm, eine Lehre,
eine Offenbarung, ... Propheten
aber sollen zwei oder drei reden, und die andern sollen es
beurteilen. Wenn aber einem andern, der dasitzt, eine Offenbarung
zuteil wird, so soll der erste schweigen. Denn ihr könnet einer nach
dem andern alle weissagen, damit alle lernen und alle
getröstet werden. Und die Geister
der Propheten sind den Propheten untertan.
“ (1. Kor. 14, 26)
Über das
Zungenreden wollen wir nicht streiten. Paulus hat da ein eigenes
Flair dafür, aus welchen Gründen auch immer. Nein, es geht um einen
Psalm, eine Lehre, eine Offenbarung
usw, welche jeder
kundtun kann und soll! Hat solches keinen Platz in einem Godi, dann
hat man der Schrift schon sehr viel hinweggenommen! Nein, wo kämen
wir da hin, wenn jeder, der dasitzt, seinen Psalm, seine Lehre oder
gar eine Offenbarung zum Besten gibt? Nein, da nicht sein kann,
was nicht sein darf, wird das Kapitel 14 aus dem ersten
Korintherbrief ganz weggelassen.
Umsomehr, da dort noch ganz anderer Sprengstoff eingenäht ist, der
buchstäblich den ganzen Gottesdienst zum Platzen bringen würde.
Deshalb wird dieses Kapitel ignoriert. Spricht man einen Theologen
darauf an, dann wäre es besser, man würde in ein Wespennest greifen, um ein unschuldiges Tierchen herauszunehmen, als einen
Theologen zu reizen!
Also, einem Bibeltreuen
brauchst Du mit dem Kapitel 14 nicht zu kommen. Die Bibeltreue hat da
ihre erste Grenze aufgezeigt.
... und
mit der Weissagung und neuen Offenbarungen
Wenn wir schon das
berüchtigte Kapitel 14 aufgeschlagen haben, dann lesen wir noch was
anderes.
„Strebet nach
der Liebe; doch eifert auch nach den Geistesgaben, am
meisten aber, daß ihr weissagen könnet “
(1. Kor. 14, 1)
Mit dem Hinweis darauf,
dass wir jetzt eine Bibel haben, die bekannterweise zur Zeit Pauli
noch nicht existierte, wird das Weissagen (heutigentags) durchwegs
dem Teufel zugeschrieben. Eigentlich unlogisch, denn mit der
Herausgabe der ersten Bibel hätte ja die Sache mit der Weissagung
gestrichen werden müssen, da sie ja nicht mehr gültig ist. Aber aus
unerfindlichen Gründen hat Gott es zugelassen, dass in der Bibel bis
heute an vielen Stellen auf das Weissagen hingewiesen wird - sogar in
der Luther-Übersetzung!
Aber ganz so unergründlich
sind die Gründe Gottes nun denn doch nicht, denn die Bibel kann das
Weissagen nicht ersetzen, und das Weissagen ersetzt auch nicht die
Bibel! Da die Bibeltreuen jedoch das Weissagen dem Teufel
zuschreiben, so werden sie auch nie bereit sein können, jetzt in der Trüpbsalszeit das überlebenswichtige „Zeugnis
Jesu“ (Offb. 1, 12, 19, 24, Geist der Weissagung)) zu empfangen. Sie stellen sich damit
sozusagen selber ein Bein.
Wie soll die Bibel uns im
täglichen Leben leiten und uns im täglichen Geschäft sagen, was
wir tun sollen? Sollen wir den anstehenden Hauskauf tätigen, oder
hat Gott etwas anderes mit uns vor? Solche großen und kleinen Fragen gibt es zu
tausenden und wir kennen die Pläne Gottes für uns nicht im Detail
und deshalb sind wir doch auf Seine Führung angewiesen, in allen
grösseren und kleineren Alltagsentscheidungen. Und diese Führung
geschieht nun mal eben am einfachsten und sichersten durch
Weissagung, was besonders jetzt, ich wiederhole mich, in der Endzeit zum Tragen kommt.
Nicht nur Paulus, auch
Jesus spricht davon, dass in den letzten Tagen
„... will ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch; und eure Söhne
und eure Töchter sollen weissagen, und eure Jünglinge sollen
Gesichte sehen, und eure Ältesten sollen Träume haben;
“ (Apg 2. 17)
„ja,
auch über meine Knechte und über meine Mägde werde ich in jenen
Tagen von meinem Geiste ausgießen, und sie werden weissagen.
“ (V18)
Ich gehe jetzt mal
davon aus, dass Jesus gewusst hat, dass es eine Bibel geben wird -
und hat trotzdem diese Prophetie in die Endzeit gewagt!
Weissagungen müssen sein,
müssen aber auch geprüft sein, das ist klar, denn es gibt auch
falsche. Aber wir dürfen deshalb das Kind nicht mit dem Bade
ausschütten:
„Wenn
wir aber auch verschiedene Gaben haben nach der uns verliehenen
Gnade, zum Beispiel Weissagung, so stimmen sie doch mit dem Glauben
überein!“ (Röm. 12. 6)
„Ein
jeglicher Mann, welcher betet oder weissagt und etwas auf dem Haupte
hat, schändet sein Haupt. Jedes Weib aber, welches betet und
weissagt mit unverhülltem Haupt ... “
(1.Korinther 11. 4)
„die
Weissagung verachtet nicht;“
(1.Thessalonicher 5:20)
Genau
letzteres tun sie, die „Bibeltreuen“ und ignorieren, nein,
bekämpfen sogar diejenigen, welche der ganzen Bibel glauben! Die
zitierten Verse sind bei weitem noch nicht alle bezüglich der
Weissagung und damit der Neu-Offenbarungen.
Der
wahre Grund, neue Offenbarungen abzulehnen ist nicht
die vermeintliche Bibeltreue. Der wahre Grund liegt bei Luther und
was dieser über die Weissagungen dachte und lehrte. Dies ist
hinlänglich dank der Geschichte mit den Zwickauer-Propheten bekannt.
Das ist der eine Grund, der andere liegt darin, dass es in dieser
wahren Form des Gottesdienstes keine Theologen mehr braucht - denn plötzlich müssten Theologen arbeiten gehen ...
Wie
oben schon erwähnt, Weissagungen und damit neue Offenbarung sind für
das wahre Glaubens-Leben in der schwierigen Endzeit eminent wichtig.
Kein Christ kann in der jetzigen Trübsalszeit bestehen ohne die
verheissene Geistesgabe der Weissagung – und damit dem Zeugnis
Jesu!
Somit sehen wir, welch fataler Dienst die sogenannten „Bibeltreuen“
mit ihrem noch fataleren Missionieren dem suchenden Volk erbringen.
Das
bis jetzt Gesagte würde eigentlich schon lange genügen, das falsche
und irreführende Etikett der „Bibeltreue“ niederzureissen.
Dann kommt noch die Sache mit der Heiligung
Eine weitere Vorgabe der
Urschrift der Wahrheit sieht so aus:
“So wie der,
welcher euch berufen hat, heilig ist, seid auch ihr im ganzen Wandel
heilig, denn es steht geschrieben: Seid heilig, denn ich bin heilig.”
(1. Petrus 1,15-16)
“Ich
ermahne euch nun, Brüder, durch die Erbarmungen Gottes, eure Leiber
darzustellen als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges
Opfer, was euer vernünftiger Gottesdienst ist. Und seid nicht
gleichförmig dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch die
Erneuerung des Sinnes,
dass ihr prüfen mögt, was der Wille Gottes ist: das Gute und
Wohlgefällige und Vollkommene.”
(Römer 12,1-2)
„Das
ist der Wille Gottes, eure Heiligung“
(1.Thess. 4. 3)
„Jagt
dem Frieden nach mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand
den Herrn schauen wird.“ (Hebräer
12,14)
Dies waren lediglich vier
Bibelstellen, welche klar aufzeigen, was Sache ist.
Selbstverständlich gibt es etliche andere, aber das weiss der
geneigte Leser bereits. Hier nun ein sehr schönes Zitat, das die
landläufige Meinung der Freikirchen, also der „Bibeltreuen“
beschreibt (Hervorhebung durch mich, HK):
„Einige
Christen teilen zum Beispiel die Meinung, dass
man als Christ schon in diesem Leben komplett heilig leben kann
(Perfektionismus). Mit genügend
Anstrengung und Hingabe an Gott sei der Sieg über die Sünde zu
haben – mit makelloser Liebe
zu Gott und allen Menschen, erfüllt vom Geist. Verse, wie „Wer in
ihm bleibt, der sündigt nicht“ (1. Johannes 3,6) oder „Er selbst
aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig“ (1.
Thessalonicher 5,23) scheinen diesen Gedanken zu unterstützen.
Das
Neue Testament zeigt uns aber zwei Seiten einer Medaille auf.
Einerseits ist
es richtig: Christen sind schon heilig. „Aber ihr seid rein
gewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerecht geworden durch den
Namen des Herrn Jesus Christus und durch den Geist unseres Gottes“,
schreibt Paulus an die Korinther (1. Korinther 6,11). Christen sind
gerettet und gehören zu Gott, deshalb sind sie schon Heilige
(Hebräer 10,10; Römer 1,7). In diesem Sinne beschreibt
Heiligung erst einmal keinen besonders moralischen oder geistlich
hervorragenden Lebensstil. Christen sind auch nach zehn Jahren
als Christ nicht mehr gerettet als am Anfang.
Das
bedeutet, dass Christen nicht perfekt sein müssen.
Auch nicht generell sein können
(Römer 7,19). Gott steht trotzdem zu ihnen und kann sie gebrauchen,
was eine kurzer Blick in die Bibel zeigt. David begeht Ehebruch und
mordet. Petrus bekommt es mit der Angst zu tun und verleugnet Jesus.
Salomo hat ein Problem mit schönen Frauen. Mose ist nicht gehorsam
und schlägt auf den Felsen, anstatt zum Felsen zu sprechen (4. Mose
20,8-13). Die Bibel ist voller Vorbildern, die im Glauben scheitern.
In Bezug auf die Heiligung machen sie klar: Gott ist weniger auf der
Suche nach perfekten Menschen, sondern nach Menschen, die sich immer
wieder auf den Weg mit ihm einlassen und sich verändern lassen.
(Kolosser 3,9-10) Gott kann mich nicht erst dann gebrauchen, wenn
meine Heiligung abgeschlossen ist.
Nach meinem Tod
aber wird Gott meine Rettung vollkommen machen, ebenso meine
Heiligung. Denn nur was heilig ist, kann vor Gott bestehen (z.
B. Offenbarung 21,27). Nach ihrem Tod werden Christen zu
vollendeten Gerechten, sprich vollständig Heiligen (Hebräer 12,23).
Da sträuben sich mir nun
nicht nur die Nackenhaare, mein ganzer Leib hat Gänsehaut. Das ist
eine unverzeihliche Verhöhnung des Wortes Gottes. Um die Heilige
Schrift zu verdrehen ist kein Mittel zu schlecht. Will aber nicht die Geschwister richten, die solchen Unsinn von sich geben, denn sie wissen es nicht besser. Sie wissen es nicht besser, weil sie noch allzufest an die Welt und an das Fleisch gefesselt sind.
In der Frage der Heiligung darf das AT niemals mit dem NT verglichen werden! NIEMALS! Auch die Jüngerzeit vor Pfingsten nicht mit der Apostelzeit nach Pfingsten. Wie stimmt nun die Auslegung mit den bereits erwähnten Bibelstellen überein? Überhaupt nirgends. Relativierung und Verdrehung zeichnen das Bild. Es ist einfach grotesk, diese Ignoranz. Das AT und das NT sind zwei verschiedene Welten! „Bibeltreu“ sein heißt also, ignorieren, verdrehen und relativieren. Wo ist da die „Höchste Autorität“? Unterordnet man sich der höchsten Autorität, indem man sich die höchste Autorität unterordnet?
In der Frage der Heiligung darf das AT niemals mit dem NT verglichen werden! NIEMALS! Auch die Jüngerzeit vor Pfingsten nicht mit der Apostelzeit nach Pfingsten. Wie stimmt nun die Auslegung mit den bereits erwähnten Bibelstellen überein? Überhaupt nirgends. Relativierung und Verdrehung zeichnen das Bild. Es ist einfach grotesk, diese Ignoranz. Das AT und das NT sind zwei verschiedene Welten! „Bibeltreu“ sein heißt also, ignorieren, verdrehen und relativieren. Wo ist da die „Höchste Autorität“? Unterordnet man sich der höchsten Autorität, indem man sich die höchste Autorität unterordnet?
Lass es mich mal so sagen:
Der Respekt dieser Brüder gegenüber dem Wort Gottes ist ja
lobenswert - aber deren Ignoranz gegenüber dem Wort Gottes
ist unverzeihlich! Solltest Du diesen Satz nicht verstehen, macht
nichts, lies weiter ...
Dazu kommen
Behauptungen, welche durch nichts gestützt sind wie diese: „Nach
meinem Tod aber wird Gott meine Rettung vollkommen machen, ebenso
meine Heiligung.“ Ach
ja? Dieselben Geschwister lehren doch, dass es kein Leben nach dem Tod gibt, dass
die Seele mit dem Leib stirbt. Wie ist denn das zu vereinbaren?
„Salomon hat ein Problem mit
schönen Frauen“,
wird da etwa genannt. Ja, das haben noch viele – aber
alles ja nur halb so schlimm.
Bezeichnenderweise wird das Ende Salomons hier jedoch nicht erwähnt.
Wie
verächtlich, ja sogar durchdrungen mit Bösartigkeit, wird im ersten
oben zitierten Abschnitt über jene hergefahren, welche – nach echt
bibeltreuer Art! – das Wesen der Heiligung ernst nehmen? Ja wie
überheblich, bereits schon größenwahnsinnig muss man sein, wenn
behauptet wird, „Das
bedeutet, dass Christen nicht perfekt sein müssen. Auch nicht
generell sein können“
und „Christen
sind schon heilig“.
Warum und weshalb sind Christen generell heilig? Etwa aufgrund des
Religions-Glauben? Ist Ihr Glauben heilig oder ist ihr Wandel heilig? Sind solche Kirchen-Apologeten deshalb heilig,
weil sie in der richtigen Kirche sind? Weil sie die richtige Religion
haben?
Ja genau. Diese selbsternannten Heiligen leben in der nicht zu überbietenden Illusion, weil sie noch recht fest in den Fesseln des Fleisches stecken. Und damit haben wir die Frage der Fleischliebhaber schon fast beantwortet. Christen sind halt in der Tat noch echte Fleischliebhaber. Ich meine aber nicht, dass sie gerne Fleisch essen, nein, sondern sie hängen noch zu gerne dem Weiberfleisch an und suchen sogar das noch mit der Bibel zu rechtfertigen. Natürlich gelingt das, denn man kann jeden Unsinn mit der Bibel rechtfertigen, wenn man die richtigen Verse miteinander zu kombinieren versteht.
Ja genau. Diese selbsternannten Heiligen leben in der nicht zu überbietenden Illusion, weil sie noch recht fest in den Fesseln des Fleisches stecken. Und damit haben wir die Frage der Fleischliebhaber schon fast beantwortet. Christen sind halt in der Tat noch echte Fleischliebhaber. Ich meine aber nicht, dass sie gerne Fleisch essen, nein, sondern sie hängen noch zu gerne dem Weiberfleisch an und suchen sogar das noch mit der Bibel zu rechtfertigen. Natürlich gelingt das, denn man kann jeden Unsinn mit der Bibel rechtfertigen, wenn man die richtigen Verse miteinander zu kombinieren versteht.
Wenn
die Höchste Autorität spricht, dass "wer
aus Gott geboren ist, der sündigt nicht",
dann heißt das nun mal, dass wer aus Gott geboren ist, nicht
sündigt. Behauptet man etwas anderes, ist es erstens ein Vergehen am
Wort Gottes und zweitens ein Verbrechen an Seelen, welche die
Wahrheit suchen. Ja, es ist Seelenbetrug! Wenn Jesus sagt Sündige
hinfort nicht mehr,
wie kann denn ein sich bibeltreu Schimpfender behaupten, das
bedeutet, dass Christen nicht perfekt sein müssen ... auch nicht
generell sein können?
Es
sind lediglich die Verheißungen, denen die Bibeltreuen treu sind. Die
Bedingungen lehnen sie durchwegs ab. Liege ich mit dieser Behauptung falsch?
Nun haben wir zwei weitere Kapitel, nämlich 6 und 8 des
Römerbriefes, welche die „Bibeltreuen“ unisono ablehnen und
stattdessen das Kapitel 7 desselben Briefes ersteren entgegenhalten.
Die Heiligung der "Bibeltreuen" besteht im Nacheifern der
biblischen Gestalten mit ihren entschuldbaren Verfehlungen wie Mose
(schlägt auf den Felsen, anstatt zum Felsen zu sprechen – siehe
oben), David (begeht Ehebruch und mordet), Petrus (bekommt es mit
der Angst zu tun und verleugnet Jesus), Salomo (hat ein Problem mit
schönen Frauen) und Paulus (ich tue, was ich nicht will und tue
nicht, was ich will).
Aber von Noah (ein gerechter Mann, war untadelig unter seinen Zeitgenossen; mit Gott wandelte Noah) oder von Hiob (Der war ein ganzer und gerader Mann, der Gott fürchtete und vom Bösen wich) spricht in diesem Zusammenhang niemand.
Aber von Noah (ein gerechter Mann, war untadelig unter seinen Zeitgenossen; mit Gott wandelte Noah) oder von Hiob (Der war ein ganzer und gerader Mann, der Gott fürchtete und vom Bösen wich) spricht in diesem Zusammenhang niemand.
Alles nicht so schlimm – wir sind ja schon Heilige, und mehr als
gerettet können wir ja nicht sein. Diese echt komische Betrachtungsweise treibt aber noch weit schönere
Blüten.
Der Seelenschlaf
Der Seelenschlaf ist für das lutherische Evangelium sehr wichtig.
Schläft die Seele beim Tod ein und erwacht erst bei der
Auferstehung, wenn das Gericht über die Ungläubigen bereits vorüber
ist, dann wird elegant das "Leben nach dem Tod" umschifft,
das dann unter Umständen sogar noch in der Allversöhnung enden
könnte - und dann hätte man das Problem mit der "ewigen
Hölle", wo man die Ungläubigen (= Nicht-Evangelikale) doch so gerne sehen möchte.
Nun wird also alles daran gesetzt, dass die Seele sterblich bleibt
wie der Leib. Dazu kann man wohl einige Verse der Schrift miteinander
kombinieren wie etwa im ersten Mose 2. 7, wo Gott dem entstehenden
Adam Seinen Odem in die Nase bläst und dann "wurde Adam eine
Seele". Aus diesem Vers leiten die Bibelforscher dann die
Sterblichkeit der Seele ab, zumal noch der Vers im Prediger 9. 5
"Denn die Lebendigen wissen, daß sie sterben werden;. die
Toten aber wissen nichts, sie verdienen auch nichts mehr, denn ihr
Gedächtnis ist vergessen, "
miteinbezogen wird.
In der Not nimmt man sogar Zuflucht zu einem Salomo, dessen einziges Interesse nicht das Leben in Gott, sondern das Leben mit nicht weniger als tausend Liebesdienerinnen war.
In der Not nimmt man sogar Zuflucht zu einem Salomo, dessen einziges Interesse nicht das Leben in Gott, sondern das Leben mit nicht weniger als tausend Liebesdienerinnen war.
Akribisch
wird also die Theorie der Sterblichkeit "bewiesen", aber
die offensichtlichsten Bibelteile, welche das Gegenteil, nämlich die
UNSTERBLICHKEIT der Seele beweisen, werden kurzerhand ignoriert.
"Und
fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die
Seele aber nicht zu töten vermögen,
fürchtet vielmehr den, welcher Seele und Leib verderben kann in der
Hölle." (Matthäus 10. 28)
Oder die Geschichte vom
Lazarus in Abrahams Schoss, der quietschvergnügt sich mit dem Reichen
über die Kluft weg sich unterhält. Tote oder schlafende Seelen
vermögen so etwas nicht. Genausowenig wie Mose und Elia, welche bei der Verklärung Jesu den drei Jünger erschienen sind.
Wer sich für dieses Thema
weiter interessiert habe ich einen Entgegnungsfilm zum
EnzeitReporterMCM gemacht (ca. 30 min)
Ich frage mich einmal
mehr: Warum stellt man Theorien auf, sucht diese mit einigen Versen
zu untermauern, wenn doch der gesamte Kontext und mitunter auch
einzelne Verse und Abschnitte genau das Gegenteil aufzeigen? Gibt es dazu eine Antwort? Diese Antwort möchte ich gerne kennenlernen. Bin wirklich sehr gespannt darauf.
Der freie Wille
Werfen
wir einen Blick auf das Thema "Freier menschlicher Wille".
Eigentlich eine recht wichtige Frage, denn hat der Mensch einen
freien Willen, trägt er für sein Tun die Verantwortung, hat er
keinen freien Willen, dann ist der Fatalismus geboren und kann am
Ende sein ganzes Tun auf Gott abschieben und hat selbst keine Schuld, wie es Martin Luther uns vorgemacht hat:
"Ich
habe im Aufruhr alle Bauern erschlagen; all ihr Blut ist auf meinem
Hals. Aber ich schiebe es auf unseren Herrgott; der hat mir befohlen,
solches zu reden ..."
(WA, Tischreden,
Band 3, Weimar 1914, Nr. 2911b, S. 75)
Hat also der Mensch keinen freien
Willen, dann ist er aller Verantwortung los. Damit lässt sich gut
predigen, das erbaut die Zuhörer. Das
Problem ist nur, solches müsste auch biblisch bewiesen werden
können, sonst wird es nichts damit, darüber zu predigen.
Aber wie mit allem, auch das schaffen
die Theologen mit links, denn dafür studieren sie ja. Hier das Resultat:
"In Bezug auf das Verhältnis zu Gott zu sagen, der Mensch habe einen freien Willen, das Gute oder Böse zu wählen, ist Unsinn. Paulus in Römer 7 ist der Kronzeuge: «Ich aber bin ... unter die Sünde verkauft.» " (Quelle)
Wunderbar - und
alles paletti. Nur hat das Ganze jetzt einen kleinen
Schönheitsfehler. Weil der Mensch eben doch einen eigenen, freien
Willen hat, haben wir ein Evangelium. Im gegenteiligen Fall,
bräuchten wir das nicht. Wenn wir
vom sündigen Weg umkehren, so müssen wir
uns bewegen, wir
müssen uns bekehren und Busse tun! Tun wir das nicht, kann niemand
sagen, das sei halt Gottes Wille. Eigentlich ganz logisch.
Anzunehmen, dass der Mensch willenlos sei, ist ebenso dumm wie
anzunehmen, dass die Erde flach sei. Aber auch solche Behauptungen
versuchen gewisse Schlauköpfe zu beweisen.
Interessant ist bei diesem
Thema, dass ausgerechnet immer wieder mit dem Römer 7 argumentiert wird. Würde
man nämlich Römer 6 und Römer 8 auch lesen, dann sähe die Sache
anders aus.
"So
lasset nun die Sünde nicht herrschen in eurem sterblichen Leibe, ihm
Gehorsam zu leisten in seinen Lüsten."
(V 12)
Lasse die Sünde nicht
herrschen in Deinem Leibe - versuche das zu tun ohne eigenen Willen und sei
den Lüsten nicht gehorsam - ebenfalls ohne eigenen Willen! Soll mir
jemand erklären, wie das zu schaffen ist.
"Wisset
ihr nicht, welchem ihr euch begebet zu Knechten in Gehorsam, des
Knechte seid ihr, dem ihr gehorsam seid, es sei der Sünde zum Tode
oder dem Gehorsam zur Gerechtigkeit? "
(V 16)
Genauso ist es mit der
Wahl des Lehnherrn. Wer wählt denn dieser, den Herrn der Sünde oder
den Herrn der Gerechtigkeit? Ist es nicht der freie menschliche
Wille?
Solche Verse lieben
die sogenannten "Bibeltreuen" ebenfalls nicht, denn solche
Verse passen nicht zu ihrem Evangelium der heißen Luft. Aber es ist schon so, mit der
Bibel kann man wirklich jedes beliebige und selbst zurechtgezimmerte
Evangelium beweisen,
Es gäbe hier noch viel
mehr zu schreiben und ich mache das auch im Hintergrund. Es wird dann
mehr als ein Aufsatz. Jene Schrift soll denen, die in den Kirchen
glaubensmässig noch gefangen, aber doch guten Willens sind, die Wahrheit
zu finden, ein Augenöffner, oder wie man heute sagt: ein
"Wake-up"-er sein.
Eines aber müssen wir
einstweilen schon mal zur Kenntnis nehmen:
"Bibeltreu"
ist reiner Etiketten-Schwindel.
Und "bibeltreue" Freikirchen zeichnen sich lediglich
dadurch aus, dass sie die falsche und irreführende Lehre Luthers mit
der Bibel zu beweisen suchen.
Deshalb wurden auch im letzten Aufsatz die Freikirchen und die
Amtskirchen in den gleichen Topf geworfen im Gegensatz zu der
Kleinen Herde, der nicht organisierten Kleinen Kirche Jesu Christi.
Wie immer ist der Austausch über das Thema im Forum offen und auch Gäste können sich einbringen, können ergänzen oder ihrer kritischen Haltung freien Lauf lassen. Kritische und gegenteilige Meinungen ergeben bei uns keine "Streit"gespräche, sondern sind eine Bereicherung! Wer will, kann auch Fragen stellen. Der erste Beitragschreiber möchte bitte das Thema mit dem Aufsatztitel eröffnen
Jesus segne Dich!