Unter Parusieverzögerung versteht man
das “Ausbleiben der Wiederkunft Jesu Christi”. Die Erwartung
dieser Wiederkunft ist nun bereits seit zweitausend Jahren ein
Dauerthema in der Christenheit. Schon Paulus rechnete zu seiner
Lebzeit damit. Niemand kann sich erklären, weshalb sich Jesu neues
Erscheinen, trotz Seiner persönlichen Ankündigung, noch immer
verzieht. Nicht nur die wirklich Gläubigen, auch die Theologie,
sowohl die Katholische wie auch die Evangelische, zerbrechen sich den
Kopf, wie diese Verzögerung zu verstehen ist und sie alle
konzentrieren sich auf die in der Schrift erwähnten sogenannten
Endzeitzeichen, um doch wenigstens einen Anhaltspunkt zu finden.
“Die
Parusieverzögerung wurde zum Problem im Urchristentum, allerdings
als nicht unlösbar angesehen. Es gibt zwei verschiedene
Interpretationsansätze, die mit der Parusieverzögerung umgehen -
dem heilsgeschichtlichen Ansatz und dem existenziellen Ansatz. In der
ersten Phase der Krise, die von den Kirchengeschichtlern als
"Parusieverzögerung" (Ausbleiben der Wiederkunft Jesu
Christi) bezeichnet wird, hielten es die Schreiber der Johannesbriefe
und des Hebräerbriefes noch mit Durchhalteparolen. ” (aus:
Wortbedeutung.info)
Viele Christen sind derart darauf
versessen, die Ankunft Jesu zu berechnen, dass sie die Hauptsache des
Evangeliums ganz vergessen: die Busse, die radikale Umkehr vom
sündigen Weg und die Heiligung. Sie vergessen dabei auch, dass die
tätige Nächstenliebe noch weit wichtiger ist, als die möglichst
genaue Berechnung der Wiederkunft Jesu.
Die Aufgabe der Theologen, die
Parudieverzögerung zu erklären, ist absolut unlösbar. Diese
Unmöglichkeit hat ihren Grund in dem komplett falschen Gottesbild,
das eben diese Theologen lehren. Und beinahe erheiternd ist der
Umstand, dass auch wieder die selben Theologen lehren, dass die Bibel
wörtlich zu nehmen ist und gleichzeitig übersehen sie, dass die
Bibel haargenau und auf den Tag genau die Wiederkunft Jesu Christi
nennt, sodass es gar keine Berechnung mehr braucht!
Doch gehen wir der Reihe nach. Jesus
sagt in Seiner Abschiedsrede zu Seinen Jüngern:
“Ich will
euch nicht als Waisen zurücklassen; ich komme zu euch. ” (Joh.
14. 18)
Eine klare Aussage. Wer nun die
Wiederkunft Jesu berechnet, der gibt zu erkennen, dass Jesus Sein
gegebenes Wort nicht gehalten hat. Die Jünger wurden eben doch als
Waisen zurückgelassen und von Jesus felht nach zweitausend Jahren
noch immer jede Spur. Dabei sollte man meinen, wenn Jesus von Sich
Selber sagt, Er sei der Weg, die Wahrheit und das Leben, dann wäre
es doch das Mindeste, dass Er Wort halten würde. Wer also von
Parusieverzögerung spricht und die Wiederkunft Jesu von Daniel bis
zur Offenbarung neu berechnet, der meint logischerweise auch, dass
Jesus eben nicht die Wahrheit ist!
Wir können aber auf jeden Fall davon
ausgehen, dass Jesus die Wahrheit ist und die Wahrheit spricht! Wenn
die Heilige Schrift wirklich Gottes Wort ist und, wenn auch mit
menschlichen Unzulänglichkeiten geschrieben und übersetzt, só muss
sie doch die Wahrheit sein und eine solche grandiose Täuschung wäre
unmöglich.
Die Erklärung des Ausbleibens der
Wiederkunft Jesu steht in den nächsten drei Versen, Joh. 14. 19-21:
“Es ist noch
eine kleine Zeit, dann wird mich die Welt nicht mehr sehen. Ihr aber
sollt mich sehen, denn ich lebe und ihr sollt auch leben. An jenem
Tage werdet ihr erkennen, dass ich in meinem Vater bin und ihr in mir
und ich in euch. Wer meine Gebote hat und hält sie, der ist's, der
mich liebt. Wer mich aber liebt, der wird von meinem Vater geliebt
werden, und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren.”
Nun erkennen wir, wo das Problem liegt.
Es liegt jedenfalls nicht bei Jesus. Das Problem des Ausbleibens Jesu
liegt eindeutig beim Nichterkennen Jesu! Und wer ist es, der Jesus
nicht erkennt? “... wird mich die Welt
nicht mehr sehen”. Das ist die Antwort. Die Welt ist es, die
Jesus nicht erkennt und deshalb wartet sie auf ein Wiederkommen. Und
dieses Wiederkommen muss natürlich ebenfalls weltlich, also
materiell sichtbar sein, sonst glauben sie es wieder nicht!
Die Welt wartet. Für die Welt zählt
nur das Sichtbare. Darunter fällt auch das geschriebene Wort. “Ich
glaube nur, was ich sehe”, ist ein beliebter Spruch oder “das
steht nicht in der Bibel, also glaube ich es nicht!” ist ein
anderer.
Jesus teilt die Menschheit hier in zwei
Teile: 1. die Welt ... und 2. … ihr aber. Also
die Welt, das heisst die natürlichen Menschen und die Jünger, die
geistigen Menschen “Ihr aber sollt mich sehen”.
Das
heisst wiederum: der natürliche Mensch wird Jesus nicht sehen
(erkennen), der geistige Mensch hingegen wird Jesus sehen (erkennen).
Was nun folgt, gilt für den geistigen, nicht aber für den
natürlichen Menschen:
“Wer meine
Gebote hat und hält sie, der ist's, der mich liebt. Wer
mich aber liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden, und ich
werde ihn lieben und mich ihm offenbaren.”
So –
und damit wäre schon alles klar. Wem Jesus sich offenbart (auf
welche Weise auch immer), der braucht auf keinen Fall auf irgend eine
Wiederkunft zu warten und schon gar nicht irgend eine Wiederkunft
berechnen, denn er weiss, dass Jesus bereits da ist. Aber wie gesagt,
das gilt nicht für natürliche Menschen, also gilt auch nicht für
weltliche oder Welt-Christen!! Unter Weltchristen zählt man
diejenigen Gläubigen, die zwar die Gebote haben, aber nicht halten.
Also wer sagt, “wir können sie nicht halten, weil wir
noch im Fleische leben” oder
auch wer sagt, “Ja hallo! Wir sind Sünder und Gerechte
zugleich!”.
Weltchristen
sind natürliche Menschen, oder anders gesagt, Menschen mit
natürlicher Gesinnung. Und ein natürlicher Mensch vernimmt nichts
vom Geiste Gottes. Genau dieser Satz erklärt nun wiederum, weshalb
es um den ganzen Planeten Erde die wildesten
Wiederkunfts-Berechnungen gibt.
“Spricht
zu ihm Judas, nicht der Iskariot: Herr, was bedeutet es, dass du dich
uns offenbaren willst und nicht der Welt? Jesus antwortete und sprach
zu ihm: Wer mich liebt, der wird mein Wort halten;
und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und
Wohnung bei ihm nehmen. Wer aber mich nicht liebt, der hält meine
Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, ist nicht mein Wort,
sondern das des Vaters, der mich gesandt hat.”
(V 22-24)
Hier macht Jesus den Unterschied
zwischen Weltmenschen und Geistmenschen noch einmal deutlich: “Wer
mich liebt, der wird mein Wort halten”. Dabei geht es nicht
um Absichten, sondern um die Tat! Um das wirkliche Halten des Wortes.
Es geht also nicht um Gläubige oder Nicht-Gläubige, es geht nicht
um Bekehrte oder Nicht-Bekehrte und es geht auch nicht um Christen
oder Nicht-Christen. Es geht schlicht und einfach nur darum, “wer
Mein Wort hält”.
Pfingsten
– die Wiederkunft Jesu
Jesus
hat sich Seinen Jüngern während zehn Tagen sichtlich und materiell
offenbart, dann ist er aufgefahren. Und dann?
Ja,
dann dauerte es genau vierzig Tage bis Seine Wiederkunft stattfand.
Aber, wie oben schon gesagt, das verstehen die Weltchristen, die
natürlichen Menschen, nicht. Sie wissen zwar um Pfingsten, wissen
und erkennen aber nicht, was eigentlich geschah.
Das
sind die Worte Jesu:
“Das habe ich
zu euch geredet, solange ich bei euch gewesen bin. Aber der Tröster,
der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der
wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch
gesagt habe.” (V 25-26)
Damit sind wir bei der Kernaussage und
dem Beweis, dass Jesus bereits viezig Tage nach Seiner Auffahrt
zurückgekommen ist und die Seinen nicht als Waisen
zurückgelassen hat.
Wer ist der Tröster? Weltchristen
werden jetzt sagen: “das ist der Heilige Geist. Jesus aber ist
beim Vater und deshalb warten wir auf seine Wiederkunft”.
Diese Aussage basiert auf dem eingangs
erwähnten komplett falschen Gottesbild der katholischen und
evangelischen Theologen. Die Trennung von Gottvater, Sohn Jesus und
Heiligem Geist basiert auf der Dreiteilung der Gottheit. Die Bibel
kennt das nicht. Diese Dreiteilung, Dreifaltigkeit oder auch
Dreieinigkeit Gottes, ist ein Produkt, eine Erfindung der frühen,
bereits verstaatlichten und damit verweltlichten katholischen Kirche,
und Martin Luther, als Katholik, hat diesen Unsinn beibehalten. Aber
ich will jetzt nicht näher darauf eingehen, im Aufsatz ”Trinität,
Dreifaltigkeit, Dreieinigkeit” ist das im Detail erklärt.
Gott gibt es nur einen. Demzufolge ist
Gott auch nur ein einziges Wesen und kann nicht geteilt werden, schon
gar nicht in drei Personen! Gott ist der Schöpfergott, Jehova,
Zebaoth, Jesus, der Vater, Christus, Heiliger Geist, Alles in Allem,
der Ich Bin, der Herr, der Tröster, der Richter, die Liebe – ja,
Gott hat viele Namen, aber ist trotzdem nur ein einziges Wesen. Genau
so wie Herr Huber, der ebenfalls Vater, Sohn, Onkel, Bruder, Neffe,
Schwager, Ehemann, Arbeiter, Sozialist, Hausbezitzer und vieles mehr.
in Personalunion ist.
Der Tröster, der da an Pfingsten die
Herzen der Seinen erfüllt hat, ist Christus Selbst. Also mit
Sicherheit kein anderes Wesen, als Christus, als Gott! Aber das gilt
natürlich nicht nur für diejenigen, die bei diesem Event dabei
waren, das gilt für alle diejnigen seit zweitausend Jahren, die
“Mich lieben und Meine Gebote halten”! Bei denen gilt,
“Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater
wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und
Wohnung bei ihm nehmen.”
Dieses “Wohnung bei ihm machen” ist Pfingsten – und ist
die eigentliche Wiederkunft Jesu. Eine andere Wiederkunft
interessiert nicht! Im Gegenteil! Wer Jesus, also Pfingsten, nicht in
sich hat, dem wird die leibliche, materielle und apokalyptische
Wiederkunft Jesu zum Gericht, die er nicht überleben wird!
Die Wirkung der Wiederkunft Jesu
Nun kommt der Clou. Pfingsten als die
Taufe mit Feuer und Geist? Und das wars dann? Ach já, noch in
anderen Sprachen reden, die Hauptsache der “Pfingstler”! Und
dann? Weiterleben wie bis anhin?
Nein. Der Tröster, also Christus, hat
etwas ganz Besonderes für diejenigen parat, die “Meine Gebote
und Mein Wort halten”. Er hat etwas in peto, das die Welt (ob
Gläubig oder nicht) nicht empfangen kann: “...
der Tröster, der Heilige
Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird
euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch
gesagt habe.” Im ersten Brief fügt Johannes noch folgendes
hinzu: “Und die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt
in euch, und ihr bedürfet nicht, daß euch jemand lehre; sondern so,
wie euch die Salbung selbst über alles belehrt, ist es wahr und
keine Lüge, und wie sie euch belehrt hat, so bleibet darin! ”
Auch hier, wenn Johannes von der Salbung spricht, ist der Tröster,
also Christus gemeint.
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