Mittwoch, 22. Januar 2020

Das Kopftuch in der Versammlung



Ich dachte nie, dass ich mich einmal zu diesem Thema äussern müsste, denn bei uns in der Mystik, also in der geistigen Lebensauffassung ist das Kopftuch selbstverständlich überhaupt kein Thema. Aber wir sind ebenso selbstverständlich auf dieser Erde mit den Kirchen jeglicher Couleur eng vernetzt, sei es in der Familie oder sonstwie im sozialen Umfeld.

Dadurch wird die biblische Kopftuchfrage durchaus zum Thema, das wir hier einmal erläutern wollen - und zwar aus der Sicht des mystischen Lebens, das ja, genau genommen, das wahre bibeltreue Leben an sich ist.



Ich wurde von einer Schwester gebeten, darüber mal ein Video zu machen und - in der Tat - gibt es Anlass dazu, da viele Seelen uns ja heimlich beobachten, Seelen, denen bereits aufgefallen ist, dass es in den evangelischen Gemeinschaften nicht sooo koscher her- und zugeht, wie sie nach außen den Anschein geben wollen.

Sehen wir uns mal an, was so gelehrt wird. Und zwar breitflächig, nicht nur von einzelnen Denominationen, sondern genau so breitflächig wie das Thema des Kommens des Messias auf einer Regenwolke.

Stellvertretend für Bibellehrer wie der berühmte Stefan Dreiss alia Joh. 146 oder Willi Zorn, schauen wir uns einen dreiminütigen Clip vom wohl grössten und einflussreichsten Bibelprofessor unserer Zeit, Herr Doktor der Theologie, Roger Liebi an. Die nachher kommentierten, sehr interessanten Passagen sind markiert.


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Der ganzen Kopftuch-Angelegenheit liegt folgender Vers zugrunde:
Und jede Frau, die ihren Kopf beim Beten oder Weissagen nicht verhüllt, entehrt ihr Oberhaupt, denn das wäre so, als ob sie kahlgeschoren herumliefe” (1Ko 11:5)
Zu diesem und den nachfolgenden Versen, die ihr alle aber bereits kennen, müssen wir uns erst einigen grundsätzlichen Überlegungen hingeben.

Erstens: Wem hat Paulus solche Gesetze auferlegt? Richtig, den Korinthern.

Die Gemeinde zu Korinth war ein Haufen zusammengewürfelter Scheinchristen, waren rein fleischlich gesinnte Seelenmenschen, welche vom geistlichen Leben noch nicht die blasseste Ahnung hatten. Anderen Gemeinden, wie etwa den Kolossern, den Römern, den Galatern, den Ephesern hat Paulus nichts dergleichen verlauten lassen.

Dass sich die heutige Evangelische Gemeinde - das weltweit - vom Kopftuchgebot angesprochen fühlt, ist mehr als bezeichnend, denn das selbe schlechtgespielte Scheinchristentum findet man hier vor wie bei den Korinthern
Zweitens ist es absolut fraglich, ob Paulus überhaupt ein solches Kopftuchgebot je ermahnt hat. Denn es steht im völligen Widerspruch zu seinen anderen Aussagen, wie etwa Galater 3. 10
Denn die mit des Gesetzes Werken umgehen, die sind unter dem Fluch. (Denn es steht geschrieben: "Verflucht sei jedermann, der nicht bleibt in allem, was geschrieben steht in dem Buch des Gesetzes, daß er's tue." (Gal 3:10)
Also müsste man dann wirklich alle Gesetze halten inkl. der Opfer und der Beschneidung.

Somit widerspricht das Kopftuchgebot der Ansicht Pauli, der in jedem seiner Briefe immer wieder davor warnt, dass nicht das Gesetzeswerk die Seele rechtfertigt - und somit auch beim Beten und weissagen nicht.

Drittens ist es ebenso fragwürdig dass Paulus Bezug auf das Gesetz nimmt, da ja schon Jesus Selbst einen grossen Unterschied zwischen dem “Gesetz und den Propheten” machte zum Evangelium, das eine ganz andere Heilsgrundlage vermittelt und eine Vermischung nicht zulässt. Aber davon wissen die bibeltreuen Bibellehrer nichts.
Viertens noch, steht ja die Kopftuchgeschichte immer auch im Zusammenhang mit der Unterordnung der Frau unter den Mann. Diese Unterordnung bringt ja in vielen Ehen gerade noch heute, viel Leid, da viele Männer ja nicht Jesus als Haupt über sich haben, sondern ihre sexuellen Begierden und sie dann auch wieder mit entsprechenden Bibelversen darauf beharren, dass sich die Frau ihnen für ihr tägliches Begehren nicht entziehen dürfe. Das biblische Oberhaupt- und Untertanen-Verhältnis greift also nicht, wenn der Mann seinen Begierden ergeben ist und diese noch nicht überwunden hat. Man beachte bitte auch das Video “Die Stellung der Frau im Glaubensleben” - Link in der Beschreibung.

Ja, da kommt sogar noch eine fünfte grundsätzliche Überlegung ins Spiel, und das ist der höchst fragwürdige Gedanke, ob eine wiedergeborene Frau keinen Zugang zum Göttlichen Geist in ihrem Herzen haben kann, sondern auf den Geist Christi im Herzen ihres Mannes angewiesen ist. Mit anderen Worten, dass der Mann in geistlichen (geistigen) Fragen das Amt des Mittlers zwischen Gott und der Frau innehaben muss - das ist doch absolut absurd. Die Frau muss nicht daheim ihren Mann fragen, sondern sie sollte ihr Herz fragen, wenn ihr etwas nicht klar ist, und dann erhält sie die Antwort direkt aus der Göttlichen Quelle.

Schliesslich steht im 1. Johannesbrief, folgendes:
Und die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt bei euch, und ihr bedürfet nicht, daß euch jemand lehre; sondern wie euch die Salbung alles lehrt, so ist's wahr und ist keine Lüge, und wie sie euch gelehrt hat, so bleibet bei ihm” (1Jo 2:27)
also, hier steht überhaupt nichts davon, dass die Salbung dem Manne vorbehalten ist und die Frau nur über den Mann Zugriff auf diese Salbung hat.
Schon aus diesen fünf Überlegungen geht klar hervor, dass das Kopftuchgesetz Pauli nicht biblisch ist, weil sie mindestens fünf arge Widersprüche hervorruft. Deshalb glaube ich niemals, dass dieser Blödsinn aus der Feder von Paulus stammt.

Aber das war nur die Einführung, es geht weiter! Das waren nur einige grundsätzliche Überlegungen, welche wir aber in jeder theologischen Frage immer wieder einbrïngen dürfen - ja sogar müssen!

Nun hat uns Roger Liebi einige Erklärungen zu den Hintergründen des Kopftuch-Gebotes gegeben, die wir uns nun etwas detaillierter ansehen müssen, weil mit diesen Erklärungen nicht nur keine Fragen beantwortet werden, sondern viele weitere Widersprüche zutage kommen.

Da wird also versucht, mit allen möglichen und unmöglichen Bibeltexten die Verhüllung des Kopfes zu untermauern. Ganz nach dem Grundsatz, dass man die Bibel wörtlich nehmen muss und dieser nichts hinzufügen und nichts hinwegnehmen darf. Sehen wir uns den Kopftuchartikel im 1. Korinther noch einmal etwas genauer an: Hier heisst es doch
Und jede Frau, die ihren Kopf beim Beten oder Weissagen nicht verhüllt, entehrt ihr Oberhaupt, denn das wäre so, als ob sie kahlgeschoren herumliefe” (1Ko 11:5)
Es wird aber interessanterweise immer nur davon gesprochen, dass der Gebetshelm beim Beten vor den Engel nötig ist. Nicht aber beim Weissagen. Was ist denn mit diesem Weissagen, das explizit in der Schrift erwähnt wird? Nicht nur hier, auch im Kapitel 14, da heißt es:

Strebet nach der Liebe! Fleißiget euch der geistlichen Gaben, am meisten aber, daß ihr weissagen möget!” (1Ko 14:1)
Die Weissagung ist also nach Paulus voll integriert in das Evangelium. Will aber eine in eine Wolldecke gehüllte Frau in der Versammlung weissagen, dann wird ihr befohlen zu schweigen, da es nach der Kanonisierung der Bibel keine Weissagung mehr geben kann.

Hier sehen wir die katastrophale Verlogenheit der evangelischen Lehre. Sie lehrt, der Schrift nichts wegnehmen zu dürfen, macht aber genau das, dass sie der Schrift die angemahnte Weissagung wegnimmt.

Nun sehen wir auch, wie die evangelische Lehre nicht versteht, dass das Gebet und die Weissagung immer zusammen gehören. Das Gebet ist die Stimme von uns zu Gott und die Weissagung ist die Stimme Gottes (Christus) an uns. das nennt man Zwiegespräch. Fehlt die Stimme Gottes durch die Weissagung, senden wir nur Voice-Nachrichten nach oben und wir werden der Antwort Gottes durch die evangelischen Bibellehrer beraubt.

Werden wir uns doch endlich bewusst, was für einen Blödsinn diese arroganten und sich selbstüberhebenden, aber in geistlichen Belangen völlig unwissenden Bibelsachverständigen uns lehren!

Sehen wir uns die Engel an, die lange Hälse machen, um zu sehen, was die Bibellehrer ihren Versammlungen zu sagen haben, von denen sie nichts wissen! Oder glauben diese Bibelgrössen, den Hype gepachtet zu haben, von denen die Engel keine Ahnung haben, Glauben die Bibelstudierten wirklich, die Engel des Himmels lehren zu können, was die GOttlichen und die Geistigen Gesetze der Himmel und des Kosmos sind? Ehrlich, eine grössere Überheblichkeit als diejenigen von Bibellehrer ist mir noch nicht untergekommen.
Müssen oder wollen die Engel des Himmel lange Hälse machen um zu sehen, wie es in den Evangelischen Versammlungen her- und zugeht, die vermeintlichen Göttlichen Gesetze zu lernen um dann zu sehen, welche verdammten Heucheleien in diesen Gemeinden und Versammlungen an den Tag gelegt wird? Wo Neid herrscht und Tratsch, falsches Zeugnis und Unzucht, Egoismus bis zum blanken Hass?

Und glaubt da wirklich ein Bibellehrer, dass die Engel die Gedanken der Menschen nicht wissen? Oh! Jeder Engel kennt das Herz eines jeden Menschen! Nein, diese Engel machen keine langen Hälse, im Gegenteil, sie bekommen dicke Hälse, wenn sie gewahr werden,wie die Evangelikalie haust und herrscht auf dieser Erde. Lange Hälse machen sie erst dann, wenn sie darob kotzen müssen.

Roger Liebi und seine Clique der Engelrichter wissen natürlich nicht, dass jeder Engel, der will, auch Menschengestalt annehmen kann und auch will, damit sie die Gotteskindschaft erlangen können. Jeder Engel. und Paulus sagt das auch, aber wird von den Evangelikalen natürlich ignoriert oder sie haben die geistige Voraussetzung gar nicht, das mit dem gesamten Evangelium in Einklang zu bringen.

Paulus sagt uns:
Vergesst nicht, Gastfreundschaft zu üben! Denn auf diese Weise haben einige, ohne es zu wissen, Engel bei sich aufgenommen” (Hebr 13. 2)
.Und überhaupt, die bibeltreuen Engelrichter müssen sich schon erst mal gefallen lassen, dass diese Engel zuerst die Menschen richten, bevor die Bibellehrer diese dann ihrerseits dem Gericht unterziehen können:
Also wird es auch am Ende der Welt gehen: die Engel werden ausgehen und die Bösen von den Gerechten scheiden” (Matth. 13. 49)
Und so werden einst die Bibellehrer von den Bibelschülern getrennt.

Diese unnötige Last, die den Frauen und Schwestern durch die Gesetzeslehrer auferlegt wird, ist absolut nicht nötig. Denn das geschieht aus sträflicher Unkenntnis heraus. Sie reden immer von den Engel im Himmel. Dabei wissen die hochgelobten bibeltreuen Professoren nicht einmal wo der Himmel ist. Sie verwechseln den Himmel mit dem Luftraum, wo die Lufthansa ihre Schleifen fliegt oder gar mit einer neuen, grobstofflichen Erde. Nein, der Himmel ist ganz woanders und ebenso der Ort, wo die Engel sind. Jesus sagt, dass Sein Reich nicht von dieser Welt sei. Also nix da mit stofflicher Atmosphäre. Was die Bibellehrer nicht kennen, ist der folgende Vers aus dem Lukas-Evangelium:
Als er aber von den Pharisäern gefragt wurde, wann das Reich Gottes komme, antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht mit Aufsehen. Man wird nicht sagen: Siehe hier! oder: Siehe dort ist es! Denn siehe, das Reich Gottes ist inwendig in euch.” (Luk. 17. 21)
Ja, hier inwendig ist das Reich Gottes; Hier ist Christus und hier sind die Engel. Da müsste man das Herz abdecken und nicht den Kopf - und das haben offensichtlich schon viele getan, sonst könnten sie nicht dermassen Unsinn an die frische Luft setzen.

Es ist einfach unglaublich, was die Bibelverbohrten an Unwissen zu bieten haben.

Das Evangelium ist nicht im Buchstaben. Der Buchstabe ist tot wie diejenigen, die auf den Buchstaben setzen. Das Evangelium ist im Herzen, es kann einzig und nur allein auf mystischem Weg gefunden werden. Das Evangelium ist nicht materiell, wie das Reich Jesu auch nicht. Für die Erschliessung des Evangeliums braucht es nicht notwendigerweise eine Bibel, die man eh nicht versteht. Aber es braucht Liebe zur Wahrheit. Liebe zu Gott und Liebe zum Nächsten. Wieviel Glauben Du hast ist nicht relevant. Liebe braucht es, nicht Glauben, denn es gibt nur einen Liebeshimmel, keine 200 Glaubenshimmel.

Eine Doktrin, egal welche, kann Dir niemals den Himmel eröffnen. Aber die Liebe kann es. Und hast Du Glauben, dass Du Berge versetzen kannst, aber hast nicht die Liebe, dann bist Du nichts. Lies mal den 1. Kor. 13 und versuche die Botschaft zu verstehen, nicht den Buchstaben allein.

Das Evangelium benötigt keine äußere H andlungen ausgenommen die Liebeswerke. Es bedarf keinerlei Sakramente, keinerlei Rituale. Aber es bedarf einer inneren Verbindung zu Christus, mit oder ohne Hut oder Wolldecke und farbig-modischer Kopfbedeckung. Alles das ist Gott ein Greuel. Die innere Hingabe ist es, und natürlich Dein Kreuz, das Du freudig und ohne murren auf Dich nehmen solltest. Deine Selbstverleugnung um Deines Nächsten willen, das ist es, was die Engel beeindruckt und wo sie aber auf richtige Weise lange Hälse machen werden.

Wenn Du nicht ohne das geschriebene Evangelium sein kannst, dann aber lies es selbst und lasse Dir das Evangelium nicht vorlesen, denn das wird immer subjektiv, nach Meinung der Bibelprediger, zu Dir herüberkommen. Nein, Lies es selbst und höre auf Dein Inneres und - vor allem, setze Deine neu gewonnenen Erkenntnis immer sofort und unverzüglich in die Tat um.



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Zur Erinnerung für alle jene, die sich in den Strängen einer Evangelischen Kirche verfangen haben:

Die sechs Kernpunkte des VOLLEN Evangeliums

  1. Konsequente Um- und Abkehr von der Sünde
    wissen wir doch, daß unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde außer Wirksamkeit gesetzt sei, so daß wir der Sünde nicht mehr dienen 
  2. Vergebung an alle ohne Ausnahme
    Vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldigen
  3. Heiligung und Abödung der Welt mit allen ihren Genüssen
    “So suchet was des Herrn Wille ist … das ist der Wille Gottes, eure Heiligung … ohne die niemand den Herrn sehen wird, … denn wer die Welt liebhat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters”
  4. Das persönliche Kreuz dankbar auf sich nehmen
    Wer das Kreuz nicht auf sich nimmt, ist Meiner nicht wert
  5. bis zur Krönung mit der vollen Wiedergeburt durch den Geist
    “wer die Sünde tut ist vom Teufel … Keiner, der aus Gott geboren ist, tut Sünde; denn Sein Same bleibt in ihm, und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist
  6. Die stetige Verbindung mit dem Himmlischen Vater
    “Meine Schafe hören meine Stimme … denn die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr bedürfet nicht, daß euch jemand lehre; sondern so, wie euch die Salbung selbst über alles belehrt, ist es wahr und keine Lüge, und wie sie euch belehrt hat, so bleibet darin!”

Nur wer diese Punkte im Alltag umsetzt, erweckt seinen eigenen Geist. Demzufolge ist auch nur derjenige in der Lage, "im Geist zu wandeln", der erweckten Geistes ist!


Werden diese sechs Punkte nicht gepredigt, liegt man ausserhalb der Wahrheit und man wird in eine illusionäre Traumwelt gelockt. Sehet zu, dass euch niemand verführe !

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Wie immer ist der Austausch über das Thema im Forum offen und auch Gäste können sich einbringen, können ergänzen oder ihrer kritischen Haltung freien Lauf lassen. Kritische und gegenteilige Meinungen ergeben bei uns keine "Streit"gespräche, sondern sind eine Bereicherung! Wer will, kann auch Fragen stellen. Der erste Beitragschreiber möchte bitte das Thema mit dem Aufsatztitel eröffnen



Aufsatz als Video im YouTube-Kanal



Jesus segne Dich!




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