Mittwoch, 2. April 2014

Die ganz grosse Verführung II


Ist die Charismatik eine neue Lehre?

Ja, die Charismatik ist eine neue Lehre, welche sich schätzungsweise etwa neunzig Prozent auf die Bibel beruft. Neunzig Prozent ist Wahrheit und die restlichen zehn Prozent sind beinahe Wahrheit. Aber eben, nur beinahe. Und deshalb sind diese zehn Prozent reine Unwahrheit, allerdings so gut und perfekt verpackt, dass  es sehr schwer ist, diese perfiden Lügen zu durchschauen. Dass dies wirklich so schwer ist, sieht man eben daran, wie sich alle Denominationen für dieses „power evangelism“ (dazu gehört der Alpha-Kurs, Campus für Christus, Jesus-Märsche usw.) öffnen, da auch die regionalen Allianzen mitmachen. Also leichtes Spiel für die alte Schlange.

Im Prinzip ist es falsch, von einer Lehre zu sprechen. Die Charismatiker haben keine einheitliche Lehre, es sind eher Praktiken, welche auf Lehren der Bibel, des Buddhismus (Yonggi Cho) und westlichen Philosophien beruhen. Jeder „Prediger“ gewichtet dieses Misch-Masch nach seinem Gusto, wie es ihm gerade passend erscheint.


Der charismatische Irrweg, welcher man treffender der Esotherik, bzw. dem New Age zuordnen sollte, beginnt seine Verführung bei der Bekehrung und der Umkehr. Wie im 1. Teil schon zitiert, wie Schuller die wahre Evangelisation verwässert, indem er eben nicht erwähnt, dass die Leute verloren und sündig sind. Das wird allgemein so gehandhabt, auch in den Alpha-Kursen wird das nur so eben gestreift. Dabei ist dies das allererste, weil nur die Sündenerkenntnis die Demut schafft, welche vor Gott wert hat. Dass Demut in der Charismatik ein Unwort ist, sagt uns auch David (manchmal Paul) Yonggi Cho:

Der Heilige Geist wiederholte immer wieder: Du bist ein Kind des Königs, eine wichtige Person. Handle wie der große Boß, der du bist!"

Also zu hundert Prozent das Gegenteil des wahren Evangeliums. Ausserdem hat auch Robert Schuller  ein gestörtes Verhältnis zur Demut. Seine Meinung:

... daß das Kreuz Christi „den Ego Trip heiligen“ wird und daß Jesus das Kreuz trug, um „seine Selbstachtung zu heiligen"

Wie wir jetzt schon wieder sehen, es ist das genaue Gegenteil von dem, was das Evangelium sagt. Aber es ist absolut nachzuvollziehen, denn Demut kann wohl kaum Fuss fassen bei „grossen“ Männern, welchen nur das Grösste gut genug ist: Schullers TV-Erfolg ist monumental und Cho’s Kirche ebenfalls. Da hat Demut keinen Platz.

Also, diese Demut ist es, die Kleinheit, welche uns Menschen durchs Nadelör schlüpfen lässt. Die Demut ist die Haupt-Voraussetzung, damit der Heilige Geist in uns wachsen kann. Auch Johannes der Täufer sagte, „ich muss abnehmen, Er aber muss zunehmen“.

Wenn nun schon bei der ersten christlichen Handlung einer Welt-Seele (die Busse) falsche Weichen gesetzt werden, dann  ist der Rest schon so gut wie verloren. Das ist jedoch die Taktik Satans. Wir haben bei der Besprechung des Alpha-Kurses gesehen, wie eine charismatische Bekehrung vor sich geht: Erwähnung der geschichtlichen Hintergründe aus dem Leben Jesu und das vorbereitete Gebet zum Nachsagen oder auch nur durch Bezeugung durch Hand erheben.

Richtig wäre die Sündenerkenntnis mit echter Reue und dem schockierenden Bewusstsein, wie verloren wir sind, wenn wir vor dem Thron des Heiligen Gottes im Licht  des Himmels erscheinen müssen, wo nichts, keine Tat, kein Wort, keine Emotion und auch keine Gedanken verborgen bleiben.

Statt einer seriösen Bekehrung und einer konsequenten Umkehr vom sündigen Leben sprechen die Charismatiker nur von der Kraft des Heiligen Geistes. Die Sünde spielt oft fast gar keine Rolle, wichtig ist nur, dass der „Bekehrte“ und damit „Wiedergeborene“, die Geistestaufe erfährt, damit er die Gaben empfängt. Logisch, dass man mit einer solchen Botschaft Millionen von Menschen erreicht und beflügelt.

Jesus hat das nicht geschafft. Auch Er hatte eine Massenveranstaltung, sprach einige Stunden auf einem Berg und legte dem Volk das Evangelium nahe. Aber im Gegensatz zu Schuller und Yonggi Cho erntete Er keinen Applaus, sondern das Volk entsetzte sich, denn Er sprach gewaltig und nicht wie die Schriftgelehrten. Er machte keine Show wie Billy Graham,  Benny Hinn, Kenneth Copeland und viele andere, wie wir das später in einem Video sehen werden. Auch bei John Wimber entsetzt sich das Volk nicht, denn dieser „Mann Gottes“ hat einen Trick:

Bei der power‑evan­gelism wird der Widerstand gegen das Evangelium durch übernatürliche Ereignisse überwunden.“

Bravo! Gewusst wie! Auch der Alpha-Kurs bietet diese übernatürlichen Ereignisse und damit ist auch dort  der Widerstand gegen das Evangelium überwunden. Wen interessiert das in unserer sensationslüsternen Gesellschaft nicht?

 

Die Geistestaufe

Bei diesem satanischen Evangelium ist es nicht das Wort, das Leben gibt. Es ist nicht das Wort, welches die Kraft Gottes ist, ja Gott selbst ist das Wort. Aber das kann und darf nicht zählen, denn das wäre ja die Wahrheit! Darum ist es statt das Wort, die übernatürlichen Ereignisse. Auch hier sehen wir, wie unbiblisch der Ansatz der charismatischen Verkündigung ist. Wieviele Konferenzen („Gottesdienste“), die oft einige Stunden dauern, kennen keine Predigt, also keine Verkündung des Wortes Gottes, sondern lediglich eine Heilige-Geist-Kraft-Show!

Wozu die Busse in einer solchen Show eingesetzt wird, erfahren wir aus folgendem Bericht:

„aus einer Vormittagsveranstaltung mit McClure: Der Redner ruft alle auf, nach vorn zu kommen, die Buße tun wollen, damit der Heilige Geist auf sie fällt. Es kommen einige hundert nach vorne. McClure: ’Der Herr ist stolz auf dich und wird dir wunderbaren Erfolg schenken.’ Es folgt ein Gebet mit der Bitte, daß der Heilige Geist neu auf sie falle, damit Zeichen und Wunder geschehen ... Bei den einzelnen Gebetsanliegen, vor allem beim Gebet um die Gabe der Heilung, hatte es im Publikum viele kleine Gruppen gegeben, in denen man sich gegenseitig durch Handauflegung segnete, ein­zelne Teilnehmer reagierten durch Umfallen oder durch einen inneren Zustand, bei dem sie durch Lachen geschüttelt wurden...“

Das ist Gotteslästerung der bösesten Art.  Ein weiteres Beispiel einer solchen Geistestaufe, der ich eher Geistertaufe sagen möchte:

„Am Freitagabend fordert John Wimber alle Pastoren, Hauskreisleiter und in der Gemeinde Verantwortlichen auf, nach vorn zu kommen. Er sagt, daß er gerade für geistliche Leiter eine besondere Gabe bekommen habe, Vollmacht weiterzugeben. ’Ich weiß auch nicht warum, aber es hilft.’ Dann betet er wiederholt: ’Komm, Heiliger Geist.’ In der Stille hört man ein­zelne, oft langgezogene Schreie, hier und da gibt es Unruhe, weil jemand zu Boden gefallen ist ‑ und ein­zelne verfallen in ein zwanghaft wirkendes Lachen. Wimber: ’Erschreckt nicht, dies ist der Heilige Geist.’ ... Am letzten Abend führte John Wimber den größten Teil der Versammlung zum ‑ wie er es formulierte ‑ hei­ligen Lachen und im weiteren Verlauf zu ausgelassener Bewegung und zum Tanzen.“

Das Gebet „Komm Heiliger Geist“ ist an sich schon Beweis genug, dass es nicht mit reinen Dingen zu und hergeht. Wenn man bittet “komm“, dann betet man zu jemanden, der ausserhalb ist. Der Heilige Geist ist jedoch niemals ausserhalb von uns, sondern inwendig und deshalb braucht man nicht zu sagen „komm“. Wer schon da ist, braucht man nicht zu erwarten. Dazu kommt, dass in einem Gottesdienst, der vom wahren  Geist Gottes geführt wird, der Handelnde nicht der Prediger ist, sondern eben der Heilige Geist mit Seinen Inspirationen. Er müsste zum Prediger sagen: “Komm (jetzt endlich!)“. Nicht wir haben dem Geist Gottes zu sagen, was Er tun soll, sondern wir haben nur Seinen Willen zu vernehmen und dann zu gehorchen. Etwas anderes ist es, wenn wir mit den unheiligen Geistern zusammenarbeiten. Diese warten auf unseren Befehl und führen das dann aus (manchmal auch nicht), was wir wollen. Und genau damit haben wir es zu tun, wenn wir diese Geister rufen mit „Komm“.  Also reiner Okkultismus. Noch ein Bericht, der das soeben Gesagte bestätigt:

„Im allgemeinen folgt nach der Predigt oder dem Referat Wimbers und seiner Mitarbeiter der praktische Teil, der mit der Bitte: „Komm, Heiliger Geist!" eingeleitet wird. Nach einer kurzen Zeit der Stille offenbart dann angeblich der Heilige Geist ‑ je nach Seminar oder Konferenz-Thema ‑ dämonische Bindungen, Krankheiten, seelische Verlet­zungen usw. Der „Heilige Geist" wird also als eine Macht außerhalb von uns angerufen, um seine Ankunft oder Gegenwart dann durch bestimmte Reaktionen in den Anwesenden zu signalisieren. „Wenn wir geistliches Sehvermögen besitzen, so können wir Gottes Wirken erkennen und bei dem Hei­lungsprozeß als Gottes Mitarbeiter dienen. Wir hören auf Gottes Stimme und bitten den Heiligen Geist zu kommen. Die meisten Menschen zeigen bestimmte see­lische und körperliche Reaktionen, die darauf hin­weisen, daß der Heilige Geist da ist. Einige dieser Reaktionen sind deutlich erkennbar: Weinen, Schreien, länger anhaltendes, überschweng­liches Lobgebet, Zittern, große Ruhe, Zucken, Umfallen, Lachen und Springen.“

Die Geistestaufe ist ein Pfingstliches Ereignis. Die Charismatiker bringen das mit der Pfingstlichen Geistausgiessung in Zusammenhang und glauben, dass sich Pfingsten bei jedem einzelnen Gläubigen wiederholt. Pfingsten, als Teil des Heilsplanes Gottes, hat aber eine ganz andere Bedeutung, was  selbst von den nicht-charismatischen Kirchen kaum verstanden wird.

Vor seiner Auffahrt hat Jesus zu Seinen Jüngern folgendes gesagt: „Ich will euch nicht Waisen lassen; ich komme zu euch.  Es ist noch um ein kleines, so wird mich die Welt nicht mehr sehen; ihr aber sollt mich sehen; denn ich lebe, und ihr sollt auch leben.  An dem Tage werdet ihr erkennen, daß ich in meinem Vater bin und ihr in mir und ich in euch.“  Was heisst das ganz genau? Jesus will die Jünger nicht als Waisen zurücklassen, sondern Er wolle (wieder) zu ihnen (zurück)kommen. Noch heute wartet die gesamte Christenheit auf dieses Zurückkommen. „Jesus kommt bald!“ ist ein geläufiges Wort.  Mit andern Worten: Jesus hat nicht Wort gehalten, zweitausend Jahre sind vergangen und viele Generationen hat er als Waisen zurück gelassen! Soweit die Lehre der Kirchen.

Natürlich ist das nicht wahr. So einmalig wie die Auffahrt Jesu war, so einmalig war das Wiederkommen. Genau vierzig Tage mussten die Jünger warten und seither ist Jesus wieder bei uns Menschen. „So wie ihr Ihn habt auffahren sehen, so wird Er wiederkommen.“ Und genau so kam er wieder, durch die Luft, mit Gebrause! Das war Pfingsten. Einmalig. Seither wohnt in jedem neugeborenen Mensch der Heilige Geist. Dieser Heilige Geist ist Jesus Christus und ist der Vater,weil alle drei Eins sind. Wenn jemand zu mir sagt, Christus komme bald, dann antworte ich ihm: „Ja, ja, warte Du nur! Auch die Juden warten auf ihren Messias!“ Die Christen belächeln oft die Juden, weil sie auf ihren Mesias warten, aber die Christen sind genau so blind wie jene. Wer also sein zweites Pfingsten erwartet, hat noch nicht erkannt, wie der Heilsplan Gottes funktioniert. Da nun jeder Mensch den Heiligen Geist schon in sich trägt, braucht es kein weiteres Ereignis, diesen Heiligen Geist noch einmal, sagen wir mal: zu vermittelt zu bekommen.

Das Problem ist nur, dass dieser Heilige Geist in einem unerweckten, also sozusagen in einem schlafenden Zustand ist.  Nur durch die Liebe zu Gott und den Mitmenschen, kann dieser  Heilige Geist erweckt werden, wachsen und an Kraft zunehmen (Busse und Umkehr). Deshalb ist es völlig ausgeschlossen, dass man das mit Handauflegen Dritter kompensieren kann. Eine Erfüllung mit dem Heiligen Geist ist das Resultat der Heiligung der Seele. Ist die Seele noch unrein, also es leben noch sündige Gedanken im Herzen, denen man nachhängt, dann ist eine Erfüllug – und damit die volle Wiedergeburt – ausgeschlossen. Handauflegen hin oder her.

Also wir haben gesehen, die Geistestaufe ist absolut unbiblisch.

 

Die Geistertaufe

Etwas anderes ist es, wennn wir es mit unreinen Geistern zu tun haben. Hier können wir mit Handauflegen  in der Tat vieles erreichen. Das ist zwar Okkultismus vom Höchsten, aber das  funktioniert, wie wir es bei den Charismatikern sehen. Weil keine Heiligung vorausgeht, also die Seele noch unrein ist, kommen unreine Geister und führen sich so auf, als wären sie heilige Geister. In den Videos der Charismatischen Konferenzen wird es schrecklich klar, welche Geister da am Werk sind. 

Während die  Erfüllung mit dem wahren Heiligen Geist ein längerer Prozess ist, der sich je nach der Trägheit der Seele richtet, ist die Geistertaufe und die Anrufung derer („Komm, ‚Heiliger‘ Geist“) eine Sache von Minuten. Es ist dann eine Art von „Eiliger Geist“  (:-}

 

Fortsetzung folgt ...  Jetzt kommt es knüppeldick!

 

Jesus segne dich!

 

 

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