Bevor wir zum einstweiligen Schluss des
Themas „Fleisches“ kommen, das wir nun schon seit fast vier Jahren behandeln,
wollen wir noch einmal die ganze Tragweite dieser wichtigen Frage ins
Bewusstsein holen. Die Überwindung des Fleisches, beziehungsweise der Materie
schlechthin, ist die Mindestvoraussetzung für ein geistliches Leben, für
ein Leben im Glauben.
Jeder Kirchenbesucher ist von sich überzeugt,
dass er ein geistliches Leben führt und jeder Pastor erklärt, dass es die
Weltmenschen sind, welche von Gott nichts wissen wollen, die ein fleischliches
Leben führen. Niemand denkt auch nur im Traume daran, dass Gläubige ebenfalls
eine fleischliche Gesinnung haben können – und in der Tat überwiegend auch
haben! Das ist der Grund, weshalb man so wenig Gebetserhörung und
Gotteserkenntnis überhaupt, findet.
Der Leser dieses Blogs ist gut beraten,
alle seine Erkenntnisse bezüglich der Überwindung des Fleisches und der Materie
sehr ernst zu nehmen. Das Lesen alleine bringt keinen Nutzen, auch wenn man dem
Geschriebenen vollumfänglich zustimmt! Nur das Umsetzen im praktischen Leben
ermöglicht die beabsichtigte Wirkung, so wie das gesamte Evangelium für den Hörer
absolut nutzlos ist. Nur wer das Evangelium in die Tat umsetzt darf mit dem Zweck
desselben, die Errettung der Seele, rechnen. Natürlich geht es um weit mehr,
als nur der Errettung der Seele. Es geht darum, Gott näher zu kommen, indem wir
in der Gotteserkenntnis immer mehr zunehmen und schlussendlich vollkommen
werden.
Das Himmelreich ist in uns. Es will sich
uns eröffnen. Wir sollen diesem Himmelreich teilhaftig werden, es ist der Wille
Gottes. Wollen wir diese einmalige Chance verpassen? Wollen wir, wie Esau,
wegen eines billigen Linsengerichtes unsere Erstgeburt verkaufen? Wollen wir
wegen ein paar lumpigen und vergänglichen Vergnügen die Himmelstüre verpassen?
Werden wir doch endlich einsichtig und reiben uns den Schlaf aus den Augen, damit
wir vollends wach werden. Das Fleisch, die Materie ist endgültig und
unwiderruflich d a s Hindernis für ein nachhaltiges Leben im
Glauben.
Deshalb kehren wir zu Paulus zurück und
sehen, welch vernichtendes Ürteil er für fleischliche Christen parat hat.
„Denn die da fleischlich
sind, die sind fleischlich gesinnt; die aber geistlich sind, die sind geistlich
gesinnt. Aber
fleischlich gesinnt sein ist der Tod, und geistlich gesinnt sein ist Leben und
Friede. Denn fleischlich gesinnt sein ist wie eine
Feindschaft wider Gott, sintemal das Fleisch dem Gesetz Gottes nicht untertan
ist; denn es vermag's auch nicht. Die aber fleischlich sind, können Gott nicht
gefallen. Ihr
aber seid nicht fleischlich, sondern geistlich, so anders Gottes Geist in
euch wohnt. Wer aber Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein. So nun aber
Christus in euch ist, so ist der Leib zwar tot um der Sünde willen, der Geist
aber ist Leben um der Gerechtigkeit willen. So nun
der Geist des, der Jesum von den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird
auch derselbe, der Christum von den Toten auferweckt hat, eure sterblichen
Leiber lebendig machen um deswillen, daß sein Geist in euch wohnt.
So sind wir nun, liebe Brüder, Schuldner nicht dem Fleisch, daß wir nach dem Fleisch leben. Denn wo ihr nach dem Fleisch lebet, so werdet ihr sterben müssen; wo ihr aber durch den Geist des Fleisches Geschäfte tötet, so werdet ihr leben.“ (Verse 5 bis 13)
So sind wir nun, liebe Brüder, Schuldner nicht dem Fleisch, daß wir nach dem Fleisch leben. Denn wo ihr nach dem Fleisch lebet, so werdet ihr sterben müssen; wo ihr aber durch den Geist des Fleisches Geschäfte tötet, so werdet ihr leben.“ (Verse 5 bis 13)
Das war die Lutherübersetzung. Hier
folgend die beinahe selbsterklärende Neü-Leben-Übersetzung
„Wer von seiner menschlichen Natur beherrscht
wird, ist von ihren selbstsüchtigen Wünschen bestimmt, doch wer vom Heiligen
Geist geleitet wird, richtet sich nach dem, was der Geist will. Wenn du dich von
deiner menschlichen Natur bestimmen lässt, führt das zum Tod. Doch wenn der
Heilige Geist dich bestimmt, bedeutet das Leben und Frieden. Denn die
menschliche Natur steht Gott grundsätzlich feindlich gegenüber. Sie hat sich
nicht dem Gesetz Gottes unterstellt und wird es auch nicht können. Deshalb
können Menschen, die noch von ihrer menschlichen Natur beherrscht werden, Gott
niemals gefallen. Ihr aber werdet nicht mehr von eurer sündigen Natur, sondern
vom Geist Gottes beherrscht, wenn Gottes Geist in euch lebt. Wer aber den Geist
von Christus nicht hat, der gehört nicht zu Christus. Da Christus in euch lebt,
wird zwar eür Körper aufgrund der Sünde sterben, aber durch den Geist empfangt
ihr Leben, weil ihr von Gott gerecht gesprochen wurdet. Der Geist Gottes, der
Jesus von den Toten auferweckt hat, lebt in euch. Und so wie er Christus von
den Toten auferweckte, wird er auch euren sterblichen Körper durch denselben
Geist lebendig machen, der in euch lebt. Liebe
Brüder, ihr seid also nicht mehr dazu gezwungen, euch von den Wünschen eurer
menschlichen Natur beherrschen zu lassen. Denn wenn ihr euch weiter von
ihr bestimmen lasst, werdet ihr sterben. Wenn ihr euch aber durch die Kraft
des Heiligen Geistes von eurem alten Wesen und den bösen Taten abwendet, werdet
ihr leben.“
Noch einmal
rufen wir uns in Erinnerung, dass Paulus den Römerbrief an Christen verfasste.
Nicht an Weltmenschen. Er hätte ihn geradesogut an die Freie Christengemeinde
in Bochum oder an die Heilsarmee in Brienz schreiben können. Alle haben
geglaubt und glauben immer noch, dass
Jesus am Kreuz für uns gestorben ist – und alle aber sind noch fleischlich
gesinnt! Genauso wie die „gläubigen“ Korinther. An sie schrieb Paulus: „Und ich, liebe Brüder, konnte nicht
mit euch reden als mit Geistlichen, sondern als mit Fleischlichen“. Wer ist fleischlich?
Fleischlich
ist die Seele, wenn sie mit dem materiellen Leib zu fest verbunden ist. Aus dieser starken
Verbindung erfolgt, dass alle Einflüsse und Eindrücke von der Aussenwelt
mittels der fünf Sinne gierig aufgenommen werden. Anders gesagt, die Seele hat
ihre Antenne voll auf die fünf Sinne ausgerichtet – völlig unabhängig, ob sie
den Namen Jesu liebt oder nicht, also völlig unabhängig davon, ob sie „gläubig“
ist oder nicht. Wieviele „Gläubige“ geniessen die Eindrücke der Sinnne und
richten ihr Tun folgerichtig darauf aus, die vielfältigen Genüsse wenn nicht zu
vermehren, so doch wenigstens nicht darauf zu verzichten. Fleischlich ist, wer
fleischlich gesinnt ist. Paulus sagt damit, dass wenn die Eindrücke der
Sinnesorgane im Alltag eine wesentliche Rolle spielen, die Seele fleischlich
ist.
Das beste
Beispiel dafür, wie man den Sinnesorganen hörig ist, ist der Gebrauch des
Fernsehers, der Stereoanlage und dergleichen: es ist der Fokus auf die Aussenwelt, auf das sogenannte Aussenleben.
Gourmet-Schlemmer wählen ihre Speise nicht nach dem Gesundheitswert, sondern
nach der Gaumenfreude. Die Kleider müssen weich sein und vor allem eine
bekannnte Marken-Aufschrift haben. Ein Pastor hier in meiner Umgebung sagte mir
einmal, seine Schuhe müssen einen Knopf haben und die Hemdsärmel einen
Aufschlag. Die Aufzählung könnte endlos fortgesetzt werden, aber wir sehen,
wenn uns solche Gedanken und Wünsche beschäftigen, dann sind wir fleischlich
gesinnt. Wir können dann jeden Tag zwei Stunden beten, „Herr, Herr“ schreien,
es ändert sich nichts: wir haben eine fleischliche Gesinnung! Und wer
fleischlich gesinnt ist, dessen Seele wird sterben müssen.
Johannes sagt
dasselbe mit andern Worten: „Habt nicht
lieb die Welt, denn wer die Welt liebhat, in dem ist nicht die Liebe des
Vaters!“. Dasselbe könnte man auch so ausdrücken: „Habt nicht lieb die Materie, denn wer die Materie liebhat, in dem wohnt
nicht der Heilige Geist“.
Die Neue-Leben-Bibel
sagt es noch deutlicher: Wir müssen nicht nur das Fleisch, die Materie, sondern
„die menschliche Natur“ überwinden.
Und das ist möglich, denn wir sind „nicht
mehr dazu gezwungen, uns von den Wünschen unserer menschlichen Natur
beherrschen zu lassen“
Die erste Etappe im geistlichen Leben
Wer das soeben
Gesagte einmal so richtig begriffen haben und sich daran macht, dies in den
Alltag umzusetzen, der hat dann die erste und wichtigste Etappe im Leben der
Nachfolge Jesu geschaffen. Wer sich nicht mehr von den Wünschen unserer
menschlichen Natur beherrschen lässt, der beginnt nun das wahre Glaubensleben! Und
von nun an geht alles viel schneller und leichter. Damit will ich aber nicht
gesagt haben, dass es keine Anfechtungen mehr gibt, ja, diese können sogar noch
zunehmen! Aber da sich der Geist Gottes in einem reineren Herzen wohlfühlen
kann, wird er sich auch manifestieren können. Die Kraft des Heiligen Geistes
nimmt zu und die Worte Jesu, dass einem alles zufallen wird, wenn man zuerst
nach dem Reiche Gottes trachtet, ist dann nicht mehr ein Gebot, sondern ein täglicher
Beweis der steten Gegenwart Gottes! Das ist dann die Etappe, wo sich die Seele
nicht mehr von den Wünschen, sondern vom Geist Gottes beherrschen und treiben lässt. Wobei
zu sagen ist, dass dieses Beherrschen kein zwangsweises mehr ist wie vordem,
als man meinte, sich von den eigenen Wünschen beherrschen lassen zu müssen. Das
Beherrschen durch den Heiligen Geist geschieht einzig in dem Ihm übertragenen
eigenen Willen.
Da nun der
Geist Gottes, also Christi Geist in der Seele lebt, „wird zwar eür Körper aufgrund der Sünde sterben, aber durch den Geist
empfangt ihr Leben, weil ihr von Gott gerecht gesprochen wurdet. Der Geist
Gottes, der Jesus von den Toten auferweckt hat, lebt in euch. Und so wie er
Christus von den Toten auferweckte, wird er auch euren sterblichen Körper durch
denselben Geist lebendig machen, der in euch lebt.“ Diese Aussage nehmen
wir einmal einfach so hin und gehen jetzt nicht näher darauf ein, denn dies ist
wieder ein anderes Thema, das wir dann später einmal betrachten werden.
Jesus segne dich
Geschrieben aus der Erkenntnis, die der
Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.
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Aufruf:
Bitte
an die Leser dieses Blogs:
Bitte
gebt mir die Denominationen oder die Gemeinden bekannt, welche noch nach
biblischen Grundsätzen die Heiligung lehren. Gemeinschaften, welche
lehren, dass Wiedergeborene nicht mehr sündigen, welche Anleitung und Hilfe
geben, das Leben nach dem Vorbild Jesu zu leben.
Wenn
möglich auch Hinweise auf Webseiten und/oder Links zu Audiodateien mit
entsprechenden Predigten.
Ich
werde diese Angaben dann zusammenstellen und veröffentlichen.
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