Es gibt einen riesengroßen Unterschied, ob man in einem
Land als Fremdling oder einheimischer Bürger lebt. Und weil das hinlänglich
bekannt ist, kommt dann sofort die Frage der Integration, bzw. der Einbürgerung
auf. Aber bei uns geht es nicht um das nationale Bürgertum, sondern, geistig
gesehen, um unseren Status in dieser Welt. Jesus sagt in Seinem
Hohepriesterlichen Gebet: "… Sie sind
nicht von der Welt, gleichwie ich nicht von der Welt bin" (Joh. 17. 16).
Diese Aussage hat es in sich, denn sie wirft einige interessanten Fragen auf.
Sind wir nicht von dieser Welt, von
woher sind wir dann? Was ist mit denen, welche von dieser Welt sind? Was ist
der Unterschied?
Offensichtlich ist bei der Aussage Jesu nur die Seele gemeint. Die
Leiber, also das Fleisch, ist bei uns wie auch bei Jesus ganz klar von dieser Welt, also rein materiell.
Das besagt, dass Seele und Leib zwei total verschiedene Gebilde sind, welche
nicht zwangsläufig denselben Ursprung haben müssen. Jesus sagt mit Seiner Aussage,
dass unsere Seelen schon vor der Geburt des Leibes bestanden haben müssen und
an anderem Ort steht geschrieben: "Ehe
ich dich im Mutterleibe bildete, habe ich dich erkannt, und ehe du aus dem
Mutterschoße hervorkamst, habe ich dich geheiligt ..." (Jer. 1. 5)
Unsere Seelen bestanden also schon vorher als Individuum, so dass
Jesus (Gott) schon vor unserer Geburt auf dieser Erde uns ge- oder erkannt hat.
Der Leib, unser Fleisch, das im Mutterleib materiell entstanden ist, ist
hingegen klar von dieser Welt und die alte, vorbestandene Seele wurde im Fötus
inkarniert (eingefleischt). So sind wir zwar in der Welt, aber nicht von
der Welt.
Weiter sagt Jesus im vorerwähnten Gebet: " … Ich bitte für sie; nicht
für die Welt bitte ich, sondern für
die, welche du mir gegeben hast …"
(Joh. 17. 9). Daraus geht eben hervor, dass es noch andere Seelen gibt, welche
tatsächlich von dieser Welt sind! Also gibt es zwei Gruppen von Menschen-Seelen.
Das deckt sich mit anderen Quellen, dass diese zweite Gruppe von Seelen aus
dieser Welt gebildet sind (z. B. im Rahmen der Naturseelenentwicklung). Ich
will in diesem Aufsatz nicht näher darauf eingehen, es würde den Rahmen
sprengen. Wir wollen aber diese Tatsache klar festhalten, dass die beiden
Gruppen von Seelen neben starken Gemeinsamkeiten auch ausgeprägte Gegensätze
haben, welche die Eigenschaften, die Lebensweise und vor allem die geistige
Entwicklung betreffen. Aber ganz klar sei betont, dass es nicht um eine Art von
Qualifikation oder Rangunterschied geht. Auch wenn man oft von "Seelen von
oben" und "Seelen von unten" spricht, so hat das nichts mit gut
oder schlecht zu tun. Der einzige Aussagewert ist "alte Seele" oder
"junge Seele". Andere Quellen sprechen auch von
"Sonnenkinder" und "Erdenkinder".
Nun haben wir die Grundlage geschaffen um zu verstehen, dass es
für die beiden unterschiedlichen Seelen auch unterschiedliche Lebensregeln
gibt. Diese Lebensregeln wollen wir unterscheiden in "Leben nach dem
natürlichen Gesetz" und "Leben nach dem Geistigen Gesetz". Alle
Seelen leben aufgrund des Erdenkleides
(materiellen Fleischkörper) nach dem natürlichen Gesetz und erst durch die
Erweckung des innewohnenden Geistes mehr und mehr nach dem geistigen Gesetz.
Wobei die alten Seelen es ein bisschen einfacher haben nach dem Geiste zu
leben, als die Erdenkinder, weil es ihrem Vorleben ähnlicher ist.
Noch ein Wort zur "Welt". Jesus als der Schöpfergott ist
zwar der König, aber Er hat für die Materie einen Fürsten eingesetzt, welcher
sehr weitreichende Handlungsvollmacht erhalten hat: Der Fürst dieser Welt. Wir
wissen, damit ist Satan gemeint. Die Materie ist aus seiner Seele entstanden,
und deshalb besteht eine sehr enge Verbindung des gerichteten und gefestigten
Geistes, eben der Materie, mit ihm. Weil er nun der Fürst alles Materiellen
ist, so hat er damit auch einen nicht geringen Einfluss durch das menschliche
Fleisch auf die Seele.
Geistig gesehen ist demnach die Welt Satans Reich, es ist die
Finsternis und weil es das Vergängliche ist, ist es auch der Tod. Für die
Erdenseele ist der Leib ein Bestandteil, für die alte Seele aber für eine
gewisse Zeit ein Fremdkörper. Das Gemeinsame aber für alle Seelen ist, dass
durch die Erziehung und das weitere Leben eine mehr oder weniger feste
Verbindung von Seele und Leib entsteht, die soweit gehen kann, dass man Leib
und Seele nicht mehr unterscheiden kann.
Wenn Petrus von Bürgern und Fremdlingen auf dieser Welt spricht,
so spricht er von den Seelen, welche die Gesetzmässigkeiten der materiellen
Lebensweise mit der geistigen Lebensweise eingetauscht haben. Bei der
materiellen Lebensweise sind die tierischen Attribute vorherrschend, das sind
der volle Bauch und die Ich-zuerst-Hackordnung, wie sie auch im
wirtschaftlichen und politischen Leben ganz klar zum Ausdruck kommt. Im
geistigen Leben hingegen sehen wir das pure Gegenteil. Hier geht es um die
selbstlose Nächstenliebe, dem Du-zuerst.
Während der Bürger dieser Welt, der ja alle seine Bürgerrechte
geniesst, welche da sind die Reize seiner Sinne, das Recht des Stärkeren, das
Recht des Geizes, des Hochmutes und des Neides, hat der Fremdling diese Rechte
nicht. Die Rechte der Ausübung der fleischlichen Lüste bleibt dem Fremdling
vorenthalten! "Geliebte, ich
ermahne euch als Fremdlinge und als die ihr ohne Bürgerrecht seid, daß ihr euch enthaltet von den fleischlichen
Lüsten, welche wider die Seele streiten …" (1.Petr. 2.11)
Doch der Verlust dieser Rechte ist natürlich kein
Nachteil, denn wenn die Seele die Polarisierung ändert und sich statt auf die
Welt (Fleisch) auf den Geist ausrichtet und fortan das Gesetz des Lebens aus
dem Geist gilt, dann werden sofort Göttliche Einflüsse und Göttliche Kräfte bemerkbar.
Ich möchte noch einmal auf das Hohepriesterliche Gebet
zurückkommen, wo Jesus sagt: " … Ich bitte
für sie; nicht für die Welt bitte ich, sondern für die, welche du mir gegeben hast …". Menschlich gesehen,
könnte man sagen, das ist ein starkes Stück! Jesus als Mensch gewordener
Schöpfergott sagt in Seiner Vorbildfunktion mit diesem Gebet, dass Er nicht für die Welt bittet! Warum das und
wie ist das zu verstehen? Vielleicht hat es damit zu tun, dass diese jungen
Seelen noch nicht bereit sind, bzw. noch nicht bereit sein können, das
Göttliche Licht zu erkennen und dass der Heilsplan Gottes vorsieht, dass sie
dafür erst die Erden-Erfahrung machen müssen. Nun, wie dem auch sei, wir
brauchen nicht zu wissen, wer ein Erdenkind ist, für uns sind alle Mitmenschen
unsere Nächsten und ein jeder kann eine Frucht im Weinberg Gottes sein.
Für den Fürsten dieser Welt ist eine Seele, welche sich dem
materiellen Leben abwendet und sich nach dem Geist richtet nicht nur ein
Verlust, sondern sogar eine Gefahr. Eine solche Seele bringt ein noch größeres
Chaos in Satans Reich als es schon hat. Eine Geistseele prangert die Sünde
an und nennt sie beim Namen. Eine
Geistseele nennt die Wahrheit Wahrheit und die Lüge Lüge und deckt auf, wenn
die Lüge zur Wahrheit gemacht wird und umgekehrt. Eine Geistseele sondert sich
ab und isoliert sich bewusst vom Treiben dieser Welt, wie es Paulus seinen Sorgenkindern,
den Korinthern, rät: "Darum geht aus
von ihnen und sondert euch ab, spricht der Herr; und rührt nichts Unreines an,
so will ich euch annehmen" (2.Kor. 6. 17, was heute wahrscheinlich
noch mehr von Nöten ist als früher!). Mit anderen Worten sagt er, dass wir uns
nicht zu schämen brauchen, in den Augen der Welt als Extrem zu gelten.
Eine Geistseele
ist Licht in der Finsternis und offenbart die dunklen geistigen Zusammenhänge
der Unter-Welt. Und somit sind
mannigfaltige Gründe gegeben, Geistmenschen zu hassen und zu verfolgen. Nehmen
wir das an?
Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir
ins Herz gegeben hat.
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