Mittwoch, 28. April 2010

Erweckung und Wiedergeburt

Es gibt wohl kaum weitere biblische Begriffe, welche so kontrovers gehandhabt werden – aber auch vielfach falsch verstanden werden – wie 'Glaube' und 'Wiedergeburt'.

In der Monatsumfrage vom April antworteten die meisten Leser dieses Blogs auf die Frage, wann die Wiedergeburt stattfände, mit 'nach der Bekehrung'. Die anderen Antwortvorgaben waren: 'nach erfolgter Heiligung' und 'Wiedergeburt ist Reinkarnation'. Die letzte Antwort fällt natürlich weg, denn Reinkarnation kennen nur die östlichen Religionen. Die biblische Lehre, das Evangelium lehrt, dass die Wiedergeburt die Erfüllung der Seele mit dem Heiligen Geiste ist. Die entscheidende Frage – mit weitreichenden Folgen – aber ist, wann diese Wiedergeburt stattfindet. Wichtig ist nun zu wissen, wovon man spricht: Die Wiedergeburt ist nicht ein einmaliges Ereignis, sondern ein Prozess. Demzufolge gibt es einen Beginn und ein Ende dieses Prozesses oder dieser Entwicklung. So unterscheiden wir zwischen dem Anfang der Wiedergeburt und der vollen Wiedergeburt. Ebensowenig wie ein Mechaniker-Lehrling am ersten Tag in seiner vierjährigen Ausbildungszeit sagen kann, er sei Mechaniker, genauso wenig kann ein gläubiger Christ am Beginn seines Glaubenslebens sagen, er sei voll wiedergeboren. Sagt jemand 'ich bin wiedergeboren', so verstehe ich, dass er voll wiedergeboren sei.

Bekehrt sich ein sündiger Mensch durch das gnadenvolle Wirken des Geistes Gottes in ihm, dann führt gewöhnlich der Geist ihm seine üblen Sünden vor Augen und er erkennt die gnadenvolle Erlösung durch das heilige Blut Jesu als seine Errettung. Je nachdem mit welcher Inbrunst und welchem Ernst diese Bekehrung erfolgt, empfindet er eine vorher nie erlebte Seligkeit. Ein hohes Gefühl der wärmsten Freude übermannt ihn unerwartet. Dieses fast berauschende Empfinden hält dann eine geraume Zeit an und klingt eine längere Zeit nach. Doch warum und wie geschieht das? Es ist die grosse Freude des Himmels, es ist die schönste Freude der Engel, wenn ein Sünder die winzig kleine Pforte gefunden hat und sie durchschreitet um auf dem schmalen und dornenreichen Weg zurück zu kehren ins Vaterhaus. Gott, die Engel, der Geist Gottes, Jesus, ja, das ganze Himmelreich ist im eigenen Herzen und nicht irgendwo ausserhalb und deshalb kommt diese überwältigende Freude bei der kompromisslosen Umkehr auch so ganz aus dem tiefsten Herzen. "So, sage ich euch, wird Freude sein vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut" (Luk.15.10).

Die ernste Umkehr vom breiten Weg der finsteren Sünde, vom toten Leben in und für die vergängliche Materie, ist der Beginn einer längeren seelisch/geistigen Entwicklung. Vielfach herrscht die Meinung vor, dass dieses überwältigende Seligkeits-Erlebnis und die geänderte und neu ausgerichtete Lebensperspektive nun die Wiedergeburt sei. In den meisten (Frei-) Kirchen wird das leider so gelehrt. Es ist aber nur die halbe Wahrheit, weil diese Wiedergeburt hiermit erst seinen Anfang nimmt. Bis zur vollen Wiedergeburt ist es dann noch ein weiter, weiter Weg, wenn sie überhaupt in diesem Erdenleben je erreicht wird. Es ist verständlicher, wenn wir von einer Erweckung (des Geistes) sprechen. Wenn die Seele beginnt Gott zu lieben, dann kann sich der Geist im Herzen regen und sich langsam befreien und wachsen, je nach dem wie nun die Reinheit des Herzens, der Seele, bzw. des Denkens zunimmt. Lehrt man die Gläubigen, dass sie nach der Bekehrung schon wiedergeboren sind, dann meint jeder, dass er schon am Ziel sei und eine weitere Entwicklung erübrige sich dann. Nein, mit der Bekehrung ist man noch nicht am Ziel, sondern erst am Anfang einer längeren Seelen-Ausbildung, auch Heiligung genannt.

Die volle Wiedergeburt

Die volle Wiedergeburt bedeutet: "Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden." (2.Kor. 5,17). Macht aber nicht jeder Gläubige einen Tag nach seiner ernsten Bekehrung und der vermeintlichen Wiedergeburt die leidige Erfahrung, dass doch noch nicht so alles neu geworden ist, dass die alten Begierden, Leidenschaften und Gewohnheiten noch nicht verschwunden sind und dass die ganze Gedankenwelt immer noch viel zu fest vom materiellen Leben geprägt wird? Ertappt er sich nicht in manchen alltäglichen Situationen immer wieder dabei, dass heisser Zorn oder den Geist trübenden Ärger aufwallen und dass es doch nicht so ganz einfach ist, all denen zu vergeben und sie zu rechtfertigen, welche ihm auf die eine oder andere Art und Weise einen materiellen oder seelischen Schaden zugefügt haben? Das sind nicht die löblichen Eigenschaften der geistigen Wiedergeburt, sondern zeugen noch vom altbekannten Leben des alten Adams in uns. Darum: Lasst uns nicht wähnen, wir seien am Ziel, sondern nehmen wir das Wort des Paulus ernst, wenn er mahnt: "Denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung" (1.Thessalonicher 4,3). Die volle Wiedergeburt erleben wir nach erfolgter Heiligung, wenn der Geist Gottes unsere ganze Seele bis in die kleinste 'Faser' durchströmt. Dann können wir mit Paulus sagen: "Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir" (Gal.2,20). Das bedeutet nun aber auch, dass die gläubige Seele nichts mehr von sich aus unternimmt, keine eigene Wünsche (materielle schon gar nicht) mehr hat, sein Ego ganz und gar gekreuzigt ist, seine fünf Sinne die Seele nicht mehr mit ihren Reizen betören kann und seine leiblichen Bedürfnisse keinen Faktor mehr in seinem Leben darstellt. Der voll Wiedergeborene lebt nur für Jesus, sein eigenes Leben ist ihm nichts mehr wert. Bei ihm trifft es auch zu, was Johannes mit seinen Worten sagt: "Und die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr habt nicht nötig, dass euch jemand lehrt; sondern wie euch seine Salbung alles lehrt, so ist's wahr und ist keine Lüge, und wie sie euch gelehrt hat, so bleibt in ihm" (1.Joh.2,27). Trifft dies auch für einen soeben Bekehrten zu? Diese Salbung, diese Reife ist heute noch genauso ein Erfordernis für das Leben im Geist wie vor zweitausend Jahren. Die Bibel kann diese Salbung, die Wiedergeburt nicht ersetzen.

Paulus lehrt die Epheser, worauf es in der ersten Zeit nach der Bekehrung ankommt (Epheser 4,17 bis 5,20 und ff): Das Ablegen der fleischlichen Begierden, sinnlichen Leidenschaften und alten Gewohnheiten. Das ist beileibe nicht leicht und einfach. Dies schafft man nur durch die stützende Hilfe und schöpferische Kraft des innewohnenden Geistes Gottes. Hat man die unheilige Liebe zur Welt und der vergänglichen Materie einmal soweit überwunden, so ist die Überwindung des Egos mit allen seinen unreinen Eigenschaften der Finsternis wie Zorn, Hochmut, Geiz, Neid usw. das nächste Ziel.

Der Geist Gottes selbst führt uns auf diesem Weg der Heiligung und gibt uns jeweils das nächste Ziel vor. Auch Paulus ist diesen Weg gegangen und mahnt deshalb: "und jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus" (Phil3,14).



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Dienstag, 20. April 2010

Die sieben Geistesgaben

Es seien verschiedene Gaben, aber nur ein Geist, sagt Paulus im ersten Korintherbrief. Selbst wenn vom "Geist der Liebe" oder vom "Geist der Wahrheit" gesprochen wird, so ist es immer der eine Geist Gottes im Menschen, der in Bezug auf diese Geistesgaben gemeint ist. Die sieben Geistesgaben entsprechen den sieben Eigenschaften Gottes und damit den sieben Eigenschaften des Heiligen Geistes, von dem ein ganz kleiner Teil in ein jedes Menschenherz gegeben wurde – das Ebenbild Gottes. Bei einer Seele, welche die volle Wiedergeburt erlebt hat sind alle die sieben Eigenschaften zum genau gleichen Teil ausgebildet und keiner ist vorherrschender als der andere. Diese Eigenschaften sind Liebe, Licht, Kraft, Ordnung Gottes, Ernst, Geduld und dann alles in Einem: die Barmliebe. Beim Wiedergeborenen sind alle sieben Eigenschaften und damit alle sieben Gaben (Manifestationen des Geistes) voll ausgebildet und wirksam, kommen aber nicht im Eigenwillen der Seele zum Einsatz, sondern ausschliesslich nur im Willen Gottes, beziehungsweise wie der Geist es will (Der Geist weht wo Er will). Diese sieben Gaben haben aber noch einige derivative Auswirkungen. Es ist auch möglich, dass reine Seelen, welche aber die volle Wiedergeburt noch nicht erreicht haben, die eine oder andere Geistesgabe erhalten, um einen Dienst zu erweisen. Das heißt dann, der Geist gibt die Gaben, wem Er will.

1. Die Gabe der Liebe. Außer der übersteigerten Selbstliebe ist die Liebe in jeder Form ein Wirken des Geistes Gottes. Der Mensch ist böse von Anfang an, in ihm ist nichts Gutes. Der Geist Gottes selbst ist pure Liebe und wenn Er am Wirken ist, d.h. wenn die Seele dieses Wirken nicht unterdrückt, dann drängt der Geist Gottes die Seele zur Liebe zu Gott. "Liebe Gott mit deinem ganzen Herzen,. Mit deiner ganzen Seele und deinem ganzen Gemüte", das sind die Auswirkungen dieser Gabe. Wenn dann die Liebe zu Gott im Wachsen begriffen ist, dann erfolgt daraus die selbstlose Nächstenliebe. Die wahre Nächstenliebe, die damit beginnt, dass man allen Menschen vergeben kann, welche uns etwas zu leide getan haben, ist ebenso das pure Wirken des Liebe-Geistes. Desgleichen die Hilfe für andere, sei sie materieller oder geistiger Art. Diese Hilfen aus dem Geist oder anders gesagt, vom Geist Gottes getrieben, liebt dann die Anonymität, so, dass die Rechte nicht weiss, was die Linke tut. Das ist die Erste Liebe, wie sie oft in der Schrift genannt wird.

2. Die Gabe der Wahrheit. Die Eigenschaft des Lichtes ist die Wahrheit, die Erkenntnis, die Weisheit und das Wort. So spricht Paulus oft von der Gabe der Prophetie, des Zungenredens und der Gabe der Lehre. Unter dieser Gabe verstehen wir auch die Worte Jesu, wenn er sagt, wir sollen uns nicht sorgen, was wir sagen sollen, denn der Geist wird es uns 'ins Herz oder auf die Zunge' legen. Paulus ermahnte die Korinther: "Strebt nach der Liebe! Bemüht euch um die Gaben des Geistes, am meisten aber um die Gabe der prophetischen Rede" (1.Kor 14,1). Diese Gabe kommt in der Wahrheitsverkündung seit dem 18. Jahrhundert immer häufiger zur Anwendung. Heute wird diese Gabe der prophetischen Rede in vielen kirchlichen Gemeinschaften nicht nur verdrängt, sondern vielfach offen bekämpft. Und das ist vielleicht auch gut so, denn wo das Wesen der Geistesgaben und das Wirken des Geistes im Allgemeinen nicht verstanden werden, mangelt es auch an der Gabe der Geisterunterscheidung. Diese aber ist vonnöten, denn wir sollen alles prüfen und das Gute behalten. Um das Gute zu erkennen, ist die Gabe der Unterscheidung natürlich wichtig. Als die Endzeit mit der Industrialisierung im 18. Jahrhundert eingeläutet wurde, erweckte Gott Emanuel Swedenborg, der etliche Bücher vom Geiste Gottes getrieben, schrieb. Darauf wurde Jakob Lorber mit einem umfangreichen Werk betraut, das ebenfalls durch die Gabe der prophetischen Rede zustande kam. Weitere Frauen und Männer Gottes bekamen Botschaften wie Bertha Dudde, Max Seltmann, Georg Riehle, Johannes Widmann und etliche andere. (Alle die hier aufgezählten Werke stimmen mit der Heiligen Schrift in allen Teilen überein, es gibt keine Widersprüche). Es ist dann aber auch nicht ausgeblieben, dass falsche Propheten ebenfalls Werke geschrieben haben wie beispielsweise Anita Wolf, aber das ist bei der Lektüre relativ schnell und leicht zu erkennen. Auch in der jetzigen Zeit sind einige Wortträger (wie sie heute genannt werden) von Gott ausersehen, mit der prophetischen Rede (heute: Kundgaben) zu dienen (Maria-Helga, Michael Nehmann, Anka Pawlik, D.O., Pastor Matutis und andere).

3. Die Gabe der Kraft. Die Gabe der Kraft dient dem opferwilligen Dienen. Die Geisteseigenschaft der Kraft ist auch der Wille (der Wille ist ja die Kraft der Liebe). Wenn es der Wille Gottes ist, so dürfen die geisterfüllten Diener Gottes ihre Hände auflegen, und die Kranken werden gesund. Solches gelingt aber nicht, wenn die Gabe zu einer Show benützt werden soll oder sich jemand materielle Vorteile verschaffen möchte. Auch hier wird der Diener vom Geiste getrieben, um zu wirken.

Das sind die drei Hauptgaben, nach denen man sich, wie Paulus schreibt, bemühen soll. Nun folgen die vier anderen, die meist im Stillen, im Inneren der einzelnen Gottsuchenden Seelen wirken, ohne dass man es wahrnimmt, dass es eben auch Geistesgaben sind.

4. Die Ordnung Gottes. Diese Eigenschaft des Geistes wirkt dahin, dass die Seele sich bewusst wird, dass sie sich nicht ausserhalb dieser Ordnung bewegen soll. "Denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung" (1.Thessalonicher 4,3). Diese Heiligung kann nur durch das Mitwirken des Geistes geschehen.

5. Der Ernst. Der Geist oder die Gabe der Beharrlichkeit ist der Garant, dass das, was angefangen wurde auch zu Ende geführt werden kann.

6. Die Gabe der Geduld. Die Geduld ist nötig, weil alles Geschehen auf dieser Welt ein Zusammenwirken von materiellen sowie geistigen Abläufen ist. Alle alltäglichen Lebenssituationen sind für diejenigen, die Gott lieben von der geistigen Welt vorbereitet und dienen zum Besten. Dieses unsichtbare Wirken ist wiederum von materiellen Begebenheiten und/oder Entscheidungen anderer Menschen abhängig. Damit der Mensch den geistigen Entwicklungen nicht vorgreift, braucht er Geduld. Diese Geduld muss gelernt werden und wird auch hin und wieder von der geistigen Führung geprüft. Wer ganz gottergeben ist, erlebt das Wirken des 'Geistes der Geduld' bewusst mit und kann für diese Herrlichkeit den Herrn nur preisen und rühmen!

7. Der Geist des Erbarmens. Diese edelste Gabe zeigt uns die anderen Menschen mit Gottes Augen. Man erkennt, wenn Menschen das angebotene Licht bewusst ablehnen und somit schon verloren sind. Man erkennt die Menschen, die von den Mächten und Gewalten die hinter dem Treiben in dieser Welt stehen, geblendet werden und sie in dieser Verblendung den schmalen Weg nicht erkennen können. Man erkennt auch die Menschen, die wohl den Weg erkennen und ihn gehen möchten und trotzdem die Welt und ihre Reize nicht überwinden wollen. Der Geist des Erbarmens entwickelt im geisterweckten Diener eine Kraft, den Geistigen Kampf zu kämpfen, der in der heutigen, finalen Endzeit besonders hart und brutal tobt. Diese Gabe gibt die Kraft, alle Menschen gleich zu lieben, egal wie gut oder böse sie sind. Die Gabe des Erbarmens will, dass alle Sünder gerettet werden und keiner, auch der Schlechteste nicht, verloren geht.

Um diese Gaben zu erhalten, müssen sie nicht von Gott erbeten werden. Denn sie liegen schon heimlich in dir, aber durch deine unselige Liebe zur materiellen Welt verborgen. Es ist Gottes klarer Wille, dass diese nützlichen Gaben zum Tragen kommen, denn auch du bist berufen, im Weinberg Gottes am grossen Erlösungswerk mitzuarbeiten. Diese Gaben sind nützliche Werkzeuge zum selbstlosen Dienst am Nächsten und deshalb sollen sie von jedem Gläubigen erweckt werden.

Aber wie?

Wende dich kompromisslos von der knechtenden Weltliebe (nicht von der Welt!) ab mit allen seinen schnell vergänglichen Sinnesreizen, Begierden, Leidenschaften und Gewohnheiten und wende dich ohne Umschweife mit deinem ganzen Herzen, deiner ganzen Seele und deinem ganzen Denken Gott zu. Suche in jeder Lebenssituation, in den kleinen wie den grossen, den Willen Gottes zu erkennen und diesen dann auch zu tun. Lass dich nicht von deinen eigenen Wünschen treiben, sondern übe dich in der Selbstverleugnung bis zur völligen Demut. In einer persönlichen und intensiven Beziehung und starken Verbindung zu deinem Erlöser, Bruder und Freund Jesus Christus findest du deine individuelle und persönliche Führung. Tag für Tag und Stunde um Stunde! Ist der Geist in dir erweckt und gewachsen, dann erlebst du Sein Wirken als Seine Gaben.

Mittwoch, 14. April 2010

Liebe Gott über alles (Teil 4/4)

Zur Erinnerung: In vier Teilen möchte ich das Wort des Herrn, „Liebe Gott über alles und deinen Nächsten wie dich selbst“, kurz streifen. Hier der vierte Teil.

1. Die Nächstenliebe
2. Alle Dinge dienen zum Besten
3. Habt nicht lieb die Welt
4. Reine Gedanken – Reine Seele

'Die Gedanken sind frei, wer kann sie ergründen?' Wer kennt es nicht, dieses alte deutsche Volkslied? Das Lied kommt dann zum Schluss, dass die Gedanken von niemand durchschaut werden können. Ist dies nicht vielmehr ein Wunschtraum, denn viele Gedanken von uns sollten ja wirklich nicht durch andere erforscht werden können! Wäre das der Fall, so würden wir oft 'alt aussehen' um dies einmal so zu sagen. Wir wollen hier erforschen wie es um diese Gedanken-Geheimhaltung steht und auch, woher die Gedanken überhaupt kommen. Dann interessiert uns, welchen direkten Einfluss die Gedanken auf unsere Seele und damit auf unser Leben haben.
Die wissenschaftliche Gedankenforschung beginnt so langsam zu bestätigen, was wir schon von der Bibel her wissen: Gedanken sind Bilder und haben vom Gehalt her einen tausendmal grösseren Umfang als Worte es haben können. "Als aber Jesus ihre Gedanken sah, sprach er: Warum denkt ihr so Böses in euren Herzen?" (Math.9,4) Auch sensible, nicht mystisch veranlagte Menschen können Gedanken lesen, das heißt, die Gedankenbilder sehen und dann wissen sie mehr, als es tausend Worte sagen könnten. Gedanken sind lebendig und leben ohne zu sterben. Sie sind ungestüm, lassen sich kaum bändigen und stören uns mit Bildern, auch gegen unseren Willen. Wir können Gedanken verwerfen (und kommen trotzdem immer wieder) oder wir können ihnen nachhängen, bis sie so intensiv werden, dass sie als Tagträume dienen und für uns eine Ersatzwelt schaffen können. Wer schon versucht hat seine Konzentration zu üben und dazu die Gedanken auszuschalten, den kann es fast zur Verzweiflung bringen, da sich Gedanken nicht so einfach kontrollieren lassen.

Jeder Mensch hat eine Sphäre um sich, eine Aura, ein Od oder wie immer man das benennen möchte. In dieser Sphäre hat er viele Mitbewohner, die um ihn sind. Da sind zum einen die Engel, mindestens ein Schutzengel, und wenn er geistig interessiert ist auch einen Führungsengel. Diese Engel sprechen zum Menschen durch Bilder und dazugehörende Empfindungen. Vom normalen weltlichen Menschen wird das als 'Gewissen' wahrgenommen. Schutzengel und/oder Schutzgeister sind bei allen Menschen. Schutzgeister können auch verstorbene Angehörige sein.

Dann 'leben' in dieser Sphäre Geister, die der geistigen Reife des Menschen entsprechen. Mit dabei sind zahlreiche unreine Geister, welche die Befriedigung ihrer eigene Süchte und Lüste der im Fleisch lebenden Menschen mitempfinden wollen und können. Ich möchte betonen, die allermeisten sind unreine Geister, und nicht Dämonen. Diese haben in nur wenigen Fällen 'Zutritt'. Von Dämonen reden wir hier nicht, denn wer diesen Bericht liest, hat seine geistige Ausrichtung ja meist schon auf Jesus ausgelegt und somit sind diese teuflischen Geister von vornherein schon kein Thema, da unsere Schutzengel uns ihren Schutz bieten. Aber unreine und unlautere Geister haben wohl die Möglichkeit unsere Seele zu verunreinigen und unsere Aufmerksamkeit zu stehlen mit ihren Einflüsterungen. Die Gedanken sind nicht unsere Produkte. Diese werden uns eingegeben. Aber unsere Produkte sind dann die Ideen, welche sich aus vielen Gedanken zusammensetzen. Das verhält sich etwa so wie Atome zu Molekülen. Diese Gedanken können wir kombinieren wie wir wollen und was da jeweils herauskommt, das ist dann unsere geistige Errungenschaft. Künstler wie Zeichner, Maler, Komponisten, Schriftsteller usw. sind gute Beispiele, wie sie einen Kanal für den jenseitigen Einfluss darstellen. Hier erkennt man auch die Spannbreite von der tiefsten bis zur höchsten geistigen Reife.
Wer den Gedankenbildern nachgibt, wird von diesen Gedanken gesteuert. Unzüchtige, Pädophile, Diebe, Ehebrecher um nur einige zu nennen, sind Seelen, die von diesen Gedanken zu ihren Taten 'getrieben' werden. Triebtäter, eben. Auch wenn man nicht mit dem Gesetz in Konflikt kommt, dem Einfluss der fremden Gedanken ist jedermann ausgesetzt. Will man nun aus dieser Einflussnahme ausbrechen und sich eine ganz andere Gedankenwelt aneignen, so gibt man sehr schnell auf und muss sich sagen: "Ich kann nicht aus meiner Haut schlüpfen". Wie wahr.

Und trotzdem gibt es eine Möglichkeit. Paulus sagt zu den Thessalonicher im ersten Brief (4,3): "Das ist Gottes Wille, eure Heiligung". Die Heiligung der Seele geht über den Wechsel der Gedankenbeeinflussung. Weg von den unreinen, unheiligen und hin zu den reinen Gedanken. Und in genau diesem Moment, wo der Mensch beschliesset, nach dem Reiche Gottes zu trachten und die Welt hinter sich zu lassen, da wo er beginnt, Gott zu lieben mit seinem ganzen Herzen, seiner ganzen Seele und eben mit seinem ganzen Denken, dann gibt es einen Wechsel in seiner Sphäre. Die unreinen Geister verlieren plötzlich ihren Einfluss, und da es hell und heller wird in der Seele, da geben sie bald Fersengeld, denn sie lieben die Finsternis mehr. Wenn das Denken plötzlich aus freiem Willen zu Gott gelenkt wird, dann sind die unreinen, unreifen Gedanken bald Vergangenheit. David hat das erkannt und besingt diese Tatsache immer wieder in seinen Psalmen: "wenn ich mich zu Bette lege, so denke ich an dich, wenn ich wach liege, sinne ich über dich nach" (63,7), "Wie habe ich dein Gesetz so lieb! Täglich sinne ich ihm nach" (119,97), usw.

Eine reine (geheiligte, vollkommene) Seele kann nur über die Gedankenwelt heranreifen. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Wer sich aber der Liebe zur Welt, zum Vergänglichen und seinen Begierden, seinen Leidenschaften hingibt, erfüllt den Willen Gottes nicht. Denn nur Heiliges kann in die Himmel eingehen, alles Unheilige nicht. Die Gedanken, welche der Mensch zu seiner Erdenzeit nachgehangen hat haben seine Seele geprägt und diese Gedanken sind dann in seiner Seele immer noch vorhanden und lebendig. Paulus sagt das so: "Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens" (Hebr. 4,12). "… und auch durch deine Seele wird ein Schwert dringen , damit vieler Herzen Gedanken offenbar werden" (Luk. 2,35).

Einen wunderschönen und sehr treffenden Satz finden wir im Buch der Prediger (10,20): "Fluche dem König auch nicht in Gedanken und fluche dem Reichen auch nicht in deiner Schlafkammer; denn die Vögel des Himmels tragen die Stimme fort, und die Fittiche haben, sagen's weiter". Damit ist natürlich nicht nur der König und die Reichen gemeint, sondern dein Arbeitskollege, dein Nachbar und dein Partner! Die Vögel und jene, welche Fittiche haben, das sind die reinen und unreinen Boten im geistigen Reich, die Geister, denen deine Gedanken sehr wohl bekannt sind! Deine Gedanken holen dich dereinst ein.

Dienstag, 6. April 2010

Liebe Gott über alles (Teil 3/4)

Zur Erinnerung: In vier Teilen möchte ich das Wort des Herrn, „Liebe Gott über alles und deinen Nächsten wie dich selbst“, kurz streifen. Hier der dritte Teil.

1. Die Nächstenliebe
2. Alle Dinge dienen zum Besten
3. Habt nicht lieb die Welt
4. Reine Gedanken – Reine Seele

Der Apostel Johannes war wahrscheinlich der, welcher die Welt und seine geistige Umgebung am besten durch die Augen Gottes sehen konnte. Seine Texte, das Evangelium, die Briefe und die Offenbarung sind von Demut und Liebe geprägt. Nie wirkt er schulmeisterlich, aber in jedem Satz ein wahres Licht verbreitend. So wirkt es fast ungewohnt, wenn Johannes so richtig heftig wird und überaus deutlich, wenn es darum geht, den alten Menschen (endlich) abzustreifen. Er schreibt im ersten Brief 2,15 ff: "Habt nicht lieb die Welt, noch was in der Welt ist. Denn wer die Welt liebhat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters."

Ergründen wir etwas tiefer, was Johannes mit diesen Worten sagt. Er spricht zu gläubigen Christen. Also zu jenen, welche täglich beten, zu jenen, welche wissen, dass Jesus am Kreuze für sie gestorben ist und zu jenen, die vermutlich von sich selbst sagen, sie seien wiedergeboren. Jenen, die felsenfest davon überzeugt sind, dass sie eines Tages Jesus im Himmelreich sehen werden und Einzug halten werden im Neuen Jerusalem. Zu jenen, die glauben, dass der Geist Gottes, also Jesus Christus in ihnen lebt, ja zu denen sagt nun Johannes: 'Wenn ihr die Welt liebhat, dann ist die Liebe des Vater (der Geist Gottes) nicht in euch'. Mit anderen Worten sagt er: "Ihr könnt beten soviel ihr wollt, könnt sagen Herr, Herr, könnt glauben bis sich die Berge hinweg heben und könnt Liebeshandlungen machen bis zum Müde werden – wenn ihr aber die Welt noch lieb habt, dann ist Jesus Christus nicht in euch!"

Wie kommt denn das? Wer also die Welt noch lieb hat, und demzufolge der Geist Gottes im Herzen noch schlummert und beinahe inaktiv ist, sind alle religiösen Handlungen wie beten, glauben und Liebeswerke verrichten reines Menschenwerk, das aus dem Verstand kommt. Erst wenn der Geist Gottes im Herzen erweckt wird durch ein reines Umfeld, dann wird die Seele zu den oben genannten Handlungen geführt, und so geschieht dann das aus dem Geist und der Wahrheit.

Bei Gott gibt es keine Grauzone, keine lauwarme Temperaturen. Entweder Weiss oder Schwarz, entweder Heiss oder kalt. Entweder man dient dem Fürsten dieser Welt oder man dient Gott. Entweder man dient dem Mammon, oder man folgt Jesus Christus nach. Ich weiss vollkommen, dass ich mich mit diesen und den folgenden Worten nicht gerade beliebt mache, aber mir geht's nicht darum, Beifall vom Leser zu erhalten, sondern die klare Wahrheit von Neuem zu verkünden.

Was heisst die Welt lieb haben?

Ich habe schon so oft argumentieren gehört, dass Gott uns diese Welt gegeben hat, damit wir uns mit ihr auseinandersetzen können/sollen/müssen/dürfen. Wir sollen uns in der Welt behaglich einrichten und uns wohlfühlen, damit wir Gottes Werke preisen können. Hat das Jesus, dem wir ja nachfolgen wollen, auch getan? Nein. Er hat gesagt: Ich habe die Welt überwunden. Und das ist genau der Grund, warum uns dieses Leben geschenkt wurde, dass wir uns von den Banden des Fürsten dieser Welt, welcher ja Herr ist über die Materienwelt, lossagen und zu einem geistgeführten Leben gelangen. Die Geistige Welt, das Himmelreich, das in unserem Herzen lebt, das ist die Realität und nicht die Materie. Wie die Materie vergeht, sehen wir jeden Tag. Das Geistige Reich bleibt. Beachte, dass das Geistige Reich nicht erst bei unserem Ableben in Erscheinung tritt, sondern dass du schon auf dieser Erde ein Angehöriger dieser Geistigen Welt sein kannst mit allen seinen Verheissungen und Seligkeiten.

Nun, die Welt lieb haben heisst, unsere Aufmerksamkeit, unsere Neigungen, unsere Interessen, kurz: unsere Liebe auf das Vergängliche, auf die Materie zu lenken. Wer also Interesse hat, wie es in der Welt so zu und hergeht, wer seine Aufmerksamkeit auf all den Lug und Betrug unseres verlogenen Systems richtet (und all das auch noch glaubt!), der hat die Welt lieb. Wer im Geiste lebt, den ekelt all dies an. Die Frau, welche täglich so viel Zeit aufwendet um ihre äussere Form mit Puder und Farbe in ein für die Welt gutes Licht zu stellen, die hat die Welt noch lieb. Lebt sie im Geiste, so ist ihre Zierde das strahlende Licht ihrer Seele. Diese Liste könnte man fast endlos weiterführen, schlussendlich ist alles Weltliebe, was unser Interesse in unserem Aussenleben fesselt. Die Weltliebe, also der Weltgeist, welche die Seele dirigiert, hat noch einige Helfershelfer: das sind Begierden, Leidenschaften und Gewohnheiten. Und die Früchte dieser Geister sind Zorn, Missmut, Neid, Hochmut und Geiz.

In diesem materiellen Umfeld unserer Seele kann sich das Samenkorn des Geistes Gottes nicht richtig entwickeln. Es vermag vielleicht zu keimen, aber zu wachsen und zu erstarken vermag es nimmer. Die Seele muss sich ganz Gott zuwenden, Gott mit ganzem Herzen, ganzer Seele und mit dem ganzen Gemüte lieben, damit die Kraft Gottes (eben des Heiligen Geistes) wirksam und offenbar werden kann. Diese Seele wendet ihre ganze Liebe Gott zu und sie ist allen persönlichen Wünschen abgestorben, ausser dem einen: Den Willen Gottes in jeder Situation zu erkennen und zu tun.

Wer die Welt vollständig durch die Kraft des Geistes überwunden hat, keine Begehrlichkeiten und keine Pläne mehr hat, der kann mit Paulus sagen: "Nicht mehr ich lebe, Christus lebt in mir!"

"Erdenfreude, Sinnesreize und Wohlgenusses erbringen keine Ewigkeitsfrüchte"

Dienstag, 30. März 2010

Mit Ihm gekreuzigt



Diese österlichen Festtage mögen uns das Licht der Besinnung geben, das Leiden unseres Erlösers und Herrn Jesus Christus wieder so richtig ins Bewusstsein zurück zu rufen. Aber vergessen wir nicht, was das für unser jetziges, heutiges Leben bedeutet. Das Historische in der Bibel nachzulesen und die Konsequenzen für die in der Finsternis lebende Menschheit zu ziehen ist eines. Das andere ist, die Bedeutung Seines Leidens und Seines Kreuzestodes für unseren jetzigen Alltag zu begreifen – und nachzuvollziehen.

Paulus sagt, dass die Wiedergeborenen mit Jesus gekreuzigt und mit Ihm zum neuen Leben auferstanden sind. Aber was heisst denn das eigentlich genau?
Als Mensch wie Du und ich, aber absolut ohne Sünde und Schuld hat Er unsere folgenreiche Sünden und schwere Schuld getragen und ist den martialischsten Tod gestorben, den man sich denken kann. Da waren die finsteren Werke des Sünders der Verräter, welche Er mitgetragen hat, der Verräter deren es so viele gibt wie Sand am Meer. Sei es in der Arbeitswelt, in den Gemeinschaften der nachbarlichen Beziehungen, ja sogar in den Familien, wo das Zeichen des Bruderkusses nicht immer mit den Gedanken übereinstimmen. Die vordergründige Sympathie mit der hintergründigen Antipathie bis zum Hass, ist reiner Verrat. Zusammen mit diesem Verrat hat das Lamm Gottes auch den Geiz desselben Verräters mit sich hinaufgetragen. Der Geiz, die Begierde nicht mehr herzugeben, was man einmal hat, ist das pure Gegenteil der Nächstenliebe. Weiter beschritt Jesus Seinen schweren Weg beladen mit den falschen Zeugnissen, der Lügen wider besseres Wissen des Kaiphas und der anderen Templern. Auch heute noch, sei es ebenfalls in unserer Arbeitswelt oder anderen sozialen Bereichen, sind Intrigen und anderen Betrügereien am Nächsten ja keine Seltenheit.

Der sicherlich schwerste Teil Seines Kreuzes war wohl der König in uns, den Er getragen hat. Das betrifft uns alle, ohne Ausnahme. Du mein Freund, in deinen Tagesträumen bist der König. Du bist der Grösste und sinnst doch nur darauf, wie du dich über die anderen setzen kannst. Deine Tagträume sind dein Innenleben und hier, in deiner Welt wo dein Ego der ausgemachte König ist dem purpurnen Mantel und über alle deine Mitmenschen herrschen kannst, wo sich kaum jemand dir in den Weg stellt. Holt dich aber die Realität ein, so flüchtest du sofort wieder in deine Traumwelt. Diesen König und den Richter in dir, welcher sich am deutlichsten beim Autofahren hervortut, die hat Jesus mit ans Kreuz genommen!

So hat Jesus auch die Schläge der Geisselung in der Entsprechung als die Schläge des Schicksals, als Folge des Austretens aus der Ordnung Gottes, für dich erlitten. Die Last des Kreuzes auf dem Weg nach Golgatha liess ihn zusammenbrechen als Folge des Blutverlustes durch die Geisselung und der Dornenkrone. Diese Schwere nahm er auf sich für diejenigen, die schwerbeladen diesen Erdenweg mit allen seinen Nöten und Leiden gehen müssen. Am Kreuz hängend, den leiblichen Tod erwartend, erlitt Er auch durch den Stich in Seine Lenden die Folgen der Sünden der Fleischbegierde. Indem es Ihn dürstete nach Labung durch den Geist Gottes, schmeckte Er Essig und Galle, entsprechend den Zorngeister, welche in der Galle den Sitz haben. Das Zornige, Aufbrausende als Folgen des Hochmutes, ja, all das nahm Er mit ans Kreuz und starb mit deinen Sünden beladen.

In der Kraft Seiner Liebe kam es über Seine Lippen: "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun!" Das galt nicht nur Seinen Mördern und ihren Helfershelfer, sondern es galt gleichermassen auch für dich und mich.

Die Rechtfertigung eines solchen Gebetes in der wahren göttlichen Liebe Jesu ist viel höher und geht weit über die Gerechtigkeit Gottes hinaus!

Wenn du, mein lieber Freund, durch den Kreuzestod Jesus mit Ihm gestorben bist, so sind nicht nur alle diese Sünden dir vergeben. Es ist auch dein "alter Adam" mitgestorben, welcher dich zu diesen Sünden verleitet hat, der diese Sünden in dir gelebt hat und es bleibt kein Antrieb mehr zu irgendeiner Sünde. Bist Du nun mit Jesus (wirklich) gestorben, dann bist du mit Ihm auch auferstanden. Das sind deine Ostern. Deine Auferstehung zeigt sich in dem, dass der Heilige Geist ein Neues geschaffen hat, mit dem der Alte Mensch nichts mehr gemein hat ausser der Aussenform des Leibes. Dieses Neue Leben ist die volle Wiedergeburt des Menschen, als Folge der totalen Selbstverleugnung.

Einen markanten Unterschied zum Kreuzestod Jesu und des Sterbens deines alten Menschen ist wohl der, dass der Weg deiner Selbstverleugnung Jahre in Anspruch nimmt, je nach deinem Ernst und deinem Willen. Die Auferstehung und damit die Wiedergeburt, kann so auch erst dann erfolgen, wenn deine sündige Natur durch die selbst gewollte Heiligung in die Gruft der Sünde und die Grabstätte der Weltliebe gelegt wurde.

Karfreitag und Ostern – Jesus ist den Weg gegangen für dich, jetzt ist es an dir, Ihm zu folgen!

Donnerstag, 25. März 2010

Liebe Gott über alles (Teil2/4)

Zur Erinnerung: In vier Teilen möchte ich das Wort des Herrn, „Liebe Gott über alles und deinen Nächsten wie dich selbst“, kurz streifen. Hier der zweite Teil.

1. Die Nächstenliebe
2. Alle Dinge dienen zum Besten
3. Habt nicht lieb die Welt
4. Reine Gedanken – Reine Seele

gibt es ein schöneres Zeugnis der Liebe zu Gott, unserem Heiligen Vater Jesus als das Vertrauen zu Seiner Allmacht, in dem wir alles mit Danksagung annehmen, was uns so den ganzen Tag widerfährt? Ich glaube nicht. „Alle Dinge dienen zum Besten, dem der Gott liebt“ heisst es in der Heiligen Schrift. Gemeint sind natürlich nicht nur die angenehmen Seiten des Lebens, sondern vor allem die Unbill, die Widerwärtigkeiten, die Übel und die verschiedenen Nöte. Seien sie wirtschaftlicher, sozialer oder gesundheitlicher Natur.

Wenn wir alles mit Danksagung und ohne Wimpernzucken annehmen können und darin noch einen Segen sehen oder zumindest erwarten können, dann beweisen wir ein tiefes Vertrauen und eine wahre Liebe zu Gott. Es ist die Erfüllung des wichtigsten Gebotes des Herrn „Liebe Gott mit deinem ganzen Herzen, mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken.“ Jedes Übel, jedes Leid das uns widerfährt kommt aus dem Willen des Herrn. Es ist nicht nur eine Zulassung, sondern wirklich aus Seinem Willen.

Wie denn das? Jede Unbill und jede Not trägt stets einen Segen in sich. Dieser Segen kann sich aber nur offenbaren, wenn wir im vollen Vertrauen wissen, dass die Allmacht mit der Not in der wir vielleicht gerade sitzen, in uns etwas bewirken will, das schlussendlich unserer seelisch/geistigen Entwicklung dient. Nehmen wir das mit Danksagung an, so wird uns die innere Stimme auf einen Punkt führen, wo wir vielleicht aus der göttlichen Ordnung ausgetreten sind und wenn wir gehorsam sind und uns dieser inneren Stimme ohne Umschweife fügen, so wird sich umgehend die Not in einen Segen umwandeln. Oft aber ist eine Not nur eine Prüfung, wie ich es oft erlebe, und wird schnell in einen Segen umgewandelt werden. So will der Herr unser Vertrauen stärken bis wir absolut unverzagt und furchtlos stets in jeder Lage mit grösster Zuversicht und vollem Vertrauen auf Ihn blicken.

Es muss nicht immer eine Not sein, welche uns zum Besten dient. So viele kleine Zeichen geschehen den Tag hindurch. Haben wir irgendeine Frage ob wir etwas tun oder nicht tun sollen, so kann es sein, dass irgendein kleiner Wink einen Fingerzeig gibt. Vielleicht hupt ein Auto absolut grundlos, ein Unbekannter grüsst übertrieben freundlich, ein Hund hört beim vorübergehen nicht mehr auf zu bellen usw. Vielfach ganz banale Geschehnisse, auf die man normalerweise nicht achtet. Wenn man aber mit wachem Geist den Tag durchlebt, weiss man jedoch in dem Augenblick wo dann so etwas eintrifft sofort, was es zu bedeuten hat. Es geschieht nichts ausser durch den Willen des Herrn!

Jede Begegnung mit andern Menschen hat seine Bedeutung. Oder vielleicht sogar eine ganz besondere Bedeutung. Wie oft kannst Du nur mit einem Blickkontakt und einem ehrlichen und gütigen Lächeln ein ganz kleines Fünkchen in seinem Herzen entfachen! So fügt der Herr Begegnungen nie ohne Grund, sondern immer und überall ist eine verborgene Absicht dahinter, ist eine Situation, die von der geistigen Welt für dich vorbereitet wurde. Erforsche auch darin Dein Herz und es wird Dir Licht werden.

Mittwoch, 17. März 2010

Liebe Gott über alles (Teil 1/4)

das ganze Evangelium der Liebe ist in den beiden Geboten enthalten, „liebe Gott über alles und deinen Nächsten wie dich selbst“. Damit dies für jedermann einfach und verständlich wird, möchte ich dies in vier Themen aufteilen, und in vier nacheinander folgenden Beiträgen Dir ins Herz legen.

1. Die Nächstenliebe
2. Alle Dinge dienen zum Besten
3. Habt nicht lieb die Welt
4. Reine Gedanken – Reine Seele

Beachte aber dabei, dass Dir nur ein Licht aufgehen kann, wenn Du alle vier Themen in Deinem Alltag umsetzest. „Seid nicht eitle Hörer, sondern Täter des Wortes“.

Jesus sagt: „Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch lieb habt wie ich euch liebe, dass jeder sehen kann, dass ihr meine Jünger seid“.

Die Nächsten- und die Feindesliebe

Mit diesem Liebegebot meint Jesus aber nicht nur die Brüder und Schwestern, die sich jeweils am Sonntagmorgen im Gottesdienst treffen, sondern Er meint alle Menschen. Es ist ja beileibe nicht schwer, Menschen lieb zu haben, die uns auch lieben; deswegen hätte Er uns dieses Gebot nicht geben müssen. Nein, Er meinte alle Menschen, auch die schwierigen – jene, die uns irgendetwas zu leide getan haben, die uns hinterrücks beschimpfen, uns etwas nachtragen, uns bestehlen oder betrügen. Auch jene, die aus ihrem Egoismus und luziferischen Zustand heraus uns in irgendeiner Sache übergehen und die größte Rücksichtslosigkeit an den Tag legen. Vor allem diese gilt es zu lieben.

Eine unmögliche Sache? Eigentlich schon. Wenn jemand sagt, er könne dies nicht, so hat er nicht unrecht. Denn des Menschen Eigenliebe lässt diese Art der Feindesliebe nicht zu, da kann man sich überwinden wie man will, es wird nicht gelingen, dem Wiedersacher auch nur die kleinste Untat zu vergeben. Viel eher wird mittels einer Gerichtsklage für Genugtuung gesorgt oder man schwelgt sonstwie in süßen Rachegedanken, wie man den Widersacher kleinkriegt. Das ist die Selbstliebe des Menschen und ein Mensch hat von sich aus nur Eigenliebe.

Sind wir aber Täter des Wortes und haben die Welt in uns bewusst überwunden, so wächst der Gottesfunke in unserem Herzen recht schnell. Dieser Geist Gottes ist die Liebe Gottes. Die Liebe Jesu. Eine Seele mit dieser Liebe erfüllt, liebt nun die Menschen so, wie Jesus sie liebt! „Ohne mich könnt ihr nichts tun“, sagt Er. Auch die Feinde lieben nicht. Darum, wer die Feinde liebt und alle ihre Vergehen uns gegenüber verzeihen und rechtfertigen kann, in dessen Herz ist die Liebe Gottes, der Geist Gottes, schon mächtig am wirken. Wer sagt, dass er seine Widersacher nicht lieben kann, verrät sich selbst und offenbart, dass der Gottesfunke in ihm noch nicht erweckt ist.

Doch was heißt denn eigentlich, den Feind lieben? Soll man ihm um den Hals fallen?

Den Nächsten, der etwas gegen Dich getan oder gesagt hat, soll man entschuldigen. Suche Beweggründe, warum er dies oder jenes getan hat. Versuche ihn zu verstehen. Denke Dich in sein Umfeld hinein: seine Kindheit, Erziehung, seinen Charakter, seine Gewohnheiten und seine Probleme. Dann entschuldige und rechtfertige ihn. Bete für ihn, denn er hat eine verwundete Seele, wie sie alle Weltkinder haben, da ihnen das Licht des Geistes fehlt. Mit der Kraft der Liebe die in Dir und durch Dich wirkt, kannst Du ihm dieses Licht in seinem Herzen entfachen. Wenn er Dich hundertmal ärgert, vergib ihm hundertmal! Wahrscheinlich hat der Herr gerade deshalb seinen Weg mit dem Deinigen kreuzen lassen, damit er nun jemand hat, der für Ihn betet und ihm die echte, reine und wahre Gottesliebe offenbart!

Die Feindesliebe ist die edelste Art der Nächstenliebe. Und mit der Feindesliebe beginnt das eigentliche Glaubensleben. Da kann man getrost mit Paulus sagen, „Nicht ich lebe (liebe), Christus lebt (liebt) in mir“.
Was in der Geistigen Welt ausgelöst wird, wenn wir den Widersachern mit Liebe begegnen, habe ich in der Schrift „Mezzo – Mezzo“ beschrieben.

Wenn wir in der Heiligung und Vervollkommnung der Seele vorankommen möchten damit die Kraft Gottes offenbar werden kann, so darf es in unserem Leben keinen einzigen Menschen mehr geben, gegen den wir noch irgendein Ressentiment, einen unguten Gedanken – auch nicht den geheimsten Groll! - haben. Gottes Liebe ist in jedem Menschen, sonst könnte er gar nicht leben. Darum lieben wir Christus in allen Menschen nach dem Motto:

„Alle Gedanken, Worte und Taten nur aus der reinen und wahren Liebe Gottes und für den Dienst im Namen Jesu“

Freitag, 12. März 2010

Der Geist erforscht alles

„Uns aber hat es Gott offenbart durch seinen Geist, denn der Geist erforscht alle Dinge, auch die Tiefen der Gottheit.“ (1.Kor. 2,10)

Um die Göttliche Wahrheit und das Wort Gottes zu erforschen gibt es zwei Wege. Die Bibel spricht zwar nur von einem Weg, die beiden grossen wie die Freikirchen, kennen aber noch einen zweiten. Der eine Weg führt über das Herz, der andere über den Verstand. Um verstandesmässig Gott, die Schöpfung, das Erlösungswerk, die Menschwerdung Jesu und die Erlösung der Menschen durch Sein heiliges Blut zu erforschen und sich Wissen anzueignen, gibt es theologische Fakultäten und Bibelschulen. Nur wer eine solche oder ebenbürtige Ausbildung genossen hat, kann dann zu einem Pfarrer-, Prediger- oder Pastorenamt zugelassen werden. Denn nur wer eine solche Ausbildung genossen hat, ist in der Lage, kompetent über Gott zu sprechen. Sagen sie.

Dabei ist es schon erstaunlich, dass gerade manche derjenigen, welche das Wort Gottes Buchstaben für Buchstaben zerpflücken und allenthalben daran mahnen, 'nicht über das hinauszugehen, was geschrieben steht', nicht wissen, was in der Bibel steht! So heisst eine beinahe unbekannte Textstelle: "Uns aber hat es Gott offenbart durch seinen Geist …" Der Geist Gottes ist die Göttliche Liebe. Paulus, der Apostel, welcher Jesus nicht als Menschensohn gekannt hat und nicht von Ihm selbst gelehrt wurde zu Seiner Lebzeiten, hat die Tiefe des Evangelium nicht durch den Verstand, also durch Theologiestudium oder durch Menschenworte gelernt, sondern durch Offenbarungen des Geistes Gottes. So bezeugt er im Galaterbrief: "Denn ich tue euch kund, liebe Brüder, dass das Evangelium, das von mir gepredigt ist, nicht von menschlicher Art ist. Denn ich habe es nicht von einem Menschen empfangen oder gelernt, sondern durch eine Offenbarung Jesu Christi." (Gal. 1.11 ff)

Spricht man mit Theologen, so sind sie fast durchwegs der Ansicht, dass solche Offenbarungen und Führungen in der seelisch/geistigen Entwicklung heute nicht mehr möglich sind. Warum werden solche Irrtümer den suchenden Menschen gelehrt? Nur weil diese falschen Lehrer die geistige Erfahrung nicht gemacht haben, dass "der Geist (die göttliche Liebe) alle Dinge erforscht, auch die Tiefen der Gottheit"? Der Theologe sagt: "Der Verstand erforscht alle Dinge", wie es ja in der Wissenschaft üblich ist. Das ist es doch gerade, dass wer auf den Verstand baut und alles logisch zu erklären sucht, nicht mehr in der Lage ist, mit dem Herz zu denken und den Geist Gottes walten zu lassen. Der Verstand streitet wider das Herz!
Aber warum ist es denn so schwierig, Erkenntnisse im Herzen zu erhalten? Sicher viel leichter ist es, theologischen Stoff auswendig zu lernen, als eben die Weisheit auf biblischem Weg zu erhalten.

Die Antwort ist hingegen nicht so schwer: Wie bei einer Schullektion funktioniert das bei unserem himmlischen Lehrer: Stück für Stück, Lektion um Lektion. Wenn aber in der natürlichen Schule vieles am Tage gelehrt und gelernt werden kann, und nachts noch Schulaufgaben gemacht werden, so geht es in unserer Lebensschule ein bisschen langsamer. Das Tempo des Unterrichts liegt aber beim Schüler, denn eine Lektion, vom Geist Gottes vermittelt, muss nicht auswendig gelernt, sondern im Alltag umgesetzt werden. Wie schnell es vorwärts geht, entscheidet wie gesagt der Schüler. Eine neue Lektion (Erkenntnis) wird erst dann vermittelt, wenn die Seele die alte Belehrung umgesetzt hat. Vorher nicht. Ein Beispiel: Der Theologiestudent lernt, wo überall in der Bibel 'dem Nächsten vergeben' vorkommt. Er lernt, dass Jesus das Gebot des Vergebens im Vater unser-Gebet empfiehlt. Der Lebensschüler, getrieben durch den Geist Gottes, setzt alles daran, allen seinen Bedrängern zu vergeben und mehr noch: sie zu rechtfertigen. Er lernt nicht nur, sondern er liebt die kranke Seele und kann sich vorstellen, aus welchen Beweggründen ein 'Feind' ihm eine Not verursachte. Erst wenn der Lebensschüler diese Lektion ganz umgesetzt hat und allen seinen Mitmenschen von Herzen alles vergeben hat, was sie ihm zufügten, geht es wieder einen Schritt weiter und der Himmlische Führer schreitet zur nächsten Lektion – und so fort.

Niemals kann das allergrösste und allerlängste und allerbeste Studium auch nur eine einzige Lektion in der Lebensschule kompensieren! Nicht das alleinige Studium der Bibel und der Kirchengeschichte bringt uns zu Gott, sondern nur in dem wir Ihn lieben mit dem ganzen Herzen, mit der ganzen Seele und dem ganzen Gemüte und daraus hervorgehend, den Nächsten wie uns selbst.

"Die Liebe, die aus der Weisheit kommt ist gut. Besser aber ist die Weisheit, welche aus der Liebe kommt."

Samstag, 6. März 2010

Wie lebt Jesus in uns?

Dass Jesus bei uns ist, ist keine Frage, das wissen wir alle. „Ich bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende der Welt“, sagt Er. Du wirst jetzt vielleicht antworten: „Ja, sicher, aber bei euch und in euch ist nicht das selbe“. Ja, und mit diesem Einwand hast Du recht, Du hast sogar ins Schwarze getroffen! Jesus ist bei uns, bis die Welt zu Ende ist. Gemeint ist die Welt in uns. Die Weltliebe, das Interesse an dieser Welt, und an dem, was so alles in dieser Welt geschieht. Unser Interesse daran, dass der RFID-Chip bald eingepflanzt wird, das Interesse, wie der ganz grosse System-Crash vor der Tür steht und es nur noch darum geht, ob er morgen oder nächste Woche eintritt. Mit all diesen Interessen ist deine Weltliebe noch sehr ausgeprägt und deshalb trifft es auch zu, dass Jesus bei dir ist jeden Tag.

Nachher dann, wenn du die Welt einmal überwunden hast, ist Jesus nicht mehr bei dir. Das verwundert dich? Ja, das ist so. Dann ist Jesus nicht mehr bei dir, sondern in dir! Dann erst, wenn der Tempel gereinigt ist, kann Er Seine Wohnung im Tempel beziehen, und dann trifft es auch für dich zu, wenn Er sagt: „Das Himmelreich ist in euch!“ Also nicht irgendwo ausserhalb von uns, sondern in unserem Innenleben. Dieses Innenleben steht dann im krassen Gegensatz zum Aussenleben. Dann stoppen die Einflüsse, vermittelt durch die fünf Sinne, von aussen zu unserem Innen- und Gemütsleben, aber die Einflüsse von unserem Innenleben zum Aussenleben werden immer stärker.

Doch nun zu der eingangs gestellten Frage: Wie lebt denn Jesus in uns. Viele Christen stellen sich Jesus als Mensch vor, so, wie Er damals als Menschensohn ausgesehen haben könnte. Stelle Dir Jesus nicht nur in dieser äusserlichen Form vor, sondern beachte, was Er (Joh. 14. 16 u. 17) gesagt hat: „Ich werde euch einen andern Tröster geben, dass Er bei euch sei in Ewigkeit: den Geist der Wahrheit, den die Welt (-liebenden) nicht empfangen kann denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht.“ Beachten wir wohl, dass Jesus in Form dieses ‚Geistes der Wahrheit‘ in uns ist. Dieser Geist der Wahrheit hat noch viele andere Namen: Geist Gottes, Heilige Geist, Göttliche Liebe, Licht, Kraft, Himmelreich, Gott. Dieser Geist Gottes ist also unser Tröster, welcher in uns ist und in alle Ewigkeit bleibt. Damit dieser Gottes Geist aber mehr und mehr zunehmen kann, muss, wie schon gesagt, das seelische Umfeld stimmen. Jesus in uns ist also der Geist Gottes in uns.

Wie aber dürfen wir uns Gottes Geist in uns vorstellen? Hat Er eine Form, nach der man sich ein Vorstellungsbild machen kann? Nein, hat Er nicht. Wir sollen uns Gottes Geist, also Jesus, nicht in einer Form vorstellen, sondern mit Seinen Eigenschaften. Nach diesen Eigenschaften soll sich auch die Seele ausrichten. Hat die Seele sich diese Eigenschaften – durch die Kraft des Geistes – zu eigenmachen können, so wird Gottes Geist auch immer stärker, bis die Seele dann voll erfüllt mit dem Geist Gottes ist. Das ist dann die Wiedergeburt der Seele.

Die Eigenschaften des Geistes Gottes

Die Eigenschaften entsprechen den sieben Urengel Liebe, Licht, Kraft, die Ordnung Gottes, der Ernst, die Geduld und das Erbarmen.
Wenn Jesus in uns lebt, wenn wir ein Leben im Geist führen, dann leben diese sieben Eigenschaften in uns.

Die Liebe bedeutet, dass die Liebe zu Gott als eine Geistesgabe in uns wirkt. Die Liebe zu Gott mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit dem ganzen Gemüt, ist eine Gnadengabe. Als Frucht der schon entwickelten Liebe zu Gott entspringt dann auch die Liebe zu den Mitmenschen, das heisst die Liebe zu Jesus im Mitmenschen. Die Liebe, wie der Geist Gottes auch im Mitmenschen zu seiner seelischen Reife wirkt.

Das Licht bedeutet die Erkenntnis, die Weisheit (Weisheit ist ja die Erfahrung daraus, wenn man die Erkenntnis in die Tat umsetzt). Das Licht ist auch die Wahrheit, ist das Wort Gottes. Wie die Liebe ist das Licht eine Gabe des Geistes und kann nicht mit Lesen von Büchern oder Hören von Predigten kompensiert werden. Das Licht entsteht nicht im Verstand, sondern allein im Herzen, dem Sitz des Geistes Gottes.

Die Kraft bedeutet auch der Wille. Der Wille ist die Kraft der Liebe, demzufolge auch eine Gabe des Geistes. Wenn der Wille vom Menschen ist, dann führt er in die falsche Richtung, wie unser Umfeld im natürlichen Leben ja vollumfänglich beweist. Wenn wir unseren Willen allein dem Göttlichen Willen unterstellen, dann und nur dann kann sich das Leben im Geiste verwirklichen.

Die Liebe zur Ordnung Gottes ist die Vierte. Diese umfasst die Ordnung oder auch die Gesetzmässigkeiten des natürlichen Lebens und jener des geistigen Lebens, welches den Augen der Weltmenschen vorenthalten ist. Nur durch die Erkenntnis, also mit dem Licht des Geistes, können die Geheimnisse der geistigen Gesetzmässigkeiten erkannt werden.

Der Ernst oder die Beharrlichkeit ist die Eigenschaft, welcher wir nebst der Geduld unser Ewiges Leben verdanken. Wenn ich bedenke, dass Jesus schon ein paarmal von mir gedacht hat: „Das ist ein hoffnungsloser Fall!!“, so verdanke ich es seiner von durch nichts abzubringender Beharrlichkeit und vor allem auch seiner immerwährenden Geduld, dass ich mich immer noch Seiner heiligen Liebe erfreuen darf!

Schliesslich bleibt als siebente Eigenschaft noch das Erbarmen, die Barmliebe. Wenn diese Liebe ausgeprägt in unserer Seele leben kann, dann verspüren wir öfters auch den sogenannten Barmschmerz. Sehen wir unsere Nächsten mit den Augen des Geistes wie sie am oder schon über dem Abgrund stehen und partout nicht vom sündigen Weg umkehren wollen, dann beschleicht unsere Seele dieser Barmschmerz. Helfen wollen und nicht helfen dürfen – das tut weh.

Leben diese sieben Eigenschaften in uns als reine Geistesgaben, so haben wir das Ewige Leben in uns. Dann lebt der Ewige in uns! Uns bleibt dann nur noch das Gebet, dass Er uns hilft allen, auch den kleinsten Unrat, in uns zu entfernen, damit wir die göttliche Führung für jeden Augenblich, jede Situation des Alltags erkennen können und danach handeln – dann dürfen wir Zuschauer unseres eigenen Lebens sein! Halleluja!

Dienstag, 2. März 2010

Die Führung Gottes

Alle Nachfolger Jesu kommen immer wieder in Anfechtungen und Prüfungen. Diese von Gott gewollten Ereignisse sind niemals Strafen, sondern wertvolle Lektionen in der seelisch/geistigen Entwicklung. Auch mannigfache Situationen, in denen man bei bestem Willen nicht mehr weiter weiss, gehören dazu. Das Ziel all dieser zum Teil schmerzlichen Übungen ist es, den eigenen Willen dem Göttlichen Willen zu unterstellen. Genau so wie im Strassenverkehr jeder Autofahrer seinen Willen dem Willen des Gesetzgebers unterstellt. Nur wenn er alle die Gebote wie Rechtsfahren, Halten bei Rot usw. einhält, kommt er sicher und ohne Schaden ans Ziel. Ebenso im natürlichen wie im geistigen Leben. Sind wir eigenwillig und kümmern wir uns nicht um den Willen Gottes, so verhalten wir uns genauso wie der Autofahrer, der einmal rechts, ein andermal links fährt, Stoppstrassen als vortrittsberechtigt ansieht und sein Auto auf der Kreuzung parkiert.

Es ist deshalb äusserst notwendig nach der Führung Gottes zu leben, weil viele Situationen im Leben von der geistigen Seite vorbereitet sind, wovon wir meistens keine Ahnung haben. Da wir bis zur vollen Wiedergeburt noch geistig blind sind, können wir die materiellen und geistigen Zusammenhänge nicht erkennen. Wollen wir nun eine solche durch den Geist vorbereitete Situation allein durch unseren Eigenwillen meistern, so ist der Misserfolg natürlich vorprogrammiert und wir erleiden elendiglich Schiffbruch. Um die geistigen Elemente in einer bestimmten Lebenssituation mit einzubeziehen, ist es erforderlich, die Führung Gottes zu erkennen.

Viele Christen, fühlen das und beten auch dementsprechend. Viele beten um Führung. Wer aber um die Führung Gottes in unserem Leben betet, hat noch sehr wenig Licht und hat das Grundlegende des Christen-Lebens noch nicht begriffen. Um Führung müssen wir deshalb nicht bitten, weil Gott schon seit unserer Geburt nichts anderes tut, als uns zu führen. Wir müssen auch nicht darum bitten, dass Jesus in uns bleibt, denn Er hat uns ein für allemal versprochen, dass Er bei (in) uns ist bis ans Ende der Welt. Also, solche Gebete sind Unsinn. Unsere Sorge soll also nicht sein, dass der Herr uns führt, unsere Sorge soll sein, dass wir Seine weisen Führungen erkennen. Hier liegt das Problem. Und wenn wir dieses Problem noch weiter auseinandernehmen, so fällt uns auf, dass der Geist Gottes wohl weiss, auf welche Art und Weise Er sich uns kundtun muss, damit wir Ihn verstehen. Also hier liegt unser Problem auch nicht. Er (der Geist Gottes) gibt Sich nicht auf eine Missverständliche Art und Weise zu erkennen, denn Er kennt uns besser als wir uns selbst. Um uns zu führen und zu lehren hat Er verschiedene Möglichkeiten. Zu den Einen tut Er Seine Führung in natürlicher Weise kund, in dem Er dem Menschen zum Beispiel auf ein bestimmtes Buch aufmerksam macht, einem Andern gibt Er einen bestimmten Gedanken ein, einem Dritten drängt Er etwas Bestimmtes zu tun, sodass er sich nachher fragt ‚warum habe ich das getan?‘. Mit einem Vierten spricht Er deutlich, klar und unmissverständlich mit der inneren Stimme.

So hat ein Jeder seine eigene persönliche Antenne, die kluge Führung Gottes zu empfangen. Und der Geist Gottes weiss, welche Antenne auf Empfang ist (oder besser: sein sollte!).

Wenn wir das alles wissen und die Führung Gottes noch immer nicht erkennen, woran mag das liegen?

Ich will es Dir mit einer Entsprechung erklären. Hier in Brasilien kommt es öfters vor, dass regional zu wenig Trinkwasser vorhanden ist. Der Grund dazu ist aber nicht das völlige Ausbleiben der Niederschläge, sondern den Dreck, der das Trinkwasser verschmutzt. Kläranlagen haben Seltenheitswert und so fliessen die meisten Abwässer von kleinen und grossen Städten in Bäche und Flüsse.
Solchem Wasser gleichen die Seelen vieler Christen. Trotz „Bekehrung“ und Sündenvergebung häufen sich so viele tägliche Abwässer in den Seelen durch den Weltgeist, wie dieser durch seine verbleibende Weltliebe (Fernsehen, Zeitungen, Radio, Tratsch und Klatsch) täglich aufnimt. Die Seele eines fernsehzuschauenden Christen wird niemals in der Lage sein, die Führung Gottes unmissverständlich zu erfahren. Ja, mehr noch, mit seinem Gebet: „Herr führe mich!“ gibt er zu verstehen, dass er nicht mal weiss, dass Gott ihn schon lange führt.

Wenn der Nachfolger Jesu Gott mit seinem ganzen Herzen, mit seiner ganzen Seele und seinem ganzen Gemüt liebt, in dessen Herz, Seele und Gemüt verbleibt nicht der kleinste Platz mehr, mit welchem er die Welt weiterhin lieben kann! Wer somit mit seinem ganzen Herzen, ganzer Seele und ganzem Denken und Gemüt nach dem Himmelreich trachtet, dem wird nun alles, wirklich alles im materiellen und geistigen Leben zufallen,das er nötig hat. Das ist kein Zufall, sondern Realität, die von einem Jeden täglich aufs Neue erfahren werden kann.

Darum beginne heute! Gib Dir einen Ruck und entferne alles innerlich und äusserlich, was dich in deinem Leben hindert, ein geistiges Leben zu führen. Die Zeit ist kurz, meine leiben Freunde und Geschwister! Das materielle Leben mit seiner verlogenen Politik und dem ganzen auf Betrug basierendem System zeigt uns ja täglich, wie spät es ist. Das sieht und vernimmt man auch ohne Fernsehen, Radio und Zeitungen!

Trenne dich von allem Materiellen, das du nicht zum Überleben brauchst, und täusche dich nicht, das Materielle dient nicht dazu, deinen „Lebenskomfort“ zu steigern! Im Gegenteil, der wahre Lebenskomfort steigert sich in genau dem Masse, wie du dich von all dem materiellen Tand befreist. Klar, theoretisch kannst zu dies nicht verstehen, aber wenn du es endlich wagst und tust, wirst du diese Wahrheit schnell erkennen. Nicht lange wird es dauern, und die Führung Gottes ist nicht mehr auf natürliche Umwege angewiesen, sondern kann sich dir direkt mit Seiner inneren Stimme offenbaren!