Mittwoch, 19. Juni 2019

#21 Die Bergpredigt - Die Sorgen


Das Thema Sorgen ist uns ja schon einmal in dieser Bergpredigt begegnet. Erinnerst Du Dich? Es ging um die Bitte „Gib uns unser tägliches Brot“. Dabei haben wir festgestellt, dass es gar nicht um das aus Mehl gefertigte Brot ging, sondern um das geistige Brot, die geistige Nahrung, die uns ja so Not tut.

Im heutigen Vers hingegen geht es rein um materielle Dinge und darum, was die materiellen Dinge für geistige Auswirkungen haben. Oder besser gesagt, haben sollten.



Darum sage ich euch: Sorget euch nicht um euer Leben, was ihr essen und was ihr trinken sollt, noch um euren Leib, was ihr anziehen sollt. Ist nicht das Leben mehr als die Speise und der Leib mehr als die Kleidung? Sehet die Vögel des Himmels an! Sie säen nicht und ernten nicht, sie sammeln auch nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater nährt sie doch. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie? Wer aber von euch kann durch sein Sorgen zu seiner Länge eine einzige Elle hinzusetzen?” (Math. 6. 25)

Wenn man in der Bergpredigt Verse liest wie diesen, dann kann ich sehr gut begreifen, dass die Bergpredigt nicht mit Enthusiasmus gepredigt wird und warum die Seelenmenschen, die eben im Aussenleben leben, nichts davon wissen wollen. Sie sind ja den ganzen Tag mit nichts anderem beschäftigt, als, nur für ihren Leib zu sorgen. Ihr Leben ist nichts anderes, als für den morgigen Tag zu sorgen. Und wenn nicht für den morgigen Tag, so halt fürs Alter. Auf jedenfall bleiben genügend Sorgen, sich das Leben in naher Zukunft noch besser, noch gemütlicher und noch bequemer zu gestalten.

Doch halt! Ich spreche von den Seelenmenschen und den Seelenchristen. Haben wir nicht am Anfgang der Bergpredigt, in der Folge 2 von der Zielgruppe gesprochen, also von jenen Menschen, an die sich Jesus vor allem richtet? Richtig, er wandte sich an die Geistmenschen. Und damit sagt Er nichts davon, dass sich die Seelenmenschen nicht für den täglichen Bedarf sorgen sollen. Sie tun es ja trotzdem. Also, richtet sich auch dieser Vers an die Geistmenschen, von denen er mehr als einmal gesagt hat „Sie sind nicht von der Welt, gleichwie auch ich nicht von der Welt bin“. Nun, an diese richtet sich also dieser Vers.

Und der Vers, sich nicht überspannt für weltliche Bedürfnisse zu sorgen, steht in direkter Wechselwirkung mit der Aussage Jesu:

Trachtet aber zuerst nach dem Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles hinzugelegt werden. Darum sollt ihr euch nicht sorgen um den andern Morgen; denn der morgende Tag wird für das Seine sorgen. Jedem Tage genügt seine eigene Plage!” (Math. 6. 33)

Sich selbst sorgen, heisst nichts anderes, als Gott das Sorgerecht zu entziehen.

Er sorgt für Dich, indem Er Dich als einen Kanal Seiner Kraft sehen will, einen Kanal, der Seiner Kraft keinen Widerstand entgegenstellt. Dieser Kanal muss deshalb sauber sein, darf keine Verunreinigungen in Form von Sünden aufweisen, sonst verunreinigt dieser Kanal das absolut reine Göttliche Quellwasser, das ungehindert durch diesen Kanal hindurchfliessen soll.

Er sorgt für Dich, indem Er Dich durch die Seele als Tempel Seiner Selbst sehen will, ein Tempel, der heilig gehalten sein soll. Bevor das aber möglich ist, muss Er in Dir eine Tempelreinigung durchführen, wie wir das im Johannes-Evangelium nachlesen können. Solange die Seele noch der Ort ist, wo täglich das Oktoberfest gefeiert wird, ist sie als Göttlicher Tempel ungeeignet.

Er sorgt für Dich, indem Er Dich durch den Leib als Tempel Seiner Selbst sehen will. Ein Tempel, der nicht durch Graffiti verschmiert ist, also mittels Tattoo und Piercing verunstaltet ist. Er wird aber nicht am Schluss Seines Wirkens, also kurz vor Deinem Abschied von dieser Welt die nötige Tempelreinigung durchführen, sondern VOR Seinem Wirken. Christus als Geist Christi wirkt nämlich niemals in einem verunreinigten Tempel.

Und endlich sorgt Er für Dich, wenn Du überhaupt Ihn für Dich sorgen lässt. Und das bedeutet natürlich nicht, dass Du für all das, was Du benötigst, wiederum Ihn bittest, dass Er es Dir geben möge. Denn mit diesen Bittgebeten für das Tägliche, würdest Du Dich ja wiederum sorgen – oder nicht? Nein, Er weiss was Du benötigst. Und genau hier ist der springende Punkt. Bist Du zufrieden mit dem, was Er Dir gibt? Oder willst Du mehr? Glaubst Du an das Wohlfühl-Evangelium? Bist Du der Meinung, Christus geht vor Dir her, um Dir alle Steine aus dem Weg zu räumen und geht hinter Dir her, um Dich zu stützen, wenn Du vielleicht ein bisschen müde wirst?

Sicher, Christus kommt Dir auf halbem Wege entgegen auf Deinem Weg. Aber natürlich nur dann, wenn Du Dich selbst auf den Weg gemacht hast,Wenn Du meinst, als sogenannter Gnadenmensch falle Dir alles zu und Du brauchst Dich nicht mehr um Deinen Weg zu kümmern, dann ist diese Meinung noch verkehrter als jene des Wohlfühl-Evangeliums.

Dein Weg, den Du zu machen hast, ist nach dem Himmelreich zu trachten. Und dieses Trachten bedeutet ersteinmal, den Tempel zu reinigen und dann, wenn er sauber ist, ihn auch rein zu halten. Reinigen ist eine einmalige Angelegenheit, das Reinhalten jedoch ist Deine tägliche Arbeit, Dein tägliches Trachten nach dem Himmelreich.

Soweit so gut. Wir wissen, dass wir uns nicht sorgen sollen. Wir wissen es, weil es in der Bibel steht. Aber wissen wir auch, WESHALB das so ist, aus welchen Geistigen Ursachen, wir uns nicht sorgen sollen? Es nützt uns nicht viel, einfach zu wissen, was wir tun und nicht sollen, weil wir dann ganz mechanisch uns danach richten und somit handeln wir schon wieder gesetzmäßig. Und das kann ja nicht der Zweck sein. Nein, wir sollen WISSEN, weshalb wir ein Gebot halten sollen. Ohne dieses Wissen wäre es uns unmöglich, einen Gesamtzusammenhang zu erkennen.

„Sich sorgen“ ist ein sehr ernstzunehmendes Alarmzeichen im Glaubensleben. Das Neue Testament ist voll von Verheissungen, nicht für die jenseitige Zukunft der Ewigkeit, sondern auch in Hinblick auf das Leben hier und jetzt im Diesseits. Verheisst Gott, dass alle Dinge zum Besten dienen jenen, die Gott lieben, und wir glauben das, aber sorgen uns dennoch, dann heisst das nichts anderes, dass a) wir eben in der Tiefe der Seele doch nicht glauben oder b), dass wir eben Gott doch nicht oder zuwenig lieben. Wahrscheinlich aber trifft eher beides gleichzeitig zu.

Das mangelnde Vertrauen zu Gott und damit die schwache oder gar nicht vorhandene Gotteserkenntnis ist dann Schuld, dass wir statt zu vertrauen, uns eben sorgen müssen. Sich sorgen ist immer mangelndes Vertrauen. Sich sorgen ist aber auch mangelnde Gotteserkenntnis. Sich sorgen heißt weiter, keine Erfahrung zu haben, dass Gott alle Dinge zum Besten zu richten weiß. Sich sorgen heißt aber am letzten Ende auch, dass man es selber besser weiß, was gut ist und Gott davon offenbar keine Ahnung hat.

Sich nicht sorgen und Vertrauen heisst, alles das auch anzunehmen, was kommt. Eben, alle Dinge dienen zum Besten, denen, die Gott lieben. Und hier ist wahrscheinlich die Falle, in die man gerne hineintappt. Man ist nicht bereit, das anzunehmen, was kommt. Man ist nicht bereit, ein Kreuzlein auf sich zu nehmen, wenn Gott der Meinung ist, dass dem Betreffenden ein Kreuzlein gut tut. Oder man ist nicht bereit, sich zu verleugnen, Oder man ist nicht bereit, sich auf dem Ego herumtrappeln zu lassen. Kurz, es ist noch Trotz vorhanden. Trotz ist letztendlich Auflehnung. So können wir sagen, Sich sorgen ist Auflehnung gegen Gott, wo er doch nur das Beste für uns will.

Was bedeutet nun dieser Trotz, diese Auflehnung? Ich habe das Ego angesprochen. Auflehnung hat mit dem Ego zu tun. Und das Ego ist Seele pur. Ego ist gleich Bewusstsein, und wenn sich dieses gegen irgendwelche Umstände, die von Gottt verordnet sind, entgegenstellt, dann ist es eben die Seele, die Gott trotzt. Und wenn es die Seele ist, welche sich nicht fügt, wie kann man das bezeichnen?

Ganz richtig, wer sich sorgt ist ein Seelenmensch.

Demzufolge ist also derjenige ein Geistmensch, der sich nicht sorgt. Derjenige, der genügend Glaubenserfahrung hat und sich sagen kann, dass Christus eben erwiesenermassen im Herzen lebt und das Ego sich ganz dem Geist Christi unterstellt hat. Die Seele, die bewusst alles aus der Hand Gottes so entgegen nehmen kann, wies halt eben kommt, die ist durchflutet vom Geist Christi und ist entweder wiedergeboren oder kurz davor.

Derjenige hat das Zeugnis Jesu und ist selbst ein Zeugnis Jesu. Ihn erschüttert nichts. Er weiss auch, das die Materie mit all seinen vermeintlichen Problemen und offenen Fragen nichts als eine Täuschung ist. Die Realität aber ist das Reich Gottes in seinem Herzen. Darum gibt er sich nicht der Täuschung hin, sondern der Realität. Am Ende aber steht die Realität immer über der Täuschung. Ja --- wenn es dann nur nicht zu spät ist!





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Zur Erinnerung für alle jene, die sich in den Strängen einer Evangelischen Kirche verfangen haben:

Die sechs Kernpunkte des VOLLEN Evangeliums

  1. Konsequente Um- und Abkehr von der Sünde
    wissen wir doch, daß unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde außer Wirksamkeit gesetzt sei, so daß wir der Sünde nicht mehr dienen 
  2. Vergebung an alle ohne Ausnahme
    Vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldigen
  3. Heiligung und Abödung der Welt mit allen ihren Genüssen
    “So suchet was des Herrn Wille ist … das ist der Wille Gottes, eure Heiligung … ohne die niemand den Herrn sehen wird, … denn wer die Welt liebhat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters”
  4. Das persönliche Kreuz dankbar auf sich nehmen
    Wer das Kreuz nicht auf sich nimmt, ist Meiner nicht wert
  5. bis zur Krönung mit der vollen Wiedergeburt durch den Geist
    “wer die Sünde tut ist vom Teufel … Keiner, der aus Gott geboren ist, tut Sünde; denn Sein Same bleibt in ihm, und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist
  6. Die stetige Verbindung mit dem Himmlischen Vater
    “Meine Schafe hören meine Stimme … denn die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr bedürfet nicht, daß euch jemand lehre; sondern so, wie euch die Salbung selbst über alles belehrt, ist es wahr und keine Lüge, und wie sie euch belehrt hat, so bleibet darin!”

Nur wer diese Punkte im Alltag umsetzt, erweckt seinen eigenen Geist. Demzufolge ist auch nur derjenige in der Lage, "im Geist zu wandeln", der erweckten Geistes ist!


Werden diese sechs Punkte nicht gepredigt, liegt man ausserhalb der Wahrheit und man wird in eine illusionäre Traumwelt gelockt. Sehet zu, dass euch niemand verführe !

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Wie immer ist der Austausch über das Thema im Forum offen und auch Gäste können sich einbringen, können ergänzen oder ihrer kritischen Haltung freien Lauf lassen. Kritische und gegenteilige Meinungen ergeben bei uns keine "Streit"gespräche, sondern sind eine Bereicherung! Wer will, kann auch Fragen stellen. Der erste Beitragschreiber möchte bitte das Thema mit dem Aufsatztitel eröffnen



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Jesus segne Dich!

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