Mittwoch, 26. Juni 2019

#22 Die Bergpredigt - Das Richten


Mit dem Vers „Du sollst nicht richten“ wird üblicherweise jeder Kritik entgegnet. Manchmal berechtigt, manchmal nicht.

Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! Denn mit welchem Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden, und mit welchem Maß ihr meßt, wird euch gemessen werden” (Math. 7. 1)

Was heisst richten? Zum Richten gehören drei Aspekte: a) Sachverhalt erkennen, b) Schlussfolgerung ziehen, also Urteil bilden und c) Sanktionen ergreifen.

Dann gilt es zu unterscheiden zwischen „Richten“ und „Beurteilen“. Schauen wir uns einmal an, WESHALB wir nicht richten sollen. Bemerke auch hier, es geht nicht einfach darum, das Wort zu übernehmen und sich daran halten. Natürlich ist das Halten der Gebote richtig und von Christus befohlen, aber ebenso wichtig ist zu verstehen, WESHALB ein solches Gebot besteht. Nun – Du weisst schon, es geht darum, einen Gesamtüberblick über diese Geistigen Gesetze zu erhalten.

Schauen wir uns zwei Beispiele an. Jesus und die Pharisäer nach Matth. 23 zum einen und Jesu Einstellung gegenüber Judas Ischariot zum anderen
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Jesus sagt von sich selbst, dass er nicht gekommen sei um zu richten, sondern um zu retten.

Wer meine Worte nur hört und sie nicht befolgt, den richte nicht ich; denn ich bin nicht gekommen, um die Welt zu richten, sondern um die Welt zu retten“ (Joh. 12. 37)

Nun fragt es sich, wie sich die Sache mit den Pharisäern verhält. Im wahrsten Sinn des Wortes hat Jesus diese herunterkapitelt, das in der Schärfe des Wortes nichts zu wünschen übrig liess. Ist denn das nicht ein Widerspruch?

Nein, das war nicht richten. Das war ein Beurteilen, denn irgend eine Sanktion hat Jesu nicht ergriffen. Also kann es kein Richten sein.

Bei Judas Ischariot war es ähnlich. Judas sah in Jesus bis zuletzt den irdischen Erlöser, also den Sacharia-Messias, wie die Messianisten heute noch, was ihn dann zum Verrat verleitet hat. Doch Jesus wusste, was geschehen würde und sah auch, dass es Judas niemals darum ging, das innere Himmelreich im Herzen zu erkennen. Hier hätte Jesus richten können, was er aber nicht getan hat. Er hätte Sanktionen ergreifen können und Judas von sich weisen. Und genau das hatte Er nicht getan.

Sehen wir uns an, wie das heute gehandhabt wird. Überall da, wo Christen eine andere als die Mainstream-Meinung vertreten, wird der Betreffende sofort aus den Gemeinden und sogar aus den Familien ausgestoßen und in digitalen Medien wird man gesperrt. Das ist Richten mit Sanktionen ergreifen. Also pure Inquisation. Gerade von judaisierten, sogenannten „Bibeltreuen“ ein sehr schändliches Unterfangen und es beweist, dass die Evangelikalie unter sich ein äusserst zerstrittenes Reich ist.

Kehren wir zurück zur Frage, WESHALB wir nicht richten sollen, beziehungsweise nicht dürfen. Betrachten wir nun die eingangs erwähnten drei Punkte -Sachverhalt erkennen, -Urteil fällen und -Sanktionen ergreifen.

Zu a), den Sachverhalt erkennen. Dazu ist zu sagen, dass es ja immer darauf ankommt, aus welchem Blickwinkel man eine Sache zu erkennen glaubt. In Glaubensfragen dient den Bibeltreuen ja ausschliesslich die Bibel. Wenn zwar auch nur Teile der Schrift, denn andere Teile lehnen sie ja genauso ab wie die Atheisten die gesamte Bibel.

Die Beurteilung einer Sache geschieht immer aus einer individuellen Wahrnehmung. Es wäre ja vermessen, zu behaupten, dass man aus der Warte der absolut vollen Wahrheit aus etwas beurteilen kann. Das konnte nur Jesus. Deshalb ist jede Beurteilung einer Sache immer subjektiv! Das ist der erste Grund, warum niemand sich ein Richterurteil über etwas anmaßen kann. Wenn wir bedenken, dass es 45´000 verschiedene christl. Denominationen auf dieser Welt gibt, dann sehen wir, dass es 45´000 verschiedene Ansichten der Wahrheit gibt. Wer hat die Richtige? Wie will ein zerstrittenes Reich die wahre Wahrheit ergründen?

Jesus hat aus der Geistigen Sicht die Pharisäer und Schriftgelehrten, also die Theologen beurteilt. Er hat aus Geistiger Sicht festgestellt, wie sie sich verhalten und hat ihnen das dann vorgeworfen. Diese Beurteilung war ohne Zweifel objektiv und diente den Zuhörern als Belehrung anhand eines schlechten, ja verwerflichen Beispieles.

Auch Judas wurde von Jesus durchschaut und auch ihn hatte er beurteilt. Nicht nur beim Abendmahl, schon vorher hat er immer wieder darauf hingewiesen, dass Judas nicht „einer von oben“ war.

Und heute? Wie steht es heute mit dem Einschätzen und beurteilen einer Geistlichen Situation? Ich sage absichtlich „geistlich“, weil es geht ja hauptsächlich um kirchliche Belange, oder jene der Kirchenlehre.

Von kirchlicher Seite ist jede Beurteilung einer geistlichen Situation schizophren. Man sagt, man beurteile nach der Bibel, dem Wort Gottes, aber in Tat und Wahrheit beurteilt man nach der eigenen Kirchenlehre und die stimmt mit der Gesamt-Bibel natürlich nicht überein. Darum ist von vornherein jede Beurteilung einer Geistlichen Situation absurd, wie das die Kirchengeschichte ab dem Jahr 95 n. Chr. eindrücklich beweist.

Im Punkt b) die Schlussfolgerung ziehen, beziehungsweise das Urteil fällen, aus einer einseitigen Sachbeurteilung ist nichts anderes, als sich überheben. Die gesamte Kirchengeschichte ist geprägt von subjektiven Schlussfolgerungen und damit deren höchst einseitigen Urteilen.

Urteile können nicht gefällt werden nach der absoluten Wahrheit, wie das etwa bei einem bürgerlichen Gesetzbuch der Fall ist. Da ist meist die Rechtslage klar und absolut. In geistlicher, ja mehr noch in Geistigen Angelegenheiten ist das aber absolut unmöglich.

Das Urteilen in geistiger Sache ist ein Akt gegen den freien Willen, der uns vom Schöpfer gegeben wurde. Wie hat sich die Kirche, schon seit dem ersten Jahrhundert dagegen versündigt. Schon Clemens von Rom hat vor der ersten Jahrhundertwende einen Unterschied zwischen der kirchlichen Obrigkeit und den sogenannten „Laien“ gemacht und damit ein Urteil gefällt, dass es Besserwisser und Nichtwisser gibt, womit die Besserwisser, auch Theologen genannt, automatisch das Recht bekommen haben, Recht zu sprechen.

Jesus hat im Matth. 23 gegenüber den Pharisäern kein Urteil gesprochen, Er hat lediglich geraten, „das was sie predigen, das tut, aber nach ihren Werken tut nicht.“ Er hat sich klar eines Urteils enthalten.

Genauso im Falle des Judas Ischariot. Da hat Er lediglich gesagt, dass Judas vom Teufel sei. Mehr nicht.

Und heute? Wie wird das gehandhabt?

Schauen wir das grosse Heer der „kirchlich Beauftragten in Weltanschuungsfragen“. Was diese Leute vom Stapel lassen, ist genauso schlimm wie die Inquisition. Jeder dieser kirchlichen Beamten urteilt nicht nach der Bibel, sondern nach der jeweiligen Lehre aus dem Topf er frisst.

Aber wenn da schon bei den Vollprofi-Theologen ein nie dagewesener Glaubenskrieg herrscht, wieviel mehr bei den unzähligen Hobby-Theologen! Das sind nicht 45´000 Tausend, nein, das sind Millionen, wo jeder seine eigene Wahrheit und damit sein eigenes Urteil hat. Beschauen wir die Netzgemeinde, welche Schlachten hier von den selbsternannten bibeltreuen Freizeittheologen ausgetragen werden. Eine groteske Situation, die wir heute haben, die meilenweit mit dem Evangelium Christi nichts zu tun hat.

Dann haben wir noch den  Punkt c), die Sanktionen. In diesem Punkt wird es offensichtlich, dass die Kirchen, und zwar Katholische wie Evangelische, mit dem Biblischen Verständnis, der Biblischen Wahrheit nicht im Geringsten etwas zu tun haben. Kirchen, die Organisation und das Wesen der Kirchen ist die teuflische, satanische Ausgabe der Wahrheit. Kirchen sind nicht von oben, sondern von unten inspiriert und folgen der Agenda Luzifers.

Dürfen wir nach der Lehre Jesu keine Urteile vollstrecken, so wird kein Gebot derart übertreten wir eben dieses. Jesus hätte das Wesen der Templer, die ebenfalls nichts mehr mit Moses und den Propheten zu tun hatten, zerschlagen können. Die Macht hätte Er gehabt, aber er respektierte auch bei diesen Abgesandten der Hölle den freien Willen. Auch bei Judas wäre es Ihm ein Leichtes gewesen, Sanktionen zu ergreifen und so dessen Verrat zu entgehen. Nein, Er hat es nicht getan, weil Er nicht in diese Welt gekommen ist, zu richten, sondern zu erretten.

Und heute? Inquisition, wohin das Auge reicht. Aussperren, Ausstossen, vernichten, schädigen, nichts bleibt aussen vor, im denominationellen Kampf und Krieg. Und alles im Namen Jesu. Aber das wahre Evangelium hörst Du nirgends. Das wahre Evangelium des Christus im Herzen, das Bewusstsein der steten Gegenwart Gottes, das Abwenden von Welt und Sünde, nein, das hörst Du nirgends.

Ja, mehr noch, das wahre Evangelium des Christusgeistes in Deinem Herzen, dieses Gebet im Geiste ohne Unterlass, wird ebenfalls bekämpft, weil es okkult sein sollte. Die Erkenntnis, die Dir der Geist Gottes gibt, die Weissagung und Offenbarungen, welche Jesus einst für diese letzte Zeit, wo wir das so dringend brauchen, wird als teuflisch bekriegt. Ja, so verkehrt ist die Welt.

Aber unser Reich ist – Gott sei Dank – eben nicht von dieser Welt.




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Zur Erinnerung für alle jene, die sich in den Strängen einer Evangelischen Kirche verfangen haben:

Die sechs Kernpunkte des VOLLEN Evangeliums

  1. Konsequente Um- und Abkehr von der Sünde
    wissen wir doch, daß unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde außer Wirksamkeit gesetzt sei, so daß wir der Sünde nicht mehr dienen 
  2. Vergebung an alle ohne Ausnahme
    Vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldigen
  3. Heiligung und Abödung der Welt mit allen ihren Genüssen
    “So suchet was des Herrn Wille ist … das ist der Wille Gottes, eure Heiligung … ohne die niemand den Herrn sehen wird, … denn wer die Welt liebhat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters”
  4. Das persönliche Kreuz dankbar auf sich nehmen
    Wer das Kreuz nicht auf sich nimmt, ist Meiner nicht wert
  5. bis zur Krönung mit der vollen Wiedergeburt durch den Geist
    “wer die Sünde tut ist vom Teufel … Keiner, der aus Gott geboren ist, tut Sünde; denn Sein Same bleibt in ihm, und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist
  6. Die stetige Verbindung mit dem Himmlischen Vater
    “Meine Schafe hören meine Stimme … denn die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr bedürfet nicht, daß euch jemand lehre; sondern so, wie euch die Salbung selbst über alles belehrt, ist es wahr und keine Lüge, und wie sie euch belehrt hat, so bleibet darin!”

Nur wer diese Punkte im Alltag umsetzt, erweckt seinen eigenen Geist. Demzufolge ist auch nur derjenige in der Lage, "im Geist zu wandeln", der erweckten Geistes ist!


Werden diese sechs Punkte nicht gepredigt, liegt man ausserhalb der Wahrheit und man wird in eine illusionäre Traumwelt gelockt. Sehet zu, dass euch niemand verführe !

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Jesus segne Dich!

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