Mittwoch, 5. Juni 2019

#19 Die Bergpredigt - Das Augenlicht


Das Auge ist des Leibes Leuchte. Wenn nun dein Auge lauter ist, so wird dein ganzer Leib licht sein. Wenn aber dein Auge verdorben ist, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht in dir Finsternis ist, wie groß wird dann die Finsternis sein! (Math. 6. 22)

Ist das Licht IN Dir Finsternis, der ganze Leib aber Licht, dann sagt uns Jesus, dass das Auge des Leibes die Seele nicht erleuchten kann. Und wenn die Seele im Licht sein soll, aber sie in Finsternis ist, dann muss es wohl noch ein anderes Auge geben, das nicht dem Leibe Licht gibt, sondern der Seele. So hat der Leib sein Auge und die Seele hat auch ihr Auge.




Wieviele Menschen gibt es, die wohl sehendes Auges durch das Leben gehen, aber innen, in der Seele blind sind? In wievielen Menschen ist das innere Licht pure Finsternis? Und durch diese Finsternis sehen sie nirgends einen Ausweg? Sie haben wohl das Licht des Auges, die materielle Welt ist für sie Licht und absolut wahrnehmbar, aber in der Seele sehen sie nichts, weil sie innerlich blind, ja oft sogar stockblind sind?

Was ist denn das Auge für die Seele? -- Das Auge der Seele ist der Geist. Der eigene, menschliche Geist. Alle Menschen haben einen Geist. Auch die blinden. Und dieser Geist ist aber nur ein Funken. Er gibt Licht, aber er bescheint nur sein eigenes Licht. Zuwenig, um die Seele zu erhellen und zuwenig, um dieser geistiges Licht zur Verfügung zu stellen. Der Geistfunken hat an sich ebenfalls noch kein Leben.

Das Auge des Leibes dient dazu, dem materiellen Leben der Seele Licht zu verleihen, damit sie sich in der materiellen Welt bewegen kann.

Das Auge der Seele hingegen dient dazu, das Geistige Leben im Geistigen Licht zu erkennen. Es dient dazu, geistige Zusammenhänge zu erkennen.

Das Auge des Leibes vermag es nicht, Geistiges zu sehen. Es ist nicht dafür da, weil es zu grobstofflich ist.

Das Auge der Seele, also der menschliche Geist hingegen ist feinstofflich und sieht dadurch alles. Grobstoffliches und Feinstoffliches. Vor allem eben dann, wenn er erweckt ist und bereits schon an Stärke zugenommen hat und somit die Himmelspforte bereits etwas geöffnet ist.

Viele Menschen aber suchen mit den Leibesaugen  das Geistige zu verstehen, weil sie kein geistiges Auge haben. Und sie haben kein Geistiges Auge, weil sie der Meinung sind, sowas gäbe es gar nicht. “Ich glaube nur, was ich sehe” ist ihre Maxime und deshalb versuchen sie, die Geistigen Zusammenhänge mit dem Leibesauge wahrzunehmen. Sie versuchen es mit den Buchstaben und suchen in den Buchstaben nach dem Geist. Aber sie finden ihn nicht. Weil das Geistige feinstofflich ist, bleibt es dem grobstofflichen Auge verborgen. Das Leben hingegen ist nur im unsichtbaren Geistigem, nicht im sichtbaren Buchstaben. Darum ist der Buchstabe tot und in ihm ist kein Leben.

Deshalb würde man besser fahren, statt den Buchstaben zu studieren, das innere Auge zu öffnen, also den eigenen Geist zu erwecken und das wahre Leben aus dieser Warte aus zu entdecken.

Das deshalb, weil das leibliche Auge das Wirken des inneren Auges, also des Geistigen Auges, stark behindert. Ist das Fleischauge geöffnet, sieht das Geistige Auge nichts. Ist Dein Auge auf den Fernseher gerichtet, kannst Du weder beten noch die Stimme Deines Heilandes hören. Erst wenn Du die fernsehenden Augen schliesst, kann sich das innere Auge öffnen.

Deshalb, solange Deine leiblichen Augen mitsamt den anderen vier Sinnen aktiv sind, also wenn Du der Welt zugewandt bist, oder wie Johannes es sagte, solange Du die Welt liebst und damit ihr Deine ganze Aufmerksamkeit schenkst, hast Du keine Möglichkeit, Dein Innenleben zu aktivieren. Es gibt nur ein Entweder- Oder! Wir kommen dann gleich in der nächsten Folge noch einmal darauf zurück.

Die Hyper-Aktivität Deiner Sinne, also Dein Sinnesleben oder anders gesagt, Dein Aussenleben mit all den Tausend Imputs den ganzen Tag beraubt Deiner Seele die innere Ruhe, und es lässt keine Gelegenheit offen, um innerlich sich zu konzentrieren. Gab es bis heute doch noch einige Minuten im Tag, wo Du Dich wenigstens ein ganz klein bisschen besinnen konntest, so rauben diese wenigen Minuten Dein Smartphon, das Dir die volle Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt.

Wie willst Du so zum inneren Licht kommen? Und solltest Du doch irgendwann mal eine kurze Gelegenheit zur inneren Einkehr haben, was ist dann? Was findest Du in Deinem Inneren? Wahrscheinlich gar rein nichts als lauter Leere. Dann bist Du froh, wenn Dein Smartphon wieder ruft und Du der Inneren Leere entfliehen kannst. Wenn das bei Dir so ist, dann ist Dein Geist tot. Er hat kein Leben – und damit ist auch Deine Seele tot, selbst wenn sie vermeintlich putzmunter ist. Alles, was Deine Seele unternimmt, also alles, was Du unternimmst, ist völliger Leerlauf. Dein ganzes leben ist völliger Leerlauf, wenn Du nicht das Innere Licht hast, kein Geistleben hast, das Dich erfüllt.

Wie anders ist es bei dem, der Inneres Licht hat. Er ist mit seinem Innenleben derart beschäftigt, dass alles, was um ihn äusserlich geschieht, ihn stört. Darum will er am liebsten alleine sein, geht in den Wald, geht am See oder der Donau entlang spazieren. Statt auf den Gong des iPhones, wartet er darauf, die innere Stimme zu hören, stellt Fragen und weiss, dass alle Unklarheiten garantiert und zur Stunde geklärt werden.

Er, eben der Geistmensch, braucht seine Sinne nur für das Allernötigste. Deshalb hat er innerlich nicht eine Leere, sondern eine Fülle. Er lebt in dieser Fülle. Diese Fülle ist das wahre Leben, ist die Quelle des Lebens, es ist die Führung des Lebens, denn hier – und nur hier – erfährt er den Willen Gottes. Den Willen Gottes für grosse, aber vielmehr noch für alle die kleinen Entscheidungen des Tages. Er ist ein Gotteskind, weil nur jene Kinder Gottes sind, die vom Geist geleitet sind. Wer also nur Leere in sich hat, kann glauben wie er will, ein Kind Gottes ist er aber nicht.

Seid stille dem Herrn und harre auf Ihn, sagt David. Er hatte die Musse, trotz der Regierungsgeschäfte. Er hatte ein Innenleben, wurde vom Geiste Gottes geführt und hatte Zwiesprache mit seinem Herrn.

Darum freuen wir uns, dass auch wir diese Zwiesprache haben dürfen. Dieses Geleitet-Sein, die Lehre, die uns gegeben wird -- sofern wir danach suchen und fragen. Aber auch den vollumfänglichen Schutz, der nur aus diesem Geistleben gewährt werden kann.



Zur Erinnerung für alle jene, die sich in den Strängen einer Evangelischen Kirche verfangen haben:

Die sechs Kernpunkte des VOLLEN Evangeliums

  1. Konsequente Um- und Abkehr von der Sünde
    wissen wir doch, daß unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde außer Wirksamkeit gesetzt sei, so daß wir der Sünde nicht mehr dienen 
  2. Vergebung an alle ohne Ausnahme
    Vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldigen
  3. Heiligung und Abödung der Welt mit allen ihren Genüssen
    “So suchet was des Herrn Wille ist … das ist der Wille Gottes, eure Heiligung … ohne die niemand den Herrn sehen wird, … denn wer die Welt liebhat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters”
  4. Das persönliche Kreuz dankbar auf sich nehmen
    Wer das Kreuz nicht auf sich nimmt, ist Meiner nicht wert
  5. bis zur Krönung mit der vollen Wiedergeburt durch den Geist
    “wer die Sünde tut ist vom Teufel … Keiner, der aus Gott geboren ist, tut Sünde; denn Sein Same bleibt in ihm, und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist
  6. Die stetige Verbindung mit dem Himmlischen Vater
    “Meine Schafe hören meine Stimme … denn die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr bedürfet nicht, daß euch jemand lehre; sondern so, wie euch die Salbung selbst über alles belehrt, ist es wahr und keine Lüge, und wie sie euch belehrt hat, so bleibet darin!”

Nur wer diese Punkte im Alltag umsetzt, erweckt seinen eigenen Geist. Demzufolge ist auch nur derjenige in der Lage, "im Geist zu wandeln", der erweckten Geistes ist!


Werden diese sechs Punkte nicht gepredigt, liegt man ausserhalb der Wahrheit und man wird in eine illusionäre Traumwelt gelockt. Sehet zu, dass euch niemand verführe !

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Jesus segne Dich



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