Das Wiederkommen Jesu ist ein Thema,
das die Christen Gottseidank seit der Auffahrt ohne Unterbruch
beschäftigt. Auch in diesem Blog sind wir schon einigemal darauf
eingegangen wie in den Aufsätzen “Das
lange Warten auf Jesus” oder “Die
Parusieverzögerung”. Nun stellt ein Leser eine wirklich
interessante Frage, weil er das Geistige Kommen nicht mit den
scheinbar klaren Aussagen der Heiligen Schrift in Verbindung
bringt, wie das die gesamte Evangelische, sprich Luther-Welt
ebenfalls auch nicht tut. Er schreibt:
“Ich stimme dir zu dass wir in der Endzeit leben und die evangelische Kirche so weit weg von Gott ist wie noch nie seit sie existiert … Du sprichst von Endzeit, was kommt deiner Meinung nach nach dieser Endzeit, denn dein Jesus kommt ja nicht sichtbar wieder, sondern nur geistig. Das würde mich mal interessieren.”
Diese Frage ist absolut nachvollziehbar, wenn wir davon ausgehen,
dass in der Apostelgeschichte folgendes zu lesen ist:
“Und nach
diesen Worten wurde er vor ihren Augen emporgehoben, und
eine Wolke nahm ihn auf und vor ihren Augen weg. Und als
sie unverwandt gen Himmel blickten, während er dahinfuhr, siehe, da
standen zwei Männer in weißen Kleidern bei ihnen, die sprachen: Ihr
Männer von Galiläa, was steht ihr hier und seht gen Himmel? Dieser
Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird
in gleicher Weise wiederkommen, wie ihr ihn habt gen
Himmel fahren sehen.”
Die
erste Frage lautet nun: Ist Jesus materiell,
also leiblich
aufgestiegen – oder geistig?
Die Begegnung mit Thomas
War
Jesus nach der Auferstehung materiell oder Geistig unter den Jüngern?
Diese Frage müssen wir nun klären, sonst werden wir das Wesen der
Wiederkunft nicht verstehen. Thomas hat bekanntlich nach der
Auferstehung seine Zweifel darüber geäußert. Von einem ungläubigen
Thomas zu sprechen wäre sicher falsch, denn Thomas war ein
Glaubender, wie die anderen Jünger auch, wenn auch für sie noch
nicht alle Fragen geklärt waren. Nach rund einer Woche nach dem
Zweifel Thomas' erschien Jesus.
“Da kommt
Jesus, als die Türen verschlossen waren, und
tritt mitten unter sie und spricht: Friede sei mit euch!
”
Jesus
tritt in den Raum, als die Türen verschlossen waren. Kam Jesus mit
materiellem Leib oder Geistig, im Geistigen Leib? War Jesus im
materiellen Leibe, dann muss mir das mal jemand vordemonstrieren,
materiell durch eine verschlossene Türe in den Raum einzutreten. Das heisst also: Jesus war ganz klar im Geistigen Leibe!
Darauf
sagte Jesus zu Thomas: “... reiche deinen Finger her und
siehe meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine
Seite ...”. Damit spricht
Jesus das Tastgefühl Thomas' an indem dieser seine Finger in die
Wunden legen musste und durch diese Tastung “sah”, dass der Leib
materiell war. Lege, wenn Dir mal ein Geist begegnet, Deinen Arm um
seine Schulter und sehe, wie sich das anfühlt! Also: Jesus war ganz
klar im materiellen Leibe!
Ja
hoppla! Was war nun? War nun Jesus im materiellen oder im Geistigen
Leibe? Ja, da macht sich Verwirrung breit.
Jesus
kann demnach im Geistigen wie auch im materiellen Leib auftreten und
hat das wohl auch schon viele Male getan.
Wir
sehen daraus schon mal eines: Die Auffahrt konnte materiell wie
Geistig vonstatten gegangen sein. Aber Jesu Himmelfahrt war Geistig!
Denn nur die Jünger, weil geöffneten Geistigen Auges, sahen Ihn
auffahren, die Welt, die Israeliten, sahen das nicht.
Und
das ist es, was die beiden Engel den verblüfften Jüngern sagte:
“Und als sie unverwandt gen Himmel blickten, während er
dahinfuhr, siehe, da standen zwei Männer in weißen Kleidern bei
ihnen, die sprachen: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr hier und
seht gen Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel
aufgenommen worden ist, wird in gleicher Weise wiederkommen, wie ihr
ihn habt gen Himmel fahren sehen.”
Jesus war die ganze
Zeit nach Seiner Auferstehung Geistig und in keiner Weise materiell.
Er konnte den Anschein erwecken, er sei materiellen Leibes unter
ihnen – aber ohne Zweifel war Er im Geistigen Leibe.
Die Form der Wiederkunft
Wenn nun Jesus
wiederkommt, so wird das haargenau dasselbe sein. Er wird sich
Geistig, im scheinbaren materiellen Leib, manifestieren. Es ist
unmöglich, dass Jesus im Fleisch-Leibe im Himmel, in der Geistigen
Welt sich aufhält, denn “Fleisch und Blut können das
Himmelreich nicht ererben”.
Aber ein zweiter
Punkt ist ebenfalls noch wichtig: Es waren nur die Jünger, welche
Jesus auffahren sahen, die Welt nicht. Und da bei Seiner Wiederkunft
dasselbe sein wird, werden es wiederum nur die Jünger sein, die Ihn
sehen. (Ausser am Ende der Welt, am Ende der materiellen Schöpfung –
aber davon reden wir jetzt nicht, das ist wieder eine andere
Geschichte!).
Das aber, nämlich
die Sichtbarkeit für die Jünger bei der Wiederkunft, ist der Haken
an der ganzen Geschichte.
Wer wird Ihn sehen
und wer nicht? Diejenigen alle werden Ihn sehen, die an Ihn glauben?
Wer glaubt?
Jetzt müssen wir
noch einmal einen kleinen Umweg machen. Die Evangelische Welt hat ja bekanntlich als oberste Maxime den Glauben-Allein. Wäre die
Rechtfertigung mit ihrem Glauben-Allein Göttlich, dann würden alle
“Gläubigen” Christus sehen! Nun ist es aber leider so, dass
nicht der Glaube-Allein die höchste Maxime ist, sondern die Liebe!
Das heißt, die höchste Forderung Jesu ist gleichzeitig die höchste
Anforderung, um in die Himmel eingehen zu können. Die Forderung Jesu
beinhaltet nicht den Glauben, sondern die Liebe und die Liebe allein:
Liebe Gott über alles und den Nächsten wie dich selbst! Also Taten
der Liebe und niemals Glauben-Allein!
Der Glaube hingegen
ist das Mittel zum Zweck, denn ohne Glauben wird niemand diese
geforderte Liebe leben können, weil der Mensch im Fleische aus sich
heraus nicht in der Lage ist, diese Liebe zu leben. Somit ist er
durchaus auf den Glauben angewiesen. Aber wir dürfen den Glauben
nicht zum Zweck machen, er ist und bleibt lediglich das Mittel zum
Zweck.
Das heißt nun für
uns: Wer alleine glaubt, wird Jesus niemals sehen. Wer aber durch den
Glauben die Liebe lebt (geben statt nehmen), der darf Jesus sehen,
weil Jesus ja schon in ihm lebt und die Liebe-Taten vollbringt. So
einfach ist das.
Der Zeitpunkt der Wiederkunft Jesu
kann auf den Tag
und die Stunde berechnet werden. Das ist kein Problem.
Die sichtbare
Wiederkunft Jesu findet nämlich genau zu diesem Zeitpunkt statt,
wenn der Betreffende die Forderung der beiden Neutestamentlichen
Gebote erfüllt! Wenn also die Seele Gott mehr liebt als die Welt mit
TV und iPhone und sein Leben für den Nächsten lebt, dann findet die
Wiederkunft Jesu statt. Individuell und bei jedem wieder ein bisschen
anders.
Diese Wiederkunft
findet bereits seit dem Pfingstfest vor 2000 Jahren statt und viele
Wiedergeborene haben davon berichtet (Johannes vom Kreuz, Pfarrer von
Ars, Theresa von Avila und sehr viele andere).
Nun gibt es aber offenbar noch einen anderen Event. Nämlich die Wiederkunft nach der Endzeit.
Hier wird nun gar nichts anderes passieren als das, was ich eben
beschrieben habe. Nur einen Unterschied gibt es: In dieser Grossen
Drangsalszeit der Endzeit werden es sehr wenige sein, die in der
Kraft Gottes durchhalten und gerade durch die aussergewöhnliche
Drangsal geprüft und geläutert werden und durch diese Läuterung die
beiden besagten Gebote in der Kraft des Geistes halten. Durch
diese Gläubigen wird nun Jesus Christus sichtbar. Und das ist diese
langerwartete sichtbare Wiederkunft.
Wie gesagt, auf die
andere Wiederkunft auf der “Neuen Erde” brauchen wir noch nicht
zu warten, das wird noch einige Milliönchen von Jahren dauern –
kein Grund zum Kopfzerbrechen.
Die Entrückung
Viele Evangelikale
bringen die Wiederkunft mit der Entrückung in Verbindung. Dabei
sehen sie der Wiederkunft “hinter den Wolken” entgegen und
verstehen unter diesen Wolken Regenwolken. Dabei spielt es keine
Rolle ob dies Stratus-, Cumulus-, Cirrus- oder Nimbus-Wolken sind, es
bleibt einerlei. Sie werden niemals zugeben, dass diese Wolken
geistige Entsprechungen sind, nein, für sie kommt Jesus hinter einer
Regenwolke hervor. Demnach glauben sie auch an eine flache Erde, denn
bei einer kugelförmigen Erde wäre das physikalisch und optisch rein
unmöglich.
Die
Schrift spricht von Wolken, wenn auch keine Regenwolken gemeint sind.
Zum Beispiel sagt Paulus im Hebräerbrief “Darum auch
wir, weil wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben ...”
oder Petrus vergleicht diejenigen, die aus Begierde nach
Befleckung dem Fleische nachlaufen
ebenfalls mit einer Wolke: “... solche Menschen sind Brunnen
ohne Wasser, und Wolken, vom Sturmwind getrieben”.
Auch Judas spricht von gewissen Gläubigen “... indem sie
ohne Scheu sich selbst weiden, Wolken ohne Wasser, von Winden
umhergetrieben ...”.
Der
Begriff der Wolke dient oft als Entsprechung. Zum Beispiel kann auch
die Bibel als Wolke verglichen werden, weil das geschriebene Wort oft
diffus, also nicht klar ersichtlich ist, wie etwas gemeint ist.
Man
kann es so sagen: Die Entrückung und das Wiederkommen Jesu ist in
den beiden höchsten Geboten absolut klar beschrieben: "Liebe Gott
über alles sowie deinen Nächsten wie dich selbst". Wer das umsetzt,
der wird der Welt entrückt, weil er weiß, dass er nicht die Welt
und Gott gleichzeitig dienen und lieben kann. Wer aus vollem Herzen
den Nächsten dient, der hat auch die Selbstliebe überwunden, was
auch wieder der Entrückung entspricht. Gleichzeitig wird Jesus
Wohnung in einem solchen Herzen machen, das, wie schon wiederholt
gesagt, das Wiederkommen bedeutet.
Wer
auf einen Event wartet, der im TV mit BREAK – UNTERBRECHUNG DES
PROGRAMMES oder in der Journaille mit +++ EILT +++ angekündet und
das Kommen des Christus verkündet wird, wird zwar auf seine Rechnung
kommen, aber total in die Irre geführt. Es wird ein Grosses
angekündigt werden und der Retter wird erscheinen. Das schon recht bald (ich rechne in etwa dreieinhalb Jahren, will mich aber damit nicht
festsetzen). Dieser Retter, für viele der Christus, wird eben der
Anti-Christus sein. Wehe, wer diesem auf den Leim kriecht! Er wird
große Wunder tun.
“Und wenn
man zu euch sagt: Hier ist Christus! Dort ist Christus!, so geht
nicht hin, lauft nicht hinterher! ”
In
wessen Seele der Geist bereits Gestalt angenommen hat, wird das
Folgende verstehen. Hier spricht Jesus über Seine Wiederkunft:
“... denn
wenn Ich einmal aufgefahren sein werde in Mein Reich, dann werde Ich
nimmer im Fleische auf diese Erde wiederkommen, sondern nur im
Geiste, im Worte, und es wird also sein, wie es war im Anfange, da es
hieß: Im Anfang war das Wort, das Wort war bei Gott, und Gott war
das Wort. Das Wort aber hat Fleisch angenommen und hat unter den
Menschen gewohnt. Er, das heißt Ich kam in Mein Eigentum, und die
Meinen haben Mich nicht erkannt; denn die Welt und ihr Fleisch hatten
sie alle blind und taub gemacht.”
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