Ein
fantasievoller Mensch zu sein kann auf der einen Seite eine löbliche
Charakteristik sein. Auf der anderen Seite aber gleichzeitig auch eine
abwertende, wenn jemand sich als Phantast gebärdet. Ein Phantast steht nicht
mit "beiden Füssen auf dem Boden". Und trotzdem, Albert Einstein
befand Fantasie für wichtiger als Wissen, sie sei aufgrund ihrer
Grenzenlosigkeit wertvoller als endliche Wissensbestände. Interessant ist, dass
sogar ein pragmatischer und rationaler Naturwissenschaftler der Fantasie eine
solche Importanz zugesteht. Daher kommt man nicht umhin, sich die Frage zu
stellen, was genau unter Fantasie zu verstehen ist. Wikipedia beschreibt das so:
"... Im engeren Sinn als Vorstellungskraft bzw. Imagination ist mit Phantasie vor allem die Fähigkeit gemeint, innere Bilder und damit eine „Innenwelt“ zu erzeugen ..."
Ich für
mich sehe das nicht ganz so, ich denke nicht, dass die Phantasie die Innenwelt
erzeugt, sondern dass die Phantasie einfach die Innenwelt so quasi illustriert,
dass die Phantasie ein Abbild der Innenwelt ist. Aber wie dem auch sei, die
Innenwelt, die Phantasie ist doch nichts anderes, als das Produkt der aus dem
Herzen aufsteigenden Lieblingsgedanken, denen man nachhängt. Das ist das
Innenleben, an welcher die Seele Gefallen findet und so wird mit dem Nachhängen
dieser Gedanken derjenige eben schnell ein Phantast.
Dass dies
nicht zwangsläufig geschehen muss, dafür haben wir die Vernunft und den
Verstand. Diese kontrollieren die aus dem Herzen aufsteigenden Gedanken,
filtern und selektieren die an sich beinahe unkontrollierbare Gedankenflut.
Woher kommen die Gedanken?
Es ist ja
schon interessant, wie wenig Kontrolle wir über unsere Gedanken haben. Wir
können uns zum Beispiel vornehmen, zwei Minuten lang uns auf
"Nichts", also auf die Gedankenleere zu konzentrieren und müssen sehr
schnell feststellen, dass das ohne Übung nicht funktioniert. Selbst wenn wir
eine Kerze enzünden und uns davor setzen und vornehmen, zwei Minuten an nicnts
anderes zu denken als an diese Kerze welche wir beobachten – wir stellen fest,
dass es uns (untrainiert) nicht gelingt! Die Gedanken haben, wie es scheint,
ein Eigenleben. Wir alle haben schon festgestellt, dass solche ungewollten
Gedanken zum Teil sehr böse sein können, Gedanken, welche eigentlich gar nicht
zu unserem Wesen passen und wir fragen uns, wie kann das sein, dass solche
Eingebungen möglich sind?
Wahrscheinlich
liegt genau hier die Antwort: Es sind Eingebungen.
Natürlich sind nicht alle Gedanken Eingebungen, viele sind bereits im Kopf, in
den Gehirnzellen als Gelerntes oder als Erfahrungen gespeichert. Aber alle
anderen sind Eingebungen von Aussen. Und da Gedanken kein Eigenleben haben
können, auch wenn es so scheint, dann liegt es auf der Hand, dass hinter den
Gedanken ein intelligentes Wesen stehen muss. Und richtig, wie wir aus vielen
Zeugnissen erfahren, sind die Gedanken die
Sprache der geistigen Wesen! Sie benutzen die (unsere) Gedanken als Sprache
– und wir meinen, dass es dann unsere Gedanken sind, weil wir diese Wesen nicht
wahrnehmen. Auch der Heilige Geist "arbeitet" auf die selbe Weise mit
uns!
Nach
Emanuel Swedenborg sind jedem Menschen (mindestens) vier geistige Wesen
mitgegeben. Zwei gute, aus den höheren Himmeln (das "Gewissen") und
zwei böse aus dem Reich der Finsternis (die "Verführung"). Aus
unendlich vielen anderen Zeugnissen wissen wir auch, dass oft unzählige Wesen,
auch verstorbene Seelen, uns auf unserem Lebensweg begleiten können und auch
diese haben die Möglichkeit, ihre Einflüsse auf die selbe Weise geltend zu
machen.
Ein
Beispiel möge dies illustrieren. In meinem Bekanntenkreis gibt es einen jungen
Mann im Alter von dreissig Jahren. Vor vielen Jahren hat sein Grossvater
väterlicherseits mit einem Strick sein Leben ausgehaucht. Vor etwa drei Jahren
war es sein Sohn, also der Vater unseres jungen Mannes, der die selbe Tat auf
die selbe Weise beging. Seitdem lebt der Sohn und Enkel von morgens bis abends mit dem Gedanken, den
beiden Vorangegangenen zu folgen.
Gebete
scheinen nichts zu nützen. Aber wahrscheinlich nützen sie doch, denn er raft
sich immer wieder auf. Es ist ein geistiger Kampf, wie Paulus dies deutlich
erklärt, ein Kampf gegen Mächte und Gewalten. In diesem Fall sind es verstorbene
Seelen, welche nachteiligen Einfluss auf eine noch erdenlebende Seele nehmen.
Depressionen
sind nichts anderes, als negative Einflüsse aus dem Geisterreich. Diese negativen
Gedanken, welche von jenen übermittelt werden, wird somit bei den Betroffenen zum
Innenleben und prägt die Fantasie, also die Gedankenwelt, welcher dann
nachgehängt wird.
Wenn wir
uns die Frage stellen, welche Art der Gedanken denn vorwiegend aus dem Herzen
erscheinen, so finden wir die Anwort, wenn wir uns selbst beobachten.
Jedermann, d. h. jede Seele hat gewisse Vorlieben, gewisse Interessen. Wir
können auch sagen, jede Seele hat gewisse Neigungen und genau diesen Neigungen
entsprechend erscheinen dann die Gedanken. So kommt es, dass die Seele sehr
gerne und schnell ins Phantasieren gerät und diese Innenwelt dann grenzenlos
ausbaut. Dass diese Innenwelt nur in den allerseltensten Fällen auch realisiert
werden kann, liegt daran, dass die Materienwelt dem Gewünschten meistens
zuviele Hindernisse entgegenstellt. Und so bleiben dann die Phantastereien meist
nichts als Tagträume oder Luftschlösser. Das Sexualleben illustriert dies
ebenfalls deutlich.
Aber das
muss nicht zwangsläufig immer so sein. Die Phantasie ist vor allem beim Forschen
oft unerlässlich. Wie eingangs erwähnt, Albert Einstein legte auf die
grenzenlose Fantasie sehr grossen Wert, weil genau dies die Bereitsschaft
signalisiert, dass der Betreffende auf Eingebungen wartet, welche den Rahmen der
bisherigen Erkenntnis, bzw. des Bewusstseins sprengt. Vor allem bei Forschern und Künstlern
sehen wir das Verhältnis von Fantasie und Eingebungen. Dass die Entwicklung
durch die Forschung aus dem Jenseits, also vom Geistigen Reich ausgeht, ist uns
aus der Zeitepoche vor der Sintflut überliefert. Das im Judasbrief erwähnte Buch
Henoch gibt uns Zeugnis, wie das Wissen aus der Geistigen Welt zu jener
Zeit zu den Menschen kam:
"... Asasel lehrte die Menschen
Schlachtmesser, Waffen, Schilde und Brustpanzer verfertigen und zeigte ihnen
die Metalle samt ihrer Verarbeitung und die Armspangen und Schmucksachen, den
Gebrauch der Augenschminke und das Verschönern der Augenlider, die kostbarsten
und auserlesensten Steine und allerlei Färbemittel. So herrschte viel
Gottlosigkeit, und sie trieben Unzucht, gerieten auf Abwege und alle ihre Pfade
wurden verdorben. Semjasa lehrte die Beschwörungen und das Schneiden der
Wurzeln, Armaros die Lösung der Beschwörungen, Baraqel das Sternschauen,
Kokabeel die Astrologie, Ezeqeel die Wolkenkunde, Arakiel die Zeichen der Erde,
Samsaveel die Zeichen der Sonne, Seriel die Zeichen des Mondes... "
So ist es
schon erstaunich festzustellen, wie unser irdisches, materielle Leben von der
unsichtbaren Welt geprägt wird. Und wenn wir bedenken, dass wir pausenlos unter
fremden Einflüssen stehen, dann drängt sich die Frage auf, ob der Mensch, der
ja von diesen Zusamenhängen in der Regel nichts weiss, überhaupt für seine
Sünden belangt werden kann?
Die Eigenverantwortung
Die Bibel,
die Werke Swedenborgs und natürlich auch das Lorberwerk geben uns die einfache
Antwort: Ja, wir stehen in der Eigenverantwortung. Diese beschriebenen
Einflüsse aus dem Jenseits ist Teil der Schöpfung Gottes. Das muss so sein,
weil der Heilsplan Gottes, also die Rückkehr ins Vatershaus, auf vollständiger
freiwilliger Basis erfolgen muss. Der Mensch muss in einer dualen Welt leben,
also in einer Welt von gut und böse, von Licht und Finsternis, damit er aus
sich selbst entscheidet, was gut für ihn ist. Der Mensch kann und muss entscheiden, welche Seite der Balance, ob gut oder
böse, mehr Gewicht bekommen soll. Je nach seiner Entscheidung, je nach dem
Gewicht der schweren Seite der Balance, werden die Einflüsse stärker.
Und hier
kommt die Liebe ins Spiel. Je nach der Liebe in seinem Herzen, oder anders
gesagt, je nach der Neigung der Seele erhalten diese Geistigen Sphären mehr Gewicht,
welche durch diese Neigung des Herzens angesprochen werden. Ein Mensch mit
ausgeprägter sexueller Neigung erhält von eben dieser Sphäre die Einflüsse,
welche seine Fantasie immer mehr beflügelt, solange, bis diese zur Perversion
führen.
Deshalb
lehrt die Bibel und das Lorberwerk noch deutlicher, dass die Heiligung für
diese Seele, welche möglichst schnell und sicher zurück ins Vaterhaus möchte,
derart wichtig ist. Heiligung besagt, alle materiellen Neigungen aus dem Herzen
zu verbannen, was da sind die fleischlichen Lüste, Begierden und Leidenschaften.
Gerade deshalb sagt Johannes "habt
nicht lieb diese Welt, denn wer die Welt liebhat, der hat nicht die Liebe des
Vaters."
Somit
erkennen wir, die Heiligung ist nichts anderes, als die Einflüsse der unreinen
Art zu vermeiden und stattdessen die geistliche Gesinnung im Herzen zu
"implantieren".
Der "Tod" bringts ans Licht
Wenn ich
vom Tod spreche, dann ist mir völlig bewusst, dass es den "Tod" gar
nicht gibt. Aber das ist derart in die Köpfe der Menschen eingebrannt, und
deshalb meinen sie, dass mit dem Tod ein Sterben mit einhergeht, Aber das Leben
geht weiter – und zwar auf die Stunde! Zwar in einer anderen Form, wo man sich
zuerst wieder "einleben" muss. Was wird anders?
Der grösste
Unterschied im jenseitigen Leben zum diesseitigen wird sein, dass die
materielle Welt bipolar ist, die jenseitige Welt aber unipolar. Ich habe es
oben schon angesprochen, in dieser Welt gibt es eine wählbare Polarisation, in
jenseitiger nicht mehr. Hier können wir
noch wählen, welche Neigungen wir im Herzen haben möchten, dort aber leben wir
dann mit diesen Neigungen, welche wir mit hinübergenommen haben. Die Diebe
fühlen sich nur dort wohl, wo Diebe sind, sexuell Orientierte fühlen sich nur
dort wohl, wo ihrer Neigung unter ihresgleichen ohne Einschränkung gefrönt werden kann. Wer im
jetzigen Leben auf das Wohl seiner Mitmenschen ausgerichtet ist, der wird diese
Neigung auch im Jenseits haben und wird ebenfalls unter ihresgleichen sein.
Die Neigung
des Herzens, das Innenleben und die Fantasie hängen untrennbar zusammen. Wie
die Herzen im Zeitpunkt des "Todes" geprägt sind, so kommen sie
drüben an und so bleiben sie für lange, lange Zeit.
Wer sich
von der Welt und deren Gebaren nicht gelöst hat, der bleibt als erdgebundene
Seele für lange Zeit, ja sogar für Jahrhunderte, an die Erde und die Menschen
gebunden und werden ihrerseits ohne es zu beabsichtigen, zu den Einflüsterer
der Menschen. Davon gibt es Millionen von Zeugnissen. Einige davon können von
der Downloadseite "Pflichtlektüre" heruntergeladen werden.
Die
evangelische Kirchenlehre besagt, dass wer glaubt, automatisch in den (obersten)
Himmel kommt, unabhängig der beschriebenen Neigung des Herzens. Sie umgeht mit
diesem Dogma die biblische Forderung der Heiligung. Für die Evangelikalen liebt
der liebe Gott alle gleich, ungeachtet, wie die Herzen beschaffen sind. Aber so
steht es natürlich nicht in der Bibel. Der Glaube bringt niemanden in den
Himmel, sondern alleine nur die Werke – weil die Werke dergestalt sind, wie die
Herzen beschaffen sind!
So
gestaltet sich jeder seinen Himmel selber. Nicht nach dem "Tod", sondern
schon hier im Diesseits! Deshalb: Bauen wir auf den Glauben, dass Er uns hilft,
unsere Herzen jetzt umgestalten zu
können, solange wir noch in der Zeit sind und solange wir diese Zeit noch haben.
Der Glaube ist dabei das Mittel zum Zweck, nicht der Zweck selber.
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Wenn jemand wünscht,
dass ein bestimmtes Thema in diesem Blog behandelt wird, dann darf er das
mitteilen. Es geht nicht darum, dass mir die Themen ausgehen, aber ich möchte
vermehrt auf Themen eingehen, welche die Leser beschäftigen und
interessieren und welche auch im Forum dann weiter behandelt werden
können, sodass jedermann seine Meinung dazu abgeben kann. Ja, auch hier könnte
ja gelten: „ein jeder bringe etwas mit ...“
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Wie immer ist die Diskussion über das Thema
im Forum offen und auch Gäste können
sich einbringen, können ergänzen oder ihrer kritischen Haltung freien Lauf
lassen. Wer will, kann auch Fragen stellen. Der erste Beitragsschreiber
soll bitte das Thema mit dem Aufsatztitel eröffnen.
Jesus segne Dich!