Lieber Andreas vom AnDaPaVa a),
Lieber Mark vom Para Ink b),
diesen
Brief publiziere ich ebenfalls in meinem Blog, ist also gewissermassen ein
"offener Brief". Zuerst einmal möchte ich Euch beiden (und Euren
Teams) herzlich danken für die Arbeit, welche Ihr unendgeltlich tut. Ihr nennt
euch "Geisterjäger" – seid aber natürlich keine Jäger – und verjagt
auch niemanden. Aber ihr interviewt Geister, also verstorbene Seelen, welche
vorwiegend an Gebäude oder andere Örtlichkeiten gebunden sind. Danke sagen
möchte ich vor allem deshalb, weil es in unserer geistlosen, materiellen Zeit
kaum mehr jemanden gibt, der die Existenz eines Geistigen Reiches für möglich
hält. Durch Eure Arbeit aber können etliche Zeitgenossen zur Erkenntnis
gelangen, dass das Leben mit dem "Tod" eben nicht beendet ist,
sondern im Jenseits weitergeht.
Wenn sich die
Menschen dessen bewusst sind, dann kann dies zur Erkenntnis führen, dass man
sich Gedanken macht, eine andere Ewigkeit ins Auge zu fassen als diese, welche
Eure unsichtbaren Gesprächspartner reflektieren.
Mit Eurer
Erlaubnis möchte ich im folgenden einige Bemerkungen zum Umgang mit diesen
Wesen vorbringen.
Erstens: Sind Geister dumm?
Oft könnte
man meinen, dass diese Seelen, einmal gestorben, dumm sind, Da gibt es welche,
die den eigenen Namen vergessen und an vieles andere sich nicht mehr erinnern
können. Wenn es auch im Umgang mit diesen Wesen nicht mehr als recht ist, sie
mit gebührendem Respekt zu behandeln, wie Ihr das ja auchh tut, so muss man
bedenken, dass mit dem "Tod", also mit dem Ablegen des Leibes auch
die materiellen Gehirnzellen abgelegt werden. Damit ist alles dahin, was dort jemals
gepeichert wurde 1! Was bleibt ist das, was das Herz aufgenommen hat
und mit was sich die Seele während des Leibesleben auch emotional
auseinandergesetzt hat. Alle die Vorlieben, die Neigungen – und die
meistgebrauchten Redewendungen bleiben erhalten. Somit ist es nur bedingt
möglich, eine "schlaue" Antwort auf komplizierte Fragen zu erhalten.
Zweitens: Sind alle Verstorbene an Gebäude
gebunden?
im
Geistigen Reich gibt es viele verschiedene Spähren 2. Die untersten
sind die erdgebundenen Spären und die obersten sind die Sphären des Lichts und
der Liebe. Dazwischen gibt es unzählbare Zwischenstufen, je nach der geistige
Reife der Seele. In den ersteren sind vor allem jene ortsgebunden, welche einen
plötzlichen, also völlig unvorbereiteten Tod erlebt haben. Sei es ein Unfall,
Mord oder dgl. Oftmals wissen sie auch während längerer Zeit nicht, dass sie
gestorben sind.
Erdgebunden
bleiben diese Geister, weil ihre Seelen als Mensch sich zusehr materialisiert
haben und vom Geistigen nichts wissen wollten. Ihr Motto war "ich glaube, was ich sehe". Derart
an die Sinne (den Körper) gebundene Seelen können sich nur im Reiche der
Materie aufhalten.
Materiell
gesinnte Menschen, welche einen Tod durch Krankheit und/oder Schmerz erlitten
haben, haben sich mit der kommenden Ewigkeit intensiver auseinandergesetzt,
haben sich vom Materiellen eher gelöst und sind dadurch etwas freier und nicht
mehr orts-, aber doch noch erdgebunden 3.
Ortsgebundene
Seelen, wie "Adi" im Hotel Waldlust, Tristan bei der
Niederbachbrücke, die Arbeiter in der Munitionsfabrik und alle die vielen
anderen, sind schwer leidend, sind sie doch schon seit Jahren, Jahrzehnten oder
gar Jahrhunderten am selben Ort. Da das Zeitgefühl für sie nicht mehr
existiert, ist es für sie die Ewigkeit – und die reine Hölle!
Drittens: Diese Seelen schreien um Hilfe
Wie oft
haben Euch diese leidenden Seelen um Hilfe gebeten? Unzählige Male! Und hier
tut es mir ein bisschen weh, wenn ich sehe, dass Eure Teams über solche Hilfeschreie
einfach hinweggehen. Aber ich will niemanden einen Vorwurf machen, denn wie
soll man reagieren? Wie kann man Hilfe anbieten? Wenn man die geistigen
Zusammenhänge nicht kennt, dann ist es auch nicht möglich, den Armen Seelen beizustehen.
Deshalb möchte ich Euch ersuchen, dem gerade hier einen besonderen Wert
beizumessen, denn im Umgang mit diesen Wesen ist es vortrefflicher, ihnen einen
Lichtblick zu vermitteln als nur pure Neugier der Abonnenten zu befriedigen. Auch ist es eine persönliche Befriedingung,
diese Art der Nächstenliebe zu leben, wie Andreas das in der Ermittlung "in der alten Munitionsfabrik"
selber schon erlebt hat.
Da diese
Seelen nicht dumm sind, aber eine andere Wahrnehmung haben als wir lebende
Menschen, ist es Euch schon aufgefallen, dass sie Euch schon beim Betreten der
Örtlichkeit kennen. Sie hören Euch und nehmen mit Interesse an Eurer Aktivität
teil. Somit könnt Ihr auch mit Ihnen reden und sie verstehen Eure Worte auch
dann, wenn sie sich "ausser Hörweite" befinden. Worte, die Ihr an sie
richten, werden gehört und wenn sie glauben, dass diese Worte ihnen helfen
können, dann werden sie sich danach richten.
Wie könnte
eine Hilfe für diese Wesen aussehen, die Euch bitten: "Helft mir, holt mich hier raus!"?
Ich denke,
es gibt ein einfaches Muster, das man anwenden könnte:
1. Todesbewusstsein. Die betreffenden
Seelen müssen sich erst mal bewusst sein, dass sie in der Geistigen Welt leben.
Nach dem Ablegen des materiellen Leibes wird der Seelenleib oder Astralleib zum
eigentlichen Leib und beim plötzlichen Tod muss der Betreffende diese Änderung
nicht mal bewusst miterlebt haben! Wenn er während seines Leibesleben der
Meinung war, dass mit dem Tod alles aus sei, wird er bestreiten, dass er
gestorben sei. "Du siehst ja, ich
lebe noch!" wird er antworten. Auch wenn vieles anders geworden ist,
z.B. dass er materielle Dinge nicht mehr anfassen kann oder durch Wände gehen
kann, wird ihn das höchstens irritieren, aber er kann trotzdem der Meinung
sein, dass er noch lebe wie ehedem. Mit Geduld und Liebe muss ihm der neue
Zustand beigebracht werden, sollte er sich dessen noch nicht bewusst sein.
2. Es gibt eine Reifung. Dann wird es
vonnöten sein, dass ihm ein Hoffnungsschimmer vermittelt wird. "Es gibt für dich eine bessere Welt, du
brauchst nicht hier zu sein!". Die nach Hilfe schreiende Seele wird
Euch dankbar sein, wenn Ihr ihr diesen Rettungsring zuwerft. Wenn sie dann
überzeugt ist, dass es eine bessere Welt geben kann, dann wird sie auch fragen,
wie man dahin kommt.
3. Bitte um Führungsengel. Auch an
diesen Orten, welche Ihr für Eure Ermittlungen besucht, gibt es höhere Wesen,
welche nicht erdgebunden sind. Aber mit diesen kann man nicht mit EVP, EMF und
Spiritbox Kontakt aufnehmen. Diese Wesen sind rein und erhaben, sie tun auch nichts
von sich aus, sondern nur, was ihnen von "weiter oben" zu tun auferlegt
wird. Deshalb darf man um den Beistand dieser Wesen, bzw. dieser Engel bitten.
Solche Gebete müssen keine theologische Abhandlungen sein, sondern so einfach
wie möglich. Es ist eine "Basisfunktion" der Schöpfung, dass wer in
der Not um Hilfe bittet, wird auch erhört. Für jeden Menschen und natürlich
auch für jede hinübergegangene Seele gibt es einen Engel, welcher diese
weiterführt. Diese Weiterführung wird dann der Reifung, der Läuterung dienen
und wer bereit ist, der wird dann auch in eine bessere Welt geführt.
Diese Seelen hören nicht nur Eure Worte, sondern spüren auch Eure Liebe,
die Ihr ihnen entgegenbringt und sie werden Euch dafür höchst dankbar sein.
Um sich
diese Zusammenhänge anzueignen empfiehlt es sich, die Literatur von Emanuel
Swedenborg (1688.1772) und Jakob Lorber (1800-1868) zu studieren. Swedenborg
erklärt die geistigen Zusammenhänge im Aufbau des Geisterreiches und Jakob
Lorber erklärt das Leben, wie man es vermeidet, die Ewigkeit in der
Erdgebundenheit zu verbringen indem man schon während dem Erdenleben das Herz
mit Liebe statt mit Materie (er)füllt.
Ich hoffe,
Euch eine kleine Anregung gegeben und Euer Interesse geweckt zu haben.
Mit lieben Grüssen
Hans Künzle
1 Bibel: 1. Kor, 13. 8: "... die Kenntnis wird abgetan werden"
(Konkordanz-Übersetzung)
2 Jakob Lorber: Sphären, Swedenborg: Engelsvereine,
Bibel: verschiedene Wohnungen
3 Jakob Lorber
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