Im
Folgenden ein Gastbeitrag von Anton Bosch
Anmerkung:
Hedonisten sind Menschen, für die körperliche und seelische Lust und
Vergnügungenen das zentrale Anliegen ihres Handelns darstellt. Als ich die
Kirchengeschichte an mir vorüberziehen ließ, wurde ich an eine Reihe von Dingen
erinnert, die wir von der Geschichte lernen sollten. Aber bevor ich
Ihnen diese mitteile, will ich Sie daran erinnern, dass das, was man gemeinhin
als Kirchengeschichte kennt, die Geschichte des Abfalls der Kirche ist. Die
Geschichte der wahren Kirche wird an Bibelschulen und theologischen Seminaren
normalerweise nicht gelehrt, abgesehen von beiläufigen Bemerkungen über die
kleinen Gruppen wahrer Gläubigen, die ein Stachel in der Institution Kirche
waren.
Wie immer ist die Diskussion über das Thema
im Forum offen und auch Gäste können
sich einbringen, können ergänzen oder ihrer kritischen Haltung freien Lauf
lassen. Wer will, kann auch Fragen stellen. Der erste Beitragsschreiber soll
bitte das Thema mit dem Aufsatztitel eröffnen.
Die folgenden Punkte sind zentrale Wahrheiten, die wir von
der Kirchengeschichte lernen können:
Selbst in den dunkelsten Stunden der letzten 2000 Jahre hat
es immer wahre Gläubige und wahre Gemeinden in dieser Welt gegeben.
Die wahre Gemeinde war immer klein, was ihre Anzahl angeht,
und sie hatte wenig politischen Einfluss, kaum Finanzen und geringe
Popularität.
Wahre Gemeinden und Gläubige sind immer verfolgt worden
Beim letzten Punkt möchte ich ein wenig verweilen:
Verfolgung kam stets aus verschiedenen Quellen, obgleich sie letztlich immer
von Satan und seinen Mächten ausgeht.
Die Juden verfolgten und töteten unter der Führung von
Saulus von Tarsus die Gläubigen, zu allererst Stephanus. Natürlich war Jesus
der erste „christliche“ Märtyrer, und vor der neutestamentlichen Zeit wurden
viele Propheten wegen ihrer Botschaft ebenso brutal durch Israel getötet.
Die römische Regierung verfolgte und tötete die gläubigen
Märtyrer nahezu 300 Jahre lang bis in das Jahr 312 n. Chr. unter Konstantin.
Sofort nach dem Jahre 312 erlangte die Kirche von Rom die Macht und begann die
Gläubigen zu verfolgen, die sich ihrer Autorität nicht unterwarfen. Die
Verfolgungen unter der Kirche Roms hielten bis in das 17. Jahrhundert an und
erreichten in der Inquisition ihren Höhepunkt (1200 - 1600). Es ist schwierig,
eine genaue Zahl der Opfer der Kirche Roms zu ermitteln, aber Studien weisen
auf eine Zahl von 80 Millionen Christen hin, die Hexen und anderen, die von der
Kirche Roms umgebracht wurden, nicht eingerechnet.
Und während Rom die Protestanten umbrachte, ließen Führer
der Reformation die Anabaptisten und andere Gläubige foltern und umbringen,
weil sie andere Lehrmeinungen vertraten. Nur einer unter vielen, die durch die
Reformatoren starb, war Michael Sattler, ein wahrer Gläubiger. „Er wurde
abscheulich verstümmelt an verschiedenen Orten der Stadt, dann brachte man ihn
zum Tor, und was von ihm übrig geblieben war, wurde ins Feuer geworfen, seine
Frau und einige andere Christen wurden ertränkt, und eine Anzahl von Brüdern,
die mit ihm im Gefängnis waren, wurden enthauptet.“ Viele der
protestantischen Führer, einschließlich Luther, Calvin und Zwingli, waren für
die schlimmsten und brutalsten Folterungen und Morde an Personen verantwortlich,
die sich ihren Meinungen nicht beugten.
Darüber hinaus gibt es massive Verfolgung von Christen, die
noch immer anhält, durch Moslems, die chinesische Regierung, Kommunisten und
alle Arten von Ungläubigen in der ganzen Welt. Kürzlich war ich schockiert zu
hören, dass ein Freund und ehemaliger Kollege sowie zwei Frauen von Satanisten
in Südafrika brutal ermordet und verstümmelt wurden. Man schätzt, dass es heute
mehr Christen in der Welt gibt, die unter Verfolgung leiden, als Christen, die Gott
frei anbeten können. Eine umfassende Studie des Pew Forum des
letzten Jahres ergab, dass Christen in 131 Ländern verfolgt werden, was 70 %
der Weltbevölkerung darstellt. Andere Studien weisen darauf hin, dass jährlich
zwischen 100000 und 200000 Christen dem Märtyrertod zum Opfer fallen und dass
200 Millionen Christen aufgrund ihres Glaubens fundamentale Menschenrechte
vorenthalten werden.
All dies sollte keine Überraschung sein, da das Neue
Testament voller Aussagen ist, dass Verfolgungen die Norm für Christen ist. In
der ersten Aussage Jesu über die Gemeinde, sprach er von Krieg, der sich gegen
seine Gemeinde erhebt: „... auf diesem Felsen werde ich meine Gemeinde bauen,
und die Pforten der Hölle werden sie nicht überwinden“ (Mt 16,18). Paulus
sagte: „Alle, die gottesfürchtig leben wollen in Christus Jesus, werden
Verfolgung erleiden“ (2Tim 3,12). Und Petrus sagte: „Geliebte, lasst euch durch
die unter euch entstandene
Feuerprobe nicht befremden, als widerführe euch etwas
Fremdartiges“ (1Petr 4,12).
Trotz der klaren Hinweise der Geschichte und der Lehre der
Bibel glauben die meisten Christen in der sogenannten „Freien Welt“, dass es
das Recht der Christen ist, populär zu sein, fair behandelt und respektiert zu
werden und dass ein „glückliches“ Leben die Norm für die Gläubigen ist.
Aber als ich erneut las, wie die meisten wahren Christen
misshandelt wurden und als Vagabunden und Flüchtlinge in den letzten 2000
Jahren gelebt hatten, begann ich über mein eigenes Leben nachzudenken und
darüber, wie schnell ich mich über relativ geringes Ungemach und über Ablehnung
beschwere, die ich aufgrund der Wahrheit zu erdulden habe. Ich war beschämt,
dass ich es wagte mich zu beklagen, während Tausende gerade jetzt die
extremsten Schmerzen, emotionale Ängste und den Tod für das Evangelium
erleiden. Wer bin ich, dass ich mich beklage, der ich doch frei bin, zu kommen
und zu gehen, in relativem Komfort zu leben und mich an der Gemeinschaft mit
meiner Frau erfreue, während andere im Gefängnis sind oder gefoltert und getötet
werden?
Und ich dachte auch darüber nach, wie viele Personen
leichtfertig den Versammlungen fernbleiben, weil es zu heiß oder zu kalt ist,
oder weil sie zu müde sind, weil sie samstags bis spät in die Nacht ferngesehen
haben oder auf einer Party waren. Ich habe Mühe damit, dieses Bild mit dem Bild
von Männern und Frauen zu vereinbaren, die von Hunden zerrissen wurden, die
Glieder ihrer Leiber wurden auf der Folterbank gestreckt und der Geruch von
menschlichem Fleisch, das auf den Scheiterhaufen ihrer Verfolger verbrannte.
Ich habe Mühe zu verstehen, warum einige Personen nicht bereit sind, ihre
sündhaften Begierden aufzugeben, wenn Millionen ihr Leben lassen müssen.
Ich habe Mühe zu verstehen, wie der Spaß-orientierte und
selbstsüchtige „Christ“ des Westens sich anmaßen kann, den gleichen Glauben zu
haben wie die Märtyrer. Ich
habe Mühe zu verstehen, wie Prediger ein Evangelium der Heiterkeit, des
Wohlstands und der Popularität verkündigen können und glauben, dass ihre
Botschaft die gleiche Botschaft ist, die von der treuen Minderheit in den
letzten 2000 Jahren gepredigt wurde; diese „und andere erfuhren Spott und
Geißelung, dazu Ketten und Gefängnis; sie wurden gesteinigt, zersägt, versucht,
sie erlitten den Tod durchs Schwert, sie zogen umher in Schafspelzen und
Ziegenfellen, erlitten Mangel, Bedrückung, Misshandlung; sie, deren die Welt
nicht wert war, irrten umher in Wüsten und Gebirgen, in Höhlen und Löchern der
Erde“ (Hebr 11,36-38).
Kann der Glaube, der zu Verfolgung, Folter und Tod führt,
der gleiche Glaube sein, der fleischliche Freuden, einen neuen Mercedes und
Popularität verspricht? Kann der Glaube, der nach Spaß, Komfort und irdischen
Freuden strebt, der gleiche Glaube sein, der es als Privileg betrachtet, für
den Namen Jesu zu leiden? Werden die Hedonisten und die Märtyrer im gleichen
Himmel sein?
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Wenn jemand wünscht, dass ein bestimmtes Thema
in diesem Blog behandelt wird, dann darf er das mitteilen. Es geht nicht darum,
dass mir die Themen ausgehen, aber ich möchte vermehrt auf Themen eingehen,
welche die Leser beschäftigen und interessieren und welche auch im Forum
dann weiter behandelt werden können, sodass jedermann seine Meinung dazu
abgeben kann. Ja, auch hier könnte ja gelten: „ein jeder bringe etwas mit ...“
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Jesus segne Dich!