Die falsche
Heilsgewissheit kommt aus dem falsch verstandenen Glauben. Dabei kann dieser
falsch verstandene Glaube des einfachen „Überzeugt-sein“ auch sichtbar zu absurden
Glaubensbeweisen führen, welche dann allerdings diesen Irrglauben offenbar
werden lässt. Hier ein Zeitungsausschnitt:
„Der Fundamentalist Jamie Coots gehört zu
einer christlichen Kirche der Pfingstbewegung. Deren Ritual des
"Schlangenanfassens" soll mehr als 100 Jahre alt sein. Für die
wenigen Anhänger, die es heute fast nur noch in den ländlichen Gebieten im
Süden der USA gibt, ist es ein Beweis ihres festen Glaubens an Gott. Dabei
berufen sie sich auf ein Zitat aus dem Markus-Evangelium (16, 17–18), in dem es
unter anderem heißt: "... wenn sie Schlangen anfassen oder tödliches Gift
trinken, wird es ihnen nicht schaden." (aus: Die Welt, vom 18.2.2014)
Jamie Coots wollte – wie
übrigens sein leiblicher Vater auch! – seinen Glauben beweisen, indem er
sein „Schlangenanfassen“
während des Gottesdienstes durchführte. Es kam aber wie es kommen musste. Eine
giftige Viper biss ihn in die Hand und er starb kurze Zeit später, als die
Sanität eintraf. Das ist wohl ein Extrem-Beispiel eines evangelischen
Glaubensbeweises. Aber vermeintliche Glaubensbeweise gibt es sehr viele.
Etliche Glaubensgeschwister lehnen die ärztliche Versorgung ab, andere wollen
auf irgend eine Weise das Eingreifen Gottes erzwingen. Das geht bis auf die
biblisch begründete Ölung der Kranken im Gottesdienst durch die Ältesten – und
es passiert nichts! Nicht immer, aber meistens passiert nichts.Der tote Glaube
Weitere „Beweise“ des Glaubens
sind die Behauptungen von Theologen, oder denen, die glauben, es zu sein:
„Gott hat mit dem alten Menschen, mit dem
Sündertum, am Kreuz auf Golgatha abgerechnet. Deshalb wissen wir, dass unser
alter Mensch mit Christus gekreuzigt wurde. Wirksam wurde das für uns, als
wir zum Glauben gekommen sind. Da haben wir uns von dem Sünderleben
distanziert, und Gottes Wort sagt, dass wir den „alten Menschen“ ausgezogen
haben ...“ (aus: bibelstudium.de)
Auch hier sehen wir, es
ist nur das Überzeugtsein, jener billige, auf nichts basierende Glaube, welcher
einem vortäuscht, dass das „Alte vergangen“ sein soll. Aber bei genauerem
Hinsehen, ist das Alte noch genauso vorhanden wie es ehedem war! Also ist
dieser „Glaube“ doch nichts anderes als eine reine Traumwelt.
Man versucht, den ‚Glauben
mit Überzeugung‘ zu beweisen. Aber dieser Glaube ist lediglich eine Einbildung.
Der Glaube, den die evangelischen Kirchen predigen, der „aus Glauben-allein“
ist eine Schimäre, eine Illusion, ein sich-etwas-vormachen. Der wahre Glaube
ist etwas ganz anderes.
Der wahre Glaube
Ja, was ist denn der
wahre Glaube und wie kommt man zu ihm?
Nun, der wahre Glaube
steht im direkten Verhältnis zur Liebe zu Gott. In dem Masse, wie der Gläubige
Jesus Christus liebt, in genau dem Masse hat er auch den Glauben.
Will man nun den Glauben beweisen, dann muss man die
Liebe zu Jesus beweisen. Ohne diese Liebe ist jeder vermeintliche Glaube eine
Fiktion, ein Selbstbetrug. Die Liebe zu Jesus zeigt sich in der Treue. Deshalb
habe ich vorhin schon gesagt, dass Glaube auch Treue ist und Treue auch Liebe.
Alle diese drei Begriffe hängen eng zusammen und man kann sie nicht voneinander
trennen. Die Liebe zu Jesus aber will erbeten sein, sie ist ein Gnadengeschenk.
Und in dem Masse wie wir damit beschenkt werden, haben wir dann eben auch
gehorsam zu sein! Und dieser Gehorsam, den wir unermüdlich üben, ist die Treue.
Es heisst zwar in der Schrift, dass der
„Glaube aus der Predigt“ kommt. Aber
das ist nun wirklich komplett falsch. Wieviele Leute hören Sonntag für Sonntag
Predigten, und der Glaube wächst auch in vielen Jahren keinen Deut? Nein, der
Glaube kommt und wächst aus der Treue, aus der Liebe zu Gott.
Dazu
gehören zwei Punke
Erstens ist es das Halten der Gebote. Das
Nichteinhalten der Gebote Gottes ist Sündigen, aber davon hat uns Jesus
befreit. Also ist es durchaus möglich, dass wir die Gebote halten können – und damit nicht mehr sündigen müssen. Das
ist die Grundvoraussetzung für die Nachfolge.
„Jeder,
der Sünde tut, tut auch Gesetzlosigkeit; denn die Sünde ist die
Gesetzlosigkeit.“ (1. Joh. 3.4 Konkordante Übersetzung)
Jesus sagt ja auch, dass Er nicht gekommen ist, das
Gesetz aufzulösen, sondern das Gesetz zu erfüllen. Und genauso sollen es wir in
Seiner Nachfolge eben auch erfüllen.
Zweitens sind es die Opfer. Niemand kann von sich
behaupten, Jesus treu zu sein, wenn er nicht zu Opfer bereit ist. Hier beweist
sich der Glaube, wenn die Bereitschaft zum Opfer und damit zur Treue gegeben
ist.
Die Opferbereitschaft
Doch um welche Opfer handelt es sich? Sind es die
Münzen in den Opferstock? Nein, diese Opfer, welche Jesus von uns erwartet,
haben nichts mit Geld zu tun. Vielmehr soll es unsere Bequemlichkeit sein, welche
wir auf den Altar legen sollten. Das ist ein Akt der Selbstverleugnung. Wenn
wir des morgens eine Stunde früher aufstehen um diese Stunde mit dem Herrn zu
wachen, sprich im Gebet und Fürbitte zu verbringen, dann haben wir uns selbst
geopfert. Das ist ein Werk der Liebe und der Treue.
Ein anderer Akt der Selbstverleugnung und ein Werk der
Treue ist, wenn wir den heissgeliebten Fernseher entäussern. Wenn wir unsere Sinne nicht der Welt zuwenden,
was unserem wahren Leben ja absolut keinen Nutzen bringt. „Habt nicht lieb die Welt, denn wer die Welt lieb hat, hat nicht die
Liebe des Vaters“ (1. Joh. 2. 15)
Das Fernsehen ist nichts anderes als Weltliebe. Ich weiss natürlich, dass es
hier Hunderte von Gegenargumenten gibt, aber es ist trotzdem so, wer die Welt
nicht mehr liebhat, den ekelt das fern sehen ganz tüchtig an. Und das ist nicht
eine Frage des Verstandes, ob er dieses Faktum begreift, sondern Sache des
Geistes, der im Herzen wirkt – oder eben auch nicht!
Alles was wir tun, können wir dem Herrn aufopfern.
Auch die banalste Arbeit: Und alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken,
das tut alles in dem Namen des Herrn Jesu, und danket Gott und dem Vater durch
ihn (Kolosserbrief). Das sind alles
tätige Glaubensbeweise.
Der von den evang. Kirchen propagierte Glauben des einfachen
Überzeugt-sein, also den Glauben der Lippenbekenntnisse, ist absolut nutz- und
wertlos, er ist ein Trugschluss, eine
Illusion. Auch Jakobus sagt das mit diesen Worten: Worin besteht der Nutzen, meine Brüder, wenn jemand sagt, er habe Glauben,
Werke aber hat er nicht? D[ies]er Glaube kann ihn nicht retten!
Und die edelsten Glaubensbeweise, die zum bereits Gesagten
hinzukommen, ist die tätige Nächstenliebe.
„Wenn ein Bruder oder eine Schwester ohne Kleidung ist und es ihnen an der täglichen Nahrung fehlt, jemand von euch aber zu ihnen sagte: Geht hin in Frieden, wärmt und sättigt euch (glaubt einfach!, H.K.) doch ihr gäbet ihnen nicht, was für den Körper erforderlich ist, was wäre der Nutzen für sie? So ist es auch mit dem Glauben; wenn er nicht Werke veranlaßt, ist er in sich selbst tot.“ (Jakobus).
Eine tägliche Übung
Auch mit den Werken der
Nächstenliebe tangieren wir meistens unsere Bequemlichkeit. Diese ist es, die
vor allem zwischen uns und Gott ein Hindernis ist. Dieser Bequemlichkeit, was
auch die Trägheit der Sele ist, sollten wir in erster Linie auf den Leib
rücken! Es ist empfehlenswert, wenn der Geist Gottes uns diese Wahrheiten im
Herzen eröffnet, dass wir sofort gehorsam werden, und mit täglichen
Übungen beginnen. So wie Abraham gehorsam war, als er von Gott das Gebot
erhielt, alles Männliche zu beschneiden, so hat er das noch am selben Tag
gemacht! Er hat es nicht auf morgen aufgeschoben. Und so sollen auch wir
gehorsam sein, sobald wir eine Erkenntnis erlangen, welche den Willen Gottes manifestiert.
So ist es empfehlenswert,
dass wir morgens in der Frühe ein Gebetsopfer darbringen, mindestens eine halbe Stunde. Und zum
Zweiten, soll auch der Fernseher möglichst bald in der Versenkung verschwinden.
Mystikern laufen diese Werke der Finsternis zuwider und eine volle Wiedergeburt
ist eh nicht möglich, wenn wir an jenen noch teilhaben und daran festhalten.
Wenn wir diese beiden
Übungen umsetzen, wird uns der Geist Gottes von Sich aus auf diesem Weg
weiterführen.
Und damit sind wir beim
angesagten Thema angelangt:
Die Kindschaft Gottes
Welche, wie gesagt, durch den Gehorsam vom Geiste Gottes immer weiter
geführt werden, sind die wahren Gotteskinder:
„Denn
alle, die sich vom Geiste Gottes leiten lassen, sind Gottes Kinder“
Man könnte gut damit argumentieren, dass das Prädikat „Kind Gottes“ eine Art „geschützter
Titel“ ist. Jedermann, der sich bekehrt hat, nennt sich ein Kind Gottes. Habe
eben ein Gebet gefunden, das in einer Schnellbleiche ein Kind Gottes macht:
"Herr Jesus Christus, ich glaube, dass Du als
Gottes Sohn für mich auf die Welt gekommen bist. Ich danke dir dafür, dass du
dich an meiner Stelle hast kreuzigen lassen. Du hast meinen Schuldschein
gegenüber Gott zerrissen. Ich bitte dich um Vergebung meiner Sünden. Komme du
als Herr in mein Leben. Ich möchte dir nachfolgen. Ich danke dir, dass du
auch mir versprochen hast, dass ich ein Kind Gottes sein darf, wenn ich dich in
mein Leben aufnehme, was ich jetzt getan habe. Amen" (Quelle: dem Autor bekannt)
In diesem Zitat geht es nicht um
Sündenerkennung, Busse tun, vom sündigen Weg umkehren und den Nächsten
vergeben, nein, hier geht es nur darum „Jesus
ins Leben aufnehmen“ – was immer das auch sein sollte – und schwupp: schon
ist man nur noch vom Geist Gottes getrieben, also ein Kind Gottes. So einfach
kann es sein. Aber das gehört zur Irrlehre, gehört zur Täuschung. Und dieses
durch solche Schnellbleiche verliehene Prädikat „Gottes Kind“ ist eben die
total falsche Heilssicherheit. Wo ist das Kreuz? Wo ist die Selbstverleugnung?
Wo sind die Glaubensbeweise? Das alles wird wahrscheinlich in der Kirche im
Tabernakel aufbewahrt, aber kaum im Herzen. Nur, das ist auch nicht
verwunderlich, die Kirchen lehren (und kennen) sowas nicht.
Rufen wir uns zuerst ins Gedächtnis zurück,
wes Ziel des Teufels ist. Er geht schon lange nicht mehr als brüllender Löwe
die Strasse auf und ab. Das war im finsteren Mittelalter. Auch als Lichtengel
manifestiert er sich normalerweise nicht mehr, das war noch vor fünf
Jahrhunderten. Die meisten haben alle diese Machenschaften durchschaut und so
musste er seine Taktik wohl oder übel ändern. Und das tat er auch. Heute
streift er sich einen Talar über und erscheint mit der Bibel in der Hand. Auch
verfasst er exegetische Schriften, in denen er die Bibel auf seine Weise
auslegt. Das macht er so geschickt, dass kaum jemand seine Täuschungen, den Lug
und den Trug, der seinem bösen Wesen ja zu Grunde liegt, merkt. Dem Teufel im
Talar geht es nicht darum, der Seele in den Himmel zu verhelfen, sondern er ist
darauf bedacht, dass sie bei ihm bleibt und ihm nicht verloren geht. Deshalb
verwirft er jede noch so feine Absicht der Heiligung oder der Läuterung der
Seele, sondern er setzt die Seele in den Wahn, bereits im Himmel zu sein, das
heisst, bereits für die Gerechtigkeit und die Rechtfertigung gerüstet zu sein.
Die Seele bedarf nichts mehr ausser dem einfachen Glauben, schon gar keine
ernsthafte Abkehr von der Sünde. Die Seele braucht sich nicht darüber zu
sorgen, ein Kind Gottes zu werden – nein, die Seele ist schon ein Kind Gottes!
Das ist der Tenor Satans.
Also, mein Freund, wenn Dein Pastor das
nächste Mal predigt, dass es keine Werke brauche, sondern nur der Glaube-allein genüge, die Himmelspfoten
zu öffnen, dann hast Du guten Grund, die Lehre Deiner Kirche und alles, was
dieser Pastor sagt, sehr gründlich zu hinterfragen. Denn es ist sehr
wahrscheinlich, dass Du über den Tisch gezogen wirst!
Möchtest Du mit
anderen über dieses Thema diskutieren oder hast Du Fragen, dann bist Du im
Forum herzlich willkommen. Auch als Gast darfst Du Beiträge schreiben.
Wache auf! Jesus segne Dich!