. oder wirst Du überwunden?
Es folgt nun der fünfte und letzteTeil des Gastbeitrages von Hans Hauser.
Nach der Wiedergeburt
Nicht von einer Knechtschaft in die andere
An dieser Stelle muss ein wichtiger Punkt geklärt
werden, um einem falschen Eindruck entgegenzuwirken, den viele aus den bisher
dargelegten Wahrheiten gewinnen. Wie oft haben Menschen, denen ich die
göttliche Wahrheit vorlas, dass die alte Natur beseitigt und durch eine neue
ersetzt werden muss, zu mir gesagt: »Das bedeutet doch, dass man nicht mehr
sündigen kann und dass man den Himmel eigentlich direkt betreten könnte.«
Doch das bedeutet es keineswegs, denn wir kommen
nicht von einer Knechtschaft in die andere, sondern von der Knechtschaft in die
Freiheit. Der Mensch, der unter der Herrschaft der bösen Natur steht, hat
keine Freiheit, die Werke der Gerechtigkeit zu tun; der Christ jedoch ist
frei, zu sündigen, oder nicht, ganz wie er will. Ein kurzes Studium über
die Unterschiede zwischen den beiden Herren wird diesen Punkt ganz deutlich
machen.
Wenn sich ein Mensch in dem Zustand befindet, der in Römer 7 beschrieben
wird, hat er die fleischliche Gesinnung in sich, die ihn wie ein tyrannischer
Sklavenherr beherrscht, gegen dessen Macht der Wille des Menschen bei Weitem
nicht ankommt. Dieser Herr herrscht über den Willen, um all den Lüsten des
sündigen Fleisches zu dienen und es als ein Werkzeug der Ungerechtigkeit zu
benutzen.
Der in Römer 8 beschriebene Mensch hat nicht die fleischliche Gesinnung.
Er hat die göttliche Gesinnung, die Gesinnung Christi. Er ist eine neue Kreatur
und hat einen neuen Herrn, der die Stelle des alten eingenommen hat. Zwischen
der Natur des alten und des neuen Herrn besteht ein wesentlicher Unterschied.
Die fleischliche Gesinnung ist ein Tyrann, der durch Gewalt herrscht.
Gott hingegen herrscht nicht durch Gewalt, sondern durch Liebe. Niemals
erzwingt er einen Dienst. Er ruft, lädt ein und bietet an; aber niemals wendet
er Gewalt an. Deshalb wird ein Mensch Gott niemals dienen, wenn er nicht eine
eindeutige und persönliche Entscheidung dafür trifft.
Welch ein Gegensatz zu Satans Herrschaft! Wer einmal unter seiner
Herrschaft steht, muss ihm dienen, ob er will oder nicht.
Als Jesus auf diese Erde kam, sagte er:»... So wie der Menschensohn
nicht gekommen ist, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe
sein Leben zu einer Erlösung für viele. « Matthäus 20,28. Das ist der große
Grundsatz im Leben Christi und seines Vaters. Die göttliche Gesinnung ist also
ein Diener, der unserem Willen dient, um die sündige, gefallene menschliche
Natur zu unterwerfen und unter Kontrolle zu halten.
Das heißt nicht, dass der wiedergeborene Christ die göttliche Gesinnung
jederzeit wie einen Diener benutzen kann. Vielmehr dient diese wunderbare Kraft
dem Willen immer dann, wenn er eingesetzt wird, um den gerechten Geboten Gottes
zu gehorchen.
Die praktische Anwendung
Um die Situation klarzumachen, brauchen wir nur einmal zu untersuchen,
was im Fall des Menschen von Römer 7 vor sich geht und was sich bei dem
Menschen von Römer 8 abspielt. Wenn der Teufel an den Menschen von Römer 7 mit
einer Versuchung herantritt, die die Begierden und Schwächen des Fleisches
anspricht, so weiß dieser Mensch von seinem Verstand her sehr genau, dass es
falsch ist, der Versuchung nachzugeben.
Er ist fest entschlossen, das Unrecht nicht zu tun, und sendet einen
Befehl an seinen Leib als das ausführende Werkzeug, um zu bestimmen, wie dieser
sich verhalten soll.
Der wirkliche Herr des Menschen ist jedoch die fleischliche Gesinnung,
die Macht der Sünde, die die Szene beherrscht und den Willen des Menschen
übergeht, sodass die Begierden des Fleisches nicht unter Kontrolle gehalten
werden, sondern sich zu offener Sünde entwickeln. Damit wird deutlich, dass
in dieser Situation die fleischliche Gesinnung die Kontrolle hat.
Bei dem Menschen von Römer 8 sieht die Sache anders aus. Wieder treten
dieselben Versuchungen an dasselbe Fleisch heran. Wieder muss der Verstand eine
Entscheidung darüber treffen, was getan werden soll, denn jede Versuchung
stellt den Menschen vor eine Entscheidung. Wer jetzt den festen Entschluss
fasst, der Versuchung nicht nachzugeben, erlangt den Sieg; dabei gilt als
Voraussetzung, dass der Entschluss in dem lebendigen Glauben gefasst wird, dass
die im Menschen wohnende Kraft Gottes zusammen mit der göttlichen
Kraft von oben die Willensentscheidung des Menschen wirksam macht; denn nur so
werden diese gewaltigen Mächte seinem Willen dienen und einen eindeutigen Sieg
bewirken. Das Fleisch wird vollständig unter Kontrolle gehalten, und es
kommt nicht zur Sünde.
Es kann nicht genug betont werden, dass der Glaube zum
Sieg führt. Wohl ist es der Wille, der anstelle des alten Sündenwesens die
Kontrolle erlangt hat, aber der Wille kann sich nur durchsetzen, wenn er seine
Kraft in dem Glauben ausübt, dass der Herr die Entscheidung wirksam macht.
Solch ein Glaube schließt die feste Gewissheit ein, dass Gott die Macht und die
Bereitschaft hat, dies zu tun. Wer meint, er habe nach seiner
Wiedergeburt selbst genug Kraft, um der Sünde zu widerstehen, wird mit Sicherheit
der Versuchung erliegen. »Der Gerechte wird aus Glauben leben. « Römer 1,17.
Das Aufrechterhalten
Es besteht also eine wirkliche Notwendigkeit, die
lebendige Erfahrung, die man erlangt hat, aufrechtzuerhalten. »Der Gerechte
wird aus Glauben leben« (Römer 1,17), aber der Glaube kann sterben, und man
kann ihn verlieren. Er muss deshalb nicht nur aufrechterhalten, sondern
weiterentwickelt und gestärkt werden. Der Glaube ist etwas Lebendiges, und
etwas Lebendiges muss ständig wachsen, sonst stirbt es. Darum braucht man jeden
Tag die geistliche Speise aus dem Wort Gottes. Die Befreiung von dem alten
Sündenherrn ist eine Erfahrung, die in der Bibel mit Wiedergeburt oder
Neugeburt bezeichnet wird. Entsprechend wird ein Mensch, der gerade Christ
gewor-den ist, mit einem »neugeborenen Kindlein« verglichen. Ein neugeborenes
Kind hat den langen Lebensweg gerade erst begonnen, und es braucht sofort
Nahrung, um zu der vollen Reife eines Erwachsenen zu gelangen. Deshalb verlangt
es nach Milch. Entsprechend heißt es: »Seid begierig nach der vernünftigen
lauteren Milch wie die neugeborenen Kindlein, damit ihr durch sie zunehmt zu
eurem Heil l. Petrus2, 2
Die Notwendigkeit, täglich das Wort Gottes zu
studieren, besteht für die Neubekehrten ebenso wie für alle Christen und kann
nicht genug betont werden. Darin liegt Kraft. Ohne diese tägliche geistliche
Nahrung wird der Glaube immer schwächer, sodass man den machtvollen
Versuchungen des Feindes erliegt, wenn sie an einen herantreten. Man wird mit
Sicherheit fallen, obwohl man die gewaltige Kraft Gottes in sich hat.
Danach mag man sich fragen, wie das möglich sein
konnte, wo doch die Macht Gottes die größte Macht ist, die es gibt. Mit
Sicherheit ist sie viel größer als die Macht der Sünde. Wie also konnte die
Sünde über uns herrschen, wenn es wirklich stimmt, dass diese Macht in uns ist?
Folgendes Beispiel soll veranschaulichen, warum die
Macht Gottes in uns keine automatische Garantie dafür bietet, dass wir nie
wieder sündigen werden.
Ein starkes Heer, wie zum Beispiel das römische Heer
unter Cäsar oder das griechische unter Alexander dem Großen, zieht in die
Schlacht. Die Heere dieser beiden Männer galten zu ihrer Zeit als die
mächtigsten der Erde, und es gab keine Feindesmacht, die es mit ihnen aufnehmen
oder sie herausfordern konnte. In jedem Fall besteht ein Heer aus zwei
Elementen: aus dem Befehls habenden General und der gesamten Heeres Macht, die
sich wiederum aus dem Fußvolk mit seinen Waffen und der Kavallerie mit Wagen,
Reitern und Waffen zusammensetzt. Allein auf sich gestellt, hat der General
keine Macht. Er wäre nicht einmal der kleinsten Feindesmacht gewachsen. Seine
Macht ist die Macht des Heeres, und nur, wenn es sich ihm unterstellt, kann er
mit einem siegreichen Feldzug rechnen. Auf der anderen Seite braucht das Heer
die Fähigkeiten und Anweisungen des Generals, um schnell und wirksam handeln zu
können. Der General ist der Wille des Heeres, und der Sieg hängt von dem
richtigen Einsatz dieses Willens ab. Nehmen wir einmal an, solch ein mächtiges
Heer befindet sich auf einem Feldzug, auf dem es einen Sieg nach dem anderen
erringt. Schließlich muss nur noch eine wichtige Schlacht geschlagen werden,
bevor das ganze Gebiet unterworfen ist. Der Gegner ist ein verhältnismäßig
schwacher Feind, der sich bislang noch in den Gebirgsausläufern gehalten hat;
wenn er geschlagen ist, ist das Land unter der vollständigen Kontrolle der
Besetzer.
Doch der Heerführer und seine Offiziere sind sich
ihres Geschicks, ihrer Fähigkeiten und ihrer Macht so sicher geworden, dass sie
beschließen, schon vor der Schlacht ein Fest zu feiern, bei dem sie sich einem
großartigen Essen und einem ausgiebigen Trinkgelage hingeben. So verlassen der
General, seine Adjutanten und alle Offiziere das Lager und verbringen die Nacht
mit Feiern, bis sie am Morgen so betrunken sind, dass sie nicht mehr merken,
was um sie herum geschieht.
Doch gerade in diesem Augenblick greift der Feind
unerwartet und plötzlich an. Die Vorposten geben Alarm, und das Heer stellt sich
dem Feind entgegen; aber um seine Kräfte wirkungsvoll zu organisieren und
einzusetzen, braucht es die Befehle des Generals, denn der Feind ist schlau und
brutal. Der Heerführer jedoch ist zu diesem Zeitpunkt völlig außerstande, auch
nur eine einzige vernünftige Entscheidung zu treffen und dem wartenden Heer
entsprechende Anweisungen zu geben.
Plötzlich steht das Heer ohne einen Befehlshaber da,
ohne Willen und intelligente Führung. Es ist das mächtigste und stärkste Heer
der Welt und sollte angesichts des viel schwächeren und kleineren Feindes
eigentlich einen schnellen, bezeichnenden Sieg erringen. Doch so, wie die Dinge
nun liegen, ist das unmöglich, und der schwächere Feind wird aus dieser
Schlacht als Sieger hervorgehen.
Wenden wir dieses Gleichnis auf das Geistliche an. Die
große Macht des Heeres stellt die Macht Gottes in unserem Leben dar. Das ist
die größte Macht, die es gibt, und ihr kann nichts widerstehen. Der Heerführer
in der Erfahrung von Römer 8 ist der verständige und geschulte Wille. Der Feind
ist das sündige, unheilige Fleisch, durch das der Teufel arbeitet, um die
Unterwerfung und Vernichtung des ganzen Menschen zu bewirken.
Während es einem irdischen Heer noch möglich sein mag,
auch ohne den Willen und die Anweisung seines Befehlshabers etwas zu
unternehmen, kann die in uns wohnende Macht Gottes ohne den richtigen Einsatz
unseres Willens nichts tun. Wenn wir es in der Stunde der Versuchung versäumen,
die richtige Entscheidung zu treffen und dem Feind ein festes »Nein«
entgegenzusetzen, kann Gottes Macht nichts für uns tun, und wir fallen durch
unser sündiges Fleisch der Macht des Feindes zum Opfer.
Weil dieser Punkt viel zu wenig verstanden wird,
fallen viele durch die Macht des Feindes in Sünde, deren Leben eigentlich ein
ununterbrochenes Siegeslied sein sollte. Es ist notwendig, die Rolle des
Willens auf der einen Seite und die Rolle des Gefallenen, sündigen und
trügerischen Fleisches auf der anderen Seite besonders zu studieren. Wie die
heiligen Apostel müssen wir die Sündhaftigkeit dieser Natur bekennen und dürfen
kein Vertrauen in das Fleisch setzen.
Wenn der Glaube schwach und matt geworden ist, ist
eine Niederlage sicher. Aber es braucht nie so weit zu kommen. Der Glaube kann
und muss am Leben erhalten werden.
Bedenkt, dass das neue Leben vollkommen ist, wenn es
uns gegeben wird, so wie ein neugeborenes Kind körperlich vollkommen ist. Damit
das Kind aber in dieser Vollkommenheit wachsen kann, muss es ernährt und
versorgt werden. Gott stellt die Nahrung zur Verfügung, doch die Eltern müssen
sie ihrem Kind geben. Gott lässt diese Nahrung dem Kind nicht automatisch Tag
für Tag zukommen, denn die Ernährung des Kindes ist die Pflicht der Eltern.
Gleichermaßen stellt Gott in der Bibel alle Nahrung zur Verfügung, die zur
Ernährung des geistlichen Kindes notwendig ist. Doch die tatsächliche Ernährung
ist unsere Verantwortung. Das wird Gott nicht für uns tun. Eine unbenutzte
Bibel ist wie ein verschlossener Vorratsraum und nützt niemandem.
Wachet!
Jesus sagte: »Wachet und betet, dass ihr nicht in
Anfechtung fallt! Der Geist ist willig; aber das Fleisch ist schwach. «
Matthäus 26,41.
Christ zu werden bedeutet zugleich, in das Heer des
Herrn einzutreten. Von nun an gilt es, täglich Schlachten zu schlagen und
voranzumarschieren. Unser Weg durchs Leben ist kein Ausflug. Wir sind im Krieg.
Unser Feind ist immer zur Stelle und bemüht sich, unsere Schwächen
herauszufinden, damit er uns überwinden und vernichten kann. »Seid nüchtern
und wacht; denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender
Löwe und sucht, wen er verschlinge.« 1.Petrus 5,8.
Kein Heer zieht in den Krieg, ohne Wachen
aufzustellen, denn es will vom Feind nicht überrascht werden. Ebenso muss der
Christ täglich seine Wachen aufstellen. Die Bibel offenbart die Schliche des
Bösen sehr deutlich, und wir können genau wissen, wie und wo wir achtgeben
müssen, um ihm mit dem Wort Gottes entgegenzutreten, noch bevor er einen
Vorteil erlangen kann.
Der Krieg ist des Herrn
Es ist außerordentlich wichtig, dass wir nie
versuchen, selbst mit Satan zu kämpfen. Der große Kampf findet zwischen Christus
und Satan statt. Versuche nicht, den Kampf an Christi Stelle zu führen. Wenn
der Teufel an dich herantritt, überlass ihn dem Herrn, der sich mit ihm
befassen wird. Wenn du das tust, wird Satan mit Sicherheit fliehen, denn er
weiß, dass Christus ihn bereits besiegt hat.
Einige mögen über die folgende Veranschaulichung
lächeln, doch ich weiß, dass sie schon manch einem Menschen sehr geholfen hat.
Man stelle sich vor, auf einer Dschungelsafari mitten
in Afrika zu sein. Eines Tages gilt es, ein besonders gefährliches und dicht
bewachsenes Gebiet zu durchqueren. Man ist mit dem Land und den dort
beheimateten Tieren nicht vertraut. Doch ein ortskundiger und erfahrener Führer
bietet seine Dienste an. Er hat diesen Weg schon sehr oft zurückgelegt, ohne dass
ihm etwas passiert ist. Er kennt das Land und weiß, wie man sich den wilden
Tieren gegenüber verhält. Er ist mit allen Waffen ausgerüstet, die man für
eventuelle Zwischenfälle auf dieser Reise braucht.
Nach einiger Zeit begegnet die kleine Gruppe
tatsächlich einem ausgewachsenen, furchterregenden Gorilla, der beim Anblick
der nahenden Gefahr sofort auf die Gruppe losstürmt. Angenommen, der
unerfahrene Reisende tritt dem Tier jetzt auf eigene Faust und unbewaffnet
entgegen. Gewiss beweist das seinen Mut. Aber er hat auch seinen Führer nicht
vergessen, den er selbst erwählt hat, und während er auf das Riesentier
zu-eilt, ruft er seinem Führer zu: »Schnell, hilf mir, den Gorilla zu
überwältigen!
Doch was wird der Führer verzweifelt antworten?
»Zurück! Geh aus dem Weg! Ich kann meine Waffen nicht gegen diese Gefahr
einsetzen, solange du im Weg stehst!
Der unerfahrene Reisende würde also das Werk des
Führers verhindern und gleichzeitig seine eigene Niederlage sicherstellen.
Genauso ist es im Geistlichen, wo wir das Werk, das Christi Angelegenheit ist,
auch Christus überlassen müssen. Wenn der Feind kommt, versuche nicht, es
selbst mit ihm aufzunehmen, denn »der Krieg ist des Herrn«. 1. Samuel 17,47. »Denn
nicht ihr kämpft, sondern Gott. « 2. Chronik 20,15.
Wir sind nicht so stark wie Satan, aber Christus ist
stärker als er. Wir können es mit Satan nicht aufnehmen. Nur Gott kann das.
Denke deshalb daran, dem Teufel immer einfach mit dem Wort Gottes zu widerstehen
und niemals mit deiner eigenen Kraft! Wenn er sich dir naht, sage ihm
geradeheraus, dass er an der falschen Adresse ist. Der alte Mensch, der auf
seine Versuchungen immer eingegangen ist, ist nicht mehr in dir. Das neue
Leben, das seit der Veränderung in dir wohnt, tut diese Werke nicht. Sobald
Satan die Stimme des Glaubens vernimmt, die solche Worte spricht, flieht er,
und die Versuchung löst sich in nichts auf.
Schlusswort
Wer die hier dargelegten Grundsätze anwendet und den
beschriebenen Vorgehensweisen folgt, wird aus der Herrschaft der Sünde befreit
und ein Glied am Leib Christi werden.
Danach folgt der Prozess der Erziehung, durch den die
Seele von den falschen Vorstellungen und Theorien befreit wird, die in der
Schule Satans gelernt wurden. Die Vollendung des einen Werkes ist der Anfang
eines anderen. Nachdem der gute Same gepflanzt ist, muss er zur vollen Reife
heranwachsen. Ein stetes Wachstum wird Tag für Tag stattfinden, wenn der
Gläubige fleißig von dem lebendigen Wort speist.
Satan wird eifrig bemüht sein, den Wiedergeborenen von
Christus wegzuziehen, und bedauerlicherweise mag ihm das zeitweilig auch
gelingen. Damit ist aber nicht die ganze Ehe mit Christus zunichte gemacht.
Prompte Reue, Vergebung und Reinigung werden die Gemeinschaft mit Gott
wiederherstellen, und es werden kostbare Lehren gelernt, die die Seele für die
Zukunft sicherer machen.
Dieses Studium umfasst nicht alles, was es über den
Erlösungsplan zu lernen gibt. Es beschreibt nur den Eintritt in die Familie
Christi. Einige Richtlinien, wie man diese Erfahrung aufrechterhalten kann,
sind auch gegeben worden, aber das Werk der Reformation ist keineswegs in
seiner Tiefe und in allen Einzelheiten dargelegt worden. Ein ergänzendes Buch
mit dem Titel Erweckung und Reformation behandelt diesen Aspekt in angemessener
Weise.
Gottes Weg für jedes seiner Kinder ist Sieg und Frieden, nicht
Niederlage und Elend. Möge jeder die Fesseln der Sünde abschütteln und so
leben, wie Gott es für uns Menschen vorgesehen hat!
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