Noch einmal: die scharfen
Grenzen
Der Wichtigkeit halber
möchte, ja muß ich noch einmal auf dieses Thema zurückkommen, denn die
Erkenntnis darüber, wo sich die Grenze zwischen dem fleischlichen und dem
geistigen Lebens hinzieht, ist elementar wichtig für den seelisch/geistigen
Fortschritt. Wie im letzten Teil schon angeführt, wollen wir uns noch einmal
den Psalm 1 zu Gemüte führen, da David, selbst ein Staatsmann und durchaus sehr
gewandt in Regierungsgeschäften, sehr klar zwischen fleischlichem und
geistlichem Leben zu unterscheiden wusste und auch erkannt hat, wo die Gefahren
sind.
Da David am eigenen Leib
erfahren hat, wie die Folgen der Sünde des fleischlichen Lebens sich gegen das
Wirken des Geistes Gottes stellen, sollen wir seine gutgemeinte Warnung ernst
nehmen. Auch David war an die Materie gebunden, hat seinen Fehltritt erkannt
und uns aufgezeigt, wo die Ursache der Sünde und die wahre Umkehr zu suchen und
zu finden ist:
Die Welt der Gedanken und
ihre Kontrolle
" Wohl dem, der nicht wandelt nach dem Rate
der Gottlosen, noch tritt auf den Weg
der Sünder, noch sitzt, da die Spötter sitzen sondern seine Lust hat am
Gesetz des HERRN und seinem Gesetze nachsinnt
Tag und Nacht." Über diesen Satz könnte man Bücher
schreiben, denn er beinhaltet sehr viele Themen. Da wäre zuerst einmal das
Wandeln und Handeln nach dem Rate der Gottlosen, dann das Schreiten auf dem Weg
der Sünder, also das ganz bewußte oder unbewusste Tun, was alle Menschen tun:
kleine und grössere Alltagssünden und drittens, sich in der Sphäre aufhalten,
wo die Spötter und Gottlosen sich befinden. Jeder von uns muß sich doch immer
wieder eingestehen, daß er sich oft in einem dieser drei Punkte wiederfindet. Unser
Leben in der heutigen Zeit bringt es mit sich, daß die Grenzen zur gottlosen Welt
immer und immer wieder überschritten werden. Man folgt dem Rat der Gottlosen,
ja, man sucht sogar den Rat der Gottlosen! Man sucht den Rat der Wissenschaft,
nimmt ihn gerne an, bezahlt gerne dafür und folgt ihm genauestens. Auch die
Werbung ist ein Rat, eine Be-Rat-ung, der (gottlosen) Industrie und,
wenn in der Folge der Gaumen oder andere Sinneslüste gekitzelt werden, so folgt
man ihm auch weiterhin! Der Rat des Arztes steht bei vielen Christen höher als
der Rat Jesu: "Kommet her zu Mir,
Ich will euch erquicken!"
Es sind unsere Gedanken,
welche den richtigen oder den falschen Weg einschlagen. Erst aufgrund unserer Gedanken
führen wir die Handlung aus. Unsere Gedanken sind es, welche bestimmen, ob wir
die Verheissungen Jesus höher einschätzen oder die wissenschaftlichen
Erkenntnisse.
So ist es auch, wenn wir uns
als gläubige Christen auf dem Weg der Sünder befinden. Was ist Sünde? "Alles was nicht aus dem Glauben kommt, ist Sünde",
sagt die Heilige Schrift. Das heißt nichts anderes, als alles, was wir tun und nicht
aus dem Heiligen Geist ist, Sünde ist! Wenn unsere Gedanken also auf die Welt und
ihr System getrimmt sind, handeln wir nach der Weise dieser Welt und ihrem System
– und damit nicht nach dem Willen des Geistes! Und wer nicht im Willen des
Geistes handelt, handelt gegen den Willen des Geistes und damit gegen Gott. Der
eine oder andere Leser wird nun wohl den Kopf schütteln und sagen, daß wir doch
in dieser Welt leben und unsere Arbeit verrichten müssen, und diese sei eben in
den meisten Fällen weltlich. Warte noch ein kleines Weilchen, mein Lieber, wir
kommen noch darauf!
Sind wir als Christen noch
an die Materie gebunden, dann ist jede Arbeit und jeder Beruf weltlich und
materiell. Wenn unsere Gedankenwelt sich im rein Materiellem bewegt, dann ist
auch unser Glaube materiell und somit können wir sehr wohl gläubig und
gleichzeitig materiell gebunden sein. Das ersehen wir dann, wenn wir als vermeintlich
gläubige Christen gutgläubig genau da sitzen, wo die Spötter sitzen. Damit ist
nicht gemeint, daß wir in einem Restaurant einkehren um den Durst zu löschen
oder das Mittagessen einzunehmen, sondern die Gemeinschaft mit den Spöttern
pflegen indem wir unsere Gedanken mit ihren gottlosen Gedanken gleichschalten.
Wenn wir vor dem Fernsehapparat, den Magazinen oder dergleichen sitzen, dann
tun wir das.
David zeigt uns einen
anderen Lebenswandel, eine andere Gesinnung. David, der, wie schon gesagt,
"voll im Leben" stand und nicht irgend ein Tagträumer war. David sagt
uns: " … sondern seine Lust hat am
Gesetz des HERRN und seinem Gesetze nachsinnt Tag und Nacht".
Bei diesem "Gesetz
des Herrn" geht es wie im vorigen Teil schon erwähnt, nicht um das
Mosaische Gesetz, sondern es geht um die geistigen Zusammenhänge. Es geht um
die geistigen Gesetze. Wenn unsere Gedanken statt auf die natürliche Welt mit
allen seinen Problemen und deren Verstrickungen, auf die geistigen
Zusammenhänge gerichtet sind, dann erleben wir auch, daß wir diese geistigen
Zusammenhänge – in der natürlichen Welt!! – auch verstehen lernen.
Wenn wir uns bewußt sind, daß
alles, wirklich alles, was sich natürlich unseren Augen zeigt, auch geistig
schon immer und damit außerhalb von Zeit und Raum, vorhanden war, dann
verschwinden sogar mit der Zeit die Grenzen von Geist und Materie (da die
Materie schlussendlich Geist ist!). Die Bibel ist ja voll von solchen Beispielen,
im Alten wie im Neuen Testament.
Wenn unsere Gedankenwelt absolut
auf die geistige Sichtweise dieser Welt gerichtet ist, dann können wir hinter
allem was sich ereignet sowie hinter allen Problemen, Erfolgen und Misserfolgen
die geistigen Zusammenhänge erkennen. Jede Begegnung bekommt eine besondere
Bedeutung, jede Situation die wir erleben hat einen geistigen Hinter- und
Beweggrund. Nichts geschieht einfach so, nichts geschieht zufällig.
Die Hierarchie im geistigen
Leben ist immens. Jeder Betrieb (Fabrik, Geschäft) hat einen geistigen,
unsichtbaren "Vorsitzenden". Ebenso jeder Verein, jedes Haus, jede Familie, jeder Mensch, jedes
Feld, jede Schule, jedes Land, jede Gemeinde, einfach alles, was es in dieser
natürlichen Welt gibt. Das sind die geistigen Fürstentümer, die Mächten und
Gewalten (die in der Luft herrschen). Wohl dem Mensch, dem Land oder dem Haus,
dessen geistiger "Vorsitz" der Geist Gottes mit seinen Engeln ist,
diese sind wohlbehütet! Und wehe denen, die von Gott nichts wissen wollen, da
wo der geistige "Vorsitz" die unreine Geisterwelt, die ja in sich
uneins ist, da ist wohl schwerlich Harmonie und Liebe zu finden.
Diese geistigen
Zusammenhänge, welche ich hier nur kurz angedeutet habe, sind es, welche wir im
Auge behalten sollen, auf welche unsere ganze Gedankenwelt ausgerichtet sein
sollte. Wenn wir diese Welt geistig sehen, dann sehen wir sie mit Gottes Augen.
Und das ist es, was David meinte, wenn er fortfährt: " … Der ist wie ein Baum, gepflanzt an
Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu
seiner Zeit und dessen Blätter nicht verwelken, und alles, was er macht, gerät wohl."
Das sind beinahe dieselben
Worte wie Jesus uns verheissen hat: "Trachtet
aber zuerst nach dem Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, und dies
alles wird euch hinzugefügt werden."
Es liegt also an uns auf
welcher Seite der Grenze wir wandeln. Es liegt an unseren Gedanken und damit
wieder an der Liebe, welche in unserem Herzen vorherrscht: Die Liebe zur Welt oder
die Liebe zu Gott.
Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir
ins Herz gegeben hat.
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