Mittwoch, 9. Oktober 2019

Doktrin oder Geist? (Teil 1)

Die Frage, ob das Leben eher nach einer Doktrin oder nach dem Geist auszurichten sei, kann nicht nur im religiösen Leben oder im Glaubensleben gestellt werden, sondern genauso im bürgerlichen Leben. Doktrin oder Geist sind zwei grundsätzlich divergierende Lebensauffassungen.

Das gesamte bürgerliche Leben hat sich extrem auf das Leben nach einer Doktrin entwickelt. Man kann das auch “System”, “Matrix” oder “Mainstream” nennen. Eine Doktrin zeichnet sich dadurch aus, dass die betreffenden Menschen sich doktrinorientiert verhalten.

Der freie Geist im Menschen hingegen führt den ihn nicht nach äußeren Verhaltensvorschriften, sondern nach inneren. Diese Verhaltensvorschriften sind das Gewissen, mit dem es bei gesunden, also bei wohlerzogenen Menschen mit einem gesunden Menschenverstand, durchaus zu einem Wohlverhalten im Zusammenleben möglich ist.

Der 1. Hauptunterschied ist, dass die Doktrin äußere Schranken erstellt, der Geist des Menschen erstellt innere Schranken.

Für den Menschen heißt das, dass der von einer Doktrin geführte Mensch seine Schranken von außen übernimmt. Das sind Gesetze, eine Ideologie, eine Weltanschauung, ja sogar eine Mentalität.

Der vom Geist geführte Mensch lebt nach der Führung seines Gewissens und erarbeitet sich die Gesetze des Zusammenlebens durch den Gehorsam selbiges selbst. Das führt uns zum

2. Hauptunterschied: Für den von der Doktrin geführte Menschen sind seine Lebensgrundsätze oder Glaubensgrundsätze von aussen geborgte, fremdes Geistiges Eigentum, ist also nicht Eigenes, nichts selbst Erarbeitetes. Der Geistgeführte Mensch hingegen hat das alles durch Gehorsam Erworben. Denn je bewusster er darauf eingeht, desto mehr Erkenntnisse wird ihm gegeben.

Im Glaubensleben sieht man die Einflüsse von Doktrinen und von Geistesimpulsen am Besten. Es gibt hunderte von Beispielen, die das illustrieren, aber nehmen wir nur mal eines, und zwar eines, das jeden Menschen früher oder später betrifft: und das ist der Tod.

Die Doktrin der evang. Kirchen besagt, dass, wenn der Mensch stirbt, er ohne Bewusstsein, sozusagen tot ist und bleibt bis zur Auferstehung in diesem Zustand entweder zum Leben oder zum Gericht und damit zum ewigen Tod. Weiter sagt die Doktrin, dass die Seele und der Körper eins, d. h. ein und dasselbe sind.

Dies ist eine Doktrin der Kirchen und dies ist für die Mitglieder dieser Kirchen die absolute Wahrheit. Es ist niemandem gestattet, eine abweichende Meinung zu haben, und ebensowenig ist es jemandem gestattet, Informationen ausserhalb der zum Konsens gehörenden Quellen zu beziehen.

Ob diese Doktrin nun richtig ist oder nicht, interessiert uns an dieser Stelle nicht, es geht einzig und allein darum, wie eine Doktrin sich auf den Menschen auswirkt.

Eine Doktrin überstülpt dem Menschen, der sich darin aufhält, so eine Art Scheuklappen, weil die Doktrin immer absolute Wahrheit ist und eine abweichende Meinung eine Sache der Unmöglichkeit. Der Tod, nach eben dieser Doktrin, ist endgültig und was danach geschieht in einer Art Auferstehung ist diffus und es wird subjektiv so wahrgenommen, dass dieses Nachher in unendlich langer Zeit später einmal geschieht und es hat keinen Bezug zum Jetzt.

Wer nun von diesem allgemeingültigen, eben, “wahren” Dogma abweicht, macht sich der Ketzerei, bzw. der Häresie schuldig. Als Konsequenz gilt durchs Band der Ausschluss aus der Gruppe, welche sich ohne Widerspruch dem Dogma fügen. Neben dem Ausschluss haften dem betreffenden Häretiker unschöne, beleidigende Charaktereigenschaften an seinem Namen wie, Irrgläubiger, Irrlehrer, ein von der Gruppe Ausgestoßener . von fremden Geister Besessener usw

Da viele Menschen sich in der gewohnten Gruppe wohlfühlen, ist es besser, sich dem Gruppen=Glaubens=Zwang zu fügen, als in sozialer Hinsicht ein schwarzes Schaf zu sein.

Fragen wir uns einmal: Weshalb fühlen sich viele Menschen in der Gruppe wohl?

Eine Gruppe gibt seinen Mitgliedern einen Halt und einen gewissen Komfort. Vor allem gibt sie, und das trifft natürlich vor allem auch auf die Kirchen zu, ein gemachtes Rund-Um-Weltbild. Dieses Weltbild löst alle Fragen, vor allem alle Lebensfragen.

Auf der anderen Seite gibt die Gruppe mit ihren Dogmen aber auch Einschränkungen. So darf niemand auf die Idee kommen, eine einmal akzeptierte Lehrmeinung zu hinterfragen. Das würde eine empfindliche Störung der gesamte Gruppendynamik bedeuten und jedes Mitglied ist im eigenen Interesse darauf bedacht, irgendwelche Störquellen selbst zu neutralisieren.

Nachfragen, Zweifel äußern, Ungereimtheiten nachgehen oder gar vielleicht nur versteckte Widersprüche aufdecken - das sind bereits häretische Handlungen und werden im Allgemeinen nicht geduldet.

Eine Gruppe bedarf keinen NACH-Denker, wenn sie einmal einen VOR-Denken akzeptiert hat


Daran kann man erkennen, dass Doktrinen, und zwar jede Form und Art von Doktrinen, in jedem Fall den eigenen freien Willen, aber auch den eigenen Horizont, das eigene Bewusstsein einschränken. Das Problem eines eingeschränkten Freien Willens ist dabei der, dass der eigene Geist damit gebunden ist und aus sich selber nicht mehr wirken kann. Wenn man bedenkt, dass jede menschliche Innovation auf dem Wirken des menschlichen Willens beruht, so liegt in dieser Hinsicht alle menschliche Schöpfungskraft brach.




Ein wacher Geist ist immer forschend, denn der menschliche Geist ist ohne Unterbruch immer mit dem Universum, das voller Leben ist, verbunden. Doktrinen jeglicher Art unterbinden jedoch das Forschen des Geistes und binden ihn an vorhandenes Wissen. Und das ist besonders für Christusgläubige Menschen fatal, denn Doktrinen trennen die Seele von den Geistigen Einflüssen. Im Klartext heißt das, dass der innewohnende Christus, also die Salbung, von welcher Johannes im 1. Brief Kap. 2, Vers 27 lehrt, keiner Wirkung mehr zugestanden wird, stattdessen aber die Lehre von Menschen an diese Göttliche Stelle tritt.

Kehren wir zu unserer Ausgangsdoktrin zurück und sehen wir uns die Folgen kurz an.

Wir haben also in diesem Beispiel das Dogma, dass der Tod die Seele mitsamt dem Leib in die Verwesung gibt, um einmal, in ferner Zukunft wieder auferweckt zu werden Dann folgt entweder der Aufenthalt im Himmel oder in der Hölle.
Für den Menschen, der dieses Dogma akzeptiert, der wird gegen Ende seines Lebens logischerweise verzagen und infolge so vieler ungelösten Lebens-, Seins- und Zukunftsfragen verzagen. Angst vor dem Tod und Zweifel, ob die Doktrin wohl stimmen wird oder ob es vielleicht noch einen anderen Zustand geben könnte, lässt sein Herz nicht zur Ruhe kommen. Doch er ist an das Dogma gebunden.

Ganz anders aber der Christ, der alle Dogmen verlassen hat und aus dem Geist lebt, das heisst, aus dem Geist, aus der Salbung die Lehre bezieht. Dieser Geist sucht die Wahrheit, er forscht, bis er befriedigt wird und das aus einer Liebe heraus, der Liebe zur Wahrheit. Er forscht so lange, bis keine Zweifel und keine weißen Flecken im Gesamtbild mehr bestehen. Erst wenn alles einem nachvollziehbaren Kontext entspricht, hört er auf zu forschen.

Der weiterer Unterschied ist dieser: Beim Menschen, der einer Doktrin folgt, ist alles Wissen gelernt. Nichts ist sein Eigen und kann es auch nicht werden. Beim Menschen, der aus dem Geist lebt, ist alles Erarbeitete sein Eigen, sein eigener Besitz. Und das, was er von aussen gelernt hat, das hat er sich zu eigen gemacht, indem er alles in die Tat umgesetzt hat.

Wir nennen die Menschen, die aus der Seele, mit und für ihre Emotionen leben, die sich von aussen führen lassen, Seelenmenschen und die anderen, weit geringer in der Anzahl, eben Geistmenschen.

Seelenmenschen brauchen einen Führer. Sei es ein Mensch, sei es eine Doktrin, eine Ideologie, egal, irgend etwas Sichtbares, an das sie sich halten können. Das sie letztendlich vertritt und im bestimmten Fall auch verteidigt.

Seelenmenschen, die von aussen geführt werden sind auch sehr gut manipulierbar, was das System, die Matrix oder der Mainstream übernommen hat und sie lassen sich auch gerne manipulieren - und bezahlen auch dafür noch zum Teil mit recht viel Geld.

Geistmenschen hingegen haben eine Abscheu vom Hamsterrad, haben oft abweichende Meinungen und verlassen sich auf ihre innere Führung.


Aufsatz auf YouTube:






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Zur Erinnerung für alle jene, die sich in den Strängen einer Evangelischen Kirche verfangen haben:

Die sechs Kernpunkte des VOLLEN Evangeliums

  1. Konsequente Um- und Abkehr von der Sünde
    wissen wir doch, daß unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde außer Wirksamkeit gesetzt sei, so daß wir der Sünde nicht mehr dienen 
  2. Vergebung an alle ohne Ausnahme
    Vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldigen
  3. Heiligung und Abödung der Welt mit allen ihren Genüssen
    “So suchet was des Herrn Wille ist … das ist der Wille Gottes, eure Heiligung … ohne die niemand den Herrn sehen wird, … denn wer die Welt liebhat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters”
  4. Das persönliche Kreuz dankbar auf sich nehmen
    Wer das Kreuz nicht auf sich nimmt, ist Meiner nicht wert
  5. bis zur Krönung mit der vollen Wiedergeburt durch den Geist
    “wer die Sünde tut ist vom Teufel … Keiner, der aus Gott geboren ist, tut Sünde; denn Sein Same bleibt in ihm, und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist
  6. Die stetige Verbindung mit dem Himmlischen Vater
    “Meine Schafe hören meine Stimme … denn die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr bedürfet nicht, daß euch jemand lehre; sondern so, wie euch die Salbung selbst über alles belehrt, ist es wahr und keine Lüge, und wie sie euch belehrt hat, so bleibet darin!”

Nur wer diese Punkte im Alltag umsetzt, erweckt seinen eigenen Geist. Demzufolge ist auch nur derjenige in der Lage, "im Geist zu wandeln", der erweckten Geistes ist!


Werden diese sechs Punkte nicht gepredigt, liegt man ausserhalb der Wahrheit und man wird in eine illusionäre Traumwelt gelockt. Sehet zu, dass euch niemand verführe !

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Jesus segne Dich!


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