Mittwoch, 17. Juli 2019

#25 Die Bergpredigt - Die enge Pforte


Gehet ein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit, und der Weg ist breit, der ins Verderben führt, und viele sind es, die da hineingehen. Aber die Pforte ist eng, und der Weg ist schmal, der zum Leben führt, und wenige sind es, die ihn finden!” (Math. 7. 13)

Ja, eng ist sie“, denkt jeder,“für die andern ist sie eng, aber ich bin durch – Gott sei Dank!

Wenn es auch nur so einfach wäre! Aber das ist es nicht. Um durch die enge Pforte eingehen zu können, muss man erst wissen, dass es eine solche Pforte überhaupt gibt. Dann muss man wissen, wo man diese Pforte suchen muss und wenn wir das wissen, geht es darum, dass diese Pforte erst geöffnet werden muss und erst dann sehen wir, ob wir klein genug sind, durch diese Pforte zu gehen.



Gehen wir aber der Reihe nach.

Obschon jeder Christ um diesen Vers weiss und sich dessen voll bewusst ist, dass die breite Strasse ins Verderben führt, so kann er die wirkliche Enge der Pforte auf dem Weg ins Himmelreich trotzdem nicht erkennen.

Wie auch? Der Christ, der regelmässig getreu in die Kirche geht, wurde so gelehrt, dass diese Pforte der Glaube ist. Alle, die nicht glauben, sind auf der breiten Strasse. Wer glaubt ist aber automatisch auf dem schmalen Weg.

Das gibt dem so Glaubenden eine angelernte Heilssicherheit und er denkt bei sich selbst, „alle diejenigen auf der breiten Strasse sind selbst Schuld, wenn sie in die ewige Hölle kommen!

Für sie ist das Mass aller Dinge der Glaube. Und zwar in erster Linie der Glaube an die Verheißungen und die einzige Bedingung, diese Verheißungen einst zu erlangen, ist der Glaube. Der Glaube allein. Ihr Glaube, Ihre Meinung ist die, dass eben dieser Glaube die enge Pforte ist. Und richtig, überfliegt man die sog. „Lehre der Apostel“, namentlich die Paulusbriefe, dann könnte man auf den ersten Blick tatsächlich zu dieser Annahme kommen. Gräbt man aber tiefer in den Paulusbriefen, dann sieht man jedoch plötzlich, dass da noch ganz andere Bedingungen ans Tageslicht kommen. Und besonders, wenn sich jemand sogar zur Bergpredigt verirrt und dort die ureigenste Lehre des Evangeliums findet, muss sich dann die Augen reiben, wenn er gewahr wird, dass es sich ganz anders anhört, als ehedem auf den ersten Blick.

Er wird nämlich plötzlich gewahr, dass die Pforte ganz woanders zu suchen ist, als im trägen Glauben. Es wird ihm gewahr werden, dass das Glaubens-Konzept in Schieflage gerät. Ist einmal eine Seele soweit, dass sie sich über die Existenz einer echten Pforte, bewusst ist, dann ist schon viel gewonnen. Denn durch dieses Nachdenken und Hinterfragen kann der Geist Gottes dann auch schon wirken.

Der Weg des Glaubens ist breit. Viele sind es die darauf wandeln. Etwa zehn Prozent der Weltbevölkerung wandelt auf der breiten evangelischen Strasse und sie sagen sich, wenn soviele an den Glauben glauben, kann es nicht falsch sein. Das sind etwa 800 Millionen.

Sind nun mal Zweifel an diesen "Glauben-allein" als Bedingung aufgekommen, dann stellt sich die Frage, WO denn die enge Pforte zu suchen ist. Und ja, man braucht keine Neu-Offenbarung, schon die Bibel gibt uns etliche Hinweise, die man bis jetzt einfach überlesen hatte. Nur ein einzelner Vers kann ein entscheidender Hinweis oder Wegweiser sein, der das ganze bisherige Glaubensgebäude wankend macht. Wenn es nämlich heisst, dass das Himmelreich IN uns ist und nicht irgendwo im Weltall, dann haben wir schon mal eine neue und sehr konkrete Orientierung. Denn da wo das Himmelreich ist, muss ja zwangsläufig auch die Pforte sein.

Und dann kommt noch ein ganz wichtiger Gedanke hinzu. Der Fokus wechselt nun von der sog. Gemeinde, also der Herde, der Gemeinschaft hin zu uns, als reines Individuum. Nun ist es nicht mehr die Gemeinde mit der kollektiven Lehre, die das Schicksal für die Ewigkeit teilt, sondern es zählt jetzt nur noch das eigene, individuelle Leben! Die Eigen-Verantwortlichkeit für den eigenen Werdegang wird einem somit voll bewusst.

Also mit dieser Erkenntnis machen wir uns schon konkreter auf die Suche nach dieser Pforte oder dem Pförtlein in den Himmel.

Bei der Suche gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten, zwei Alternativen. Denn mit dem Leib wird es sicher nichts, in ihm finden wir diese Pforte kaum, denn der wird vergehen, wenn´s dann darauf ankommt. Bleibt also nur entweder die Seele oder der Geist.

Die Seele, also unser Bewusstsein, unser Ego, käme dabei am ehesten in Frage, weil ihr sind wir uns ja ohne Unterlass bewusst. Aber die Bibel hat eine sehr schlechte Meinung von unserer Seele. Sie sagt, dass in ihr nichts Gutes und von Anfang an der Sünde untertan sei. Betrachten wir in Ruhe unsere Seele aus diesem Standpunkt, dann kommen wir sicher zum selben Schluss. Wie also kann eine Pforte in den reinen und heiligen Himmel hier zu finden sein?

Aber Oha! Wenn wir uns dessen bewusst sind, dass die Pforte wohl IN uns ist, aber die Seele aus lauter Schlechtigkeit und Sünde diese Pforte nicht offenbaren kann, dann muss die Pforte wohl irgendwo hinter all dem Seelen-Gerümpel sein. Wäre es da nicht vorteilhaft, diesen Gerümpel einmal ein bisschen aufzuräumen, um eventuell hier den Ausweg zu suchen?

Das wird wohl die schwierigste Phase sein: Den Gerümpel, also die Leidenschaften, die Begierden und Angewohnheiten zu entfernen und nicht sicher zu wissen, ob dann das Gesuchte auch gefunden werden werden kann. Das wäre doch ein zu grosser Eingriff ins Leben, alle diese angenehmen Sünden und tollen Leidenschaften aufzugeben um dann vor dem Nichts zu stehen!

Ja, ich weiss, genau das habe ich auch erlebt. Aber ich habe weiter gegraben. Sowohl in der Bibel wie auch in meiner Seele. Und wie ich da noch ins Ungewisse meine Begierden verflucht habe, da erschien bereits der erste Lichtschimmer.

Gefunden!

Ja, und von da an ging es aufwärts. Jede Erkenntnis, die ich nun erhielt, setzte ich auch sofort um, wobei es natürlich mit dem Erfolg nicht immer so vonstatten ging, wie ich das gerne wollte. Vom vielen Fallen schmerzten mir oft die Knie. Aber das tat schlussendlich nichts zur Sache. Mit dem Wegräumen des Gerümpels aus meiner Seele wuchs auch der Geist im selben Mass.

Die Pforte des Himmels lässt sich also öffnen und der Schlüssel dazu liegt bei uns. Der Gebrauchsanweisungen, wie dieser Schlüssel angewendet werden kann und sollte, gibt es viele. Eine davon ist die Bibel. Es gibt auch sehr gute Neu-Offenbarungen.

Aber wenn jemand die Idee kommen sollte, einen Theologen nach dem richtigen Gebrauch dieses Schlüssels zu fragen, der wird bald die Feststellung machen, dass diese Schriftgelehrten vor der Himmelspforte stehen, selber aber nicht hineingehen und alle diejenigen, die hineingehen wollen, nicht hineinlassen.

Oder, wie es in einer sehr bekannten Apokryphe steht:

Jesus spricht: „Wehe ihnen, den Pharisäern, denn sie gleichen einem Hund, der auf dem Futtertrog der Rinder schläft, denn weder frißt er noch läßt er die Rinder fressen.“





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Zur Erinnerung für alle jene, die sich in den Strängen einer Evangelischen Kirche verfangen haben:

Die sechs Kernpunkte des VOLLEN Evangeliums

  1. Konsequente Um- und Abkehr von der Sünde
    wissen wir doch, daß unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde außer Wirksamkeit gesetzt sei, so daß wir der Sünde nicht mehr dienen 
  2. Vergebung an alle ohne Ausnahme
    Vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldigen
  3. Heiligung und Abödung der Welt mit allen ihren Genüssen
    “So suchet was des Herrn Wille ist … das ist der Wille Gottes, eure Heiligung … ohne die niemand den Herrn sehen wird, … denn wer die Welt liebhat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters”
  4. Das persönliche Kreuz dankbar auf sich nehmen
    Wer das Kreuz nicht auf sich nimmt, ist Meiner nicht wert
  5. bis zur Krönung mit der vollen Wiedergeburt durch den Geist
    “wer die Sünde tut ist vom Teufel … Keiner, der aus Gott geboren ist, tut Sünde; denn Sein Same bleibt in ihm, und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist
  6. Die stetige Verbindung mit dem Himmlischen Vater
    “Meine Schafe hören meine Stimme … denn die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr bedürfet nicht, daß euch jemand lehre; sondern so, wie euch die Salbung selbst über alles belehrt, ist es wahr und keine Lüge, und wie sie euch belehrt hat, so bleibet darin!”

Nur wer diese Punkte im Alltag umsetzt, erweckt seinen eigenen Geist. Demzufolge ist auch nur derjenige in der Lage, "im Geist zu wandeln", der erweckten Geistes ist!


Werden diese sechs Punkte nicht gepredigt, liegt man ausserhalb der Wahrheit und man wird in eine illusionäre Traumwelt gelockt. Sehet zu, dass euch niemand verführe !

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Jesus segne Dich!

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