Und weiter gehts mit dem Vater-Unser.
Heute gehts ums Brot.
Jesus lehrt uns, dass wir um das tägliche Brot bitten sollen. Dabei
ist es auch den Bibelwortgetreuen offenbar klar, dass es nicht nur um
das Brot, sondern um die tägliche Nahrung geht.
“Gib
uns heute unser tägliches Brot”
(Matth. 6. 11)
Aber wie dem auch sei, bleibt da nicht
ein komisches Gefühl, wenn wir um die tägliche Nahrung bitten
sollen? Haben denn nicht alle diejenigen, die nicht darum bitten,
auch zu essen? Und gibt es nicht viele, die bitten, aber trotzdem hungern? Wie war
das in der Wüste? Mussten die Israeliten auch um das Manna bitten?
Nein, mussten sie nicht.
Würde es hier in der Bergpredigt
heißen, wir sollen für das tägliche Brot danken, dann sähe es
anders aus. Danken sollen wir, das ist klar – aber darum bitten?
Und vor allem dann, wenn in der selben Bibel andernorts steht, man
soll nicht darum bitten? Was dann?
Wenn wir um das tägliche Brot bitten, dann rechnen wir ja
damit, dass wir eines Tages ohne tägliches Brot dastehen werden.
Darum bitten wir ja. Und wenn wir mit dem Worst-Case rechnen, was
haben wir dann? Ja, richtig, dann haben wir Sorgen bezüglich des
täglichen Brotes.
Und genau diese Sorgen dürfen wir aber
nicht haben, weil der selbe Jesus lehrt:
“...
darum sage ich euch, sorget
euch nicht um euer Leben, was ihr essen, noch für den Leib, was ihr
anziehen werdet” (Luk 12. 22)
Nun also. Wie wird das nun in den Bibeltreuen Kreisen
gehandhabt, bittet man um das tägliche Brot, oder sorgt man sich
nicht deswegen?
Wahrscheinlich tun sie beides zur
gleichen Zeit, weil sie die Worte des Vater-Unser nur hinunterhaspeln
ohne auch nur einen Gedanken über ihr Geplapper zu verlieren.
Aber wenn wir dieser Sache auf den
Grund gehen und vor allem, wenn wir es für wahr sehen, dass sich
Jesus nicht widerspricht, dann muss es doch einem jedem klar sein,
dass mit dem täglichen Brot etwas anderes gemeint sein muss, als die
tägliche Nahrung für den Leib. Denn wir sind ja nicht hier auf dieser Erde, um uns die Bäuche
vollzuschlagen, der Sinn unseres Dasein dürfte wohl ein anderer
sein.
Nun ja, ein voller Bauch macht noch
nicht das Leben aus. Das wissen wir inzwischen: Das Leben, das wahre
Leben hat nichts mit dem Leib zu tun, und mit der Seele ebenfalls
nicht. Das wahre Leben,
und damit eben der wahre Zweck unseres Hierseins ist alleine
geistiger Natur, weil das Leben ausschließlich nur durch den Geist
möglich ist. Und genau dieser Göttliche Geist in uns braucht die
Alimentierung zum Wachstum, damit er zu Kräften kommt. Und Jesus
meint somit das mit dem täglichen Brot rein geistig, genauso wie es
auch Paulus geistig gemeint hat, als er die Hebräer rüffelte, dass
sie noch Milch zu sich nähmen statt feste Speise:
“... und
obschon ihr der Zeit nach Lehrer sein solltet, habt ihr wieder nötig,
daß man euch gewisse Anfangsgründe der Aussprüche Gottes lehre,
und seid der Milch bedürftig geworden und nicht fester Speise”
(Hebr. 5. 12)
und dann fährt Paulus fort:
“Die
feste Speise aber ist für die Gereiften, deren Sinne durch Übung
geschult sind ...” (Hebr. 5. 14)
Ja hallo! Das sind ja ganz andere Töne
– oder nicht? Und hier geht es natürlich um die Geistigen Sinne,
nicht um die fünf seelischen Sinne wie Sehen, Hören, Schmecken,
Riechen und Fühlen.
Jesus sagt, wir sollen uns nicht um die
Speise sorgen, es sei genügend vorhanden. Paulus ermahnt uns – wen
ermahnt er? Ja klar, die Gereifteren! Also die Gereifteren ermahnt
er, endlich feste Speise zu sich zu nehmen! Also Brot, wovon
Jesus eben sprach! Brot ist ja nichts für Säuglinge, die übergeben sich.
Sie übergeben sich genauso wie wie die
Bibeltreuen, wenn sie eine Neuoffenbarung, eben das geistige Brot,
vor sich haben, bzw. schon davon gekostet haben. Sie warnen andere
Säuglinge, davon zu essen, weil auch sie sich übergeben würden.
Doch sind zum grossen Glück unter
diesen auch schon Gereiftere, die diese etwas schwerere Kost durchaus
vertragen können. Doch viele haben eben nicht den Mut, weil das Geschrei der Säuglinge,
bzw. der Obersäuglinge recht laut und penetrant ist.
Nun ja, zugegeben, nicht alle feste
Speise ist auch wirklich bekömmlich. Es gibt solche, wo man lange
herumkauen muss, um den Nährwert zu extrahieren, und manche haben
überhaupt keinen Nährwert. Darum tun die Kostumsteller gut daran,
noch ältere Nicht-Mehr-Säuglinge zu fragen, welche Kost für sie am
erträglichsten gewesen war.
Vermutlich war das eben Gesagte für die kleinen Schreihälse nur ein wirres
Geschwafel und sie haben mich nicht verstanden. Macht nichts. Einige
wenige aber haben mich verstanden, und genau um diese geht es.
Diejenigen nämlich, die gedrängt
sind, von der Muttermilch endlich Abschied zu nehmen um eben das Brot
zu versuchen. Und eines kann ich euch sagen: Das Brot wird euch
schmecken. Das himmlische Brot.
Und dieses Brot ist es, um das wir
täglich bitten sollen. Oder besser gesagt, um das wir täglich
ringen sollen. Dieses Brot wird uns vom Christusgeist verabreicht,
aber eben nur dann, wenn wir das wollen. Dieses Brot wird uns nicht
aufgedrängt.
Dieses Brot ist die Frucht des Baumes
des Lebens und sie ist es, das uns das ewige Leben gibt. Um dieses
Brot sollen wir bitten, den es sollte zuvor gesegnet sein. Und dann
ist dieses Brot auch der Leib Christi, das und der gebrochen wurde:
“Und er nahm
das Brot, dankte, brach es, gab es ihnen und sprach: Das ist mein
Leib, der für euch gegeben wird ... ” (Luk. 22 19)
Den Leib gab Jesus als Gottes Sohn hin, und
als Geist Gottes, als Tröster und Beistand kam Er wieder, um allen
das Leben zu geben, die es wollen. So besteht eine innige Verbindung
zwischen dem Brot und dem Geiste Christi.
“Gib
uns heute unser tägliches Brot”
(Matth. 6. 11)
Damit beten und bitten wir, dass die
Verbindung unserer Seele mit dem Christusgeist bestehen bleibt, wir
nicht durch das Weltgetümmel der Geistesfülle verlustig gehen. Diese
Geistige Nahrung gibt uns die tägliche Kraft, das tägliche Licht
und die tägliche Liebe zu Gott und unseren Nächsten.
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Zur Erinnerung für alle jene, die sich in den Strängen einer Evangelischen Kirche verfangen haben:
Die sechs Kernpunkte des VOLLEN Evangeliums
- Konsequente Um- und Abkehr von der Sünde“wissen wir doch, daß unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde außer Wirksamkeit gesetzt sei, so daß wir der Sünde nicht mehr dienen “
- Vergebung an alle ohne Ausnahme“Vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldigen”
- Heiligung und Abödung der Welt mit allen ihren Genüssen“So suchet was des Herrn Wille ist … das ist der Wille Gottes, eure Heiligung … ohne die niemand den Herrn sehen wird, … denn wer die Welt liebhat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters”
- Das persönliche Kreuz dankbar auf sich nehmen„Wer das Kreuz nicht auf sich nimmt, ist Meiner nicht wert“
- bis zur Krönung mit der vollen Wiedergeburt durch den Geist“wer die Sünde tut ist vom Teufel … Keiner, der aus Gott geboren ist, tut Sünde; denn Sein Same bleibt in ihm, und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist
- Die stetige Verbindung mit dem Himmlischen Vater“Meine Schafe hören meine Stimme … denn die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr bedürfet nicht, daß euch jemand lehre; sondern so, wie euch die Salbung selbst über alles belehrt, ist es wahr und keine Lüge, und wie sie euch belehrt hat, so bleibet darin!”
Nur wer diese Punkte im Alltag umsetzt, erweckt seinen eigenen Geist. Demzufolge ist auch nur derjenige in der Lage, "im Geist zu wandeln", der erweckten Geistes ist!
Werden diese sechs Punkte nicht gepredigt, liegt man ausserhalb der Wahrheit und man wird in eine illusionäre Traumwelt gelockt. Sehet zu, dass euch niemand verführe !
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Jesus segne Dich