Mittwoch, 24. April 2019

#14 Die Bergpredigt - Sündenvergebung

Das ist wohl der verständlichste Vers in der ganzen Bergpredigt. Und zwar sowohl im natürlichen wie auch im Geistigen Sinne. Jedenfalls sollte man das meinen. Denn es heißt hier klipp und klar:


Und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unsern Schuldnern” (Matth. 6. 12)

und wer in diesem klaren Quellwasser noch immer im Trüben fischt, dem sagt es Jesus mit folgenden vertiefenden Worten:



Denn wenn ihr den Menschen ihre Fehler vergebet, so wird euer himmlischer Vater euch auch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen ihre Fehler nicht vergebet, so wird euch euer Vater eure Fehler auch nicht vergeben. ” (Matth. 6. 14)

So glasklar also die Sache mit der Sündenvergebung sich hier in den Worten Jesu darstellt, so klar ist es auch, dass die Evangelischen Theologen eine ganz andere Lösung für die Sündenvergebung aus der Bibel lesen. Sie sagen sich nämlich, man solle die Bergpredigt nicht derart ernst nehmen, sondern wir sollen in der Lehre der Apostel verbleiben.

Schön, Verse werden ja immer gebrochen und zurechtgebogen. Der ganze Lehre-Der-Apostel-Vers heißt nämlich so:

auferbaut auf die Grundlage der Apostel und Propheten, während Jesus Christus selber der Eckstein ist (Eph. 2. 20)

Somit bildet Jesus mitsamt seiner Bergpredigt den absoluten Grund- und Eckstein, nach welchem sich das ganze Gebäude ausrichtet. Auch die Lehre der Apostel. Somit sehen wir einmal mehr, jedes Wort von echten und möchte-Gern-Theologen ist verlogen und führt in die Irre.

Nun, was sagt denn diese ominöse “Lehre der Apostel”, also die Halb-Verse-Theologie zur Sündenvergebung? Lasst uns mal sehen:

"So sei euch nun kund, ihr Männer und Brüder, dass euch durch diesen (Jesus) Vergebung der Sünden verkündigt wird, und durch diesen wird jeder gerechtfertigt, der glaubt" (Apg. 13.38+39)

Ist doch biblisch – oder? Aber der isolierte Halb-Vers sagt eben nicht die ganze Wahrheit.

"…dass jeder, der an Jesus Christus glaubt, durch seinen Namen Vergebung der Sünden empfängt." (Apg. 10,43).

Auch das ist durch und durch biblisch. Aber wie überall, ein isolierter Vers ist nie die ganze Wahrheit.

Und er selbst ist die Versöhnung für unsre Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt” (1. Joh. 2. 2)

Ebenfalls dieser wie auch der folgende Vers ist Bestandteil eines neuen Evangeliums:

In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Sünden, nach dem Reichtum seiner Gnade” (Eph. 1. 7)

Und können wir als evangelische Rosinenpicker noch viele süße Genüsse der Bibel entnehmen. Auch diese:

Petrus sprach zu ihnen: Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des Heiligen Geistes” (Apg. 2. 38)

Und noch ein Zuckerl

Tut nun Buße und bekehrt euch, dass eure Sünden getilgt werden” (Apg. 3. 19)

So, das wären einige wunderbare Auszüge aus der heiligen Schrift. Betrachtet man diese einzelnen, isolierten Verse im Überblick, dann gibt es ein vermeintlich klares Bild: Busse tun und Glauben haben, das ist die Voraussetzung der Sündenvergebung. Und genau so lehren es die Kirchen, es ist die sogenannte “Lehre der Apostel”. Absolut biblisch, aber weit entfernt vom Evangelium!

Da heißt es dann lutherisch konform: 

Gott ist es, der die Sünden tilgt. Die Sündenvergebung wird im Gottesdienst nach dem gemeinsamen „Unser-Vater“-Gebet verkündigt, in dem sich die Glaubenden vor Gott als Sünder bekennen und ihn um Gnade bitten: „Vergib uns unsere Schuld“. Die Sündenvergebung erfolgt im Namen Jesu Christi und wirkt sich an denjenigen aus, die sie im Glauben ergreifen. Im Anschluss an die Sündenvergebung wird der Gemeinde der Friede aus Jesus Christus zugesprochen

Ganz interessant ist, es wird hier nur gelehrt: „Vergib uns unsere Schuld“ und nicht, “... wie auch wir vergeben unseren Schuldigern”. Davon kein Wort! Auch hier sieht man eine ganz spezielle Art von Bibeltreue.

Oder: Unter dem Titel: “WIE ERLANGE ICH SÜNDENVERGEBUNG? ” lese ich:

Wenn du möchtest, dass Gott dir deine Sünden vergibt, so glaube an den Herrn Jesus Christus und du wirst gerettet werden. http://www.justforcatholics.org/de4.htm

Superfromm, aber verlogen bis zum Geht-Nicht-Mehr.

Ein anderes Beispiel: Hier geht es ums Abendmahl, bei welcher Erklärung aber wiederum sehr unterschwellig zu erkennen gegeben wird, dass die Voraussetzung dessen in der sehr einfachen Formel liegt: 

Das Abendmahl, oder auch Mahl des Herrn genannt, ist nur für gereinigte Sünder, die um eine biblische Bekehrung wissen, indem sie durch Buße von Sünden und durch Glauben an Jesus Christus die Rettung aus ewiger Verlorenheit erfuhren” http://www.come2life.at/index.php/fragen/68-erhalte-ich-durch-das-abendmahl-suendenvergebung

Also: Busse tun, d. h. Einsichtig sein und einfach glauben und der Kessel ist geflickt. So einfach ist das.

Und abgesehen davon, was soll denn das, dass das Abendmahl “nur für gereinigte Sünder” sein soll? Welchen Unterschied macht es, ob ein Sünder gereinigt ist oder nicht? Ist ein gereinigter Sünder kein Sünder mehr? Was sind denn das für absurde Ideen!

Ich möchte darauf hinweisen, dass diese einseitige Bibelauslegung nicht nur im Thema Sündenvergebung, sondern durchgängig, mit allen Themen – mit Ausnahme der Wiederkunft Jesu und der Entrückung – gehandhabt wird. Somit kann auch eine Biblische Auslegung ein “ANDERES EVANGLIUM” ergeben.


Selbstverständlich müssen wir alle anderen Verse und Abschnitte der Schrift hinzuziehen, die mit Sündenvergebung zu tun haben. Gemeint sind natürlich Abschnitte über die Bedingungen für die Vergebung, nicht die Verheissungen.
Dann bekommen wir folgendes Bild:

Sündenerkenntnis
totale und radikale Abkehr von der Sünde
Vergebung der Schuldigern.

Vom Glauben müssen wir hiervon nicht explizit sprechen, denn die Sündenerkenntnis sowie die radikale Abkehr von der Sünde setzt ja den Glauben schon voraus, sonst ist das alles gar nicht möglich.

Nun wollen wir uns noch der Frage zuwenden, WIE man eigentlich Sünden vergibt. WIE vergeben wir unserem Nächsten, der sich uns gegenüber vergangen hat? Einfach vergessen? Nein, das Vergessen kann man nicht steuern, das ist nicht der Weg.

Vergeben heißt ent-schuldigen. Oder besser: ent-schulden. Denn die Schuld ist oft nur vom Opfer wahrnehmbar, oft fühlt sich der Täter gar nicht schuldig.

Oft wird erwartet, dass sich der Täter beim Opfer entschuldigt. Wenn dieser aber die Tragweite seiner vom Opfer als unrühmlich wahrgenommene Tat gar nicht einsieht, dann kann man lange auf eine Entschuldigung warten. Und nicht selten verharrt das Opfer dann im Hader, wenn nicht gar Ärger.

Entschuldigen heißt, dem Täter die Entschuldigung vorweg nehmen. Man versetzt sich in die Lage des Täters und sucht die Gründe, weshalb er sich zu einer solchen Tat oder mehr Untat verleiten ließ. Gründe können sein

Angeborene Charaktereigenschaft
labiler Gemütszustand
Erziehung
Umfeld in der Jugend
äußere Notlage
Gesundheitszustand
Suchttriebe, die nicht unter Kontrolle sind
und etliche andere mehr

Dieses Vorwegnehmen der Entschuldigung löst in Deinem Herzen eine unerhörte Liebes-Energie frei. Wenn Du danach unbeschwert mit diesem Menschen wieder in Kontakt kommst, so hast Du die beste Mission geleistet – und das ohne Worte!

Und das Beste daran ist, dass Dein eigener Geist spürbar kräftiger wird, und Deine Seele um ein ganzes Stück dichter durchgeistigt. Damit wird die Ewigkeit um einiges lichter werden!



-------------------------------------

Zur Erinnerung für alle jene, die sich in den Strängen einer Evangelischen Kirche verfangen haben:

Die sechs Kernpunkte des VOLLEN Evangeliums

  1. Konsequente Um- und Abkehr von der Sünde
    wissen wir doch, daß unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde außer Wirksamkeit gesetzt sei, so daß wir der Sünde nicht mehr dienen 
  2. Vergebung an alle ohne Ausnahme
    Vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldigen
  3. Heiligung und Abödung der Welt mit allen ihren Genüssen
    “So suchet was des Herrn Wille ist … das ist der Wille Gottes, eure Heiligung … ohne die niemand den Herrn sehen wird, … denn wer die Welt liebhat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters”
  4. Das persönliche Kreuz dankbar auf sich nehmen
    Wer das Kreuz nicht auf sich nimmt, ist Meiner nicht wert
  5. bis zur Krönung mit der vollen Wiedergeburt durch den Geist
    “wer die Sünde tut ist vom Teufel … Keiner, der aus Gott geboren ist, tut Sünde; denn Sein Same bleibt in ihm, und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist
  6. Die stetige Verbindung mit dem Himmlischen Vater
    “Meine Schafe hören meine Stimme … denn die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr bedürfet nicht, daß euch jemand lehre; sondern so, wie euch die Salbung selbst über alles belehrt, ist es wahr und keine Lüge, und wie sie euch belehrt hat, so bleibet darin!”

Nur wer diese Punkte im Alltag umsetzt, erweckt seinen eigenen Geist. Demzufolge ist auch nur derjenige in der Lage, "im Geist zu wandeln", der erweckten Geistes ist!


Werden diese sechs Punkte nicht gepredigt, liegt man ausserhalb der Wahrheit und man wird in eine illusionäre Traumwelt gelockt. Sehet zu, dass euch niemand verführe !

---------------------------------------



Wie immer ist der Austausch über das Thema im Forum offen und auch Gäste können sich einbringen, können ergänzen oder ihrer kritischen Haltung freien Lauf lassen. Kritische und gegenteilige Meinungen ergeben bei uns keine "Streit"gespräche, sondern sind eine Bereicherung! Wer will, kann auch Fragen stellen. Der erste Beitragschreiber möchte bitte das Thema mit dem Aufsatztitel eröffnen



Aufsatz als Video im YouTube-Kanal



Jesus segne Dich



1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Sehr wahrer Artikel. Interessant wär noch zu untersuchen, was Sünde wirklich ist.