Mittwoch, 20. Februar 2019

#5 Die Bergpredigt - Vom Ehebrechen


Ein leidiges Thema, diese Sache mit dem Ehebruch. Ein Thema, das so alt ist wie die die Menschheit selbst. Schon die Eva hat sich verführen lassen - und die Folgen sehen wir bis heute.
Deshalb hat Gott dem Mose im Gesamtpaket der 10 Gebote auch folgenden Artikel mit einfliessen lassen, der von Jesus jetzt auf dem Berg Garizim in Samaria zitiert wird:
Ihr habt gehört, daß zu den Alten gesagt ist: «Du sollst nicht ehebrechen!»” (Matth. 5. 27)

Bei diesem “ehebrechen” ging es ganz klar um den klassischen Ehebruch mit einem Nebenbuhler oder Nebenbuhlerin.
Die Strafe war drastisch, wie wir alle wissen: Die Folge war Steinigung.

Wie wir schon beim Thema “Töten und Tod” gesehen haben, zieht Jesus in der Bergpredigt auch hier ganz andere Saiten auf. Nichts mehr von einem klassischen Ehebruch, sondern schon die Begierde. Da könnte also bereits das Ansichtigwerden von Fotos und jeder Augenflirt einer verführerischen Frau eine solche Steinigung nach sich ziehen.

Doch ist die Bergpredigt nicht mit dem Mosaischen Gesetz zu vergleichen, wie wir mittlerweile bereits gesehen haben. Hier geht es nicht um die Steinigung und auch nicht um die sexuelle Verfehlung. Denn Jesus sagt klar und deutlich:

Ich aber sage euch: Wer ein Weib ansieht, ihrer zu begehren, der hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen” (Matth. 5. 28)

Würde das Mosaische Gesetz angewendet, so gäbe es schlicht und einfach keine Männer mehr.
Nein, hier geht es um mehr. Es geht um die geistige Sicht der Ehe und vor allem um die Ehe, wie sie im Geistigen einst vorschattiert wurde. Das war bei Adam. Noch bevor die Eva aus seiner Rippe hervorschlüpfte. Ja, genau, schon vor Eva, hatte Adam eine Ehe. Nämlich die Ur-Ehe. Die geistige Ehe, die dann schlussendlich an der materiellen Ehe zerbrach.

Falls Du jetzt ein bisschen verwirrt bist, dann denke einfach daran, wer war die erste Braut, wer der erste Bräutigam?

Die erste intakte Ehe des ersten Menschen war diejenige seines Geistes als Bräutigam und seiner Seele als Braut. Die Seele ist ja bekanntlich das Bewusstsein. Viele Jahre hat diese Ur-Ehe gehalten, der Geist hat seine Braut geführt und diese Braut folgte ihrem Bräutigam ohne Emanzipation, ohne Besserwisserei, sie diente ihm als Gehilfin. Das war das Paradies. Das Geistige Paradies, denn ein materielles Paradies gab es nie.

Das funktionierte bis Adam dem Fleisch ansichtig wurde. Das Fleisch wurde langsam, aber immer mehr und mehr zum Nebenbuhler und so zog der wahre Bräutigam aus dem einst so Göttlichen Ur-Eheverhältnis aus, die Braut, also die Seele Adams und aller seiner Nachkommen war auf sich selber gestellt und hatten so eine aussereheliche Verbindung mit dem Nebenbuhler “Fleisch”.

Es sollte nun noch viertausend Jahre so währen, bis Gott eine neue Möglichkeit schaffte, dass der Mensch dieser Ur-Ehe wieder teilhaftig werden kann, Ab dann konnte er eine neue Hochzeit feiern . Die Hochzeit des Lammes. Und wieder war es der Geist des Menschen, diesmal als Christus, der sich mit der Braut, also mit der Seele vermählen will. Aber diese ist genauso verstockt, ja hat den Nebenbuhler Fleisch so von ganzem Herzen liebgewonnen, dass der wahre Bräutigam kaum eine Chance hat, um die Braut zu werben.

Der Geist des Menschen ist dazu bestimmt, sich mit der Seele zu verbinden. Ist das nicht möglich, so ist dies der Ehebruch, von dem Jesus in der Bergpredigt spricht, weil die Seele schon immer dem Bräutigam versprochen war. Ja schon, wenn die Seele, also das Bewusstsein sich nach dem Fleisch, oder noch weiter gefasst, sich mit der Welt, dem Materiellen und dem Vergänglichen schielt, dann weckt das sofort die Eifersucht des Bräutigams.

Dass hiermit auch der klassische, physische Ehebruch mit gezählt wird, ist wohl klar. Denn in dieser Angelegenheit kann der Geist des Menschen selbstverständlich auch nicht Hand bieten.

Nun wissen wir, und auch dem Einfältigsten muss es jetzt klar sein, weshalb die Kirchen, die ja an der Quelle des Geistigen Lebens sitzen sollten, von dieser Bergpredigt nichts wissen wollen. Hier sind keine Verheissungen mit dabei, sondern nur Forderungen. Bedingungen, in den Himmel zu kommen werden hier genannt, das heisst, eine solche Bedingung ist die Hochzeit der Seele mit dem Lamm.



Ich aber sage euch: Wer ein Weib ansieht, ihrer zu begehren, der hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen” (Matth. 5. 28)

Seelenchristen neigen naturgemäss dazu, das Wort wörtlich zu nehmen. Wenn man nun dieses Geistige Wort Jesu wörtlich nimmt, dann MUSS man zu einem falschen Schluss kommen. Zu dem Schluss, zu dem eben die Evangelikalen kommen. Sie sagen:

Solange wir im Fleisch leben, ist es nicht möglich, so zu leben, dass man ein Weib nicht in Gedanken begehren kann

Mit anderen Worten, die Aussage Jesu ist für die Bibeltreuen absurd. Spätestens hier ist das Ende der bibeltreuen Fahnenstange erreicht. Weiter gehts nicht mehr. Dann kommt als Bestätigung, dass selbst Paulus im Römerbrief jammert “Wer kann mich erlösen aus diesem Todesleib?

Damit haben sie die Bergpredigt ad acta gelegt und man wendet sich einer besseren Rechtfertigungsmethode zu, dem Glauben allein.

Wir aber, die wir die Notwendigkeit der Hochzeit des Lammes erkannt haben, weil Sein Geist uns seinen Weg des Kreuzes und der Selbstverleugnung führt, nehmen die Unbill dieses Weges gerne auf uns. Das auch deshalb, weil wir regelmässig erfahren, dass jede Unbill doppelten Segen hervorbringt.

Wenn diese Hochzeit im Gange ist - es ist übrigens ein Hochzeitsfest, das sich über viele Jahre hinwegzieht – geschieht etwas unbeschreibliches, wovon die Seelenkinder nichts ahnen können. Diese begehrlichen Blicke nach den Weibern, aber selbstverständlich auch nach allen anderen fleischlichen und materiellen Wunschzielen, verschwinden nach und nach auf nicht zu erklärende Weise.

Und so wird die Bergpredigt auch in diesem Punkt vollumfänglich erfüllt. Wir erleben, dass die Bergpredigt wirklich das neue Gesetz in unserem Herzen ist. Ein Zustand, von dem die Kirchen-Seelen-Christen nur träumen können.





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Zur Erinnerung für alle jene, die sich in den Strängen einer Evangelischen Kirche verfangen haben:

Die sechs Kernpunkte des VOLLEN Evangeliums

  1. Konsequente Um- und Abkehr von der Sünde
    wissen wir doch, daß unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde außer Wirksamkeit gesetzt sei, so daß wir der Sünde nicht mehr dienen 
  2. Vergebung an alle ohne Ausnahme
    Vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldigen
  3. Heiligung und Abödung der Welt mit allen ihren Genüssen
    “So suchet was des Herrn Wille ist … das ist der Wille Gottes, eure Heiligung … ohne die niemand den Herrn sehen wird, … denn wer die Welt liebhat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters”
  4. Das persönliche Kreuz dankbar auf sich nehmen
    Wer das Kreuz nicht auf sich nimmt, ist Meiner nicht wert
  5. bis zur Krönung mit der vollen Wiedergeburt durch den Geist
    “wer die Sünde tut ist vom Teufel … Keiner, der aus Gott geboren ist, tut Sünde; denn Sein Same bleibt in ihm, und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist
  6. Die stetige Verbindung mit dem Himmlischen Vater
    “Meine Schafe hören meine Stimme … denn die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr bedürfet nicht, daß euch jemand lehre; sondern so, wie euch die Salbung selbst über alles belehrt, ist es wahr und keine Lüge, und wie sie euch belehrt hat, so bleibet darin!”

Nur wer diese Punkte im Alltag umsetzt, erweckt seinen eigenen Geist. Demzufolge ist auch nur derjenige in der Lage, "im Geist zu wandeln", der erweckten Geistes ist!


Werden diese sechs Punkte nicht gepredigt, liegt man ausserhalb der Wahrheit und man wird in eine illusionäre Traumwelt gelockt. Sehet zu, dass euch niemand verführe !

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Jesus segne Dich


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