Mittwoch, 14. April 2010

Liebe Gott über alles (Teil 4/4)

Zur Erinnerung: In vier Teilen möchte ich das Wort des Herrn, „Liebe Gott über alles und deinen Nächsten wie dich selbst“, kurz streifen. Hier der vierte Teil.

1. Die Nächstenliebe
2. Alle Dinge dienen zum Besten
3. Habt nicht lieb die Welt
4. Reine Gedanken – Reine Seele

'Die Gedanken sind frei, wer kann sie ergründen?' Wer kennt es nicht, dieses alte deutsche Volkslied? Das Lied kommt dann zum Schluss, dass die Gedanken von niemand durchschaut werden können. Ist dies nicht vielmehr ein Wunschtraum, denn viele Gedanken von uns sollten ja wirklich nicht durch andere erforscht werden können! Wäre das der Fall, so würden wir oft 'alt aussehen' um dies einmal so zu sagen. Wir wollen hier erforschen wie es um diese Gedanken-Geheimhaltung steht und auch, woher die Gedanken überhaupt kommen. Dann interessiert uns, welchen direkten Einfluss die Gedanken auf unsere Seele und damit auf unser Leben haben.
Die wissenschaftliche Gedankenforschung beginnt so langsam zu bestätigen, was wir schon von der Bibel her wissen: Gedanken sind Bilder und haben vom Gehalt her einen tausendmal grösseren Umfang als Worte es haben können. "Als aber Jesus ihre Gedanken sah, sprach er: Warum denkt ihr so Böses in euren Herzen?" (Math.9,4) Auch sensible, nicht mystisch veranlagte Menschen können Gedanken lesen, das heißt, die Gedankenbilder sehen und dann wissen sie mehr, als es tausend Worte sagen könnten. Gedanken sind lebendig und leben ohne zu sterben. Sie sind ungestüm, lassen sich kaum bändigen und stören uns mit Bildern, auch gegen unseren Willen. Wir können Gedanken verwerfen (und kommen trotzdem immer wieder) oder wir können ihnen nachhängen, bis sie so intensiv werden, dass sie als Tagträume dienen und für uns eine Ersatzwelt schaffen können. Wer schon versucht hat seine Konzentration zu üben und dazu die Gedanken auszuschalten, den kann es fast zur Verzweiflung bringen, da sich Gedanken nicht so einfach kontrollieren lassen.

Jeder Mensch hat eine Sphäre um sich, eine Aura, ein Od oder wie immer man das benennen möchte. In dieser Sphäre hat er viele Mitbewohner, die um ihn sind. Da sind zum einen die Engel, mindestens ein Schutzengel, und wenn er geistig interessiert ist auch einen Führungsengel. Diese Engel sprechen zum Menschen durch Bilder und dazugehörende Empfindungen. Vom normalen weltlichen Menschen wird das als 'Gewissen' wahrgenommen. Schutzengel und/oder Schutzgeister sind bei allen Menschen. Schutzgeister können auch verstorbene Angehörige sein.

Dann 'leben' in dieser Sphäre Geister, die der geistigen Reife des Menschen entsprechen. Mit dabei sind zahlreiche unreine Geister, welche die Befriedigung ihrer eigene Süchte und Lüste der im Fleisch lebenden Menschen mitempfinden wollen und können. Ich möchte betonen, die allermeisten sind unreine Geister, und nicht Dämonen. Diese haben in nur wenigen Fällen 'Zutritt'. Von Dämonen reden wir hier nicht, denn wer diesen Bericht liest, hat seine geistige Ausrichtung ja meist schon auf Jesus ausgelegt und somit sind diese teuflischen Geister von vornherein schon kein Thema, da unsere Schutzengel uns ihren Schutz bieten. Aber unreine und unlautere Geister haben wohl die Möglichkeit unsere Seele zu verunreinigen und unsere Aufmerksamkeit zu stehlen mit ihren Einflüsterungen. Die Gedanken sind nicht unsere Produkte. Diese werden uns eingegeben. Aber unsere Produkte sind dann die Ideen, welche sich aus vielen Gedanken zusammensetzen. Das verhält sich etwa so wie Atome zu Molekülen. Diese Gedanken können wir kombinieren wie wir wollen und was da jeweils herauskommt, das ist dann unsere geistige Errungenschaft. Künstler wie Zeichner, Maler, Komponisten, Schriftsteller usw. sind gute Beispiele, wie sie einen Kanal für den jenseitigen Einfluss darstellen. Hier erkennt man auch die Spannbreite von der tiefsten bis zur höchsten geistigen Reife.
Wer den Gedankenbildern nachgibt, wird von diesen Gedanken gesteuert. Unzüchtige, Pädophile, Diebe, Ehebrecher um nur einige zu nennen, sind Seelen, die von diesen Gedanken zu ihren Taten 'getrieben' werden. Triebtäter, eben. Auch wenn man nicht mit dem Gesetz in Konflikt kommt, dem Einfluss der fremden Gedanken ist jedermann ausgesetzt. Will man nun aus dieser Einflussnahme ausbrechen und sich eine ganz andere Gedankenwelt aneignen, so gibt man sehr schnell auf und muss sich sagen: "Ich kann nicht aus meiner Haut schlüpfen". Wie wahr.

Und trotzdem gibt es eine Möglichkeit. Paulus sagt zu den Thessalonicher im ersten Brief (4,3): "Das ist Gottes Wille, eure Heiligung". Die Heiligung der Seele geht über den Wechsel der Gedankenbeeinflussung. Weg von den unreinen, unheiligen und hin zu den reinen Gedanken. Und in genau diesem Moment, wo der Mensch beschliesset, nach dem Reiche Gottes zu trachten und die Welt hinter sich zu lassen, da wo er beginnt, Gott zu lieben mit seinem ganzen Herzen, seiner ganzen Seele und eben mit seinem ganzen Denken, dann gibt es einen Wechsel in seiner Sphäre. Die unreinen Geister verlieren plötzlich ihren Einfluss, und da es hell und heller wird in der Seele, da geben sie bald Fersengeld, denn sie lieben die Finsternis mehr. Wenn das Denken plötzlich aus freiem Willen zu Gott gelenkt wird, dann sind die unreinen, unreifen Gedanken bald Vergangenheit. David hat das erkannt und besingt diese Tatsache immer wieder in seinen Psalmen: "wenn ich mich zu Bette lege, so denke ich an dich, wenn ich wach liege, sinne ich über dich nach" (63,7), "Wie habe ich dein Gesetz so lieb! Täglich sinne ich ihm nach" (119,97), usw.

Eine reine (geheiligte, vollkommene) Seele kann nur über die Gedankenwelt heranreifen. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Wer sich aber der Liebe zur Welt, zum Vergänglichen und seinen Begierden, seinen Leidenschaften hingibt, erfüllt den Willen Gottes nicht. Denn nur Heiliges kann in die Himmel eingehen, alles Unheilige nicht. Die Gedanken, welche der Mensch zu seiner Erdenzeit nachgehangen hat haben seine Seele geprägt und diese Gedanken sind dann in seiner Seele immer noch vorhanden und lebendig. Paulus sagt das so: "Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens" (Hebr. 4,12). "… und auch durch deine Seele wird ein Schwert dringen , damit vieler Herzen Gedanken offenbar werden" (Luk. 2,35).

Einen wunderschönen und sehr treffenden Satz finden wir im Buch der Prediger (10,20): "Fluche dem König auch nicht in Gedanken und fluche dem Reichen auch nicht in deiner Schlafkammer; denn die Vögel des Himmels tragen die Stimme fort, und die Fittiche haben, sagen's weiter". Damit ist natürlich nicht nur der König und die Reichen gemeint, sondern dein Arbeitskollege, dein Nachbar und dein Partner! Die Vögel und jene, welche Fittiche haben, das sind die reinen und unreinen Boten im geistigen Reich, die Geister, denen deine Gedanken sehr wohl bekannt sind! Deine Gedanken holen dich dereinst ein.

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