Mittwoch, 27. November 2019

#4-2 Der Tod beendet Deine Gnadenzeit,

Der Tod beendet Deine Gnadenzeit,
dann die Auferstehung in Deinem Seelenkleid!

Die letzte Folge gab uns eine Einführung in die jenseitigen Sphären, namentlich einmal in die Zwischensphäre, also dem eigentlichen Empfang aller Neu-Verstorbenen. (ausser Kleinkinder).

Dabei haben wir im Beispiel des Herrschsüchtigen einen Einblick in das Wesen des Jenseits, also in die Welt des soeben Hinübergegangenen bekommen.

Wir haben gesehen, dass die Welt des Ministers sein Büro war, weil er von diesem aus das Volk, die Bürger regierte und dieses Büro das eigentliche Machtzentrum in seinem Leben war. Und dieses Büro hat der Verstorbene mit hinüber ins Jenseits genommen.

Wie solches vor sich geht, das wollen wir heute in aller Gründlichkeit untersuchen, weil nicht nur Herrschsüchtige, sondern jeder Mensch genau das hinüber nimmt, was er geliebt hat. Und abgesehen davon, Herrschsüchtig sind nicht nur Politiker, nein, auch viele Chefs, Vorarbeiter - und das geht bis in die Familien und Ehen.

Wir haben gesehen, dass eben jenes Büro im Jenseits keine Substanz war und auch keine hatte. Und trotzdem existierte dieses Büro mit allem, was es auch in der materiellen Welt beinhaltete.

Die Substanz dieses Büro war die Substanz eines Gedankens. Alle Gedanken welche auf diesem Büro fußten, waren seine Phantasie. Und diese Phantasie lebt nun weiter und der Betreffende durchlebt das Geschehen in diesem Büro als wie in einem Traum, doch mit dem Unterschied, dass er der bewusst Handelnde in diesem Traum war, bzw. ist.

Die Welt der Verstorbenen ist zu 95 % ein solcher Traum. Es ist die Phantasie des Verstorbenen, in welcher er nun bewusst weiterlebt, jedoch ohne Bewusstsein, dass es nicht die Realität ist. Für ihn ist es Realität, wie jeder Traum für den Träumer Realität ist. Wenn ein irdischer Schläfer am morgen erwacht, dann erkennt er, dass er geträumt hat. manchmal aber sind Träume derart scharf, dass es noch einen Moment scheinen mag, dass das Geträumte in der Tat Realität war.

Ein Verstorbener wird aber sehr schwer und wenn, erst nach langer, langer Zeit aus seinem Traum erwachen. So lebt er nach seinem Sterben noch jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte in genau dem Leben fort, das er auf der Erde geführt hat.

Deine grobstoffliche Welt wird durch Dein Denken geprägt

Genau das sehen wir auch schon im Leben in der grobstofflichen Welt. Unser Leben, das wir heute leben, ist das, was wir gestern gedacht haben. Ein einfaches Beispiel:

Du denkst heute, dass Du morgen in die Stadt fährst, um rote Schuhe zu kaufen, da das schon eine Weile ein vager Wunsch war. Am Abend gehst Du mit diesem Gedanken ins Bett, siehst schon den bestimmten Schuhladen in Deiner Phantasie und am Morgen, wenn Du aufwachst, Ist Dir bereits völlig klar, dass Du nun in die Stadt fährst um rote Schuhe zu kaufen. Am Mittag bist Du bereits zurück und Du erkennst, dass das, was gestern noch Phantasie war, jetzt Realität geworden ist. Und genauso verläuft Dein ganzes Leben. Du belebst Deine Phantasie mit irdischen Gütern, ein junger Mann sieht sein zukünftiges Haus, ein Schüler sieht sich bereits nach 15 Jahren in der Zukunft als ausgebildeter Doktor, und ein Kind träumt davon, eines Tages Pilot oder Lokführer zu sein.

Es ist die Phantasie, die das weltliche Leben prägt. Und das, was die Phantasie belebt, das ist die Liebe, welche dieser Mensch in sich trägt.

Ein Süchtiger sieht in seiner Phantasie weder eine berufliche noch eine gesellschaftliche Perspektive, sondern er sieht seine nächste Suchtbefriedigung. Sein ganzes Denken ist darauf fokussiert, wie der Suchtstoff innert nützlicher Frist beschafft werden kann - und seine Wirklichkeit wird so ziemlich genau nach den Vorgaben in seiner Phantasie realisiert.

Deshalb heißt die Wirklichkeit auch Wirklichkeit, weil zielgerichtet darauf hin gewirkt wird. Die Phantasie ist das eigentliche Leben, die Realität, also die Wirklichkeit, lediglich eine Folge.

Und deshalb sollen wir uns genau darauf achten, WAS unsere Phantasie ist. Also WAS unsere Gedanken sind, welchen wir nachhängen und welche das Potenzial haben, sich zu materialisieren, also sich zu verwirklichen.

Unsere Gedanken sind unser Leben. Und welche Gedanken wir haben, das liegt alleine in unserer Hand und dabei, wie unsere Liebe beschaffen ist. Wir bestimmen unsere Gedanken und damit unser Leben. Und das nicht nur für die grobstoffliche Welt, nein, sogar für die Ewigkeit. Wir werden noch sehen, dass der Himmel oder die Hölle, die uns erwartet, genau diesen Gedanken, also unserer Phantasie und somit wiederum unserer Liebe entspricht.

Es läuft alles nach dem Rote-Schuhe-Prinzip.

1. Wir haben einen vagen Wunsch. Dann wägen wir diesen Wunsch nach dem Mass der Machbarkeit, dann fragen wir nach dem eigentlichen Nutzen und endlich spielt der Faktor Freude und/oder Lust eine Rolle.

2. Die nächste Phase, wenn diese drei Kriterien positiv ausfallen, dann gewinnt der Wunsch immer mehr Raum in der Phantasie und plötzlich wird einem gewahr, dass man diesem Gedanken nachhängt.

3. Die dritte Phase wird dann sein, das man sich entscheidet, den anfänglich vagen Wunsch zu verwirklichen und dabei setzt man alle einem zur Verfügung stehenden Kräfte ein.
Das ist das Modell, wie ein Wunsch oder Gedanke das Leben prägt. Dabei spielt es keine Rolle, ob dieser Wunsch einer nach der Göttlichen Ordnung ist oder einer auf Basis der Sünde.

Ist nun ein Wunsch im Entstehen, welcher eine Sünde gebiert, dann kann diesem nur in der ersten Phase entgegengetreten werden! Man muss sich also im allerersten Moment bewusst sein, wohin ein Wunsch oder Gedanke hinführen kann. Beim ersten, vielleicht normalerweise sogar unbewussten Abwägen über Machbarkeit, über Nutzen oder Freude/Lust ist man dem noch Meister, einen solchen Gedanken zu verwerfen, indem man sich auf etwas anderes konzentriert und diesen ersten Gedanken nicht weiter verfolgt. Das ist nicht zuletzt auch eine Trainingssache.

Nimmt ein Gedanke Besitz von der Phantasie (Punkt 2), wo ein Gedanke noch weiter ausgeschmückt wird, dann sind wir ihm meistens schon unterworfen und er wird den weiteren Verfolg des Lebens prägen.

Und hier in dieser Phantasie liegt die Krux. Was einmal in der Phantasie eingraviert ist, ist in Granit eingraviert und niemals mehr werden solche Gedanken verloren gehen. Das hat mit dem Bewusstsein nun nichts mehr zu tun. Vor allem, wenn solche Phantasien noch mit den entsprechenden starken Gefühlen gepaart sind. Das sind Bilder, welche am Ende des Lebens den Lebensfilm ausmachen. Ja, man kann sagen, die Seele registriert diesen Lebensfilm mit einer Frame-Rate von einem Bild pro Sekunde. Am Ende des Lebens, bzw. nach der Geburt auf der anderen Seite, in der Geistigen Welt, wird dieser Lebensfilm wieder abgespult.

Nun hat niemand die Möglichkeit, irgendwem oder irgendeinem Umstand die Schuld in die Schuhe zu schieben, wenn der Lebensfilm eher einem Horrorfilm, mit lauter Ekel- und Abscheu-Szenen durchsetzt ist, denn jeder Mensch ist sein eigener Herr über seine Gedankenwelt.

Dieser Lebensfilm ist es auch, welcher während der Erdenjahre das Seelenkleid prägt, ja, man kann sagen, das Seelenkleid ist dann das Cover, also der illustrierte Buchdeckel seines Lebensbuches. Ob dann Lebensfilm oder Lebensbuch - da ist kein Unterschied, es ist beides dasselbe.

Sind Deine Gedanken jedoch von Liebe zum Nächsten und Liebe zu Gott und demnach zur Wahrheit und der unablässigen Suche nach der Wahrheit geprägt, dann ist Dein Seelenkleid hell und vielleicht sogar ganz rein weiss. Dann bist Du es, der den Glauben und die Gnade während des Erdenlebens dazu eingesetzt hat, das einstige Hochzeitskleid weiss zu waschen und weiss zu halten. Solche Gedanken, eine solche Phantasie der Liebe wird dann ebenfalls das Leben im Jenseits prägen.

So, nun bin ich ein wenig abgeschweift, aber das musste so sein.

Die Traumwelt des Jenseits wird im irdischen Leben geprägt


Dieses Lebensbuch, dieser Lebensfilm oder eben das Seelenkleid ist nichts anderes als Deine gespeicherten Phantasien. Im Jenseits nun, da ist keine Substanz, also keine Materie mehr vorhanden - sondern nur Deine Phantasien, welche Du mit hinübergebracht hast.

Im Beispiel des Herrschsüchtigen in der letzten Folge war es sein Büro als Machtzentrum, wo er sein Ego so richtig ausspielen konnte.

Bei einem Süchtigen, sei es Rauchen, Trinken, Drogen oder Sex, sind die Auswirkungen jedoch ein bisschen anders, denn bei denen fehlt nun der Leib, mittels dessen sie ihre Sucht seelisch befriedigen können. Die Phantasie jedoch hat unvermindert diese Bessenheit der Sucht und das Fehlen des Leibes stellt sie nun vor ein grosses Problem.

Was tut nun diese Seele, die im Jenseits auf vollen Entzug gesetzt zu sein scheint? Richtig, sie sucht sich, von der Besessenheit getrieben, einen irdischen Leib, den sie sich sozusagen “ausleihen” kann, um der betreffenden Sucht beiwohnen und damit mitgeniessen zu können. Dieser Leib aber gehört logischerweise einer anderen Seele, die als Mensch auf Erden lebt. Sie besetzt nun also einen Menschen - und macht genau das, was ihm ehemals als Mensch auch geschehen ist, als er von anderen körperlosen, süchtig-leidenden Seelen besetzt war. Damit wurde er, wie die Bibel es sagt, zu einem “bösen Geist”. Alle Süchtigen sind von solchen bösen Geistern besetzt, die nur ein Ziel haben: den Süchtigen zu noch mehr Lust, zu noch mehr Abhängigkeit anzuheizen.

Ja, man kann sagen, jede Sucht, egal welche, ist nichts anderes als eine Besetzung von ebensolchen Geistwesen. Keine Sucht hat eine körperliche Ursache, sondern einzig nur geistige Ursachen! Alle körperliche Symptome sind lediglich Folgen, sind nur Auswirkungen.

Und dieses menschen-besetzende Leben wird also den Betreffenden sein Leben in der Ewigkeit prägen. Das ist die Hölle für ihn, das ist sein Gericht. Er wird nie vor einen Geistigen Richter kommen, er wird nie ein Endgericht oder eine Feuerhölle sehen. Er ist sich selber das Gericht und dieses Gericht ist sein Tod. Aber wiederum nicht ein Tod der ewigen Verdammnis oder Vernichtung, sondern es ist sein Geistiger Tod, weil er das Geistige Leben nicht hat. So ist unser Süchtiger auferstanden zum Gericht und zum Tod. Ohne irgendwelche Einwirkung von Gott oder von Christus, sondern einfach als logische Folge seines Erdenlebens.

Nun ein anderes Beispiel. Da haben wir einen Hobbyastronomen. Bei diesem gilt sein Beruf lediglich dazu, sein Hobby finanzieren zu können. Sein ganzes Denken, seine ganze Liebe, ja sein Leben hat er sich der Sternkunde verschrieben. Man sagt ja, er habe sich “mit Leib und Seele” seinem Hobby verschrieben. Und das stimmt haargenau. Sein Hobby bestimmt somit die Beschaffenheit seiner Seele, denn sein gesamtes Denken, seine gesamte Phantasie, seine ganze Liebe ist erfüllt mit seinen Sternen und deren Konstellationen. Ganz im Hintergrund seiner Seele befasst er sich natürlich auch mit dem Stern oder Komet, der dann einmal seinen Namen tragen könnte.

Segnet nun dieser Astronom sein Zeitliches, dann ist seine Seele auch in der Ewigkeit auf das materielle Himmelszelt ausgerichtet und er wird kaum nach etwas anderem fragen, als nach dem, wie seine Seele programmiert wurde und wie seine Liebe beschaffen war. Da wird die materielle und die Geistige Erde noch manche Umläufe um die Sonne machen, bis er auf Gedanken der Nächstenliebe oder gar zur Liebe zu Gott kommen wird, denn zur Abödung dieser materiellen, dieser irdischen Beschäftigung wird er wohl Jahrhunderte brauchen.

Auch dieser Hobbyastronom ist auferstanden zum Gericht und nicht zum Leben. Obschon er bei vollem Bewusstsein ist, ist er tot. Ihm fehlt das Leben aus dem Geist. Dieses Leben aus dem Geist hätte er, wenn er seine Astronomie fallen liesse und sich nicht mehr weiter darum kümmerte, sondern auf den Geist Gottes achten würde, wie dieser ihn nun im Jenseits führt. Da aber die Abödung noch nicht erfolgt ist, kann er sich nicht auf das Göttliche fokussieren.

Somit bleibt auch er im Tode bis ihn in einer fernen Zukunft seine sinnlose Betätigung von selbst anödet und er sich auf diese Art und Weise dann davon abödet.

Nun müssen wir uns mal fragen, was ist denn zu tun, wenn unsere Seele derart belastet ist, wenn unser Seelenkleid derart schmutzig ist, ja, wenn unsere Seele Geistig gesehen derart im Tode ist und wir das auch einsehen - und dieses Seelenkleid waschen wollen?

Nun, es gibt hier zwei prinzipielle Möglichkeiten, erstens die Evangelische Seelenkleid-Waschmaschine, ja, man könnte sagen, die vollautomatische Seelenkleid-Waschmaschine.


Die zweite Art, sein Seelenkleid sauber zu kriegen ist die Handwäsche.


Der evangelische Waschvollautomat benötigt nur das hineinschütten des Hybrid-Waschpulvers, das zu einem Teil aus Glauben und zum anderen aus der vollen Gnade besteht. Weiter ist nichts zu tun, denn die Waschanleitung besagt, dass die volle Waschkraft sowieso erst im Jenseits zur Geltung käme.

Doch leider ist das ein Trugschluss, wie wir eben gesehen haben. Drüben wird das Seelenkleid genauso getragen, wie es hinübergebracht wurde. Da gibt es keine Waschmaschinen mehr.

Ganz anders derjenige Mensch, der die Mühe auf sich nimmt, sein Seelenkleid von Hand zu waschen und die einzelnen groben Flecken solange mit dem Hybrid-Waschmittel Glauben und Gnade so lange zu reiben, bis sie weg sind. Wahrscheinlich wird er jahrelang mit dieser schmerzlichen und verzwickten Waschangelegenheit zu tun haben, aber nachher wird er eine wichtige Konsequenz daraus ziehen: Er wird sich strikte von jedem Schmutz fernhalten, damit sein Kleid sauber bleibt. Wenn es dann doch einmal einen Spritzer abbekommt, dann reicht eine Bürste und weiter ist nichts geschehenen. Aber zum Zeitpunkt seines Hinübergangs sieht er, dass seine Mühe sich gelohnt hat, denn sein Seelen- oder Hochzeitskleid ist weiss und glänzend - und schon wird er die Einladung zur Hochzeit des Lammes ausgehändigt bekommen.

Genau diese Handwäsche ist in der Bibel beschrieben. Paulus beschreibt sehr aufwendig, wie diese zermürbende und anstrengende Seelenkleid-Wäsche vor sich geht.

“Jaged nach der Heiligung, ohne die niemand Gott sehen wird!” (Hebr. 12. 14)

Das ist also Handwäsche. Ist Eigenwerk - und doch keine Selbsterlösung, weil es nur mit dem Hybrid-Waschmittel Glaube und Gnade funktioniert.

Dann

“Widerstehet dem Teufel, dann flieht er!” (Jak. 4. 7)

Das ist das Spezial-Fleckenmittel der Marke Glaube und Gnade.

Na ja, so könnte ich noch bis Mittenacht Verse aufsagen - und das habe ich in vergangenen Videos schon zur Genüge getan. Es bleibt sich aber immer gleich: Es sind eigene Anstrengungen vonnöten, die Sünden und Süchte zu überwinden. Und vor allem ist eines zu beachten:

Diese Seelenkleid-Wäsche muss jetzt vorgenommen werden, solange man sich noch im Fleischleib befindet.. Und das bedeutet: es hat oberste Priorität in Deinem Leben, denn Du weisst nie, wann die letzte Gelegenheit dann verpasst ist.

So, nun hatte ich ja noch zwei Beispiele angesagt, aber in Anbetracht der vorgerückten Stunde glaube ich, dass ich nur eines davon heute noch zum Besten geben will und das andere dann das nächste Mal. Schauen wir, wie es einem armen, demütigen und im Herzen gläubigen Mann im Jenseits ergangen ist, der auf alles in diesem Erdenleben verzichten musste und trotzdem den Glauben bewahrt hatte. Sein grösstes Glück besteht nun in dem, dass er kaum etwas hatte, dessen er sich aböden muss und demnach bereits als freie Seele in die Ewigkeit eingehen konnte.

Der evangelische Bibellehrer, das professionelle Gotteskind, das ich im letzten Video angesagt habe, werden wir dann also das nächste Mal näher beschauen - sofernnichts dazwischen kommt.


Der Arme




Hier also eine weitere stark gekürzte Szene aus dem Geisterreich. Es ist der Tod oder eigentlich Austritt aus diesem irdischen Prüfungsleben in das wahre ewige Geistesleben eines armen Tagwerkers,welche die Großen der Welt nun „Luder“, “Pack“ und „dummes Volk” nennen..

Da sehen wir hinein in ein ärmstes Stübchen, das mehr dem Loch eines Bären als einem für Menschen bewohnbares Zimmer gleicht. Kaum zehn Quadratmeter beträgt der innere Raum. Eine stark schadhafte Tür führt in dieses Loch, das über der Tür eine zwei Spannen lange und eine Spanne hohe Öffnung hat, durch die ein von einer schmutzigen Stallmauer eines nachbarlichen Reichen sehr gebrochenes und geschwächtes Licht fällt und des Loches innere Räumlichkeit gerade das Nötigste erleuchtet. Dieses Prachtstück von einem Wohnzimmer hat weder Ofen noch Herd; des letzteren Stelle vertritt in einem Winkel ein schmutzigster, unbehauener, kaum ein Fuß hoher Kalkstein, auf dem die armen Bewohner dieses muffigen Lochs sich ein spärliches Mahl kochen,so sie so glücklich sind, sich dazu durch Arbeit und Betteln das nötige Material zu verschaffen.

Notabene: Für diese „herrliche“ Wohnung müssen diese Armen einem reichen Hausherrn monatlich 50 Euro Miete bezahlen und sind damit sogar noch sehr zufrieden, weil ihr Hausherr sie wenigstens nicht zu sehr betreibt, so sie den Mietzins nicht sogleich am Ersten des Monats bezahlen können, sondern ihnen oft sogar vierzehn Tage Aufschub gewährt. Ja ihr Hausherr ist sogar „so gut“, daß er ihnen wegen der Erkrankung ihres armen, siebzig Jahre alten Vaters 30 Pfund schimmeliges Roggenstroh um 5 Euro hat zukommen lassen und hat auf die Bezahlung ebenfalls zehn volle Tage gewartet!

Wahrlich, so ein „herzensguter“ und „geduldiger“ Hausherr wird doch einst auch im Jenseits, auf Erbarmung und Geduld Anspruch erheben können!? – oder nicht?

Nun, dort in dieses Loches finsterstem Winkel liegt auf dem „frischen“ 5 Euro-Stroh eben unser armer Tagelöhner.

Bei einer schweren Bauarbeit fiel er vor einigen Jahren von einem schlechten Gerüst und brach sich zwei Rippen und einen Arm. Er wurde wohl in ein Armenspital gebracht, dort aber ärztlich ein halbes Jahr tyrannisiert und darauf, höchst schlecht geheilt, unter ärztlichem Panier als Genesener entlassen.

Von da an behindert, schwach und somit zu keiner schweren Arbeit mehr fähig, behalf er sich mit seinem ebenfalls kranken und schwachen Weibe und mit fünf weiblichen Kindern, darunter das älteste vierzehn Jahre zählt, durch allerlei kleine Arbeiten, die seinen Kräften angemessen waren, und manchmal wohl auch durch irgendeine milde Spende, die entweder sein Weib oder seine Kinder dann und wann von einem seltenen weicheren Herzen erbettelten. Alter, Schwäche, Kälte und schlechteste Kost, wie eine zurückgebliebene krebsartige Rippenwunde warfen ihn nun auf dieses elendeste Krankenlager, auf dem wir ihn hier nun ersehen.

Eines Tages spricht er zum Weibe und zu seinen Kindern: „Du, mein teures Weib, und ihr, meine geliebtesten Kinder, habt nun meinetwegen viel ausgestanden. Aber ihr habt euch dabei auch sichtbar überzeugt, daß des Herrn Hand für euch stritt und eure Feinde wie einen schlechten Spukgeist von dannen trieb. Vertrauet also fortan auf den Herrn; Er wird euch dann am nächsten sein, wenn eure Not am höchsten sein wird! – Vergebet allen, die gegen uns und besonders gegen euch hart waren; sie sind maschinenmäßige Werkzeuge einer blinden, herrschsüchtigen Herrschaft und tun, ohne zu forschen und zu wissen, was sie tun. Der Herr allein soll ihr Richter sein!

Ertraget euer Kreuz mit Geduld und sucht nie ein Glück dieser Welt; denn Glückskinder dieser Welt sind keine Gotteskinder. Was da herrlich ist in dieser Welt, das ist vor Gott ein Greuel! Fürchtet euch vor nichts so sehr wie vor dem Weltglücke, denn dieses ist das größte Unglück für den Geist.

. Aber wie ganz anders steht es nun mit mir! Der Tod hat seine Schrecken vollends ausgezogen; für mich gibt es keinen Tod mehr! Schon bin ich erlöst von allen meinen irdischen Leiden, und vor mir steht schon weit geöffnet die herrliche Pforte in das Reich Gottes!

Der Grund von dem aber ist, daß ich stets an Jesus, den Gekreuzigten, geglaubt und soviel es mir möglich war, nach Seinen Geboten gehandelt habe. Wie Er aber gelehrt hat im Tempel – nämlich, daß die den Tod nicht sehen und schmecken werden, die Sein Wort annehmen und danach leben, so hat sich das an mir nun auch als ewig wahr bestätigt, denn ich habe den Leib abgelegt, ohne gefühlt zu haben, wie und wann.

Mit diesen Worten verstummt er für diese Welt und ist auch schon dem Leibe nach vollkommen tot. –

Alsogleich ersieht er neben sich drei überaus freundliche Männer in weißer Faltenkleidung stehen, die ihn gar lieblich begrüßen und ihm die Hände zum ewigen Bruderbunde reichen. Gern und selig und aller irdischen Leiden vergessend reicht er ihnen auch die seinigen hin, sich noch über seinem irdischen Leibe wie aufrecht sitzend befindend und sagend: „O ihr lieben, mir noch völlig unbekannten Freunde des Herrn Jesu Christi, was ihr sicher seid! Volle sieben Dezennien, die ich auf der harten Erde verlebte, habe ich wohl – irdisch genommen – wenig gute, aber dafür desto mehr kummervolle Tage erlebt, und die letzten waren wohl die bittersten.

Spricht einer der drei weißgekleideten Männer: „Lieber Freund, was würdest du aber tun, so dich der Herr um Seiner großen Heiligkeit willen und deiner läßlichen Sünden wegen – und das nach deinem Glaubensbekenntnis – ins Fegefeuer so auf etwa eine unbestimmte Zeit beheißen würde, wo du übergroße Schmerzen leiden müßtest?

Könntest du da auch unter den größten Feuerschmerzen den Herrn noch loben und preisen? Und könntest du Ihn noch lieben?“

Spricht der Arme: „O du lieber Freund! Des Herrn endlose Heiligkeit fordert wohl die größte Reinheit jener Seele, die Seiner Anschauung würdig werden sollte; aber Seine ebenso unendliche Weisheit und Güte weiß es ja auch, wieviel Schmerz eine arme Seele ertragen kann, und wird sie daher nicht überbürden! – Fordert aber Seine Gerechtigkeit Seiner unendlichen Heiligkeit wegen solches von mir, so geschehe auch da Sein heiliger Wille!

Ein weissgekleideter und glänzender Bote, der eben ankommt tritt sogleich überfreundlichen Angesichts zum armen Manne hin, reicht ihm freundlichst die Hand und spricht: „Erhebe dich, lieber Bruder, über deine sterblichen Reste und erstehe zum ewigen Leben in deinem Gott und Herrn, den du in Jesus Christus stets so innig geliebt hast!“

Der Arme erhebt sich nun sogleich wie vollkommen frei und erfüllt mit großer Kraft und Stärke und spricht zum Boten, der sehr einfach und schlicht aussieht: „Erhabener Gesandter des allmächtigen großen Gottes! Ein unbegreifliches Wonnegefühl durchzuckte mein ganzes Wesen, als du mir die Hand reichtest; das gilt mir auch als ein sicherster Beweis, daß du wahrhaft ein Bote vom Allerhöchsten an mich armen Sünder gesandt bist. Da du das nicht nur nach der Vorsage dieser drei Brüder, die mir eine große Angst und Furcht vor dir eintreiben wollten, sondern nach meinem nunmaligen eigenen untrüglichen Gefühl wahrhaft bist, o so sage es mir nun gütigst, was ich von dem allergerechtesten Richterstuhle Gottes zu erwarten habe!?

Verdienste wohl habe ich keine, wie ich auch ewig keine haben werde; aber da ich es fühle, daß ich vor Gott ein sicher grober und großer Sünder bin, da sage es mir, ob ich auf Gnade und Erbarmung hoffen darf?“

Spricht der Bote: „Lieber Bruder, wie kannst du um solches fragen? Dein Herz ist voll von Liebe zum Herrn, – das ist ja schon der Herr Jesus, der allein Gott ist von Ewigkeit zu Ewigkeit, in dir! Wer aber Jesus im Herzen hat, wie sollte der danach fragen, ob er Gnade und Erbarmung von Ihm erhoffen darf?! Ich sage dir: Du bist nun schon selig und wirst ewig von keinem Gericht etwas an dir zu gewahren haben! –

Komme nun mit mir vor deinen Gott, vor deinen liebevollsten heiligen Vater und empfange dort, was allen jenen in aller Fülle bereitet ist, die Ihn wie du in aller Wahrheit über alles lieben!“

Spricht der Arme: „Ja, in Gottes Namen, wenn du es also meinst, – Aber sage mir, warum sehen diese drei weißgekleideten Brüder uns beide nun gar so wie in ihr Innerstes ergriffen und entzückt an? Sehen die schon irgendwo den Herrn?“

Spricht der Bote: „Kann wohl sein; aber sie haben heimlich auch eine übergroße Freude über dich, wie über jeden, der mit solcher Liebe wie du hierher kommt. Siehe dort gen Morgen, wo sich ein sanftes Gebirge erhebt, über das ein herrlichstes Morgenrot leuchtet, –  dort hinüber geht unser Weg, den wir gar leicht und recht bald werden zurückgelegt haben! Von jener Höhe wirst du dann sogleich das neue heilige Jerusalem, die ewige Stadt Gottes, vor dir erschauen, in der du wohnen wirst ewiglich!“






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Zur Erinnerung für alle jene, die sich in den Strängen einer Evangelischen Kirche verfangen haben:

Die sechs Kernpunkte des VOLLEN Evangeliums

  1. Konsequente Um- und Abkehr von der Sünde
    wissen wir doch, daß unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde außer Wirksamkeit gesetzt sei, so daß wir der Sünde nicht mehr dienen 
  2. Vergebung an alle ohne Ausnahme
    Vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldigen
  3. Heiligung und Abödung der Welt mit allen ihren Genüssen
    “So suchet was des Herrn Wille ist … das ist der Wille Gottes, eure Heiligung … ohne die niemand den Herrn sehen wird, … denn wer die Welt liebhat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters”
  4. Das persönliche Kreuz dankbar auf sich nehmen
    Wer das Kreuz nicht auf sich nimmt, ist Meiner nicht wert
  5. bis zur Krönung mit der vollen Wiedergeburt durch den Geist
    “wer die Sünde tut ist vom Teufel … Keiner, der aus Gott geboren ist, tut Sünde; denn Sein Same bleibt in ihm, und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist
  6. Die stetige Verbindung mit dem Himmlischen Vater
    “Meine Schafe hören meine Stimme … denn die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr bedürfet nicht, daß euch jemand lehre; sondern so, wie euch die Salbung selbst über alles belehrt, ist es wahr und keine Lüge, und wie sie euch belehrt hat, so bleibet darin!”

Nur wer diese Punkte im Alltag umsetzt, erweckt seinen eigenen Geist. Demzufolge ist auch nur derjenige in der Lage, "im Geist zu wandeln", der erweckten Geistes ist!


Werden diese sechs Punkte nicht gepredigt, liegt man ausserhalb der Wahrheit und man wird in eine illusionäre Traumwelt gelockt. Sehet zu, dass euch niemand verführe !

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Wie immer ist der Austausch über das Thema im Forum offen und auch Gäste können sich einbringen, können ergänzen oder ihrer kritischen Haltung freien Lauf lassen. Kritische und gegenteilige Meinungen ergeben bei uns keine "Streit"gespräche, sondern sind eine Bereicherung! Wer will, kann auch Fragen stellen. Der erste Beitragschreiber möchte bitte das Thema mit dem Aufsatztitel eröffnen



Aufsatz als Video im YouTube-Kanal



Jesus segne Dich!




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