Mittwoch, 12. Juni 2024

Ein Vorwort zu unserem dreifachen Fall. 


Wieso Gott Seine Macht nicht hier (auf Erden) ausüben kann und will. 

(Und wieso ich mich nicht darüber ärgern sollte.)


René Bijloo 12-06-2024


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  1. Ja, ich sehe ganz deutlich wie übel die Welt ist und wie sie mich anekelt. Die Korruption hat kein Ende. Wenn ich Welt sage, dann meine ich die Gesellschaft und ihre Beziehungen, also die Menschheit in ihrer Selbstsucht und Materialismus. Die Erde selbst, also die Natur, bietet mir auch schöne Sachen, von denen ich geniessen kann und sogar Frieden schöpfen kann. Die Natur ist auch voll von Zeichen des Schöpfers, Zeichen der Liebe und der Harmonie. 
  2. Ganz anders sieht es aber mit der Welt der Menschheit aus. Und das ärgert mich, denn da stimmt ja was nicht, gar nicht. 
  3. Ich erkenne, in meinem Ärger, das ich dagegen machtlos bin.
  4. Ich erkenne jedoch auch die Versuchung in dieser Welt und ihrer Macht, durch Geld, List und Gewalt, mitzumachen, als Gewinner mich zu erheben, immer über andere Menschen, meine geistigen Geschwister. 
  5. Das will ich aber nicht, ich höre auf die Stimme meines Herzen und sehe all das Leiden; ich habe ja ein Gewissen. 
  6. Ich denke also ich muss über die Grenzen dieser schlechten Welt schauen, denn ich erkenne ja auch die Harmonie im ganzen Universum; ich erkenne die guten Gesetzte und das hinter ihnen die Liebe Gottes waltet, der alles in seiner rechten Bahn hält. 
  7. Also suche ich diejenige Macht die jene Harmonie geschaffen hat und sie fördert; eine Macht die mich von dieser argen Welt befreien kann und ich finde Gott als diese unerschöpfliche Macht; ich erkenne und verstehe die Verheissung vom ewigen und wahren Leben, genau das Leben das ich gesucht habe, ein Leben in der Liebe und in der Wahrheit, im Gegensatz zu dieser Welt in der ich so entfernt von dieser Liebe und Wahrheit leben muss, umgeben von Lüge, Hass, Kampf und Tod ohne Ende. 
  8. Ich erkenne, dass genau in der liebevollen Macht Gottes das Leben und die Wahrheit liegen. Eine schöpferische Kraft wie die Seine, will nur das Beste für jedes Lebewesen, ob gross oder klein. 
  9. Das zu erkennen, ja zu spüren, gibt mir Kraft der Lügen dieser Welt mit mehr Ruhe entgegen zu kommen. Denn jetzt habe ich die unzerstörbare Wahrheit im Herzen, ja das Leben dass nichts und niemand kaputt machen kann. 
  10. Dann denke ich an die unendlich grosse Macht Gottes und wünsche mir Er täte was um die Welt zu reinigen von allem Bösen. Als Selbsterkenntnis wünsche ich mir auch dass Gott das Böse aus mir entfernt. Ich wünsche mir Gott schaffe mit seiner unbegrenzten Allmacht diese Harmonie in unserer Welt und in mir selbst, so schnell wie möglich. 
  11. Ich sehe aber mit Enttäuschung dass Er nichts macht, anscheinend, und das Böse hier frei laufen lässt mit voller Kraft und Macht und meine Schwächen nicht einfach mal so verwandelt in Tugenden, mit einem göttlichen Streich. 
  12. Das hätte ich eigentlich nicht erwarten sollen, denn ich sehe dass ich für das Gute innerlich aus eigener Kraft mich festigen muss, denn was geschenkt kommt wird nicht geschätzt. 
  13. Eine Stimme sagt mir, leise: dafür bist du hier auf Erden, mein Liebster. Mach’ deine freie Wahl. 
  14. Jetzt stehe ich wieder an einem Kreuzpunkt. Hin zu Gott, der zuschaut wie wir uns hier die Köpfe gegenseitig einschlagen, oder hin zur Welt und stärker, arglistiger und ‘konkurrenzfähiger’ zu sein als meine Geschwister, egal wer da auf der Strecke bleibt, nur damit ich oben und nicht unten bin. 
  15. Mein Gewissen sagt mir ganz deutlich, nein! Die Welt ist keine Option, da ist nichts die Mühe wert. Alles geschieht immer auf Kosten anderer. Wieso macht Gott denn nichts?! Nochmal die selbe Frage…die Einsicht lässt auf sich warten. 
  16. Ich weiss jetzt nicht weiter, weder nach vorne noch nach hinten, nach oben oder nach unten…
  17. Dann erinnere ich mich an das Vaterunser und bete…bete monatelang und sehe, ja, ich sehe, es sagt am Ende, ‘und befreie uns vom Bösen’ 
  18. Jetzt geht mir ein Licht auf, denn es sagt ja nicht, ‘vertilge alles Böse und löse es in Nichts auf’, sondern, ‘befreie uns vom Bösen’!
  19. Nun verstehe ich diesen Satz, der meinem ersten Wunsch nicht entspricht, aber mir etwas Wichtiges mitteilt. Ich kann frei von all dem Unsinn sein! Nur wie? 
  20. Indem ich nicht in Versuchung gerate. Welche Versuchung denn? An die Welt glauben, nicht durch die Fassade hindurch sehen, ja, weiter sehen, nein zum Tod und ja zum Leben sagen. Dieses Leben soll mich befreien.
  21. Welches Leben? Das Leben das aus der Liebe des Schöpfers kommt, strömt, unaufhörlich. Das geistige Leben in Gott, den Gott der Liebe, den Vater unser im Himmel. Fest daran glauben, an dieses Leben, während man sich hier schutzlos fühlt gegen die Weltmächte, die einem das Leben und die Freiheit rauben wollen. Sie schleudern eine Versuchung nach der anderen mir zu, wollen mir Angst machen, mich klein machen, hilflos, ihnen ausgesetzt…das spüre ich ganz deutlich, all diese Angstmacherei, die böse Absicht dahinter. 
  22. Ich will mich aber nicht mehr fesseln lassen! Ich habe jetzt etwas viel besseres geschmeckt. Die Welt bombardiert meinen Geist und mein Herz ohne Barmherzigkeit; sie will mich erdrücken mit ihren Lügen. 
  23. Bis jetzt war ich im Kampf mit der Welt, wollte mich auch eigentlich nur gross machen vor ihr, nicht klein und ohnmächtig dastehen, sondern kontern mit allem was ich da so hatte. Doch was hatte ich gegen die Lügen?! Nichts! Bis jetzt. 
  24. Er hat mir nun seine grösste Macht gezeigt: Seine Barmliebe. Es ist eine Macht der Geduld und des Sanftmutes. Es ist eine Macht die die Ewigkeit als Boden hat und die Unendlichkeit als Dach. 
  25. Jetzt prallen sie, die Lügen, alle bei mir ab, weil ich mich auch nicht mehr über die Welt entsetzte, sondern Mitleid für sie spüre, für diejenigen die wie ich in ihr leben müssen, egal ob arm oder reich. Ich bete jetzt für die Welt, für ihre Erlösung von der grossen Lüge des Todes der dieses Leben anscheinend bestimmt. Ich sehe all die Gefangenen in der Lüge Zellen, es sind deren zu viele und es trauert mir im Herz. Ich bete um Schutz, um geistigen Frieden für die Geschwister, um den Schutz des Vaters im Himmel. Ich bete um Befreiung, um Erbarmung. 
  26. Denn, ich kann nur um Seinen Schutz bitten, und nicht um die Vernichtung der Welt, was ja so viele wünschen, weil sie sich hier eingeschlossen fühlen, gefesselt. Der Hass gegen die Welt ist nur eine weitere Versuchung unser Licht zu löschen, das Licht der Liebe.  
  27. Ich erinnere mich wieder an die Macht der Liebe als den einzigen Weg zur Freiheit. 
  28. Nur in der Liebe sehe ich was eigentlich vorgeht hier, und zwar sehe ich das Drama, die grosse Verzweiflung, auch derer die Macht haben, die Macht suchen. Es ist alles nutzlos. Wir müssen Schutz davor suchen. Ich kann also nur um Schutz bitten, und das nicht allein für mich, sondern für alle Menschen. Es steht in den 2 Endsätzen des Vaterunsers. Sie sagen, bewahre uns und befreie uns; befreie uns, nicht mich, uns alle! 
  29. Ich erkenne jetzt dass ich nicht die Macht Gottes suche, als Gewalt, sondern seinen Schutz, seine Liebe. Das Selbe wünsche ich mir für meine Geschwister auf Erden, mit denen ich mein Los doch teile, egal wo sie leben, ob ich sie kenne oder nicht. 
  30. Jetzt wo ich aus meiner Zelle bin, sehe ich die Gefangenen. Ich sehe wie ich selbst war, bis jetzt. Ich empfinde nur noch Mitleid, auch für diejenigen die sich in ihrer Weltmacht frei dünken, oder anderen etwas vormachen, noch härter lügen, ja das Leben, ihr Leben tiefstens hassen, verachten, noch böser werden, den Wolf im Schafsfell noch zorniger werden lassen in Ihnen. 
  31. Ich sehe die versteinerten Herzen. 
  32. Der Ärger ist jetzt vorüber. Traurigkeit und Mitgefühl, auch für die Unterdrücker. Es ist nicht leicht den Versuchungen des Hasses zu widerstehen. 
  33. Ich bete wieder.  Lieber Vater unser im Himmel…bewahre uns und befreie uns alle! 
  34. So komme ich einen Schritt der Nächstenliebe näher. Meine Geschwister sind keine Feinde mehr oder Konkurrenten, sondern Gefangene wie ich. Und der Ausweg ist nicht auf dieser Welt, nicht in diesem Leben, sondern im Geiste. Ich bete für alle Menschen, auch diejenigen die Böses tun, denn da steht ja auch ‘lasse uns nicht in Versuchung geraten’. Das Böse ist böse, weil es der Versuchung nicht widerstanden hat. 
  35. Beide Sätze zusammen bilden im Vaterunser den Sinn der Erlösung von dieser Welt, zusammen mit der Verzeihung unserer Sünden. Bitte und es wird dir gegeben; rufe den Vater im Himmel und Er wird dich erhören. Er hat unendliche Mittel für uns Alle bereitstehen. Wir beten und Er steht uns bei in dieser Welt, die wir als Prüfungsort ausgewählt haben, zumindest akzeptiert, denn Gott ist die Liebe und zwingt nie eine Seele zu einem Ziel. Er liebt uns zu sehr um das zu tun. Er ist zu barmherzig. Er wartet nur auf das freie Erwachen der Seele in der Liebe zu Ihm. 
  36. Ich erkenne nun dass wir von selbst umkehren müssen, hin zur Liebe und zur Wahrheit, nicht durch Seine Macht genötigt, sondern durch unseren eigenen guten Willen, aus der Liebe zum Nächsten. 
  37. Ich erkenne auch wieso ich hier bin, denn diese Welt kann mich definitiv auf die Probe stellen; sie kann mich ganz zermalmen oder sie kann mir den richtigen Schwung geben um mich endgültig vom Tode zu befreien und meine Leben in mir durch meine Liebe zu erwecken. 
  38. Geht man nicht in eine Sporthalle um die Muskeln zu trainieren? Ist das nicht mit Anstrengung, Arbeit und Ausdauer verbunden? Wie kann ich denn um geistige Stärke die mir einfach so geschenkt sein sollte, fragen? Was ist ein Gewicht das ich hochhebe um meine Bizeps zu stärken? Soll ich auf das Gewicht fluchen?! Das wird mir sicher nicht viel nützen. Wenn ich es aber zu meiner Stärkung benutzen will, dann muss ich die Gegenkraft des Gewichtes als Stimulus meiner Hebekraft ansehen und sie nicht mit Füssen treten. 
  39. Jetzt verstehe ich den Satz Christi: liebe auch den Feind. 
  40. Wenn das Böse nicht wäre, und meine absolute Freiheit zu wählen, dann könnte ich auch nicht aus eigener Kraft und in freien Stücken der Versuchung nein und dem wahren Leben in der Liebe des Vaters ja sagen. Wenn Gott mit seiner Allmacht das Böse in uns vernichtet, ja…dann würden wir wieder fallen! Denn wir hätten ja nichts gelernt, aus eigener Erfahrung, aus all dem Leid. Wir hätten nicht die eigene Wahl getroffen. 
  41. Freiheit ist eine Macht und ich sollte mir dieser Macht voll bewusst werden. 
  42. Unsere Freiheit ist einerseits die Macht in uns zu wählen, also Fehler müssen da gemacht werden, grosse Fehler! Andrerseits ist die selbe Freiheit der Weg zurück, es gibt keinen anderen Rückweg zur Harmonie. 
  43. Alles muss also in Freiheit geschehen, kein Schritt zum Guten kann durch eine äussere Macht kommen, sondern aus der inneren Überzeugung. 
  44. Jetzt kann ich akzeptieren dass Er uns nicht mit Gewalt gut machen kann, ich also den Sinn des Bösen als Gegenpol des Guten erkenne, als Gegenkraft die mich stärker machen kann, wenn ich nur an Ihn glaube, and die Stärke der Liebe. 
  45. Ich erkenne jetzt dass alles, auch das Böse, in der grossen Schöpfung seinen Platz und seine Funktion hat, denn es ist da im Dienst Gottes, ewig vorgesehen, wenn nicht sogar geplant durch den Allwissenden Vater. Er hat uns das Böse als Gewicht erlaubt um uns so zu stärken, so, dass eines Tages, wenn unser Geist in voller Freiheit in Ihm und aus Ihm lebt,  ganze Zentralsonnen vor uns als ein Sandkorn erscheinen werden, in der Macht der Liebe.  
  46. Doch vorher muss ich, müssen wir, den Versuchungen der toten Welt widerstehen, jede Sekunde unseres Lebens! Und doch hier bleiben bis Er uns an unserem jüngsten Tag über die Schwelle ruft,  hin zum Leben. Bis dann wird es Nacht sein. 
  47. Der Tag beginnt aber im Herz, dass die Nacht der Welt als solche erkennt. 
  48. Die Einkehr zur rechten Liebe, also zum Licht, kann nur aus der dunklen Nacht der selbstsüchtigen Eigenliebe in einem dreifachen Fall* bzw. Abwendung von Gott gelingen. In dieser dreifachen Abwendung werden wir endgültig unsere Schwäche einsehen, und, wenn wir leben wollen, uns dann ohne weitere Anstände dem Vater zuwenden der uns mit offenen Armen empfangen wird. Und all das ganz ohne irgendeine Nötigung durch die Allmacht Gottes, sondern nur aus der Not des selbstverursachten Todes der Seele, die rechtzeitig den Abgrund in eine ewige Nacht, einen unendlich langen geistigen Winter, erkennen muss, ja den Tod regelrecht wittern, dann den Vater um Rettung bitten, zuerst gedrängt durch die Angst, dann, dank des Erwachens der Liebe zu Ihm. Die Welt war nur eine Spiegel meines Innern. Sie hilft mir zur Reue und dann zur Demut zu gelangen. Das Böse hilft mir mich dem Guten zuzuwenden. Das Böse hat mir Liebesdurst gemacht, wie der Winter den Frühling herbeiruft. Dieser Frühling ist die Einkehr durch eine Umkehr; die Einkehr in die Liebe als das Leben selbst. Und jeder wird genau dort in das ewige Leben kommen wie seine Liebe es erlaubt. Jedoch, wo gar keine Liebe sei, soll auch kein Leben sein, sondern nur ein Todesleben, bis der Geist sich besinnt, auch wenn es ewig dauern soll.  Amen. 





  • Der dreifache Fall ist 1. der Urfall der Geister (Luzifer) 2. Der Fall aus dem Paradies des Adam und der Eva. 3. Unser kollektiver Fall in dieser Zeit der Ungläubigkeit gegen Gott und des technologischen Hochmutes. 



Burg der Liebe. 



Kind, komm, nimm Meine Vaterhand

und lasse von Mir führen dich

durch tausend offene Türen 

hin zum Licht

hinauf in Mein heiliges Vaterland. 


Du hast gesucht so oft den Weg

dich zu befreien von dem Zwang

jetzt habe ich dich aufgeweckt

dort wo du träumtest all so lang

von Freiheit mit so grossem Drang

doch hatte das Träumen wenig Zweck

denn blieb das Leben dir versteckt. 


Schau. alles ist tief in dir drin

du musst es nur in Lieb’ entbinden

wenn du dich fragst wo Ich denn bin

wirst du mich nimmer ewig finden

in deinen toten Hirngewinden

dort schlägt das Leben leider nicht

erhöre mich! 

doch liegt das Ziel nicht fern für dich. 


Du spürst es jetzt, es nähert sich

besser gesagt du näherst dich!

dich Mir, ja nur noch eine letzte Tür

komm’ mit Mir mit, Ich geh’ zuvor

und dir entgegen, bereit mein Segen

doch der verlangt eine Gebühr!

Geh’ langsam, Kindlein, Schritt für Schritt

damit du Zeit hast abzuwerfen

was du musst werden quitt bevor

sich öffnet dieses goldne Lebenstor

zur Burg der Liebe in deinem Herzen. 


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