Hat Gott
Kernkraftwerke? Nein, natürlich nicht – Er hat nur eines! Aber dieses
Kernkraftwerk hat es in sich. Der Kern dieses Kraftwerkes ist das Evangelium.
Und wenn ich vom Evangelium spreche, dann meine ich das volle Evangelium, nicht ein fraktionales, wie es landauf, landab
gepredigt wird und ich es diese Woche wieder erleben musste. Das volle Evangelium gleicht einem
Kernkraftwerk, das für die Erreichung der Höchstleistung einen Dampfhochdruck erzeugt,
welcher auf die Turbinen geleitet wird. Im fraktionalen Evangelium werden
stattdessen zwar einige Rauchschwaden, welche man weitherum sehen kann, aber
keine Leistung erzeugt, geschweige denn Höchstleistung.
Der
Unterschied vom vollen und dem fraktionalen Evangelium ist der, dass in der
vollen, Erlösungsbotschaft auch die Bedingungen um die Erlangung der
Verheissungen gelehrt und vor allem gelebt werden. Ganz im Gegensatz zum
teilweisen Evangelium, welches sich lediglich auf die Verheissungen der Schrift
beschränkt.
Jesus hat
die Verheissungen immer an Bedingungen geknüpft. Diese Bedingungen sind
der Teil, welche wir selbst erbringen müssen und das ist eine ganze Menge!
Niemals hat Jesus gesagt, dass wir einfach Glauben müssen, damit wir in den
Himmel kommen. Jesus hat uns ermahnt, Seinen Willen zu tun und Seine Gebote zu
halten. Im Missinsbefehl sagt Er klar
und deutlich, „... und lehret sie halten
alles, was ich euch befohlen habe.“ Was wir halten, beziehungsweise
einhalten sollen, ist die Ordnung Gottes. Wer nun von uns dieses Missionsbefehl umsetzt, der wird von den
„Gläiubigen des fraktionalen Evangeliums“ ausgelacht, ignoriert oder als „übler
Kerl“ beschimpft. Aber das ist weiter nicht so schlimm, denn sie wissen es
nicht besser und eines Tages werden auch sie das volle Evangelium schätzen
lernen – wenn es dann nicht schon zu spät ist.
Das Halten „alles, was Ich euch befohlen habe“ umfasst,
wie schon gesagt, die Gebote unseres Himmlischen Vaters, welche in den beiden
bekannten Hauptgeboten zusammengefasst
sind.
Wer nun
willens ist, diese Gebote zu halten, der darf mit der Kraft Gottes rechnen!
Sieg in den inneren Kämpfen
Bevor in
einem Kernkraftwerk eine Leistung nach aussenhin auftreten kann, muss ein
gehöriger Druck aufgebaut werden und das System, sprich: die Seele, muss diesen
Druck auch aushalten können. Weil im Normalfall die Seele diesem Druck nicht
gewachsen ist, erleben wir bereits hierin die erste Gnadengabe Gottes, welcher
uns immer die nötige Kraft gibt, dem inneren Druck zu widerstehen. Dieser
Druck, der sich vonselbst aufbaut, ist die Überwindung zuerst seines Egos, dann
der Liebe zur Welt und schliesslich die Überwindung der von aussen
beeinflussten und angefeuerten Triebe. Dieser innere Kampf nennt man auch „die
Läuterung der Seele“.
Da schreibt
mir jemand
„Es ging
Jesus noch nie um GEHORSAM! - ... Jesus brüllt nicht rum: "Du sollst aber
gehorsam sein!" Nein, Hans, das würde er nie tun. ...Schmeiß mal das Wort Gehorsam in die
Mülltonne! Das ist Sache von Paulus, aber nicht von Jesus!“
Der Kampf
gegen das Ego ist wohl etwas vom Schwierigsten. Ego (Hochmut) und Demut (Gehorsam)
waren noch niemals Freunde. Erst wenn das Ego ein für allemal in die Mülltonne geworfen wird, kann
sich die Demut etwickeln. Diese ist aber Voraussetzung, sich Gott nahen zu
können und von Ihm auch irgendwelche Gnadengaben zu erwarten. Demut selbst ist
keine Gnadengabe, die Demut müssen wir uns selbst aneignen! Schon hier, an der
Basis des Glaubenslebens erfährt der Glaube-allein
Schiffbruch. Oder anders gesagt: Wenn nicht mit ganzem Einsatz gegen das Ego
angegangen wird, bekommt unser Kraftwerk keinen Dampf, es bilden sich eben nur
vereinzelte Rauchschwaden, welche jedoch von weither sichtbar sind und
irgendwelche Aktivitäten vortäuschen. Obiges Zitat ist rein esoterisch, aber
die Ähnlichkeit mit dem Verheissungsevangelium der Kirchen ist nicht schwer
auszumachen.
Das volle
Evangelium spricht davon, dass wir die Liebe zur Welt überwinden sollen. Das
können wir aber nur, solange wir noch in der materiellen Welt sind. Befinden
wir uns einst in der geistigen Welt, ist die Überwindeung der Welt, bzw. unserer
fünf Sinne nicht mehr möglich. Auch das gehört zur Läuterung der Seele. Die
Liebe zum Materiellen und Vergänglichen materialisiert unsere Seele und wird somit
für das Reingeistige unbrauchbar. Deshalb sagt Jesus, dass der natürliche
Mensch nichts vom Geiste Gottes vernehme. Die Vergeistugung und damit die
bestmöglicvhe Loslösung der Seele vom Materiellen geschieht dadurch, dass wir
willentlich und bewusst unser Interesse
und damit die Liebe des Herzens vom Unnötigen in diesem Weltgetriebe abwenden.
„Habt nicht Teil an den Werken der
Finsternis“ hat eine sehr grosse Bedeutung, wenn man das Glaiubensleben
ernst nehmen will. Auch dieses Abwenden ist kein Gnadengeschenk, es ist unser
Werk, das wir tun sollen.
Ist unsere
Einsicht und unser Wille dazu vorhanden, dann dürfen wir die ungeahnt grosse
Kraft Gottes erleben, die uns dabei zu Hilfe kommt! Auch wenn der Kampf oft als
hoffnungslos erscheint und wir immer und immer wieder fallen, dürfen wir
erleben, dass dieser Kampf nicht vergebens ist. Vom Fernseher, von
Videospielen, von liebgewordenen Hobbies, von alten Gewohnheiten sich lösen zu
können ist nicht unbedingt leicht, aber all dies hindert eben unsere Seele und
vorallem unseren Geist, sich von der Materie zulösen. Solange unser Geist in „die Materie eingepackt“ ist, kann er
kein Himmlisches Licht empfangen! Sind wir jedoch auf die Wahrheit
ausgerichtet, will unser Geist die Tiefen der Gottheit erforschen, dann wird
die Kraft Gottes offenbar, wenn es auch anfangs noch nicht im persönlichen
Umfeld so direkt wahrgenommen werden kann.
Es wird höchsten so wahrgenommen, dass wir nicht bewundert, aber mehr
isoliert werden und dass es plötzlich heisst, dass uns der Boden unter den
Füssen fehlt. Ja, wenn wir beginnen, die Welt zu meiden, begegnen wir Argwohn und Verachtung.
Argwohn und
Verachtung begegnet uns aber nicht nur von den alten Freunden in der Welt,
sondern auch von vielen „Glaubens“-Geschwister. Bei vielen, namentlich bei den kirchentreuen Christen, fallen wir in
Ungnade, weil solche eigenen Bemühungen ihrem Schein-Evangelium entgegenlaufen.
Das wären ja eigene Werke, und diese sind bei ihnen verboten. Läuterung und
Heiligung der Seele kennen sie nicht und beschimpfen diejenigen, welche solches
predigen, als die „Sündlosen“.
Nun, wenn
wir also die Weltliebe so mit Ach und Krach einmal in den Griff bekommen haben
und uns darin üben, den Werken der Finsternis nicht mehr teilzuhaben, dann
kommt noch der schwerste Kampf auf uns zu. Dieser Kampf kann dann schon sehr
zermürbend sein. Es sind die Leidenschaften und Begierden, also die
fremdgesteuerten Triebe. Damit unterscheiden wir die lebenserhaltenden Triebe
wie Hiunger und Durst stillen, den Schlaf auf der einen, und auf der anderen
Seite von den Suchttrieben wie Alkohol,
Rauchen, Spielen, Sex und so weiter, welche von fremden Wesen gesteuert werden
und deshalb nicht oder kaum aus eigener
Kraft unter Kontrolle zu bringen sind.
Ich selbst
war ein durch und durch geTRIEBener Mensch und absoliut unfähig, dem Trieb auch
nur ein Quentchen Kraft entgegenstellen zu können. Jahrelang, nein, Jahrzehntelang habe ich
immer wieder Anlaäufe genommen, den S-Trieb in den Griff zu kriegen, aber alles
Ansinnen war umsonst und, um ehrlich zu
sein, im Anfang schon zum Scheitern verurteilt, weil das Wollen immer nur
äusserst halbherzig war.
Erst als
sich der Wille durch die Gnade uneres Himmlischen Vaters immer mehr festigte,
begann sich die die Kraft Gottes zu offenbaren. Dieser ernstgemeinte Kampf
dauerte aber auch seine lange Zeit und war vom Fallen und wieder Aufstehen
geprägt. Das Fallen war leicht, das wieder Aufstehen nicht so. Ich verstehe
Paulus, wenn er sagt „ihr habt noch nicht
bis aufs Blut der Sünde widerstanden“ . Es ist in der Tat ein Kampf bis
aufs Blut. Es ist zwar ein rein geistiger
Kampf, aber hat seine Auswirkungen bis aufs Blut, also bis ins
Materielle, was oft auch körperliche
Schmerzen bedeutet.
Weil es
aber im Grunde doch ein geistiger Kampf ist, ist unser alleiniges Bemühen
aussichtslos. Wir sehen den Feind nicjt und ein Feind den man nicht sieht, ist
äusserst schwer zu besiegen, weil mn seine Tricks und seine Strategie nicht
völlig erkennen kann. Es ist nur die Hingabe, die wahre Suche der Wahrheit und
die wahre Liebe zu Jesus Christus, welche Rettung und Erlösung verspricht.
Dieser Kampf ist kein Sonntagsspaziergang.
Und das sage ich vor allem denen Lesern und Brüder, welche gerade jetzt
in diesem Kampf stehen, wenn es auch oft nur noch nach Dunkelheit und Versagen
riecht, das finseter Tal muss erlebt werden! Der Druck im Dampfkessel muss bis
fast zum Sprengen erhöht werden, damit der Generator des Glaubens bald mit Höchstleistung
arbeiten kann. Und wenn dann im Göttlichen Kraftwerk Ausgangsspannung von 30
Kilovolt anstehen, dann heisst es für
die Unbedarften „Zurücktreten, bitte –
Stromschläge nicht ausgeschlossen!“
Solche
Göttlichen Stromschläge sind in den Kraftwerken (Kirchen), wo nur Rauchschwaden
entstehen nicht sonderlich opportun. Ausser wohlklingende Worthülsen, welche
den Schall zum Rauch liefern, ist da nicht viel los.
Weshalb ist
nicht viel los, weshalb liegt da keine Ausgangsspannung an? Ganz einfach weil
kein Druck im Kessel erzeugt wird. Die Bedingungen, die Gebote Jesu, in eigenen
Werken zu halten, werden schamlos ignoriert, ja dieses Ansinnen wird sogar mit
allen Mittel bekämpft. Wer ein solches Beispiel sehen will, lese ein Thema in
einem Forum für bekennende und
konservative Christen.
Die Ausgangsspannung des Kernkraftwerkes Gottes
Es muss
einfach immer und immer wieder betont werden, dass die Kraft des Evangelium
dahin führt, dass wir in der Ordnung Gottes unser Leben in dieser Welt führen.
Er ist es, der das Wollen und das Vollbringen gibt, es ist ja nicht unsere
Kraft. Aber wir dürfen der Sünde nicht nicht mehr nachgeben, und das ist
möglich, weil es die Kraft Goittes ist, welche unsere Seele und unser Geist auf
den und dem richtigen Weg führt und – das allerwichtigste: Der, welcher den
Leib ebenfalls durchgeistigen will (2.Kor.) Und so verstehen wir den Paulus,
der den schon etwas weiter entwickelten Ephesern (Kap. 2) schrieb:
„Auch
euch, die ihr tot waret, (heute
nicht mehr, Anm.H.K.) durch eure
Übertretungen und Sünden, in welchen ihr einst
(heute nicht mehr) wandeltet nach dem
Lauf dieser Welt, nach dem Fürsten, der in der Luft herrscht, dem Geiste, der
jetzt in den Kindern des Unglaubens wirkt, unter welchen auch wir alle einst (heute nicht
mehr) einhergingen in den Lüsten unsres
Fleisches, indem wir den Willen des Fleisches und der Gedanken taten (heute nicht mehr); und wir waren (heute nicht mehr) Kinder des Zorns von Natur, gleichwie die andern.“
Dieses
Leben in der Sünde muss der Vergangenheit angehören. Es ist die Kraft Gottes, die das bewirkt,
dass die Sünde nicht mehr herrschen kann. Wer aber glaubt, ein Sünder und Gerechter zugleich (Simul iustus et peccator) sein zu können,
der lebt in einer grandiosen Illusion und wird einst ein böses Erwachen
erleben. Aber dann ist es leider zu spät.
Erst wenn der Gläubige ein Leben innerhalb der Ordnung Gottes führt, erlebt er die ganze Kraftfülle Gottes in dem Masse, wie Er es ihm zugeteilt hat. Erst wenn die Sünde der Vergangenheit angehört, bekommen die Gebete Kraft, welche dann auch von Ausserhlb erkannt werden können.
Johann Ulrich Heiniger (1808-1892) hat genau dies schon vor 200 Jahren geschrieben:
Erst wenn der Gläubige ein Leben innerhalb der Ordnung Gottes führt, erlebt er die ganze Kraftfülle Gottes in dem Masse, wie Er es ihm zugeteilt hat. Erst wenn die Sünde der Vergangenheit angehört, bekommen die Gebete Kraft, welche dann auch von Ausserhlb erkannt werden können.
Johann Ulrich Heiniger (1808-1892) hat genau dies schon vor 200 Jahren geschrieben:
„Die
meisten werfen sich auf Gnade, ohne ihre Sünden in voller Tiefe zu erkennen.
Solche brauchen dann auch keine Erneuerung der Buße. Sie leben ihres Glaubens,
sind in ihrer Selbstgerechtigkeit selige Kinder Gottes.” (Aus: Was Vater Heiniger uns erzählt, 1892)
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Wenn jemand wünscht, dass ein bestimmtes Thema
in diesem Blog behandelt wird, dann darf er das mitteilen. Es geht nicht darum,
dass mir die Themen ausgehen, aber ich möchte vermehrt auf Themen eingehen,
welche die Leser beschäftigen und interessieren
und welche auch im Forum dann weiter behandelt werden können, sodass
jedermann seine Meinung dazu abgeben kann. Ja, auch hier könnte ja gelten: „ein jeder bringe etwas mit ...“
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Wie immer ist die Diskussion über das Thema im Forum offen und auch Gäste können sich einbringen,
können ergänzen oder ihrer kritischen Haltung freien Lauf lassen. Wer will,
kann auch Fragen stellen. Der erste Beitragsschreiber soll bitte das Thema mit
dem Aufsatztitel eröffnen.
Jesus segne Dich!