Vergangener Tage hat
ein lieber Bruder in unserem Forum ein sehr
ernsthaftes Wort gegeben, das es verdient, näher darauf einzugehen. Er schrieb
unter anderem:
„... bin sozusagen mit Lorber
aufgewachsen. Es war normal Lorber zu lesen und darüber zu reden und versuchen
danach zu Leben. Die Bibel spielte bei uns keine so große Rolle. Mein Denken
war in etwa so, ich weiß mehr und habe den wahren Glauben und bin näher bei
Gott als die Kirchenchristen ...“
Hochmut durch
Mehr-Wissen? Hochmut durch ‚Ich habe den
wahren Glauben‘ und ‚ich bin näher
bei Gott als ihr‘? Die Antwort ist ganz einfach: Diese Gefahr durch das Mehr-Wissen
gegenüber den Nichtwissenden ist
durchaus gegeben und darf niemals unterschätzt
werden. Wir sehen das bereits im materiellen Leben. Wie oft fühlen sich
Universitätsabsolventen den Volksschulabgängern
um ein Vielfaches überlegen. Und in der Tat, Mehr-Wissende kommen im Leben
weiter als Nichtwissende, jedenfalls im materiellen Leben. Das heisst natürlich
nicht, dass Mehr-Wisser bessere Menschen wären, nein im Gegenteil, das
Mehr-Wissen kann durchaus den Charakter verderben, zumal dann noch die Erträge durch dieses Wissen den Hochmut, Geiz
und Neid des Betreffenden fördern.
Wenn man sich aber
darüber im weltlichen, im materiellen Leben einig ist, dass das Forschen,
lernen und erfahren in der Weiterbildung sicherlich vorteilhaft ist, so
streitet man sich zum Teil sehr erbost darüber, ob die Wissens-Zunahme im
geistlichen Bereich erforderlich oder erwünscht oder sogar verboten ist, wie ja
Paulus den Korinthern bekanntlich alles gesagt hat, was es zu sagen gibt.
Und sehr ähnlich kann
es zugegebenermassen auch im geistig/geistlichen Lebensbereich sein. Die
Forscher und Entdecker in den Göttlichen Wahrheiten können sich des Öfteren
über denen erhaben fühlen, die einfach das glauben, was ihnen vorsetzt wird.
Das sieht man auch im differenten Status der gebildeten und ordinierten
Theologen gegenüber den ach so einfachen und unwissenden Laienprediger.
Aber lassen wir für
den Moment den Evagelikalismus, auch bei den Lorber- und Swedenborg-Freunden
besteht die Gefahr der Überheblichkeit, wie es unser Bruder im obigen Zitat
ausdrückt.
Nun heisst es aber
andererseits natürlich nicht, dass ein Mehr-Wissen zwangsläufig zu Hochmut
führen muss. Nein, sicher nicht. Aber ich weiss, woher diese Folgerung kommt,
denn die Bibel zeigt uns ja das deutlichste Beispiel dessen. War nicht der
Apostel Paulus der einzige, der wirklich eine hohe Bildung vorweisen konnte und
trotzdem offensichtlich nicht gerade im Übermass mit Demut gesegnet war? Andere
Apostel, ohne weltliche und theologische Bildung, wie etwa der Johannes, hatte
bei weitem nicht mit dem Hochmut zu kämpfen wie jener.
Aber wie gesagt,
Mehr-Wissen muss nicht unbedingt auch zu Hochmut führen. Das bringt uns jetzt
aber zur Frage, ist denn Mehr-Wissen überhaupt nötig, da wir durch die Bibel ja
alles haben, was wir wissen müssen, ja, wie einige behaupten, dass es
ausserhalb der Bibel gar keine weiteren
Wahrheiten mehr gibt?
Ist Wissen nützlich?
Man könnte jetzt
durchaus davon ausgehen, wenn Wissen die Gefahr der grösstmöglichen Sünde
(Hochmut) in sich birgt, sollte man es sein lassen. Es ist doch alleweil
besser, aus dem einfachen Bibelglauben in den Himmel zu kommen, als mit bestem
Wissen durch den Hochmut in die Hölle zu fahren.
Das wäre eine logischklingende
Erklärung, korrespondiert aber nicht mit der menschlichen Natur. Nur dem
Wissens- und dem Forschungsdrang ist es zu verdanken, dass wir heute nicht mehr
mit Steinschleuder geschützt, Beeren sammeln. Unsere Kultur ist das Produkt
fortschreitenden Wissens und unbändiger Forschung. Dort wo dieser
Forschungstrieb nicht vorhanden ist, sieht man in jenen Ländern, die noch
genauso leben wie vor 2000 Jahren, im Nahen und Mittleren Osten, wo offenbar
ein gewisser Mohammed jeden Fortschritt durch Kopfabschneiden unter Strafe
gestellt hat.
Es war Jesus, Der uns
den Hinweis gegeben hat, dass der nötige
Fortschritt durch Mehr-Wissen erst später erfolgen würde. Er sagte: „Ich hätte euch noch viel zu sagen, aber ihr
könnt es noch nicht fassen.“ Also haben wir einen ersten Beweis, dass das
Wissen vor 2000 Jahren noch nicht den letzten Stand erreicht hat. „Und es soll geschehen in den letzten Tagen,
spricht Gott, da will ich ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch; und
eure Söhne und eure Töchter sollen weissagen, und eure Jünglinge sollen
Gesichte sehen, und eure Alten sollen Träume haben.“
Also, für Jesus Selbst
war es offensichtlich klar, dass in den letzten Tagen noch mehr Informationen
über die Göttliche Wahrheit zu den Menschen kommen werden. Das Wissen wird also
in den letzten Tagen zunehmen. Das ist der zweite Beweis.
Der dritte Beweis
liefert uns wieder Paulus. „Uns aber hat es Gott offenbart durch seinen Geist; denn der Geist erforscht alle Dinge, auch die Tiefen der Gottheit.“ Der menschliche Geist also ist es, der letztlich die
Tiefen der Gottheit erforscht. Wie kann man nun diesem Forschertrieb des
Geistes wehren, dass er nicht weiter forscht, sondern sich damit begnügt, was
er schon weiss, beziehungsweise sich damit begnügt, was in der Bibel (ohne die
Apokryphen!!) seit 2000 Jahren dasteht?
Wir sehen: die Zunahme
des Wissens, das Mehr-Wissen-Wollen ist nicht nur ei9n menschlicher Trieb,
sondern sogar Göttlich verordnet. Gott will auf keinen Fall, dass wir
geistliche Jäger und Beerensammler bleiben, sondern dass wir zunehmen an Wissen
und damit auch an Erfahrungen.
Aber dieses Zunehmen
an Wissen kann von der Menschheit nicht manipuliert werden, sondern ist an die
geistige Entwicklung gebunden. So sehen wir, dass es mit der Prophetie von Jesu
(„eure Söhne und Töchter werden weissagen“)
noch über 1600 Jahre gedauert hat, bis
diese in Erfüllung ging. Auch wenn schon früher vereinzelt einige
Wiedergeborene Gesichte und Weissagungen erhielten, so wurde erst mit dem
Beginn des Industriezeitalters, als die allgemeine Bildung ihren Anfang nahm,
diese Gesichte und Weissagungen, also die Zunahme des geistigen/geistlichen
Wissens, dem Menschen gegeben.
Der erste, aber
ntürlich auf seine Zeitepoche abgestimmte Prophet erhielt das Wissen über die Zusammenhänge
der bis anhin verborgenen unsichtbaren Welt. Es war Emanuel Swedenborg, der die
moderne geistige/geistliche Zeit einläutete. Hier nahmen im Allgemeinen die
Gesichte, Weissagungen und Offenbarung ihren Anfang. Der zweite bedeutende
Prophet war dann Jakob Lorber, der die Aussagen Swedenborg nicht nur
bestätigte, sondern noch grundlegender und ergänzender erläuterte. Erst jetzt,
durch diese beiden neuzeitlichen Propheten wurde die Bibel grundlegend
bestätigt und in ihren Grundaussagen dem suchenden Menschenherzen eröffnet.
Swedenborg wie Lorber sind zu hundert Prozent mit der Bibel deckungsgleich und
es ergibt in ihren hinterlssenen Schriften keinerlei Widersprüche.
Dieser Zunahme an
Wissen aber erwuchs ein sehr bedeutender Widerstand. Es gibt jemanden, der ganz
und gar keine Freude daran hat, dass der Mensch am Wissen der Göttlichen
Wahrheit zunimmt. Wer diesen Widerstand verkörpert ist der heutigentags beste
Evangelist des Planeten: Luzifer. Weshalb der beste Evngelist des Planeten?
Weil er ein Evangelium erfunden hat und dies äusserst erfolgreich unter die
Menschheit gebracht hat, bzw, bringt. Dieses Evangelium besagt unter anderem,
dass weiteres Wissen, als wie es vor 2000 Jahren zur Verfügung stand, gar nicht
nötig sei, ja, dass weiteres Wissen nur schädlich für die Seele sei. Somit ist
das Sola Scriptura entstanden. Nur die Schrift allein, alles andere ist vom
Teufel! Stellen wir uns mal vor, die Ärzteschaft würde heute mit dem Wissen wie
vor tausenden von Jahren operieren, welche
Lebenserwartung hätten wir? 20 Jahre mittlere Lebenserwartung wie bei den neolithischen Ackerbauern und Viehzüchtern ? Interessanterweise stellt die Ganzheit der evangelischen Gläubigen sich auf den Standpunkt, dass wir das Göttliche Wissen eben auf diese Zeitepoche beschränken sollen. Welch ein folgenschwerer Irrsinn!
Auf der anderen Seite sind die Wissens-Resistenten, welche seit 2000 Jahren kein Mehr-Wissen akzeptieren, der felsenfesten Überzeugung, dass sie dank ihres hundertprozent möglichen Wissens den wahren Glauben haben und dadurch Gott am nächsten sind. Seien wir ehrlich: genau hier liegt doch der
Hochmut zu glauben, dass es über ihrem Wissen nichts mehr gibt! - Die Mehr-Wisser, dank Swedenborg und Lorber, aber wissen, dass sie noch gar nichts wissen und das
wirkliche Wissen noch viele tausend Male höher ist ...
_______________________________
Wenn jemand wünscht, dass ein bestimmtes Thema in
diesem Blog behandelt wird, dann darf er das mitteilen. Es geht nicht darum,
dass mir die Themen ausgehen, aber ich möchte vermehrt auf Themen eingehen,
welche die Leser beschäftigen und interessieren
und welche auch im Forum dann weiter behandelt werden können, sodass
jedermann seine Meinung dazu abgeben kann. Ja, auch hier könnte ja gelten: „ein jeder bringe etwas mit ...“
_______________________________
Wie immer ist
die Diskussion über das Thema im Forum offen und auch Gäste können sich einbringen,
können ergänzen oder ihrer kritischen Haltung freien Lauf lassen. Wer will,
kann auch Fragen stellen. Der erste Beitragsschreiber soll bitte das Thema mit
dem Aufsatztitel eröffnen.
Jesus segne Dich!