Das Thema Sorgen ist uns ja schon einmal in dieser Bergpredigt begegnet. Erinnerst Du Dich? Es ging um die Bitte „Gib uns unser tägliches Brot“. Dabei haben wir festgestellt, dass es gar nicht um das aus Mehl gefertigte Brot ging, sondern um das geistige Brot, die geistige Nahrung, die uns ja so Not tut.
Im heutigen Vers hingegen geht es rein um materielle Dinge und darum, was die materiellen Dinge für geistige Auswirkungen haben. Oder besser gesagt, haben sollten.
“Darum sage
ich euch: Sorget euch nicht um euer Leben, was ihr essen und was ihr
trinken sollt, noch um euren Leib, was ihr anziehen sollt. Ist nicht
das Leben mehr als die Speise und der Leib mehr als die Kleidung?
Sehet die Vögel des Himmels an! Sie säen nicht und ernten nicht,
sie sammeln auch nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater
nährt sie doch. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie? Wer aber von
euch kann durch sein Sorgen zu seiner Länge eine einzige Elle
hinzusetzen?” (Math. 6. 25)
Wenn man in der Bergpredigt Verse liest
wie diesen, dann kann ich sehr gut begreifen, dass die Bergpredigt
nicht mit Enthusiasmus gepredigt wird und warum die Seelenmenschen,
die eben im Aussenleben leben, nichts davon wissen wollen. Sie sind
ja den ganzen Tag mit nichts anderem beschäftigt, als, nur für
ihren Leib zu sorgen. Ihr Leben ist nichts anderes, als für den
morgigen Tag zu sorgen. Und wenn nicht für den morgigen Tag, so halt
fürs Alter. Auf jedenfall bleiben genügend Sorgen, sich das Leben
in naher Zukunft noch besser, noch gemütlicher und noch bequemer zu
gestalten.
Doch halt! Ich spreche von den
Seelenmenschen und den Seelenchristen. Haben wir nicht am Anfgang der
Bergpredigt, in der Folge 2 von der Zielgruppe gesprochen, also von
jenen Menschen, an die sich Jesus vor allem richtet? Richtig, er
wandte sich an die Geistmenschen. Und damit sagt Er nichts davon,
dass sich die Seelenmenschen nicht für den täglichen Bedarf sorgen
sollen. Sie tun es ja trotzdem. Also, richtet sich auch dieser Vers
an die Geistmenschen, von denen er mehr als einmal gesagt hat „Sie
sind nicht von der Welt, gleichwie auch ich nicht von der Welt bin“. Nun, an diese richtet sich also dieser
Vers.
Und der Vers, sich nicht überspannt
für weltliche Bedürfnisse zu sorgen, steht in direkter
Wechselwirkung mit der Aussage Jesu:
“Trachtet
aber zuerst nach dem Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so
wird euch solches alles hinzugelegt werden. Darum sollt ihr euch
nicht sorgen um den andern Morgen; denn der morgende Tag wird für
das Seine sorgen. Jedem Tage genügt seine eigene Plage!”
(Math. 6. 33)
Sich selbst sorgen, heisst nichts
anderes, als Gott das Sorgerecht zu entziehen.
Er sorgt für Dich, indem Er Dich als
einen Kanal Seiner Kraft sehen will, einen Kanal, der Seiner Kraft
keinen Widerstand entgegenstellt. Dieser Kanal muss deshalb sauber
sein, darf keine Verunreinigungen in Form von Sünden aufweisen,
sonst verunreinigt dieser Kanal das absolut reine Göttliche
Quellwasser, das ungehindert durch diesen Kanal hindurchfliessen
soll.
Er sorgt für Dich, indem Er Dich durch
die Seele als Tempel Seiner Selbst sehen will, ein Tempel, der heilig
gehalten sein soll. Bevor das aber möglich ist, muss Er in Dir eine
Tempelreinigung durchführen, wie wir das im Johannes-Evangelium
nachlesen können. Solange die Seele noch der Ort ist, wo täglich
das Oktoberfest gefeiert wird, ist sie als Göttlicher Tempel
ungeeignet.
Er sorgt für Dich, indem Er Dich durch
den Leib als Tempel Seiner Selbst sehen will. Ein Tempel, der nicht
durch Graffiti verschmiert ist, also mittels Tattoo und Piercing
verunstaltet ist. Er wird aber nicht am Schluss Seines Wirkens, also
kurz vor Deinem Abschied von dieser Welt die nötige Tempelreinigung
durchführen, sondern VOR Seinem Wirken. Christus als Geist Christi
wirkt nämlich niemals in einem verunreinigten Tempel.
Und endlich sorgt Er für Dich, wenn Du
überhaupt Ihn für Dich sorgen lässt. Und das bedeutet natürlich
nicht, dass Du für all das, was Du benötigst, wiederum Ihn bittest,
dass Er es Dir geben möge. Denn mit diesen Bittgebeten für das
Tägliche, würdest Du Dich ja wiederum sorgen – oder nicht? Nein,
Er weiss was Du benötigst. Und genau hier ist der springende Punkt.
Bist Du zufrieden mit dem, was Er Dir gibt? Oder willst Du mehr?
Glaubst Du an das Wohlfühl-Evangelium? Bist Du der Meinung, Christus
geht vor Dir her, um Dir alle Steine aus dem Weg zu räumen und geht
hinter Dir her, um Dich zu stützen, wenn Du vielleicht ein bisschen
müde wirst?
Sicher, Christus kommt Dir auf halbem
Wege entgegen auf Deinem Weg. Aber natürlich nur dann, wenn Du Dich
selbst auf den Weg gemacht hast,Wenn Du meinst, als sogenannter
Gnadenmensch falle Dir alles zu und Du brauchst Dich nicht mehr um
Deinen Weg zu kümmern, dann ist diese Meinung noch verkehrter als
jene des Wohlfühl-Evangeliums.
Dein Weg, den Du zu machen hast, ist
nach dem Himmelreich zu trachten. Und dieses Trachten bedeutet
ersteinmal, den Tempel zu reinigen und dann, wenn er sauber ist, ihn
auch rein zu halten. Reinigen ist eine einmalige Angelegenheit, das
Reinhalten jedoch ist Deine tägliche Arbeit, Dein tägliches
Trachten nach dem Himmelreich.
Soweit so gut. Wir wissen, dass wir uns
nicht sorgen sollen. Wir wissen es, weil es in der Bibel steht. Aber
wissen wir auch, WESHALB das so ist, aus welchen Geistigen Ursachen,
wir uns nicht sorgen sollen? Es nützt uns nicht viel, einfach zu
wissen, was wir tun und nicht sollen, weil wir dann ganz mechanisch
uns danach richten und somit handeln wir schon wieder gesetzmäßig.
Und das kann ja nicht der Zweck sein. Nein, wir sollen WISSEN,
weshalb wir ein Gebot halten sollen. Ohne dieses Wissen wäre es uns
unmöglich, einen Gesamtzusammenhang zu erkennen.
„Sich sorgen“ ist ein sehr
ernstzunehmendes Alarmzeichen im Glaubensleben. Das Neue Testament
ist voll von Verheissungen, nicht für die jenseitige Zukunft der
Ewigkeit, sondern auch in Hinblick auf das Leben hier und jetzt im
Diesseits. Verheisst Gott, dass alle Dinge zum Besten dienen jenen,
die Gott lieben, und wir glauben das, aber sorgen uns dennoch, dann
heisst das nichts anderes, dass a) wir eben in der Tiefe der Seele
doch nicht glauben oder b), dass wir eben Gott doch nicht oder
zuwenig lieben. Wahrscheinlich aber trifft eher beides gleichzeitig
zu.
Das mangelnde Vertrauen zu Gott und
damit die schwache oder gar nicht vorhandene Gotteserkenntnis ist
dann Schuld, dass wir statt zu vertrauen, uns eben sorgen müssen. Sich
sorgen ist immer mangelndes Vertrauen. Sich sorgen ist aber auch
mangelnde Gotteserkenntnis. Sich sorgen heißt weiter, keine
Erfahrung zu haben, dass Gott alle Dinge zum Besten zu richten weiß.
Sich sorgen heißt aber am letzten Ende auch, dass man es selber
besser weiß, was gut ist und Gott davon offenbar keine Ahnung hat.
Sich nicht sorgen und Vertrauen heisst,
alles das auch anzunehmen, was kommt. Eben, alle Dinge dienen zum Besten, denen, die Gott lieben. Und hier ist wahrscheinlich die
Falle, in die man gerne hineintappt. Man ist nicht bereit, das
anzunehmen, was kommt. Man ist nicht bereit, ein Kreuzlein auf sich
zu nehmen, wenn Gott der Meinung ist, dass dem Betreffenden ein
Kreuzlein gut tut. Oder man ist nicht bereit, sich zu verleugnen,
Oder man ist nicht bereit, sich auf dem Ego herumtrappeln zu lassen.
Kurz, es ist noch Trotz vorhanden. Trotz ist letztendlich Auflehnung.
So können wir sagen, Sich sorgen ist Auflehnung gegen Gott, wo er
doch nur das Beste für uns will.
Was bedeutet nun dieser Trotz, diese Auflehnung? Ich habe das Ego angesprochen. Auflehnung hat mit dem Ego
zu tun. Und das Ego ist Seele pur. Ego ist gleich Bewusstsein, und
wenn sich dieses gegen irgendwelche Umstände, die von Gottt
verordnet sind, entgegenstellt, dann ist es eben die Seele, die Gott
trotzt. Und wenn es die Seele ist, welche sich nicht fügt, wie kann
man das bezeichnen?
Ganz richtig, wer sich sorgt ist ein
Seelenmensch.
Demzufolge ist also derjenige ein
Geistmensch, der sich nicht sorgt. Derjenige, der genügend
Glaubenserfahrung hat und sich sagen kann, dass Christus eben
erwiesenermassen im Herzen lebt und das Ego sich ganz dem Geist Christi unterstellt hat. Die Seele, die bewusst alles aus der Hand
Gottes so entgegen nehmen kann, wies halt eben kommt, die ist
durchflutet vom Geist Christi und ist entweder wiedergeboren oder
kurz davor.
Derjenige hat das Zeugnis Jesu und ist
selbst ein Zeugnis Jesu. Ihn erschüttert nichts. Er weiss auch, das
die Materie mit all seinen vermeintlichen Problemen und offenen
Fragen nichts als eine Täuschung ist. Die Realität aber ist das
Reich Gottes in seinem Herzen. Darum gibt er sich nicht der
Täuschung hin, sondern der Realität. Am Ende aber steht die
Realität immer über der Täuschung. Ja --- wenn es dann nur nicht
zu spät ist!
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Zur Erinnerung für alle jene, die sich in den Strängen einer Evangelischen Kirche verfangen haben:
Die sechs Kernpunkte des VOLLEN Evangeliums
- Konsequente Um- und Abkehr von der Sünde“wissen wir doch, daß unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde außer Wirksamkeit gesetzt sei, so daß wir der Sünde nicht mehr dienen “
- Vergebung an alle ohne Ausnahme“Vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldigen”
- Heiligung und Abödung der Welt mit allen ihren Genüssen“So suchet was des Herrn Wille ist … das ist der Wille Gottes, eure Heiligung … ohne die niemand den Herrn sehen wird, … denn wer die Welt liebhat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters”
- Das persönliche Kreuz dankbar auf sich nehmen„Wer das Kreuz nicht auf sich nimmt, ist Meiner nicht wert“
- bis zur Krönung mit der vollen Wiedergeburt durch den Geist“wer die Sünde tut ist vom Teufel … Keiner, der aus Gott geboren ist, tut Sünde; denn Sein Same bleibt in ihm, und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist
- Die stetige Verbindung mit dem Himmlischen Vater“Meine Schafe hören meine Stimme … denn die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr bedürfet nicht, daß euch jemand lehre; sondern so, wie euch die Salbung selbst über alles belehrt, ist es wahr und keine Lüge, und wie sie euch belehrt hat, so bleibet darin!”
Nur wer diese Punkte im Alltag umsetzt, erweckt seinen eigenen Geist. Demzufolge ist auch nur derjenige in der Lage, "im Geist zu wandeln", der erweckten Geistes ist!
Werden diese sechs Punkte nicht gepredigt, liegt man ausserhalb der Wahrheit und man wird in eine illusionäre Traumwelt gelockt. Sehet zu, dass euch niemand verführe !
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Wie immer ist der Austausch über das Thema im Forum offen und auch Gäste können sich einbringen, können ergänzen oder ihrer kritischen Haltung freien Lauf lassen. Kritische und gegenteilige Meinungen ergeben bei uns keine "Streit"gespräche, sondern sind eine Bereicherung! Wer will, kann auch Fragen stellen. Der erste Beitragschreiber möchte bitte das Thema mit dem Aufsatztitel eröffnen
Aufsatz als Video im YouTube-Kanal
Jesus segne Dich!
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