Mittwoch, 8. November 2017

Das Wesen der Wiederkunft Jesu

Das Wiederkommen Jesu ist ein Thema, das die Christen Gottseidank seit der Auffahrt ohne Unterbruch beschäftigt. Auch in diesem Blog sind wir schon einigemal darauf eingegangen wie in den Aufsätzen “Das lange Warten auf Jesus” oder “Die Parusieverzögerung”. Nun stellt ein Leser eine wirklich interessante Frage, weil er das Geistige Kommen nicht mit den scheinbar klaren Aussagen der Heiligen Schrift in Verbindung bringt, wie das die gesamte Evangelische, sprich Luther-Welt ebenfalls auch nicht tut. Er schreibt:

Ich stimme dir zu dass wir in der Endzeit leben und die evangelische Kirche so weit weg von Gott ist wie noch nie seit sie existiert … Du sprichst von Endzeit, was kommt deiner Meinung nach nach dieser Endzeit, denn dein Jesus kommt ja nicht sichtbar wieder, sondern nur geistig. Das würde mich mal interessieren.


Diese Frage ist absolut nachvollziehbar, wenn wir davon ausgehen, dass in der Apostelgeschichte folgendes zu lesen ist:

Und nach diesen Worten wurde er vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf und vor ihren Augen weg. Und als sie unverwandt gen Himmel blickten, während er dahinfuhr, siehe, da standen zwei Männer in weißen Kleidern bei ihnen, die sprachen: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr hier und seht gen Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird in gleicher Weise wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen.

Die erste Frage lautet nun: Ist Jesus materiell, also leiblich aufgestiegen – oder geistig?

Die Begegnung mit Thomas


War Jesus nach der Auferstehung materiell oder Geistig unter den Jüngern? Diese Frage müssen wir nun klären, sonst werden wir das Wesen der Wiederkunft nicht verstehen. Thomas hat bekanntlich nach der Auferstehung seine Zweifel darüber geäußert. Von einem ungläubigen Thomas zu sprechen wäre sicher falsch, denn Thomas war ein Glaubender, wie die anderen Jünger auch, wenn auch für sie noch nicht alle Fragen geklärt waren. Nach rund einer Woche nach dem Zweifel Thomas' erschien Jesus.

Da kommt Jesus, als die Türen verschlossen waren, und tritt mitten unter sie und spricht: Friede sei mit euch!

Jesus tritt in den Raum, als die Türen verschlossen waren. Kam Jesus mit materiellem Leib oder Geistig, im Geistigen Leib? War Jesus im materiellen Leibe, dann muss mir das mal jemand vordemonstrieren, materiell durch eine verschlossene Türe in den Raum einzutreten. Das heisst also: Jesus war ganz klar im Geistigen Leibe!

Darauf sagte Jesus zu Thomas: “... reiche deinen Finger her und siehe meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite ...”. Damit spricht Jesus das Tastgefühl Thomas' an indem dieser seine Finger in die Wunden legen musste und durch diese Tastung “sah”, dass der Leib materiell war. Lege, wenn Dir mal ein Geist begegnet, Deinen Arm um seine Schulter und sehe, wie sich das anfühlt! Also: Jesus war ganz klar im materiellen Leibe!

Ja hoppla! Was war nun? War nun Jesus im materiellen oder im Geistigen Leibe? Ja, da macht sich Verwirrung breit.

Jesus kann demnach im Geistigen wie auch im materiellen Leib auftreten und hat das wohl auch schon viele Male getan.

Wir sehen daraus schon mal eines: Die Auffahrt konnte materiell wie Geistig vonstatten gegangen sein. Aber Jesu Himmelfahrt war Geistig! Denn nur die Jünger, weil geöffneten Geistigen Auges, sahen Ihn auffahren, die Welt, die Israeliten, sahen das nicht.

Und das ist es, was die beiden Engel den verblüfften Jüngern sagte: “Und als sie unverwandt gen Himmel blickten, während er dahinfuhr, siehe, da standen zwei Männer in weißen Kleidern bei ihnen, die sprachen: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr hier und seht gen Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird in gleicher Weise wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen.

Jesus war die ganze Zeit nach Seiner Auferstehung Geistig und in keiner Weise materiell. Er konnte den Anschein erwecken, er sei materiellen Leibes unter ihnen – aber ohne Zweifel war Er im Geistigen Leibe.

Die Form der Wiederkunft


Wenn nun Jesus wiederkommt, so wird das haargenau dasselbe sein. Er wird sich Geistig, im scheinbaren materiellen Leib, manifestieren. Es ist unmöglich, dass Jesus im Fleisch-Leibe im Himmel, in der Geistigen Welt sich aufhält, denn “Fleisch und Blut können das Himmelreich nicht ererben”.

Aber ein zweiter Punkt ist ebenfalls noch wichtig: Es waren nur die Jünger, welche Jesus auffahren sahen, die Welt nicht. Und da bei Seiner Wiederkunft dasselbe sein wird, werden es wiederum nur die Jünger sein, die Ihn sehen. (Ausser am Ende der Welt, am Ende der materiellen Schöpfung – aber davon reden wir jetzt nicht, das ist wieder eine andere Geschichte!).

Das aber, nämlich die Sichtbarkeit für die Jünger bei der Wiederkunft, ist der Haken an der ganzen Geschichte.

Wer wird Ihn sehen und wer nicht? Diejenigen alle werden Ihn sehen, die an Ihn glauben?

Wer glaubt?


Jetzt müssen wir noch einmal einen kleinen Umweg machen. Die Evangelische Welt hat ja bekanntlich als oberste Maxime den Glauben-Allein. Wäre die Rechtfertigung mit ihrem Glauben-Allein Göttlich, dann würden alle “Gläubigen” Christus sehen! Nun ist es aber leider so, dass nicht der Glaube-Allein die höchste Maxime ist, sondern die Liebe! Das heißt, die höchste Forderung Jesu ist gleichzeitig die höchste Anforderung, um in die Himmel eingehen zu können. Die Forderung Jesu beinhaltet nicht den Glauben, sondern die Liebe und die Liebe allein: Liebe Gott über alles und den Nächsten wie dich selbst! Also Taten der Liebe und niemals Glauben-Allein!

Der Glaube hingegen ist das Mittel zum Zweck, denn ohne Glauben wird niemand diese geforderte Liebe leben können, weil der Mensch im Fleische aus sich heraus nicht in der Lage ist, diese Liebe zu leben. Somit ist er durchaus auf den Glauben angewiesen. Aber wir dürfen den Glauben nicht zum Zweck machen, er ist und bleibt lediglich das Mittel zum Zweck.

Das heißt nun für uns: Wer alleine glaubt, wird Jesus niemals sehen. Wer aber durch den Glauben die Liebe lebt (geben statt nehmen), der darf Jesus sehen, weil Jesus ja schon in ihm lebt und die Liebe-Taten vollbringt. So einfach ist das.

Der Zeitpunkt der Wiederkunft Jesu


kann auf den Tag und die Stunde berechnet werden. Das ist kein Problem.

Die sichtbare Wiederkunft Jesu findet nämlich genau zu diesem Zeitpunkt statt, wenn der Betreffende die Forderung der beiden Neutestamentlichen Gebote erfüllt! Wenn also die Seele Gott mehr liebt als die Welt mit TV und iPhone und sein Leben für den Nächsten lebt, dann findet die Wiederkunft Jesu statt. Individuell und bei jedem wieder ein bisschen anders.

Diese Wiederkunft findet bereits seit dem Pfingstfest vor 2000 Jahren statt und viele Wiedergeborene haben davon berichtet (Johannes vom Kreuz, Pfarrer von Ars, Theresa von Avila und sehr viele andere).

Nun gibt es aber offenbar noch einen anderen Event. Nämlich die Wiederkunft nach der Endzeit. Hier wird nun gar nichts anderes passieren als das, was ich eben beschrieben habe. Nur einen Unterschied gibt es: In dieser Grossen Drangsalszeit der Endzeit werden es sehr wenige sein, die in der Kraft Gottes durchhalten und gerade durch die aussergewöhnliche Drangsal geprüft und geläutert werden und durch diese Läuterung die beiden besagten Gebote in der Kraft des Geistes halten. Durch diese Gläubigen wird nun Jesus Christus sichtbar. Und das ist diese langerwartete sichtbare Wiederkunft.

Wie gesagt, auf die andere Wiederkunft auf der “Neuen Erde” brauchen wir noch nicht zu warten, das wird noch einige Milliönchen von Jahren dauern – kein Grund zum Kopfzerbrechen.

Die Entrückung


Viele Evangelikale bringen die Wiederkunft mit der Entrückung in Verbindung. Dabei sehen sie der Wiederkunft “hinter den Wolken” entgegen und verstehen unter diesen Wolken Regenwolken. Dabei spielt es keine Rolle ob dies Stratus-, Cumulus-, Cirrus- oder Nimbus-Wolken sind, es bleibt einerlei. Sie werden niemals zugeben, dass diese Wolken geistige Entsprechungen sind, nein, für sie kommt Jesus hinter einer Regenwolke hervor. Demnach glauben sie auch an eine flache Erde, denn bei einer kugelförmigen Erde wäre das physikalisch und optisch rein unmöglich.

Die Schrift spricht von Wolken, wenn auch keine Regenwolken gemeint sind. Zum Beispiel sagt Paulus im Hebräerbrief “Darum auch wir, weil wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben ...” oder Petrus vergleicht diejenigen, die aus Begierde nach Befleckung dem Fleische nachlaufen ebenfalls mit einer Wolke: “... solche Menschen sind Brunnen ohne Wasser, und Wolken, vom Sturmwind getrieben”. Auch Judas spricht von gewissen Gläubigen “... indem sie ohne Scheu sich selbst weiden, Wolken ohne Wasser, von Winden umhergetrieben ...”.

Der Begriff der Wolke dient oft als Entsprechung. Zum Beispiel kann auch die Bibel als Wolke verglichen werden, weil das geschriebene Wort oft diffus, also nicht klar ersichtlich ist, wie etwas gemeint ist.

Man kann es so sagen: Die Entrückung und das Wiederkommen Jesu ist in den beiden höchsten Geboten absolut klar beschrieben: "Liebe Gott über alles sowie deinen Nächsten wie dich selbst". Wer das umsetzt, der wird der Welt entrückt, weil er weiß, dass er nicht die Welt und Gott gleichzeitig dienen und lieben kann. Wer aus vollem Herzen den Nächsten dient, der hat auch die Selbstliebe überwunden, was auch wieder der Entrückung entspricht. Gleichzeitig wird Jesus Wohnung in einem solchen Herzen machen, das, wie schon wiederholt gesagt, das Wiederkommen bedeutet.

Wer auf einen Event wartet, der im TV mit BREAK – UNTERBRECHUNG DES PROGRAMMES oder in der Journaille mit +++ EILT +++ angekündet und das Kommen des Christus verkündet wird, wird zwar auf seine Rechnung kommen, aber total in die Irre geführt. Es wird ein Grosses angekündigt werden und der Retter wird erscheinen. Das schon recht bald (ich rechne in etwa dreieinhalb Jahren, will mich aber damit nicht festsetzen). Dieser Retter, für viele der Christus, wird eben der Anti-Christus sein. Wehe, wer diesem auf den Leim kriecht! Er wird große Wunder tun.

Und wenn man zu euch sagt: Hier ist Christus! Dort ist Christus!, so geht nicht hin, lauft nicht hinterher!

In wessen Seele der Geist bereits Gestalt angenommen hat, wird das Folgende verstehen. Hier spricht Jesus über Seine Wiederkunft:

“... denn wenn Ich einmal aufgefahren sein werde in Mein Reich, dann werde Ich nimmer im Fleische auf diese Erde wiederkommen, sondern nur im Geiste, im Worte, und es wird also sein, wie es war im Anfange, da es hieß: Im Anfang war das Wort, das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Das Wort aber hat Fleisch angenommen und hat unter den Menschen gewohnt. Er, das heißt Ich kam in Mein Eigentum, und die Meinen haben Mich nicht erkannt; denn die Welt und ihr Fleisch hatten sie alle blind und taub gemacht.



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Jesus segne Dich!