Mittwoch, 25. Oktober 2017

Die Parusieverzögerung

Unter Parusieverzögerung versteht man das “Ausbleiben der Wiederkunft Jesu Christi”. Die Erwartung dieser Wiederkunft ist nun bereits seit zweitausend Jahren ein Dauerthema in der Christenheit. Schon Paulus rechnete zu seiner Lebzeit damit. Niemand kann sich erklären, weshalb sich Jesu neues Erscheinen, trotz Seiner persönlichen Ankündigung, noch immer verzieht. Nicht nur die wirklich Gläubigen, auch die Theologie, sowohl die Katholische wie auch die Evangelische, zerbrechen sich den Kopf, wie diese Verzögerung zu verstehen ist und sie alle konzentrieren sich auf die in der Schrift erwähnten sogenannten Endzeitzeichen, um doch wenigstens einen Anhaltspunkt zu finden.


Die Parusieverzögerung wurde zum Problem im Urchristentum, allerdings als nicht unlösbar angesehen. Es gibt zwei verschiedene Interpretationsansätze, die mit der Parusieverzögerung umgehen - dem heilsgeschichtlichen Ansatz und dem existenziellen Ansatz. In der ersten Phase der Krise, die von den Kirchengeschichtlern als "Parusieverzögerung" (Ausbleiben der Wiederkunft Jesu Christi) bezeichnet wird, hielten es die Schreiber der Johannesbriefe und des Hebräerbriefes noch mit Durchhalteparolen. ” (aus: Wortbedeutung.info)

Viele Christen sind derart darauf versessen, die Ankunft Jesu zu berechnen, dass sie die Hauptsache des Evangeliums ganz vergessen: die Busse, die radikale Umkehr vom sündigen Weg und die Heiligung. Sie vergessen dabei auch, dass die tätige Nächstenliebe noch weit wichtiger ist, als die möglichst genaue Berechnung der Wiederkunft Jesu.

Die Aufgabe der Theologen, die Parudieverzögerung zu erklären, ist absolut unlösbar. Diese Unmöglichkeit hat ihren Grund in dem komplett falschen Gottesbild, das eben diese Theologen lehren. Und beinahe erheiternd ist der Umstand, dass auch wieder die selben Theologen lehren, dass die Bibel wörtlich zu nehmen ist und gleichzeitig übersehen sie, dass die Bibel haargenau und auf den Tag genau die Wiederkunft Jesu Christi nennt, sodass es gar keine Berechnung mehr braucht!

Doch gehen wir der Reihe nach. Jesus sagt in Seiner Abschiedsrede zu Seinen Jüngern:

Ich will euch nicht als Waisen zurücklassen; ich komme zu euch. ” (Joh. 14. 18)

Eine klare Aussage. Wer nun die Wiederkunft Jesu berechnet, der gibt zu erkennen, dass Jesus Sein gegebenes Wort nicht gehalten hat. Die Jünger wurden eben doch als Waisen zurückgelassen und von Jesus felht nach zweitausend Jahren noch immer jede Spur. Dabei sollte man meinen, wenn Jesus von Sich Selber sagt, Er sei der Weg, die Wahrheit und das Leben, dann wäre es doch das Mindeste, dass Er Wort halten würde. Wer also von Parusieverzögerung spricht und die Wiederkunft Jesu von Daniel bis zur Offenbarung neu berechnet, der meint logischerweise auch, dass Jesus eben nicht die Wahrheit ist!

Wir können aber auf jeden Fall davon ausgehen, dass Jesus die Wahrheit ist und die Wahrheit spricht! Wenn die Heilige Schrift wirklich Gottes Wort ist und, wenn auch mit menschlichen Unzulänglichkeiten geschrieben und übersetzt, só muss sie doch die Wahrheit sein und eine solche grandiose Täuschung wäre unmöglich.

Die Erklärung des Ausbleibens der Wiederkunft Jesu steht in den nächsten drei Versen, Joh. 14. 19-21:

Es ist noch eine kleine Zeit, dann wird mich die Welt nicht mehr sehen. Ihr aber sollt mich sehen, denn ich lebe und ihr sollt auch leben. An jenem Tage werdet ihr erkennen, dass ich in meinem Vater bin und ihr in mir und ich in euch. Wer meine Gebote hat und hält sie, der ist's, der mich liebt. Wer mich aber liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden, und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren.

Nun erkennen wir, wo das Problem liegt. Es liegt jedenfalls nicht bei Jesus. Das Problem des Ausbleibens Jesu liegt eindeutig beim Nichterkennen Jesu! Und wer ist es, der Jesus nicht erkennt? “... wird mich die Welt nicht mehr sehen”. Das ist die Antwort. Die Welt ist es, die Jesus nicht erkennt und deshalb wartet sie auf ein Wiederkommen. Und dieses Wiederkommen muss natürlich ebenfalls weltlich, also materiell sichtbar sein, sonst glauben sie es wieder nicht!

Die Welt wartet. Für die Welt zählt nur das Sichtbare. Darunter fällt auch das geschriebene Wort. “Ich glaube nur, was ich sehe”, ist ein beliebter Spruch oder “das steht nicht in der Bibel, also glaube ich es nicht!” ist ein anderer.

Jesus teilt die Menschheit hier in zwei Teile: 1. die Welt ... und 2. … ihr aber. Also die Welt, das heisst die natürlichen Menschen und die Jünger, die geistigen Menschen “Ihr aber sollt mich sehen”.

Das heisst wiederum: der natürliche Mensch wird Jesus nicht sehen (erkennen), der geistige Mensch hingegen wird Jesus sehen (erkennen). Was nun folgt, gilt für den geistigen, nicht aber für den natürlichen Menschen:

Wer meine Gebote hat und hält sie, der ist's, der mich liebt. Wer mich aber liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden, und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren.

So – und damit wäre schon alles klar. Wem Jesus sich offenbart (auf welche Weise auch immer), der braucht auf keinen Fall auf irgend eine Wiederkunft zu warten und schon gar nicht irgend eine Wiederkunft berechnen, denn er weiss, dass Jesus bereits da ist. Aber wie gesagt, das gilt nicht für natürliche Menschen, also gilt auch nicht für weltliche oder Welt-Christen!! Unter Weltchristen zählt man diejenigen Gläubigen, die zwar die Gebote haben, aber nicht halten. Also wer sagt, “wir können sie nicht halten, weil wir noch im Fleische leben” oder auch wer sagt, “Ja hallo! Wir sind Sünder und Gerechte zugleich!”.

Weltchristen sind natürliche Menschen, oder anders gesagt, Menschen mit natürlicher Gesinnung. Und ein natürlicher Mensch vernimmt nichts vom Geiste Gottes. Genau dieser Satz erklärt nun wiederum, weshalb es um den ganzen Planeten Erde die wildesten Wiederkunfts-Berechnungen gibt.

Spricht zu ihm Judas, nicht der Iskariot: Herr, was bedeutet es, dass du dich uns offenbaren willst und nicht der Welt? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen. Wer aber mich nicht liebt, der hält meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, ist nicht mein Wort, sondern das des Vaters, der mich gesandt hat.” (V 22-24)

Hier macht Jesus den Unterschied zwischen Weltmenschen und Geistmenschen noch einmal deutlich: “Wer mich liebt, der wird mein Wort halten”. Dabei geht es nicht um Absichten, sondern um die Tat! Um das wirkliche Halten des Wortes. Es geht also nicht um Gläubige oder Nicht-Gläubige, es geht nicht um Bekehrte oder Nicht-Bekehrte und es geht auch nicht um Christen oder Nicht-Christen. Es geht schlicht und einfach nur darum, “wer Mein Wort hält”.





Pfingsten – die Wiederkunft Jesu

Jesus hat sich Seinen Jüngern während zehn Tagen sichtlich und materiell offenbart, dann ist er aufgefahren. Und dann?

Ja, dann dauerte es genau vierzig Tage bis Seine Wiederkunft stattfand. Aber, wie oben schon gesagt, das verstehen die Weltchristen, die natürlichen Menschen, nicht. Sie wissen zwar um Pfingsten, wissen und erkennen aber nicht, was eigentlich geschah.

Das sind die Worte Jesu:

Das habe ich zu euch geredet, solange ich bei euch gewesen bin. Aber der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.” (V 25-26)

Damit sind wir bei der Kernaussage und dem Beweis, dass Jesus bereits viezig Tage nach Seiner Auffahrt zurückgekommen ist und die Seinen nicht als Waisen zurückgelassen hat.

Wer ist der Tröster? Weltchristen werden jetzt sagen: “das ist der Heilige Geist. Jesus aber ist beim Vater und deshalb warten wir auf seine Wiederkunft”.

Diese Aussage basiert auf dem eingangs erwähnten komplett falschen Gottesbild der katholischen und evangelischen Theologen. Die Trennung von Gottvater, Sohn Jesus und Heiligem Geist basiert auf der Dreiteilung der Gottheit. Die Bibel kennt das nicht. Diese Dreiteilung, Dreifaltigkeit oder auch Dreieinigkeit Gottes, ist ein Produkt, eine Erfindung der frühen, bereits verstaatlichten und damit verweltlichten katholischen Kirche, und Martin Luther, als Katholik, hat diesen Unsinn beibehalten. Aber ich will jetzt nicht näher darauf eingehen, im Aufsatz ”Trinität, Dreifaltigkeit, Dreieinigkeit” ist das im Detail erklärt.

Gott gibt es nur einen. Demzufolge ist Gott auch nur ein einziges Wesen und kann nicht geteilt werden, schon gar nicht in drei Personen! Gott ist der Schöpfergott, Jehova, Zebaoth, Jesus, der Vater, Christus, Heiliger Geist, Alles in Allem, der Ich Bin, der Herr, der Tröster, der Richter, die Liebe – ja, Gott hat viele Namen, aber ist trotzdem nur ein einziges Wesen. Genau so wie Herr Huber, der ebenfalls Vater, Sohn, Onkel, Bruder, Neffe, Schwager, Ehemann, Arbeiter, Sozialist, Hausbezitzer und vieles mehr. in Personalunion ist.

Der Tröster, der da an Pfingsten die Herzen der Seinen erfüllt hat, ist Christus Selbst. Also mit Sicherheit kein anderes Wesen, als Christus, als Gott! Aber das gilt natürlich nicht nur für diejenigen, die bei diesem Event dabei waren, das gilt für alle diejnigen seit zweitausend Jahren, die “Mich lieben und Meine Gebote halten”! Bei denen gilt, “Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen. Dieses “Wohnung bei ihm machen” ist Pfingsten – und ist die eigentliche Wiederkunft Jesu. Eine andere Wiederkunft interessiert nicht! Im Gegenteil! Wer Jesus, also Pfingsten, nicht in sich hat, dem wird die leibliche, materielle und apokalyptische Wiederkunft Jesu zum Gericht, die er nicht überleben wird!

Die Wirkung der Wiederkunft Jesu

Nun kommt der Clou. Pfingsten als die Taufe mit Feuer und Geist? Und das wars dann? Ach já, noch in anderen Sprachen reden, die Hauptsache der “Pfingstler”! Und dann? Weiterleben wie bis anhin?

Nein. Der Tröster, also Christus, hat etwas ganz Besonderes für diejenigen parat, die “Meine Gebote und Mein Wort halten”. Er hat etwas in peto, das die Welt (ob Gläubig oder nicht) nicht empfangen kann: “... der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.” Im ersten Brief fügt Johannes noch folgendes hinzu: “Und die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr bedürfet nicht, daß euch jemand lehre; sondern so, wie euch die Salbung selbst über alles belehrt, ist es wahr und keine Lüge, und wie sie euch belehrt hat, so bleibet darin! ” Auch hier, wenn Johannes von der Salbung spricht, ist der Tröster, also Christus gemeint.



Wie immer ist der Austausch über das Thema im Forum  offen und auch Gäste können sich einbringen, können ergänzen oder ihrer kritischen Haltung freien Lauf lassen. Kritische und gegenteilige Meinungen ergeben bei uns keine "Streit"gespräche, sondern sind eine Bereicherung! Wer will, kann auch Fragen stellen. 


Jesus segne Dich!