Mittwoch, 5. Oktober 2016

Die richtige Kindernahrung




Nein, keine Sorge, ich habe nicht die Branche gewechselt. Trotzdem ist es mir ein grosses Anliegen, dass Dein Kind a) richtig ernährt  wird und b) sich auch richtig betätigt, so ganz dem Alter entsprechend. Diese meine Sorge betrifft aber nicht Dein menschliches Kind. Dieses menschliche Kind, seine Ernährung und Betätigung ist lediglich eine Entsprechung für das Kind, das in jedem Menschen, auch bei den Männern, gezeugt, gepflegt und schliesslich geboren wird: dem Geistkind.


Alles in der Schöpfung, was von Gott erzeugt wurde, bedarf der Entwicklung. Es gibt keine Früchte, wenn nicht zuerst ein Same reifte und keimte, dieser Keim  wuchs, und wenn die Umweltbedingungen stimmten, dann sich eine Reifung vollzog. Alles ist ein Wachsen, ein Reifen, eine Enwicklung und ein langsames Werden. Und jede Entwicklung ist von äusseren Bedingungen und Einflüssen abhängig. Dass dies bei einem menschlichen Kinde so ist, wissen wir. Dass dies aber auch bei unserem Geistkinde so ist, werden wir eben jetzt sehen.

Schon aus dem Gesagten geht hervor, dass die Ansicht, der menschliche Geist (Leib, Seele und Geist) ebenso einer Entwichung unterworfen ist wie der Leib und die Seele. Dieser menschliche Geist ist ein Teil des Menschen, nämlich der Teil, der aus Gott ist. Dieser menschliche Geist ist das Ebenbild Gottes, weil es der Geist ist, nicht der Leib und nicht die Seele, welcher die Verbindung mit dem Heiligen Geist herzustellen gewillt ist. Mehr aber ist es der Heilige Geist, welcher sich mit dem menschlichen Geist verbinden will, weil diese – rein stofflich – zueinander passen. Alle drei, also der Leib, die Seele und der Geist sind jeder für sich dem Wachstum unterworfen. Das war auch bei jesus Christus so, denn es heisst von ihm "Und Jesus nahm zu an Weisheit, Alter und Gnade bei Gott und den Menschen."

Dieses Zunehmen an Weisheit gibt uns klar zu Bedenken, dass auch die Verbindung von Jesu' Geist mit dem Heiligen Geist ein Zunehmen war. Und das in Verbindung zum Alter! So ist auch unsere Weisheit, bzw. Erkenntnis in Abhängigkeit zu unserem (Glaubens-) Alter. Das heisst mit anderen Worten, dass das Wirken des Heiligen Geistes in uns ebenfalls ein Zunehmen ist. Deshalb kann es nicht sein, dass wir durch einfaches Handauflegen "den Heiligen Geist haben". Dadurch wäre das Göttliche Gesetz vom Werden und Reifen ausser Kraft gesetzt.

Nun kann der Heilige Geist nur in dem Masse wirken, wie unser (menschliche) Geist entwickelt und gereift ist.  Die Entsprechung des menschlichen Kindes führt uns das sehr anschaulich vor Augen. Wie der Leib eines Neugeborenen voll funktionsfähig ist, so ist es auch die Seele und der Geist. Aber alle drei sind noch sehr schwach und von äusserer Hilfe abhängig. Der Leib braucht Nahrung, die Seele Liebe und der Geist die Stille.

Der Geist von einem Neugeborenen wird beinahe durchwegs verkannt. Die ganze Aufmerksamkeit der Eltern (im Allgemeinen gesehen!) gilt dem Leibe des Kindes. Für diesen Leib wird alles getan, ja der Leib wird mit dem älter werden immer mehr vergöttert.

Weil der Geist des Kindes im Allgemeinen verkannt wird, wird er auch nicht gefördert. Nur da, wo christliche Eltern mit ihrem Kinde regelmässig beten, findet der Geist anfangs die richtige Nahrung.

Wie der kleine Leib erst von der Muttermilch ernährt und gestärkt wird, so wird das Geistkind mit dem regelmässigen Beten ebenfalls ernährt und gestärkt. Und wie der kleine Leib wächst, erhält er die ersten Zähne um etwas festere Nahrung zu sich nehmen zu können, so ist es wiederum mit dem schon etwas erstarkten Geiste, der lernt, nicht allen Begehrlichkeiten nachzugeben, sondern dazu angehalten wird, auf gewisse Sachen Verzicht zu leisten.

Es gibt wohl auf dieser Erde keine Mutter, welche ihr Kind bis zur Volljährigkeit mit der Nahrung eines einjährigen Kindes durchfüttert, also mit Kinderbrei. Beim Geistkinde aber ist dieses leider an der Tagesordnung. Das Geistkinde bei so vielen christlichen Kindern, wie auch bei deren Eltern, bleibt im Stadium eines einjährigen Kindes stecken.

Das deshalb, weil die Tatsache nicht erkannt wird, dass der menschliche Geist wie Seele und Leib wachsen und zunehmen muss. Alle Welt redet vom Heiligen Geist. "ich bin getauft mit dem Heiligen Geist", "der Heilige Geist wirkt in mir", "lege ihm die Hände auf, damit der Heilige Geist über ihn komme", "der Heilige Geist hat mir gesagt/gezeigt" und so weiter und so fort hört man vor allem in charismatischen Kreisen. Aber kann denn der Heilige Geist so einfach mit uns sprechen, uns was zeigen oder sonstwie wirken? Und wenn ja, wie denn?

Der Heilige Geist wirkt auf unseren (menschlichen) Geist. Nicht auf die Seele und auch nicht auf den Leib, sondern zuerst auf unseren Geist. Und das genau in dem Masse, wie der Geist, oder eben das Geistkinde, entwickelt, gereift und gewachsen ist. Nehmen wir als Entsprechung wieder das Wasser, wie im letzten Aufsatz "Zur Quelle der Wahrheit". Das Wasser ist ja allgemein die Entsprechung für den Geist. Also: Du stehst am Meer und tauchst einen Fingerhut in das Wasser. Dabei entspricht das Wasser des Meeres dem Heiligen Geist und das Wasser im Fingerhut Deinem eigenen Geist. Vom Wesen her und stofflich ist es das Selbe. Nun entsorgst Du den Fingerhut und nimmst ein Glas und füllst es ebenso. Die Menge des Heiligen Geistes ist doch schon etwas mehr. Nun nimmst Du einen Kessel und die Menge der Erkenntnis, der Wahrheiten, des Lichts ist um ein Mehrfaches grösser als vorher. Zu guter Letzt stellst Du Dir jetzt vor, dass Du den Kessel auch wegstellst und füllst Deinen Leib von den Zehen bis zur Stirn mit dem Meerwasser, weil Dein Geist so gewachsen ist, dass er Deine Leibesgrösse einnimmt. Nun bist Du voll des Heiligen Geistes und kannst sagen, Dein Leib sei ein Tempel Gottes.

Stelle Dir jetzt die Frage, "wie gross ist Dein Geistkind gewachsen?" Ist es ein Fingerhut, ein Glas oder ein Kessel? Oder hat es erst die Grösse eines einzelnen Tropfens? Dein eigener Geist ist das Gefäss für den Heiligen Geist. Dein Geist ist es, der die Tiefen der Gottheit erforscht, wie es in der Schrift steht. Dein Geist ist es, der die Quelle der Wahrheit ist und diese Quelle wird vom Heiligen Geiste gespeist.

Der menschliche Geist ist eine Gabe Gottes. Er ist auch das eigentliche Ebenbild Gottes. Ist der Geist aber nur in der Form eines Tropfens präsent, dann sieht man auch von diesem Ebenbild Gottes nicht viel. Ist der Geist aber in der Grösse des Leibes wie beim Apostel Johannes und natürlich bei Jesus Selbst, dann strahlt das ganze Ebenbild Gottes daraus und es erfüllt sich, was Jesus am Jakobsbrunnen gesagt hat "und aus seinen Lenden fliessen Ströme lebendigen Wassers". Hat der Geist die Grösse des Leibes, dann ist der Leib der wahre Tempel Gottes.

Nun  haben wir uns vor allem über den Geist unterhalten. Was aber ist die Seele und welche Stellung hat die Seele in der Frage des Geistwachstums?

Der Seele kommt in dieser Frage die Schlüsselstellung zu. Die Reifung des Geistes kann nur stattfinden, wenn die Seele das will und die dazu nötigen Bedingungen schafft. Die Seele ist das ICH, das Selbstbewusstsein und sie entscheidet darüber, ob sie sich dem Leib oder dem Geiste zuwenden möchte.

Entscheidet sich die Seele für den Leib, dann entscheidet sie sich für das Materielle, das Vergängliche und damit für das sinnliche Leben und damit für die meisten unbewusst, für den Tod. Paulus nennt das die "fleischliche Gesinnung". Die fleischliche Gesinnung ist das Leben der allermeisten Menschen dieser Erde.

Entscheidet sich die Seele aber für den Geist, dann entscheidet sie sich für das Leben im Licht, in der Wahrheit und für die Ewigkeit. Paulus nennt das die "geistige Gesinnung". Die geistige Gesinnung ist das Leben der allerwenigsten Menschen dieser Erde.

Nun kann sich die Seele aber auch für beides entscheiden. Einesteils will die Seele das süsse Leben der sinnlichen Lust, wie es etwa im Hohelied Salomos beschrieben ist und gleichzeitig will sie sich ihren Platz im Himmel sichern. Zu diesem Zweck glaubt sie evangelisch an Jesus. Damit hat sie den 'Fünfer und das Weggli', ein schönes Leben auf der Erde und ein noch schöneres Leben im Himmel.

Dass dieser dritte Weg selbstverständlich nicht funktionieren kann, sollte logisch sein. Denn die fleischliche Gesinnung ist der Tod und die geistige Gesinnung ist Leben. Wie kann man nun den Tod und gleichzeitig das Leben haben? Nein, zwei Herren dienen kann niemand. Das ist alles Illusion. Und das funktioniert deshalb nicht, weil das sinnliche Leben, also die sinnliche Gesinnung – wie es das Wort schon sagt – den eigenen Geist nicht wachsen lässt! Die Sinnlichkeit ist Finsternis, wie Paulus sagt, der Geist (Gottes) aber ist Licht. Wie Tod und Leben nicht zueinander passen, so passen auch Licht und Finsternis nicht zueinander. Nur Entweder-Oder.

Wir können auch sagen, dass die sinnliche Gesinnung die Geistesnahrung vergiftet, der Geist demzufolge nicht nur nicht wächst, sondern dass stirbt, was schon gewachsen ist.

Gerade heute ist es wichtig, dass wir uns bewusst werden, dass wir uns definitiv für das Sinnliche oder für das Geistige entscheiden müssen. Wollen wir unser Geistkind fördern, dann bleibt nicht mehr viel Zeit. Über Europa türmen sich dunkle Wolken und jeden Augenblick kann das Unwetter sich entladen. Das Gericht Gottes ist wohl kaum mehr aufzuhalten und es wird gut sein, wenigstens im letzten Moment noch auf der richtigen, sprich: lichten Seite zu sein.

Für die Seele heisst das ein entschlossenes Handeln. Allen sinnlichen Begierden, Leidenschaften und Gewohnheiten Absage erteilen und vor allem all jenen keinen Glauben mehr schenken, welche die Ohren säuseln und vorgeben, 'solange wir im Fleische leben, müssen wir deren Verlangen stillen'. Solche meide!

Kaufe Dir eine neue Bibel, ein neues Neues Testament. Auch wenn Dir die alte liebgeworden ist, wirf sie weg! Nimm das neue Neue Testament und hebe nun nichts mehr hervor, unterstreiche nichts mehr und hinterlege keinen Text mehr mit Farbe. Alles ist genau gleich wichtig. Das stimmt zwar nicht ganz. Die Bedingungen sind wichtiger als die Verheissungen, welche Du ja durchwegs unterstrichen hattest. Setze die Bedingungen in den Alltag um und sieheda - nun hast Du die richtige Nahrung für Dein Geistkind. Indem Du nun alles tatkräftig umsetzst, vor allem die Liebeswerke für den Nächsten, wird Dein Geist sehr schnell zunehmen an Alter und Weisheit und Du findest die Quelle der Wahrheit in Deinem Herzen – und brauchst die Ohren-Säusel-Pastoren nicht mehr. Denn Du hast nicht mehr nötig, dass Dich jemand lehre, die Salbung lehrt Dich alles!



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Jesus segne Dich!