Mittwoch, 6. Juli 2016

Jesus und sein Doppelgänger



Hast Du, mein lieber Freund, noch nie gehört, dass Jesus einen Doppelgänger hat? Nein? Ja tatsächlich! Es gibt zwei Jesus und die ähneln sich so sehr, man kann sie beinahe nicht auseinanderhalten. Erst beim genaueren Hinsehen merkt man den Unterschied. Wobei es nicht ganz richtig ist, von dem Untersched zu sprechen, besser sollte es heissen die Unterschiede. Es sind mehrere – beziehungsweise es sind sogar sehr viele. Geht man der Sache nämloich bis auf den Grund, dann merkt man plötzlich, dass diese beiden überhaupt nichts mehr gemeinsam haben – und der oberflächliche Betrachter meint trotzdem, die beiden seien ein und derselbe.


Der eine Jesus sagt zu seinen Gläubigen "Ich komme bald und werde euch zu  mir holen", der andere aber sagt zu den Seinen: "Ich bin bei euch bis ans Ende der Welt". Das ist der erste Unterschied. Nun warten die einen Gläubigen jahraus, jahrein auf ihren Jesus. Sie warten schon beinahe zweitausend Jahre. Es ist fast so, wie die wartenden törrichten Jungfrauen, denen das Öl wegen der langen Warterei ausgegangen ist. Und die anderen freuen sich, dass sie täglich schon mit ihrem Jesus leben dürfen und somit täglich neues Öl kaufen können, das ihnen nie ausgeht.

Interessant ist auch der Unterschied des Wohnortes der Beiden. Der eine wohnt im Himmel. Nun, das ist ja klar. Aber es ist der dritte Himmel, zur Rechten Gottes sitzend. Nun ist der erste Himmel der Wolkenhimmel, der zweite Himmel ist der Sternenhimmel und der dritte Himmel ist darüber, wo Gott wohnt. Das ist kein Witz, es ist die offizielle Definition! Ja, mir ist es auch schleierhaft, wie man den materiellen und den Geistigen Himmel untereinader mengen kann. Aber wahrscheinlich ist das der Grund, dass das Wiederkommen dieses einen Jesus sich derart verzieht, weil der Weg von hinter dem unendlichen Universum bis zur kleinen Erde recht gedehnt ist. Aber ist es dann einmal soweit, dann erscheint er im ersten Himmel, hinter den Wolken.

Der andere Jesus wohnt auch im Himmel. Nur hat Er gesagt, dass das Himmelreich im Herzen des Menschen ist – und somit wäre Er wirklich schon lange zurück gekehrt.

Weiters ist der eine Jesus einer der dreiköpfigen Gottheit. Neben Gott und dem Heiligen Geist ist er der Sohn des Vaters. So klärte mich kürzlich jemand auf, wie das funktioniert:

"Übrigens kann nur dieser dreieinige Gott wirklich lieben. Die Moslems haben nur einen Gott der nur sich selbst lieben kann aber der dreieinige kann anders lieben da es ja drei Personen sind und trotzdem ein Gott. Er kann sich untereinander lieben (...). Und dieser Gott existiert von Ewigkeit zu Ewigkeit."

Der andere Jesus aber ist der Vater und der Schöpfer Selber. Er kam in Sein Eigentum, und die Menschen erkannten es nicht. Dieser Jesus weiss nichts von einer Dreifaltigkeit oder Dreieinigkeit, wie Sein Doppelgänger. Der Vater ist die Liebe, der Sohn das Licht und die Wahrheit und Seine Kraft und Sein Wille ist der Heilige Geist. Dieser Jesus vereinigt dies alles in Sich Selber.

Na ja, das sind mal drei kleine Unterschiede. Aber es geht noch weiter. Wir können die beiden auch darin unterscheiden, was sie getan haben, als sie auf der Erde wandelten. Da haben wir zum Beispiel den unterschiedlichen Sinn des Kreuzestodes. Der eine ist für die Sünde gestorben, welche der Hubert Meier zwei tausend Jahre später einmal begehen wird. Zum Voraus hat er diesem vergeben und wird auch alle weiteren vergeben, welche der Hubert noch begehen wird.  Aber nur unter einer Bedingung: Er muss täglich unters Kreuz! Er muss jede Sünde bereuen, sooft er sie getan hat.

Der andere Jesus hingegen vergibt die Sünde nur dann, wenn der Sünder umkehrt und gewillt ist, nicht mehr zu sündigen. Und Dieser hat noch eine weitere Bedingung: Zuerst muss man denen vergeben, welche sich gegen den Gläubigen selbst versündigt haben.

Bei der Sündenvergebung geht es Ihm nicht um die täglichen Sünden, sondern um die Knechtschaft der Sünde. Er hat alle Menschen aus der Gefangenschaft Satans befreit und vergibt also denjenigen, welche sich erretten lassen aus der Knechtschaft, umkehren und die Sünden nicht mehr tun.

Im Weiteren fordert der eine Jesus Glauben. Er sagt, man solle an ihn (Jesus) glauben, dann sei man errettet. Deshalb: Nimm Jesus in Dein Leben auf, dann bist Du errettet und bereits schon so viel wie im Himmel. (Aber im dritten Himmel, versteht sich, sonst würdest Du ewiglich im Universum umherschwirren.)

Der andere Jesus aber fordert ebenfalls Glauben. Er versteht jedoch den Glauben so, dass man im Glauben die Kraft Gottes in Anspruch nehmen soll, um, z.B. die Sünden, die fleischlichen Lüste usw. zu überwinden.

Das heisst mit anderen Worten, dass der Glaube der Menschen des einen Jesus sich auf die Ewigkeit fokkusiert, der Glaube der Menschen aber des anderen Jesus richtet sich auf das Leben auf dieser Erde.

Jeder der beiden Jesus hat ein eigenes Evangelium. Das eine besagt, dass kein Mensch durch seine Werke in den Himmel kommt. Das Evangelium des Andern Jesus aber lehrt, dass jeder Mensch durch seine Werke gerichtet wird. (Nun, es ist aber ein Trugschluss zu meinen, dass wenn wir keine Werke haben, logischerweise auch nicht gerichtet werden können ...)

Ja, die Liste ist lang, es gibt unzählige Unterschiede zwischen Jesus und Seinem Doppelgänger. Das Evangelium des einen besagt dann weiter, dass, wenn ein gläubiger Mensch stirbt, er seine wohlverdiente Ruhe haben werde und dann später, am Jüngsten Tag, auferweckt wird und nicht ins Gericht kommt (seines Glaubens wegen).

Der andere Jesus hingegen evangelisiert dahingehend, dass sich beim Sterben lediglich der Körper von der Seele löst und das Leben für Letztere weitergeht.

Noch einmal lehrt der Eine, dass niemandes Werke im Himmel angesehen werden, der andere Jesus aber empfiehlt, dass wir uns Schätze im Himmel sammeln sollen.

Der eine Jesus legt die Hürde um ins Himmelreich zu kommen tief, sodass man nur zu sagen braucht, "denke an mich, Herr, wenn Du im Paradiese sein wirst".

Der andere Jesus aber legt die Latte hoch und verlangt nebst dem Halten der Gebote auch allen Besitz zu verkaufen und den Erlös den Armen zu geben.

Noch einen Unterschied will ich anführen: der eine Jesus ist der Jesus der Verheissungen (was man erhält) und der andere Jesus jener der Bedingungen (was man selber tun muss). Wer ein Jünger des Verheissungs-Jesus ist, der kann die Bedingungen aber nicht verstehen. Der Jünger des Bedingungs-Jesus aber interessieren die Verheissungen nur am Rande. So ist auch die Liebe der Menschenherzen beschaffen. Die einen lieben ihren Jesus wegen der Verheissungen, die anderen lieben ihren Jesus durch die Bedingungen.

Das sind also die beiden Jesus. der eine Jesus ist für die fleischlich gesinnten Geschwister, der andere für die geistlich Gesinnten. Der eine hat ein Evanglium, das süss klingt, das einleuchtet und deshalb haben sich die Kirchen für diesen Jesus entschieden. Auf der einen Seite macht das auch Sinn, denn fleischlich Gesinnten kann man die geistliche Gesinnung nicht erklären, denn der natürliche (fleischliche) Mensch vernimmt nichts vom Geiste Gottes. Das wäre dasselbe wie den Blinden die Farben begreiflich machen zu wollen. Nur wissen diese blinden Menschen aber gar nicht dass sie blind sind. Sie glauben die Farben erkennen zu können. So glauben auch die fleischlich Gesinnten, dass sie geistlich gesinnt sind und begründen diese Annahme, dass sie ja "an Jesus glauben" und es könne niemand an Jesus glauben, wenn er nicht geistlich gesinnt sei. Oh! - dieser Trugschluss!

Spricht ein geistlich Gesinnter mit einem fleischlich Gesinnten, so kann letzterer den ersten nicht verstehen. Und Ersterer kann nicht verstehen, dass letzterer ihn nicht versteht! Ja, so kompliziert ist das. Und beide sprechen doch nur von der selben Bibel.

Wenn der eine Jesus der Jesus der Kirchen(a) ist, so ist der andere Jesus der Jesus der Bibel. Weil nun die Kirchen(a) den wahren Jesus mit Seinem Doppelgänger vermischen und verwechseln, können die Kirchen-Gläubigen den Unterschied dieser beiden nicht erkennen – zumal sie meistens eben noch fleischlich gesinnt sind und somit das Geistige nicht zu erfassen in der Lage sind. Für sie kann es auch gar keine geistigen Entsprechungen in der Bibel geben, sondern nur natürliche Worte. Für sie sind die beiden Jesus ein und Derselbe. Sie glauben an die Kirchenlehre(a) und meinen, der Bibel zu glauben!

Der Jesus der Kirchen(a) ist nicht der Jesus der Bibel, sondern ein Phantom-Jesus!

Im wahrsten Sinne des Wortes wohnt der Kirchenjesus(a) irgendwo hinter dem Mond (hinter dem Universum) und hat mit dem Biblischen Evangelium nichts zu tun.

Ich habe hier nicht alle Unterschiede aufgeführt, es wären zu viele. Aber der Kirchgänger(a)  soll auch nicht einfach diese Gegenüberstellung inhalieren und dann zur Tagesordnung übergehen, sondern soll sich selber Gedanken machen, wo da noch mehr Ungereimtheiten, Widersprüche, Unterlassungen und Unwahrheiten in der Kirchenlehre(a)  vorhanden sind. Niemand darf die Sonntagspredigten einfach konsumieren, jeder hat die Pflicht, in seinem eigenen Interesse, diese Predigten kritisch zu prüfen und die Behauptungen der Pastoren zu hinterfragen. Scheue Dich nicht, den Pastor zur Rede zu stellen, wenn Dir etwas "kurlig" vorkommt! Es geht um die Wahrheit – der Wahrheit der Bibel, nicht jener der Kirche(a)! Wenn sich ein Pastor bibeltreu nennt, heisst das noch lange nicht, dass er der Bibel treu ist.



Fussnote:
(a) Unter "die Kirchen" sind die evangelischen Kirchen gemeint. Verallgemeinernd auch alle Denominationen. Ich unterscheide aber ganz klar zwischen den Dogmen der Kirchen, also der Lehre und den Geschwistern, die von diesen Lehren auf eine falsche Färte geführt werden. Meine Kritik gilt ausschliesslich den Lehren und denen, welche – meist in Unwissenheit - diese lehren.




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