Mittwoch, 22. Juni 2016

Gesegneter Sex




In unserem Forum hat ein Bruder die Frage gestellt: "was versteht ihr unter 'gesegnetem Sex?'". Diese Frage ist kurz und bündig und nimmt Bezug auf den in diesem Blog mit Abstand meistgelesenen Aufsatz "Christ und Ehebett". Die Antwort ist ebenso kurz und bündig, die Begründung der Antwort aber ist nicht mit zwei, drei Sätzen zu bewerkstelligen, wollen wir doch detaillierter sehen, wie man zu der Antwort auf diese Frage kommt.


Wenn man dem Begriff "Sex" jenen der "Zeugung" gegenüberstellt, so versteht man unter "Sex" die Triebbefriedigung und unter "Zeugung" das, was das Wort schon sagt, eben, die Zeugung einer Leibes-Frucht.

Mit dieser Definition ist die Antwort auf die eingangs erwähnte Frage einfach: 

Es gibt keinen gesegneten Sex! Aber es gibt eine gesegnete und eine ungesegnete Zeugung.

Ich will hier, wie oben erwähnt, zwischen den beiden Begriffen unterscheiden.

Was ist "Sex"?

In der Heiligen Schrift ist nirgends von Sex die Rede. Aber im heutigen Sprachgebrauch ist darunter die Triebbefriedigung gemeint. Auch "Trieb" ist in der Schrift nicht zu finden, denn dort steht für diesen Begriff das Wort "Begierde". Begierde und Trieb ist dasselbe. Ich gehe davon aus, dass der Leser auch die Aufsätze "Christ und Ehebett" sowie "Unzucht und Unkeuschheit im Ehebett" gelesen hat.

Die Bibel spricht in dreissig Versen von den Begierden. Und stets warnt sie davor. Um nicht alle 30 Bibelstellen zu zitieren, verweise ich auf nur einen einzigen:

" So lasst nun die Sünde nicht herrschen in eurem sterblichen Leibe, und leistet seinen Begierden keinen Gehorsam." (Röm 6,12)

Den Trieben also keinen Gehorsam leisten, das ist die Kernaussage nicht nur des gesamten Römerbriefes, sondern des gesamten Evangeliums!

Es kommt jetzt natürlich das unvermeidliche Gegenargument, dass Paulus gesagt habe "Entziehet euch einander nicht, außer nach Übereinkunft auf einige Zeit ..." und demnach sei es Gottes Wille, dass in der Ehe sexueller Verkehr, beziehungsweise dem sexuellen Trieb gefröhnt werden soll, da dieser ja eine Gabe Gottes sei. Solches wird mitunter sogar von den Kirchen(1) gelehrt. Aber das ist völliger Unsinn, ja, die perfideste Irrlehre! Lesen wir aber den gesamten Satz zu Ende, dann heisst es "Entziehet euch einander nicht, außer nach Übereinkunft auf einige Zeit, damit ihr zum Gebet Muße habt, und kommet wieder zusammen, damit euch der Satan nicht versuche um eurer Unenthaltsamkeit willen" (1. Kor. 7. 5)

Nun müssen wir in diesem Kontext erkennen, dass Sex und Gebet nicht in Einklang zu bringen sind. Entweder Sex oder Gebet, aber nicht beides. Weltchristen, oder sagen wir mal: Hobbychristen, sollen nach Paulus Sex-Pause machen um des Gebetes willen. Es ist das das typische Zwei-Herren-Dienen. Wer sein leben wirklich Jesus übergeben hat und wiedergeboren ist, wie es die Bibeltreuen so gerne von sich behaupten, dann sollen sie a) "Denn ich wollte, alle Menschen wären wie ich"  (1. Kor. 7. 7) sein und b) "... auch selbst so zu wandeln, wie jener gewandelt ist." (1. Joh. 2. 6)
Weder Paulus noch Jesus haben ihren Begierden (Trieben) stattgegeben. Sie hatten sie unter Kontrolle. Und das gehört sich für jeden Nachfolger Jesu! Ohne Ausnahme. Das Triebleben mit entsprechenden umfunktionierten Bibelversen zu verherrlichen ist eine schändliche Entstellung des Evangeliums. 

Der Glaube ist nicht dazu da, den "Gläubigen" in den Himmel zu hieven, sondern durch den Glauben, der eine Gotteskraft ist, die Triebe und die Leidenschaften zu überwinden!

Was sind Triebe, bzw. Begierden?

Sind die Triebe eine innere Triebkraft des Fleisches? Ja, das sind sie. Wenn man aber weiterfragt, wo oder wie diese Triebe ausgelöst werden, herrsct rundum schweigen. Kaum jemand kann sich das erklären, was sich da im Fleisch und gegebenenfalls in der Seele abspielt.
So fragt sich wohl mancher wie ein gewisser Lamech:

"Siehe, ich kann mir alle die steten Versuchungen nicht wohl zusammenreimen und habe dagegen folgende Gedanken: Ich habe mein Leben hindurch viel Überarges getan; warum aber habe ich es denn getan?
Weil ich nicht anders habe handeln können; mein Gemüt, meine ganze Natur war ja also beschaffen, daß ich also ja habe handeln müssen!
Denn zu jeder Handlung ergriff mich eine heftige Begierde, welcher ich so wenig zu widerstreben vermochte als einem heftigsten Sturme der Elemente!
Wer aber hat in mir solche arge Begierde erschaffen, wer die zügellose in meine Brust geschoben? Habe ich solches getan? Oder konnte ich wohl solches tun? Da ich doch nicht einmal im allergeringsten weiß, was da die Begierde ist für ein Ding in mir, und woher sie kommt!" (Zitiert)

Dies erinnert uns doch sehr an das 7. Kapitel im Römerbrief, wo sich Paulus dieselben Fragen stellt. Die Triebe sind deshalb nur schwer kontrollierbar, weil sie von aussen gesteuert werden. Oder anders gesagt, genau wie die Gedankenwelt, von aussen beeinflusst werden. Es liegt auf der Hand, dass es andere Intelligenzen sein müssen, welche hier einen Einfluss ausüben. Die meisten Menschen lehnen diese Erkenntnis jedoch durchwegs ab und lassen sich treiben und wundern sich, weshalb sie keine Kraft haben, gegen diese Triebe nichts ausrichten zu können. Ja, schlimmer noch, mit jedem Nachgeben dieser Triebe, wird die Triebkraft nur noch grösser. 

Diese Intelligenzen, welche da ein derart übles Spiel mit den Menschen treiben, kann man orten. Da man diese Wesen nicht shen kann, müssen es logischerweise geistige Wesen sein. Gute Wesen sind es sicher nicht, denn diese bringen keine Versuchungen über die Menschen. Also müssen es Dämonen sein. Für einen Evangelikalen, eine logische Schlussfolgerung. Aber eine falsche. In der Regel sind es nicht Dämonen, sondern – Verstorbene Seelen! Bitte sag jetzt nicht, das sei reiner Okkultismus. Erfahrungsgemäss will die Kirche(1) ja nichts mit Verstorbenen zu tun haben und lehnen jeden Gedanken über das Wirken dieser dem Auge verborgenen Wesen strikte ab. Aber so einfach ist das nicht. Wir müssen, auch wenn die Kirchen(1) das drakonisch und kategorisch ablehnen, der Realität ins Auge sehen. Ich will jetzt an dieser Stelle nicht näher in die Beweisführung dieser Aussage eingehen, das habe ich in früheren Aufsätzen schon getan. Aber wir sollen uns in Erinnerung rufen, dass meistenteils die erdgebundenen Verstorbenen diese treibenden Kräfte sind, die uns Menschen besetzt oder gar besessen machen, dass wir nicht mehr Herr über unsere Triebe sind.

Weil dies nun ein geistiger Kampf ist, sind uns Menschen vielfach die Hände gebunden, denn gegen einen Feind anzugehen, den man nict sieht, kann kaum ein Sieg errungen werden. Deshalb bleibt uns nur eine Möglichkeit: den Kampf (gegen die Triebe) ins geistige Reich zu verlagern und unsere geistigen Verbündeten bitten, diesen Kampf zu kämpfen. In diesem Fall sind unsere Verbündeten nicht in der grammatischen Mehrzahl, sondern es ist ein einzelner Freund und Bruder: Jesus Christus. Unser Glaube an Ihn ist die Gotteskraft, unsere Liebe zu Ihm ist die Erfüllung unseres Lebens und deshalb gibt es nur diesen Weg, die Freiheit, die wahre Freiheit zu erlangen. Wenn es heisst "wen der Sohn freimacht, der ist recht frei", dann ist genau dieser Fall gemeint, nämlich die Freiheit von den verderblichen (unsichtbaren) Einflüssen. 

Nun, das allein schon ist die Antwort auf die Frage nach dem "gesegneten Sex". Aber es gibt noch weitere Tatsachen, welche nun jeden Zweifel an der Antwort "Es gibt keinen gesegneten Sex" untermauern und alle noch verbleibenden Zweifel ausschliessen dürften.

Inkarnation von Seele und Geist

Mir ist es völlig bewusst, dass die Inkarnation einer Seele in eine eben gezeugte Frucht im Embryo-Stadium unter den Kirchenchristen nicht nur kontrovers, sondern beinahe durchwegs mit Ablehnung behandelt wird. In der Kirchenlehre(1)  heisst es, dass der Mensch keine Seele hat, sondern eine Sele ist (1. Mose 2. 7). Im Gegensatz dazu aber heisst es im 1. Mose 1. 30: "allem, was auf Erden kriecht, allem, was eine lebendige Seele hat".

Die Kirchen(1) lehnen die Inkarnationslehre strikte ab (bitte beachte: wir reden hier nicht über Re-Inkarnation!). Aber auch hier gilt, da es ihren Gläubigen verboten ist, andere Bücher in die Hand zunehmen als nur die Bibel allein oder auch nur "nachzudenken" (!). könen sie sich mit der Realität nur schwer abfinden. Und die Realität ist nun mal, dass die Seelen kurz nach der Zeugung in die entstehende Frucht eingelegt wird. Eine Seele, welche schon vorher existierte, wie zum Beispiel auch im Buch Hiob angedeutet wird. 

Jetzt bedenken wir, dass es zwei Arten von Zeugung gibt. Zum einen die Lustzeugung, bei dem u.U. ein "Unfall" geschieht, indem ungewollt die Frau schwanger wird. Wenn also unsaubere Geister an diesem Akt beteiligt sind, was ja immer der Fall ist, wenn triebhaftig und begierlich der Geschlechtsakt vollzogen wird, dann wird wohl Gott nicht sonderlich geneigt sein, eine höhere Seele in die Frucht dieses Paares einfleischen zu lassen. Es wird also keine "Seele von oben" sein. Die heutige Menschheit, durch und durch Sex-getrieben, zeigt ja das moralische Niveau (Perversion, Homo, Abtreibung).

Auf der anderen Seite haben wir die andere Art der Zeugung eines enthaltsamen Paares, das durch Gebete  die Zeugung vorbereitet und danach auch jegliche Nachzeugung vermeidet. Einem solchen Paar kann Gott eine höhere Seele anvertrauen, weil hier das geistige Umfeld einer höheren Sphäre entspricht.

Folgen im Jenseits

Nun gibt es für die Sex-Liebhaber noch ein weiteres Problem, welches vor allem die Kirchengläubigen kennen sollten. Wer den Trieben immer wieder nachgibt und nicht willens ist, diese unter Kontrolle zu bringen, so wird der stetige Wunsch der Trieb-Erfüllung eine Liebe des Herzens und er sucht jede mögliche Gelegenheit, der Leidenschaft zu dienen. Es wird sehr schnell zur Sucht und dann lebt dieser Mensch bald nur noch um diesen Zwängen zu folgen. Es wird zur Liebe des Herzens, was ebenfalls eine unvorstellbare Kraft ist. Nur: wenn dieser Mensch seinen Leib ablegen muss und ins Geistige Reich übertritt, dann bleibt die Liebe des Herzens bestehen. Ob nun ein Glaube an Jesus Christus und an den Sühnetod Jesu besteht oder nicht, die Liebe des Herzens bleibt bestehen. Und es glaube niemand, dass er mit einem Herzen, das von unreinen Geistern getrieben und bewohnt wird, in eine höhere Sphäre kommen kann! Nein, er bleibt erdgebunden, solange, bis er frei sein wird. Und das kann, nach Carl Wickland, Jahrzehnte, ja, Jahrhunderte dauern. Für ein Sex-getriebenes Herz wird es wohl nichts mit dem "zur Rechten Gottes sitzen und die Engel richten". Vielmehr besteht die Gefahr, dass er selbst zu einer besetzenden Seele wird, um den "Genuss" der Triebbefriedigung teilhaftig zu bleiben. Ich wünschte mir nichts, als dass sehr viele Kirchengläubige desillusioniert werden und ihren Glauben nicht als Ticket in den Himmel, sondern als Gotteskraft verstehen.

Die erdgebundene Sphäre im Jenseits ist die eigentliche Hölle, wie die Erde schon eine Hölle ist. Wer noch einen TV besitzt, findet dort die tägliche Bestätigung dessen. (Mit dem TV dient er ja der Hölle, bzw. dem System).

Ich hoffe dass Du, lieber K. mit dieser Antwort etwas anfangen kannst.




Fussnote:
(1)             Wenn von "Kirche" oder "Kirchenlehre" die Rede ist, dann ist die evangelische, auf die Luther definierte Lehre gemeint und damit auch alle Freikirchen, welche die Apologie von 1537 bekennen. Damit mache ich einen Unterschied zu den einzelnen Gläubigen als Geschwister, welche im Herzen die Wahrheit suchen und sich an diese Lehre klammern - aber den Irrtum dieses Dogmas nicht erkennen können.

 ___________________________________

Wie immer ist die Diskussion über das Thema im Forum  offen und auch Gäste können sich einbringen, können ergänzen oder ihrer kritischen Haltung freien Lauf lassen. Wer will, kann auch Fragen stellen. Kritische und gegenteilige Meinungen ergeben bei uns keine "Streit"gespräche, sondern sind eine Bereicherung!  
Wir bleiben mit diesem Thema im Unterforum "Christ und Ehebett", diesmal bitte kein neues Thema eröffnen. Danke.

 ___________________________________


Jesus segne Dich!